Historische Insolvenz: Buchdruckerei F. A. Neumann in Leipzig

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  • Sebastian_N
    Erfahrener Benutzer
    • 25.09.2015
    • 962

    Historische Insolvenz: Buchdruckerei F. A. Neumann in Leipzig

    Hallo Leute,

    gibt es eine Möglichkeit historische "Insolvenzpapiere" aufzuspüren? Ganz konkret geht es um die Buchdruckerei "F. A. Neumann", die 1841 von Friedrich August Neumann in Leipzig gegründet wurde und die im September 1939 in Liquidation gegangen bzw. geschlossen worden ist, 2 Jahre vor dem 100jährigen Bestehen.

    Musste man damals, wie heute eine Insolvenz anmelden? Egal, ob ja oder nein, kann es sein, dass bei der Schließung irgendwelche Dokumente angefallen sind, die ich heute aufspüren kann?

    Vielen Dank im Voraus,

    Sebastian

    P.S.: Auch interessant: Kann es sein, dass bei der Gründung 1841 irgendwelche Papiere/Erlaubnisse/Dokumente erstellt wurden, die man heute wiederfinden kann? Mussten Firmen damals jährlich Berichte schreiben, die ich auch eventuell finden könnte?
    Zuletzt ge?ndert von Sebastian_N; 13.09.2016, 16:33.
    Dauersuche:
    Neumann/Naumann in Altstedt/Mittelhausen vor 1672
    Franke in Oschatz vor 1785
    Wolf/Schmiedel in Crottendorf vor 1790
    Wachsmuth in Rittersgrün vor 1790
    Nestler/Wolf/Martin/Schönherr in Marienberg vor 1780
    Greim/Hoffmann in Eilenburg vor 1750
    Müller/Kistner/Trautmann/Kuhn (kath.) in Rastatt vor 1750
    Hacklbauer in Linz vor 1760
    Schimpke/Geppert (kath.) in Ritterswalde vor 1790
    Mett in Quedlinburg (St. Nicolai) zw. 1725-1794
    Helmert/Liebing in Volkmarsdorf vor 1840
  • gki
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2012
    • 4823

    #2
    Hallo Sebastian,

    natürlich gab es damals auch schon "Papierkram" bei Eröffnung oder Schließung einer Firma. Ich würde mich bei sowas an das Stadtarchiv wenden. Auch in alten Zeitungen, evtl. bei Google books digitalisiert, könnte man Hinweise finden.

    Eine private Firma mußte damals wie heute keinen öffentlichen Geschäftsbericht verfassen, da dürfte es schwerfallen was zu finden.

    Was willst Du denn aus diesen Papieren herausfinden? Genealogisch im strikteren Sinne dürften die eher nicht relevant sein.
    Gruß
    gki

    Kommentar

    • Sebastian_N
      Erfahrener Benutzer
      • 25.09.2015
      • 962

      #3
      Hallo gki,

      danke für deine Antwort. Du hast natürlich recht, dass man eher keine genealogisch relevanten Informationen erhält, aber hoffentlich Einblicke in das Leben dieser Menschen.

      Mir ist das schon oft so gegangen, dass wenn ich ein Foto von der gesuchten Person bekommen habe, ich mich viel besser in das Leben dieser Person hineinversetzen konnte. So geschehen auch mit privater Korrespondenz und, ja, auch Behördenkram von vor 150 Jahren.

      Ok, dann Stadtarchiv Leipzig und Google Books. Ich schau mal.

      Danke nochmal!

      Seb
      Dauersuche:
      Neumann/Naumann in Altstedt/Mittelhausen vor 1672
      Franke in Oschatz vor 1785
      Wolf/Schmiedel in Crottendorf vor 1790
      Wachsmuth in Rittersgrün vor 1790
      Nestler/Wolf/Martin/Schönherr in Marienberg vor 1780
      Greim/Hoffmann in Eilenburg vor 1750
      Müller/Kistner/Trautmann/Kuhn (kath.) in Rastatt vor 1750
      Hacklbauer in Linz vor 1760
      Schimpke/Geppert (kath.) in Ritterswalde vor 1790
      Mett in Quedlinburg (St. Nicolai) zw. 1725-1794
      Helmert/Liebing in Volkmarsdorf vor 1840

      Kommentar

      • Ralf-I-vonderMark
        Super-Moderator
        • 02.01.2015
        • 2836

        #4
        Hallo Sebastian,

        vielleicht kann ich noch einen Tipp geben:

        In den Öffentlichen Anzeigern zu den Amtsblättern der (Preußischen) Königlichen Regierung (z.B. Düsseldorf oder Münster) sind Bekanntmachungen über die Eröffnung eines Konkursverfahrens über das Vermögen eines Kaufmannes oder einer Firma, die Termine der Gläubigerversammlungen und der Prüfungstermin sowie mögliche Vergleichstermine aufgrund eines Vorschlages zu einem Zwangsvergleich, ein Schlußtermin zur Erhebung möglicher Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis oder eine Mitteilung über die Aufhebung der Zwangsvollstreckung oder über einen anderweitigen Fortgang usw. abgedruckt.

        Da es konkret um den Konkurs der Firma Buchdruckerei „F. A. Neumann" aus Leipzig im Jahr 1939 geht war bis 1938 die Amtshauptmannschaft Leipzig zuständig, so dass eine Bekanntmachung über das Konkursverfahren über das Vermögen der Firma „F. A. Neumann" im „Amtsblatt“ der Amtshauptmannschaft Leipzig abgedruckt sein könnte, sofern der Antrag auf Eröffnung des Konkursverfahrens schon1938 gestellt wurde. Dieses Amtsblatt könnte zu finden sein als z.B. bis 1906 Sächsisches Wochenblatt für Verwaltung und Polizei: zugleich Verordnungsblatt der königlichen Kreishauptmannschaft Leipzig. Zudem gab es den Leipziger Stadt- und Dorfanzeiger: Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft Leipzig sowie für die Königlichen Amtsgerichte Leipzig. Beachtlich sind auch die Leipziger Nachrichten: Amtsblatt des Reichsgerichtes, des Königlichen Land- und Königlichen Amtsgerichtes Leipzig, des Rathes und Polizei-Amtes der Stadt Leipzig bis 1892; dann ab 1893 – 1945 Leipziger Neueste Nachrichten und Handelsblatt.

        Allerdings wurden die Amtshauptmannschaften ab dem 01.01.1939 in Landkreis umbenannt.
        Da es sich um einen möglichen Firmenkonkurs aus dem Jahr 1939 handeln soll, müssten die Bekanntmachungen im Amtsblatt des Landkreises Leipzig veröffentlicht worden sein. Die formelle Bezeichnung des „Amtsblattes“ ist mir aber nicht bekannt. Vielleicht waren die amtlichen Veröffentlichungen Bestandteil der Zeitung Leipziger Neueste Nachrichten und Handelsblatt.

        Bei der Gründung 1841 sollte eine Gewerbeerlaubnis erteilt worden sein, so dass der Gründer Friedrich August Neumann und seine Nachfolger alljährlich die Gewerbesteuer entrichten mussten.

        Die Steuerpflichtigen wurden wegen des Dreiklassenwahlrechts in Preußen ab 1850 im Zweijahresrhytmus in Verzeichnisse „Liste der stimmfähigen Bürger der Stadt XYZ“ aufgelistet, aus denen sich interessante Erkenntnisse zu den Personen ergeben, sofern die Listen heute noch erhalten sind.
        In Sachsen galt das Dreiklassenwahlrecht allerdings erst ab 1896. Also stellt sich die Frage, ob für die Stadt Leipzig ab 1840 vergleichbare Steuerlisten oder Bevölkerungsverzeichnisse existieren. Da es sich nicht um mein Forschungsgebiet handelt, kann ich dazu leider keine vertiefende Auskunft erteilen.

        Viele Grüße
        Ralf

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