Beruf des Ehemannes

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  • henrywilh
    Erfahrener Benutzer
    • 13.04.2009
    • 11784

    #31
    Der Versuch mit dem Glättholz scheint mir verfehlt.
    "Tabackseinlecker" - das kriegt man mit der Bedeutung nicht überein.
    Man muss genau auf den Produktionsprozess schauen - und dann noch zwischen Tabak an sich und Zigarren (z.B.) unterscheiden.

    Wo gibt es denn einen Tabaksglätter? Und dann gar als eigenen Beruf? Nirgends.
    Wohl wird bei der Zigarrenherstellung an einer Stelle geglättet - aber einen Extra-Beruf gibt es dafür natürlich nicht. Und wenn (Konjunktivus irrealis), dann hieße er Zigarrenglätter und nicht Tabaksglätter.

    Und nun vor allem: Wir finden einen Tabaksleker, wie immer wir ihn auch schreiben, leider nicht.

    Diese Einwand betrifft auch meine eigenen Idee mit der Lake, Lauge, in die der Tabak eingelegt wird.
    Schöne Grüße
    hnrywilhelm

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    • mumof2
      Erfahrener Benutzer
      • 25.01.2008
      • 1347

      #32
      Zitat von henrywilh Beitrag anzeigen
      Wo gibt es denn einen Tabaksglätter? Und dann gar als eigenen Beruf? Nirgends.
      Wohl wird bei der Zigarrenherstellung an einer Stelle geglättet - aber einen Extra-Beruf gibt es dafür natürlich nicht. Und wenn (Konjunktivus irrealis), dann hieße er Zigarrenglätter und nicht Tabaksglätter.
      Ob das auch der Pfarrer wusste? ;-)

      Vielleicht gibt es ja beim Produktionsprozeß Ähnlichkeiten zu den Tätigkeiten eines Hutmachers? In meiner Ratlosigkeit fällt mir grade nichts besseres ein
      Viele Grüße
      mum of 2

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      • henrywilh
        Erfahrener Benutzer
        • 13.04.2009
        • 11784

        #33
        Zitat von mumof2 Beitrag anzeigen
        Ob das auch der Pfarrer wusste? ;-)
        Offenbar habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt.

        Der Pfarrer brauchte gar nichts zu wissen über Tabakherstellung etc.

        Er hat sich doch die Berufsbezeichnung nicht selbst ausgedacht.
        Es musst ihm ein Beruf genannt werden oder es musste ihm eine Berufsbezeichnung bekannt sein, die er eintragen konnte.

        Und das konnte nur eine sein, die es auch gab.!
        Und was ich begründet habe, ist: Dass es keinen Tabaksglätter gab!
        Zuletzt geändert von henrywilh; 13.01.2019, 23:30.
        Schöne Grüße
        hnrywilhelm

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        • Verano
          Erfahrener Benutzer
          • 22.06.2016
          • 7819

          #34
          Zitat von henrywilh Beitrag anzeigen

          Aber ansichts einer bisher aussichtslosen Lage darf man auch mal was wagen.

          Guten Morgen

          Das war eigentlich die Motivation, etwas zu posten, was im Entferntesten mit „leker“ zu finden ist.
          An den Glätter glaube ich auch nicht. Schon wegen dem lux. Begriff, und den fehlenden Quellen zum angeblichen Beruf.
          Für mich persönlich wäre der Einleger am logischsten.

          Schöne Woche
          Viele Grüße August

          Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

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          • henrywilh
            Erfahrener Benutzer
            • 13.04.2009
            • 11784

            #35
            Zitat von Verano Beitrag anzeigen
            Für mich persönlich wäre der Einleger am logischsten.
            Klar sollen wir etwas wagen, und ich hoffe, ebenso klar ist, dass es hier nur um die Argumente selbst geht. Ich selber habe auch nichts dagegen, wenn meine eigenen zerfetzt werden, und manchmal tu ich es selbst.

            Also zum "Einleger".
            Sicher, Zigarren haben eine "Einlage", dass sind die inneren, nicht immer qualitativ optimalen Blätter - aber dafür gab es keine eigene Tätigkeitsbezeichnung. Das machte der "Wickelmacher", siehe z.B. hier:

            Diesseits und jenseits des Wiehengebirges wurden ab Mitte des 19. Jahrhunderts in Fabriken und in Heimarbeit fleißig Zigarren gemacht. Zunächst in Minden, später entwickelte sich das Bünder Land zur Zigarrenkiste Deutschlands. In Hille gab es sechs Zigarrenbuden, die Filialbetriebe von Engelhardt & Biermann, Bremen Strathmann, Bückeburg August Blase, Lübbecke Leonhardi, Minden Arnold André, Bünde Waldmann & Blancke, Hausberge waren. Anders als in den südlichen Nachbarorten "vorm Berg" blieb Hille weiter stark landwirtschaftlich geprägt. Der Tabak spielte im Ort eher eine untergeordnete Rolle. Quelle: Die Zigarrenmacher: Aus der Geschichte der Zigarrenindustrie im Minden-Lübbecker Land von 1830 bis zur Gegenwart - von Rolf Momburg -Verlag Kurt u. Margarete Meyer, Hüllhorst 1996 ISBN 3-920621-06-9 Dennoch erinnern wir hier an diese heimatprägende Branche und die in den Manufakturen tätigen Generationen, in dem die Handgriffe zur Fertigung der Zigarre beschrieben werden.


            Und dann ist auch noch zu bedenken, dass in der zweiten, von Karla Hari gefundenen Version das "Ein" fehlt und es bloß "Tabackslecker" heißt - da ist es dann schon aus mit dem "Einlegen".

            Nun, was ich favorisiere (bei grundsätzlicher Ratlosigkeit), ist ein Schritt bei der Tabakherstellung, nämlich das unter "Sauciren" zu findende Behandeln des Tabaks mit einer Sauce/Beize/Lauge. Das ist in einer "Fabrik" durchaus ein eigener Arbeitsschritt, für den man sich eine eigene Bezeichnung denken kann.

            Das ist eine sehr wacklige Idee, denn es müsste über das Wort "Lake" gehen, und mir leuchtet immer noch nicht ein, dass der Pfarrer vom Hochdeutschen abweichen sollte.
            Zuletzt geändert von henrywilh; 14.01.2019, 09:56.
            Schöne Grüße
            hnrywilhelm

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            • Verano
              Erfahrener Benutzer
              • 22.06.2016
              • 7819

              #36
              Hallo Henry,


              deine Ideen sind nachvollziehbar, eine habe ich auch noch.
              Ich denke eher an das Rohprodukt.

              Er war Tabak Fermentierer, wurde aber umgangssprachlich als Einleger bezeichnet.


              … die durch Einlegen eines laufend feuchtgehaltenen Tuches erzeugt wird.
              Zur Fermentation sollten die Tabakblätter zusammengepresst in einer Wärmekammer gelagert werden, die über mehrere Wochen eine Temperatur von etwa 45 °C und eine relative Luftfeuchtigkeit von etwa 80% hält, die durch Einlegen eines laufend feucht...



              Fehlt aber immer noch die Begründung warum einlecker statt einleger.


              Durch das recherchieren werde ich noch Tabak Experte
              Zuletzt geändert von Verano; 14.01.2019, 10:13.
              Viele Grüße August

              Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

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              • Karla Hari
                Erfahrener Benutzer
                • 19.11.2014
                • 5878

                #37
                aber dass nicht mal Tante google etwas dazu findet, ist schon seltsam.
                Sollte man mal im örtlichen Museum bzw. irgendeinem Tabakverarbeitungsmuseum (falls es so etwas gibt) fragen.
                Das geht nun aber weit über eine Lesehilfe hinaus.


                in der zweiten Fundstelle ist ja auch nur die Ehefrau gestorben, den Tod des Mannes fand ich nicht. Auf andere mögliche Tabakverarbeiter habe ich dann doch nicht geachtet. Das wäre schon etwas zeitaufwendiger gewesen, als nur die Namen zu überfliegen.
                Zuletzt geändert von Karla Hari; 14.01.2019, 10:44.
                Lebe lang und in Frieden
                KarlaHari

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                • Verano
                  Erfahrener Benutzer
                  • 22.06.2016
                  • 7819

                  #38
                  Ja, Karla

                  Danke für deine Fundstelle in # 10.
                  Das mit der fehlenden Angabe zum Beruf in Google wundert mich auch.

                  Wir drehen uns im Kreis. Aber irgendwie hätte ich schon gerne die Lösung.
                  Viele Grüße August

                  Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

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                  • henrywilh
                    Erfahrener Benutzer
                    • 13.04.2009
                    • 11784

                    #39
                    Vielleicht sollten wir mal am Tabak lecken?
                    Nee, lieber doch nicht.
                    Schöne Grüße
                    hnrywilhelm

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                    • henrywilh
                      Erfahrener Benutzer
                      • 13.04.2009
                      • 11784

                      #40
                      Zitat von Karla Hari Beitrag anzeigen
                      Sollte man mal im örtlichen Museum bzw. irgendeinem Tabakverarbeitungsmuseum (falls es so etwas gibt) fragen.
                      In BÜNDE/Westfalen ist ein sehr gutes. Da könnte die Doppelmutter ja mal anrufen.
                      Schöne Grüße
                      hnrywilhelm

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                      • Kasstor
                        Erfahrener Benutzer
                        • 09.11.2009
                        • 13440

                        #41
                        Hallo,


                        um noch eine andere Spur aufzunehmen:

                        wenn man statt lecken lacken liest:


                        Ein Tabaks-Einlacker bzw nur -lacker?? https://books.google.de/books?id=cBB...lacken&f=false

                        Aber spezielle Tätigkeit für einen Arbeiter? Und wieso findet man das nicht öfter?

                        Hmm



                        Thomas
                        Zuletzt geändert von Kasstor; 14.01.2019, 12:23.
                        FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

                        Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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                        • Verano
                          Erfahrener Benutzer
                          • 22.06.2016
                          • 7819

                          #42
                          Netter Versuch, aber in Karlas Fundstelle sind die a sehr deutlich vom e zu unterscheiden.
                          Viele Grüße August

                          Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

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                          • Verano
                            Erfahrener Benutzer
                            • 22.06.2016
                            • 7819

                            #43
                            Oha,

                            früher bestand die Unsitte an der Spitze der Zigarre zu lecken behufs Ankleben des Deckblatts.
                            Durch die Hände eines Rollers gingen täglich etwa 700 Zigarren, da war die Nikotinaufnahme (durch lecken) nicht unerheblich:

                            Dieser Buchtitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieser Titel erschien in der Zeit vor 1945 und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
                            Viele Grüße August

                            Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

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                            • henrywilh
                              Erfahrener Benutzer
                              • 13.04.2009
                              • 11784

                              #44
                              Zitat von Kasstor Beitrag anzeigen
                              um noch eine andere Spur aufzunehmen:

                              wenn man statt lecken lacken liest:
                              Lieber Thomas,

                              glaub's mir: DAS und alles Ähnliche habe ich schon vor Tagen durchprobiert.
                              Schöne Grüße
                              hnrywilhelm

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                              • henrywilh
                                Erfahrener Benutzer
                                • 13.04.2009
                                • 11784

                                #45
                                Zitat von Verano Beitrag anzeigen
                                Oha,

                                früher bestand die Unsitte an der Spitze der Zigarre zu lecken behufs Ankleben des Deckblatts.
                                Schon lange gefunden, wirklich.

                                Und du willst doch damit nicht sagen, dass ein solcher "Lecker" am Deckblatt als Lösung für unsere "Berufsbezeichnung" infrage kommt?
                                Schöne Grüße
                                hnrywilhelm

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