Schlesische Provinzialblätter

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  • GunterN
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    • 01.05.2008
    • 7960

    Schlesische Provinzialblätter

    1786, August

    Heiraten:

    (da vorhergehende Seite fehlt, hier nur der Schluss - GunterN).

    Den 28. Hr. Coffe-Entreposeur (Lagerist für zollfreien Kaffee - GunterN) Philipp zu Breslau, mit der verwittweten Frau General-Accise-Inspectorin v. Franchville.

    Den 20. August, Hr. v. Rohr auf Wersine bey Wintzig, mit Madame Schultz, geb. v. Heugel zu Langenau im Trebnitzischen.

    Der Bürger und Züchnermeister Johann Gottfried Rinckler und seine Ehegattin Susanna, geb. Altin zu Reichenbach feyerten den 9. August das Jubiläum ihrer 50jährigen friedlichen und musterhaften Ehe. Er ist 73 Jahr alt, sie 72, und beyde sind heitern Gemüths, vollkommen gesund, und genüßen einen für ihr Alter seltnen Munterkeit; Folgen ihrer mäßigen Lebensart und ihres rechtschfnen Wandels. Diese ehrwürdigen Alten giengen, begleitet von 7 Kindern und 13 Enkeln (so viele leben noch von 11 Kindern und 32 Enkeln) in die dasige Stradt-Pfarrkirche und dankten Gott mit sichtbarer Freude. Dieses Fest beschloß ein Gastmahl, wobey die Jubelbraut nach dasigem Brauch den Brautreihn mit den männlichen Gästen - Kindern, Enkeln und Freunden - 2 Stunden hindurch ohne auszuruhn, tanzte.

    Fortsetzung folgt.
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    • GunterN
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      • 01.05.2008
      • 7960

      Schlesische Provinzialblätter

      1786, August

      Selbstmorde:

      Im Julius schnitt sich der Gerichtsscholz Hohndorf zu Libichau bey Fürstenstein mit einem großen Messer den Hals in seiner Brandtweinküche ab, er war melancholisch.

      Der Kaufmann Thomas zu Liegnitz erhieng sich am 31. Jul. in seiner ihm zugehörigen sogenannten Tuchkammer, wahrscheinlich aus Melancholie, davon er schon vor vielen Jahren Anfälle gehabt haben soll.

      Unglücksfälle:

      Am 26. Jul. fiel der 3jährige Sohn des Gerichtsscholzen Horn zu Mittel-Herzogswaldau im Freystädtschen in den im Garten befindlichen und einen Mann tiefen Brunnen. Ohngefähr nach einer Viertelstunde will sein Vater Wasser daraus schöpfen, wird den Zipfel des Kleides gewahr, greift darnach und zieht sein eignes Kind heraus.

      Am 10. Jun. brannte die im Walde gelegne Stelle des Gärtners Macieg Pippa zu Alt-Dubensko ab. Seine 6jährige Tochter, die allein zu Hause war, war ein Raub der Flamme.

      Zu Breslau rief der Hürdlerknecht Weltz den Schifsknecht Wilh. Biller zu sich. Zur Gewinnung des Weges kroch der Biller unter der Deichsel durch. Eins von den Pferden schlug aus, und ihn dermaßen an den Kopf,, daß er trepaniert werden und seine Geist aufgeben mußte.

      Der Bauer Benedix zu Gros-Pogel führte am 27. Jul. einen bey ihm dienenden Menschen von 13 Jahren über die Oder, um das Vieh von der Weide zu holen und kehrte zurück. Da der Mensch ungewöhnlich lange ausblieb, so setzte Benedix nochmals über die Oder, rufte, suchte, aber vergebens. Erst den folgenden Tag wurde der Vermißte in einem Loche, welches die vorjährige Überschwemmung gerißen hat, todt gefunden und den dritten Tag begraben. Nach seiner Beerdigung entstand das Gerücht, dieser Mensch sey erschlagen worden; er wurde also ausgegraben, von dem Kreis-Physikus Dr. Müller genau untersucht, aber keine Spur des Todtschlages an ihm gefiunden.

      Den 8. August fiel der Bauer Walther zu Alt-Gabel im Freystädtschen beim Einführen des Getraides vom Wagen, worauf er sich ganz oben gesetzt hatte. Er stürzte auf den Kopf, brach das Genicke und blieb auf der Stelle todt liegen.

      Nachtrag zu Gutsveränderungen:

      Das Gut Pannwitz und Häseley im Trebnitzischen, die verw. Frau Baronin v. Haugwitz, geb. v. Saß, von ihrem minorennen Sohne, Herrn Baron v. Haugwitz, für 70000 Rthlr.

      Die Güter Ober- und Nieder-Pielau und Dörndorf, von der Frau v. Rosenberg Lipinsky, und der Frau v. Randow, beyde gebohrne v. Koschenbahr, an ihre älteste Frau Schwester, verehelichte Hauptmännin v. Forkade, für 75000 Rthlr.

      Das Gut Ossen im Oelsnischen von Frau Hauptmann v. Forkade und Frau v. Rosenberg Lipinsky, an ihre jüngste Schwester, der Frau v. Randow, für 20200 Rthlr.

      Fortsetzung folgt.
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      • GunterN
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        • 01.05.2008
        • 7960

        Schlesische Provinzialblätter

        1786, September

        Gutsveränderungen:

        Herr Graf Carl v. Pückler, Lieutenant bey dem Regiment Seiner Durchl. des Erbprinzen zu Hohenlohe, hat nach dem Testament des verstorbenen Hr. Baron v. Seherr Thoß, deßen Güter Tannhausen und Charlottenbrunn ererbet. Den Werth derselben hat der verstorbene Besitzer selbst für jeden Agnaten der Gräflich Pücklerschen Familie auf 100000 Rthlr. bestimmt.

        Frau v. Reinsperg geb. v. Weiß, das denen Rothischen Erben gehörige Antheil von Mittel-Kottwitz im Saganschen an den Hrn. Carl Wilh. v. Jena, für 12000 Rthlr.

        Hr. Traugott v. Holy auf Langendorf, sein Gut Zoolschain im Toster Creise, an Herrn Carl Adam Baron Sopor von Morawitzky für 18000 Rthlr. und 30 Duc. Schlüßelgeld.

        Hr. v. Poser hat sein Gut Trebnig im Nimptschen Cr. seinem einzigen Sohne Carl Heinrich, für 20000 Rthlr. Überlaßen.

        Hr. Baron v. Kalckreuth das Gut Mosurau im Coselschen, an den Hrn. v. Montbach, für 22000 Rthlr.

        Hr. Landrath v. Tschepe, Neustädter Creises, sein Gut Dürre-Brockott im Nimptschischen, an den Hrn. Hauptmann v. Volgnad Regiments v. Wendessen, für 28250 Rthlr. und 100 Ducaten Schlüßelgeld.

        Hr. v. Fragstein, das Gut stein im Rattiborischen, An Hrn. Joseph v. Fluck, für 20000 Fl.

        Fortsetzung folgt.
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        • GunterN
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          • 01.05.2008
          • 7960

          Schlesische Provinzialblätter

          1786, September

          Unglücksfälle:

          Den 20. Jul. in der Mittagsstunde eben als das Vieh vom Felde nach Hause getrieben wurde, fuhr der Freygärtner Schickare aus Buckowincke im Oelsnischen mit seinem kleinen Wagen in den nah beym Dorfe gelegenen Wald, um sich Holz zu holen. In Abwesenheit seines Weibes, welches im Garten dichte am Hause arbeitete, setzte er sein einjähriges Kind unter den Holzschuppen nieder, gab ihm ein Stückchen Brod in die Hand und zeigte es der Mutter an. In dieser kurzen Zwischenzeit kommt des Gärtners Schwein, und da die Hofthüre zu gemacht war, so stößt es selbe auf und läuft in den Hof, wird das Kind gewahr, welches vermuthlich eingeschlafen seyn und och Brodt in der Hand haben mochte, beißt dem Kinde die rechte Hand ab und fraß demselben das ganze untere Kinn weg. Bald nach der That kommt die Mutter und findet das Kind im Blute. Die Eltern brachten zwar daßelbe sogleich nach Festenberg zum Arzt, mußte aber, da keine Arzneimittel nützten, in 12 Stunden darauf seinen Geist aufgeben.

          Den 9ten August ertrank ein drittehalbjähriger sehr hübscher Knabe, ein Sohn des Angerhäuslers Polack in dem durchs Dorf Tschöplowitz laufenden Graben, der durch den vorhergegangenen häufihgen Regen sehr angeschwellet war. Das gute Kind wollte über das über den Graben gelegte Brett nach dem Vorwerk gehen, wo ihm oft ein Butterbrodt gegeben ward, fiel von dem Brette, da es bald hinüber war, herunter, und, da des schönen Tages wegen alles auf dem Felde war, mußte es ohne Rettung umkommen. Zwar war die zu Hause gebliebene Mutter dem Kinde nachgekommen, aber zu späte, denn sie fand es schon auf dem Waßer schwimmen.

          Ein gleiches Schicksal erfuhr des Pappelmüllers Teininger zu Ullersdorf im Striegauschen 9jährige Tochter. Sie fiel von einem Steige in das stark angelaufene Waßer und wurde erst nach einigen Stunden todt wieder gefunden.

          Der Grünzeughändler Fiedler von Landeshutt fuhr den 16. August nebst einem Knechte mit einem mit vier Pferden bespannten Wagen nach Liegnitz.Zu Würgsdorf bey Bolkenhayn mußte er durch das sehr angelaufene Waßer, der Strom riß ihn fort, der Knecht und zwey Pferde wurden mit vieler Mühe gerettet, zwey Pferde ertranken und den Fiedler fand man erst Tages darauf in Wolsdorf sehr beschädigt und entseelt wieder.

          Am 28. Aug. stieß die Gerichtsschreibern Mittmann zu Peterwitz bey Scheidnitz eine Kuh beym Anbinden so heftig in die rechte Seite des Unterleibes, daß die Därme augenblicklich hervor quollen. Sie nahm sie in ihre Hände und gieng in die etliche 30 Schritte entfernte Stube. Hier überfiel sie eine heftige Colik und ein Erbrechen, das fast das ganzze Eingeweide nebst der Milz aus dem Körper heraustrieb. Der herbeygeeilte dasige geschickte Wundarzt Walther brachte sie wieder in Ordnung und heftet die Oefnung zu. Nun lag sie ohne große Schmerzen zielmlich ruhig; am ersten September aber klagte sie über Brennen im Schoos und in dem rechten Schenkel, und den zweyten verlohr sie ihr Bewußtseyn, so daß ihr Ende, das zu Mittage erfolgte, für sie schmerzlos war.

          Fortsetzung folgt.
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          • GunterN
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            • 01.05.2008
            • 7960

            Schlesische Provinzialblätter

            1786, September

            Unglücksfälle:

            Gottlieb Schulze, ein Schloßerjunge aus Oppeln, krankte an Epilepsie. Wahrscheinlich bekam er einen Anfall davon, eben als wer am 16. August seine Nothdurft verrichtete. Man fand ihn nach einer halben Stunde auf dem Abtritt tief mit dem Kopfe im Schlamme steckend und alle Versuche konnten ihn nicht ins Leben zurückbringen.

            Am 3. September aß der Hofegärtner Barnasch zu Altdorf bey Plesse Pilze. Einige Stunden nach dem Genuß schwoll er stark auf und starb.

            Den 25. Aug. erstickte in Goldberg des Stellmachers Tschörner vierjähriger Sohn. Seine Schwester hatte ihn aus Gutmeinen auf der Eltern Bette geleget. Eine andere Person, die das nicht wußte, bat sich von des Kindes Mutter, die ihren Sohn hinter dem Ofer vermuthete, die Erlaubniß aus, ihre Federbette, weil sie ihre Stube ausweisen ließ, auf jenes zu legen. Alle Mittel zur Rettung waren ohne Erfolg.

            Fortsetzung folgt.
            Zuletzt geändert von GunterN; 28.04.2010, 21:41. Grund: "Druck"fehler.
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            • GunterN
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              • 01.05.2008
              • 7960

              Schlesische Provinzialblätter

              1786, September

              Selbstmorde:

              Den Bauer Joseph Tripge zu Zirckwitz im Trebnitzischen, einen der besten Einwohner des Dorfes, und Besitzer einer unverschuldeten, gut eingerichteten Wirthschaft, nagte seit kurzem der Kummer, ob sein Einkommen auch zureichen würde, so sehr, daß er den Entschluß faßte, sich selbst umzubringen. Ehe er ihn ausführte, bezahlte er einem Trebnitzer Fuhrmann eine kleine, vor 2 Jahren contrahirte Schuld, und drang einem seiner Brüder gegen 18 Rthlr. auf, mit der Verordnung, daß solche, wenn er einmal geschwind wegsterben sollte,, sein lahmes Kind vor den vier übrigen voraus haben solle. Am Tage der Entleibung, den 31. August, besorgte er seine Wirtschaft ordentlich. Wie sich Mittags die Seinigen zu Tisch setzten, gieng er fort; sein Weib rief ihm nach, er solle doch essen kommen; er antwortete, er brauche kein Essen mehr, gieng in den Holzstall und schnitt sich mit einem Scheermesser zweymal in den Hals. Seine Seele wich gleich von ihm.

              Fortsetzung folgt.
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              • GeorgH
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                • 29.04.2010
                • 5

                Suche einen "Herrn von Bonikau"

                Hallo Herr GunterN,

                In den von Ihnen ins Forum gestellten "Schlesische Provinzialblätter, 1785, Februar, Verkäufe adelicher Güter" taucht der Eintrag auf:
                "Das Gut Deichslau im Raudenschen Kreyse von dem Herrn Hauptmann von Bonikau an den Herrn Baron von Schweinitz für 45000 Rthlr. in Pfandbriefen."

                Ich suche einen "Herrn von Bonikau", der Bergwerksfachmann war und vermutlich 1796 die Bergwerke im Erzbistum Salzburg bereist hat. Es kann eine (weitere?) Verwandschaft zur Famile des Ministers Karl August Freiherr von Hardenberg (1750-1822) bestehen. Die Familie von Bonikau ist, meinen lückenhaften Informationen zufolge eine sächsische Familie.
                Könnten Siie mir einen Rat geben, wie ich an nähere Inforation über diese Familie komme.

                Grüße
                GeorgH

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                • GunterN
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                  • 01.05.2008
                  • 7960

                  von Bonikau

                  Hallo GeorgH,

                  meine Literatur ist im Adel nur bescheiden. Ich habe nur gefunden, dass
                  die Brüder Wolf und Johann von Bonikau 1551 in den Adelsstand erhoben wurden. Warum und weshalb kann ich nicht sagen.

                  Es wäre eine Anfrage im thread für Adelsforschung angebracht. Da kann man dir sicherlich weiter helfen.

                  Ich wünsche ein schönes Wochenende.
                  Viele Grüße - GunterN
                  Meine Ahnen
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                  • GunterN
                    Erfahrener Benutzer
                    • 01.05.2008
                    • 7960

                    Schlesische Provinzialblätter

                    1786, September

                    Geburten:

                    Im Junius, Frau Landesältesten v. Sydow im Schwiebussischen einen Sohn.

                    Im Julius, Frau Baroneße v. Stillfried zu Czysseck im Coselschen, eine Tochter.

                    Den 14. die Bauersfrau Woischke zu Born bey Neumarckt 2 Töchter und einen Sohn.

                    Den 15. Frau Vicedirectorin Pflug zu Schweidnitz einen Sohn.

                    Den 27. Frau Pastorin Brünck zu Münsterberg eine Tochter.

                    Im August, d. 1. Frau Pastorin Taureck zu Scheidelwitz bey Brieg einen Sohn.

                    Den 3. Frau Lieutenantin v. Winterfeld zu Breslau, einen Sohn, Joh. Joachim Friedrich Wilhelm;

                    und Frau Feldpredigerin Steinmann zu Patschkau eine Tochter.

                    Den 4. Frau Pastorin Wittwer zu Conradswaldau im Jauerschen einen Sohn.

                    Den 6. Frau Baroneße v. Giller auf Calmickau im Steinauischen einen Sohn, Joh. Franz Leopold;

                    Frau Kaufmännin Schubert d.j. zu Waldenburg, einen Sohn.

                    Den 7. Frau Burgermeisterin Thinkel zu Ohlau eine Tochter.

                    Den 16. Frau Justiziariußin Dickow zu Barchwitz eine Tochter.

                    Den 18. Frau Kaufmännin Grauer in Waldenburg einen Sohn.

                    Den 19. Frau v. Gellhorn zu Camerau bey Schweidnitz einen Sohn.

                    Den 21. Frau Kaufmännin Fröger in Reichenbach eine Tochter.

                    Den 23. Frau Obristlieuten. v. Bergener zu Jauer eine Tochter, Leopoldine Caroline Wilhelmine Friederike.

                    Den 25. Frau Lieutenantin v. Treskow zu Neisse eine Tochter.

                    Den 27. Frau Creis-Steuer-Einnehmerin v. Rabenau zu Schwiebus eine Tochter, Johanne Henriette Friederike.

                    Fortsetzung folgt.
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                      • 01.05.2008
                      • 7960

                      Schlesische Provinzialblätter

                      1786, September

                      Geburten:

                      Den 29. Fr. v. Ohlen und Adlerskron zu Reppersdorf bey Jauer einen Sohn, Joh. Raimund Maximilian Friedrich;

                      und Frau Commerzienräthin Genedel zu Neurode eine Tochter.

                      Frau Kaufmännin Cannabäus, und Frau Kaufmann Böhm zu Landeshut Söhne.

                      Im September Frau v. Wiesen auf Gaffron im Glogauischen eine Tochter.

                      Den 2. Frau Steuer-Einnehmerin v. Seelen zu Plesse eine Tochter, Henriette Renate.

                      Den 5. Frau Kaufmann Baumert zu Hirschberg einen Sohn.

                      Den 7. Frau Reichsfreyin v. Galen auf Brockendorf bey Liegnitz

                      und Frau v. Rothkirch auf Wiese im Oelsnischen, Söhne.

                      Den 8. Frau Cammeragentin Rochow zu Gros-Glogau einen Sohn.

                      Den 10. Frau Kaufm. Arndt zu Jauer eine Tochter.

                      Frau Cammerreferendarin Kuhn zu Gros-Glogau einen Sohn.

                      Ende Aug. Frau Assistenzräthin Schultes zu Brieg einen Sohn.

                      Fortsetzung folgt.
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                        • 01.05.2008
                        • 7960

                        Schlesische Provinzialblätter

                        1786, September

                        Heyraten:

                        Den 27. Juny, Hr. Franz v. Kalbacher auf Tscheschdorf im Grottkauischen, mit Gabriele Baroneße Topor v. Morawitzky, ältesten Tochter des Hrn. Bar. Topor v. Morawitzky auf Boblowitz.

                        Den 2. Jul. Hr. v. Zborowsky auf Czwiklitz im Pleßnischen, mit der Comtesse v. Renard von Czechowitz im Tostischen.

                        Den 6. Jul. feyerte zu Ohlau Hr. Maxim. Bernh. v. Kreckwitz, und Frau Christiana Charlotte geb. v. Reiß ihr 50jähriges Ehejubiläum öffentlich inb der dasigen Stadt-Pfarrkirche, unter theilnehmender Freude und den innigsten Wünschen aller Anwesenden für dieses würdige Paar.

                        Den 4. Aug. zu Warmbrunn, Hr. Joachim Ernst v. Maltitz a. Sachsen, mit Fräulein Johanna Louise v. Siegroth, jüngsten Tochter des verstorbenen Hrn. Rudolph Albrecht v. Siegroth auf Schabsen und Kostau.

                        Den 31. zu Constadt Hr. Graf Alex. Sam. Erdm. v. Röder auf Giersdorf, mit Fräul. Erdmutte Caroline v. Boyen.

                        Im September zu Breslau, der Sprottauische Senator Hr. Zebe, mit Demois. Joh. Christiane Henr. Schemmel.

                        Den 5. zu Schweidnitz Hr. Commißionsrath Fuchsius, mit Fräulein Henriette v. Siegroth.

                        Den 11. zu Brieg, Hr. Auditeur Schüller, Regim. v. Kalckstein, mit derv ältesten Dem. Tochter des dasigen Hrn. Sentor Meese.

                        Fortsetzung folgt.
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                          • 7960

                          Schlesische Provinzialblätter

                          1786, September

                          Todesfälle:

                          Im May, Frau v. Lubowsky geb. v. Holly in Oberschlesien.

                          Den 15. Jun. Hr. Wenzel v. Januschowsky augf Schwientochlowitz Beuihenschen Creises.

                          Im Jul. Frau Obristin v. Mannstein, geb. v. Pelchrzim zu Tarnowitz.

                          Den 1. Fr. Past. Schwarzer zu Sprottau plötzlich.

                          Ende July, Frau v. Larisch, geb. v. Elsner auf Laßowitz im Beuthenschen an der Lungesucht im blühenden Alter.

                          Im August, den 2. zu Breslau, Fräulein Charlotte Sophie Henriette v. Berg, Tochter des alt Lieutenant v. Hagerschen Regim. verstorbenen Hrn. Carl Otto v. Berg, an den Blattern, alt 4 J. 10 M., 19 Tage.

                          Hr. Samuel Mietlovius, Pastor zu Minken und Peisterwitz im Ohlauischen, der mit seinen gründlichen theologischen Kenntnißen unermüdete Treue im Amt verband, und deßen Geschäfte bis zwey Tage vor seinem Tode verrichtete, alt 70 Jahr 10 Monat.

                          Den 3. Hr. v. Schlutterbach zu Borin im Pleßnischen, in ziemlich hohem Alter. Ein überaus zärtlicher Vater. Der vor einigen Jahren erlittene Verlust seiner einzigen Tochter, der Frau Majorin v. Wittke, beugte ihn nieder.

                          Hr. Carl Erasmus v. Guretzky ward 1712 gebohren. Im Jahr 1730 ging er mit dem Grafen v. Promnitz als Junker unter deßen Freycompagnie nach Sachsen. Nach 3 Jahren wurde er im Duell in die rechte Hand verwundet, und dadurch untauglich zum Dienst. Er nahm seine Abschied und kehrte nach Schlesien zurück.Hier heyratet er 1738 seine noch lebende frefliche Gemahlin, Fräulein Barbara v. Reiswitz. Ihre Ehe war durch Einigkeit und Zärtlichkeit musterhaft. In ihr zeugte er 6 Kinder. Von ihnen leben noch 3, ein Sohn, welcher als Rittmeister bey dem Cuiraßier-Regim. v. Backhoff stehet, und 2 Töchter. Die älteste ist an den Hrn. v. Jänisch auf Miestitz verheyratet, die jüngste an den Hrn. v. Laschowsky auf Lischtzin. Von seiner Verheyratung bis 1749 gab sich der Hr. v. G. mit Pachtungen ab. In diesem Jahre kaufte er das Gut Stein im Rattiborschen, das damals aus 14 Besitzungen bestand. Er vermehrte sie bis auf 45. Wie er das Gut übernahm besaß er nicht mehr denn 3000 Thlr. Schl.; aber durch gute Wirthschaft bezahlte er es ganz, und erwarb noch außerdem ansehnliche Capitalien. Das geschah nicht auf Kosten seiner Unterthanen, vielmehr erwarb er sich durch die Güte und Kenntniß der Oekonomie ihre Liebe und ihr Vertrauen. Selbst nach dem Verkauf seines Gutes im Jahr 1781 suchten sie bey ihm Rath. Er wohnte seitdem bey seiner ältesten Tochter, starb aber am 6. August bey seiner jüngsten, die er besuchte, an einem hitzigen Fieber. Er war ein religiöser, rechtschaffener und edler Mann.

                          Fortsetzung folgt.
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                            • 7960

                            Schlesische Provinzialblätter

                            1786, September

                            Todesfälle:

                            Herr George Ernst Runge, Königl. Pohlnischer und Churfürstliche Sächsischer Bergrath, zu Liebenthal, im 62. Jahr.

                            Den 7. Frau Christiana Hedwig Giersberg zu Maltsch bey Neumarkt im Kindbette. Geb. d. 1. Novbr. 1741 zu Wilhelmsdorf beym Gräditzberge. Ihr verstorbener Vater, Joh. Gottfried Deutschmann war Prediger der vereinigten Gemeinen Wilhelmsdorf und Gräditzberg; ihre Mutter Christiana Eleonora, geb. Ehrentraut v. Heugsdorf in Sachsen lebet noch. In ihrem 19 Jahr heyratete sie de Hrn. Martin Benjam. Giersberg, Königl. Salzfactor in Maltsch. Sie gebahr 15 Kinder, von welchen nur noch drey leben. Ihre Sarg umringten viele Dürftige, die in ihr ihre Wohlthäterin verlohren haben.

                            Den 14. die verwittwete Frau Doctorin Schröder zu Brieg.

                            Den 18. Hr. Ritt- und Postmeister v. Wächter zu Gros-Glogau an einer Entzündung im Beine.

                            Die verw. Frau Steuereinnehmerin Ueberschär zu Löwenberg an der Abzehrung.

                            Den 19. Frau Gräfin v. Reuß, geb. Gräfin v. Schmettow zu Stohnsdorf bey Hirschberg, an der Hectic, die ihre vor einem halben Jahr gehabte schwere Niederkunft ihr zuzog.

                            In Breslau, des Hrn. Hautmann v. Normann, v. Tauentzienschen Reg. Fräulein Tochter, Maria, an den Blattern, alt 2 M. 8 T.

                            Den 25. zu Cosel am Steckfluß Hr. v. Bartels, Königl. Obristlieutenant und Commandeur des Freyherrl. v. Saßischen Regiments, im 73. Jahr seines Alters und 55. seiner Dienste.

                            Des Hrn. Artillerielieutenants Loschnitz zu Neisse Gattin am Schlagfluß.

                            Den 26. Frau Helene Friederike Sophie v. Tschirschky, geb. v. Lüttwitz auf Domantze bey Schweidnitz, an der Lungensucht, alt 44 Jahr, 3 M. 4 T.

                            Den 28. plötzlich am Schlagfluß, der gewesene Königl. Justizrath Schwiebußischen Cr. Hr. v. Schenckendorf auf Mästichen, 68 Jahr alt.

                            Fortsetzung folgt.
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                              Schlesische Provinzialblätter

                              1786, September

                              Todesfälle:

                              Den 29. Hr. Pastor Hoffmann zu Priebus, alt 56 Jahr, im Amte 11 Jahr.

                              Zu Brieg, Hr. Mich. Constantin Kalinowa v. Zaremba, Königl. Preußl. Generallieutenant, Ritter des schwarzen Adlerordens und Chef eines Mousquetier-Regiments. Seine Biographie stehet in den diesjährigen militärischen Taschenkalender. Im Sommer vorigen Jahres wurde dieser tapfere Krieger durch einen Anfall von Schlag an Arm und Füßen gelähmet; doch stellte ihn der Gebrauch des Warmbrunner Bades so weit her, daß blos eine merkliche Schwäche zurückblieb. Eine Woche vor der diesjährigen Revue fiel er in eine so heftige Ohnmacht, daß man ihn für todt hielt. Zwar kam er wieder zu sich, und gab sogar einige Hoffnung zur Besserung, allein bald darauf schwanden seine Kräfte merklich und er entschlief den 30. August. Am 3. Sept. wurde er mit den ihn gebührenden militärischen Ehrenbezeigungen auf den von ihm selbst gewählten umzäunten Platz hinter dem Dorfe Briesen begraben.

                              Frau Cammersecretärin Juliane Rosina Spechtin, geb. Pietschin zu Breslau, in Kindesnöthen, alt 39 J. 14 T.

                              Der Registrator bey der Fürstbischöflichen Canzeley, Hr. Jos. Rottstock zu Breslau, alt 67 J.

                              Im Sept. d. 6. Hr. v. Riemberg auf Bruckschine Trebnitzischen Cr.

                              Den 7. Hr. Rathscanzellist un Registrator Sebastian zu Neisse an der Lungensucht.

                              Den 9. Hr. Kaufmann Jos. Kreischker zu Franckenstein, plötzlich am Schlage, alt 55 J.

                              Hr. Creis-Steuereinnehmer Schulz zu Tarnowitz.

                              Die verwittw. Frau Postmeisterin Sauerheringin zu Gros-Glogau an der Waßersucht.

                              In Leuthen bey Breslau, die Wittwe Lankin, 104 Jahr alt.
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                                Schlesische Provinzialblätter

                                1786, October

                                Gutsveränderungen:

                                Der Königl. geheime Commerzienrath, Hr. Schütz zu Berlin die im Saganschen belegenen Rittergüter Hansdorf und Zeippau, an Sr. Durchlaucht den regierenden Herzog von Curland und zu Sagan, für 28000 Rthlr.

                                Hr. v. Dyherrn auf Tschernitz, das Lehngut Bogendorf im Briebusschen District, an den verabschiedeten Lieutenant Hrn. v. Rade, für 10000 Rthlr.

                                Fr. Kriegesräthin Bartsch, das Gut Scheibsdorf an den Hrn. Acciseeinnehmer Knispel zu Liegnitz, für 4200 Rthlr.

                                Der Creisdeputirte Wohlauischen Creises, Hr. Friedrich Moritz v. Rohr, hat das von seiner verstorbenen Gemahlin Mariana Sophia Christiana geb. v. Roth beseßene Gut Mersine im Wohlauischen für 18709 Rthlr. 23 sgr. 5 d'. übernommen.

                                Die Baron v. Haugwitzischen Erben das Gut Ober- und Nieder-Peucke im Oelsnischen an den Major Joh. Gottl. Sylvius v. Poser auf Domsel, für 80000 Kauf- und 500 Rthlr. Schlüßelgeld.

                                Hr. Wenzel v. Januschowsky, das Gut Ober- und Nieder-Schwintochlowotz im Beuthenschen an den Hrn. Joh. v. Lippe für 12000 Rthlr.

                                Hr. Joh. v. Schmieskal das Gut Slupsko im Tostischen an Fr. Carolina v. Strachwitz geb. Freyin v. Welczeck, für 20000 Rthlr.

                                Die verwittwete Frau Joh. Eleonore v. Hahn geb. Mayerin hat das von ihrem verstorbenen Gemahl Hrn. Joh. Friedr. v. Hahn, nachgelaßene Gut Gros-Muritsch im Trebnitzischen, für 18000 Thlr. Schl. übernommen.

                                Die verwitt. Fr. Maria Veronica Schefflerin geb. Mannelin, hat ihre Rittergüter Grochau und Riegersdorf im Frankensteinischen ihrem Sohn Joseph Scheffler für 12000 Rtlr. erblich überlassen.

                                Durch den Tod der verw. Frau Gräfin v. Mettich geb. Freyin von Gruttschreiber, sind deren Güter Schlogwitzund Laßwitz im Neustädtschen dem Hrn. v. Schimonsky auf Stiebendorf im Neißischen zugefallen.

                                Fortsetzung folgt.
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