Sudeten- Dialekt & Mundart

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  • LutzM
    Erfahrener Benutzer
    • 22.02.2019
    • 3028

    Sudeten- Dialekt & Mundart

    Hallo Ihr Lieben,

    meine Mutter ist 1940 in Czalositz (heute Žalhostice), ihre Mutter 1904 in Ober Rzepsch (Horní Řepčice), ihr Vater 1902 in Liebeschitz (Liběšice) geboren. Ich selbst war als Kind viel bei meiner Oma und sie sprach einen Dialekt, den ich inzwischen irgendwie vermisse, meine Mutter telefoniert heute noch mit ihrer Schwester in diesem Dialekt, obwohl beide inzwischen ganz normale (Hoch)deutsch reden.

    Gibt es irgendwo ein entsprechendes Wörterbuch, oder noch besser Audiobeispiele, wo ich mal nachlesen / hören kann? Alles was ich bisher fand, hat keine Ähnlichkeit mit dem was ich kenne. Ich hänge mal ein paar Beispiele an, welche mir in Erinnerung geblieben sind:

    Die wess wie mans Hundl fiehrt, damit es nicht aufs Strickel seecht. (Die weiß wie mann den Hund führt, damit er nicht aufs die Leine (Strick) pinkelt) [ein Sprichwort]

    Ärpelgasche (Stampfkartoffeln)

    schie (schön) [Der Ort Schönau, bei Dauba, wird selbst in den KB oft Schienau geschrieben]

    dei Mooh (dein Mann)

    Zum Wald sagte sie Buusch. Mir genn in'n Buusch. (Wir gehen in den Wald)

    Generell war das "a" mehr ein gesprochenes "o", s.ä. wie heute noch in Bayern, auch das d & t war kaum unterscheidbar (ich dache wirklich lange Zeit, dass diese Dosen Dubberwore heißen), aber mit bayrisch hatte es m.M.n. keine wirkliche Ähnlichkeit.

    Freue mich über Hinweise bzw. neue Wortschöpfungen, falls jemand das auch noch kennen sollte!

    LG Lutz
    Lieben Gruß

    Lutz

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    mein Stammbaum
    suche Eising * um 1880 aus/bei Creuzburg/Ostpreußen, sowie (August & Hellmut) Wegner und (Friederike) Lampe * um 1840 aus/bei Kleinzerlang/Prignitz
  • Ingenieur
    Erfahrener Benutzer
    • 20.03.2012
    • 279

    #2
    Vielleicht hilft dir dies:



    JSTOR is a digital library of academic journals, books, and primary sources.

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    • LutzM
      Erfahrener Benutzer
      • 22.02.2019
      • 3028

      #3
      Vielen Dank!

      Bei youtube konnte ich kaum Ähnlichkeiten entdecken, aber der Auszug aus der Zeitung ist köstlich! Man muss sich zwar erst reinfinden, aber dann kommt mir sehr viel, sehr bekannt vor. Da werde ich glatt wehmütig. Schade, dass es nur drei Seiten sind...

      Lieben Gruß
      Lutz

      PS. Hab noch 'ne Geschichte gefunden!
      Zuletzt geändert von LutzM; 27.05.2020, 19:24. Grund: Ergänzung
      Lieben Gruß

      Lutz

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      • Schischka
        Erfahrener Benutzer
        • 10.02.2015
        • 343

        #4
        Hallo Lutz,
        der nordböhmische Dialekt gehört zum ostmitteldeutschen mundartlichen Großraum. In Jena wurde in der germanistischen Sprachwissenschaft an einem Ostmitteldeutschen Wörterbuch gearbeitet - ist aber wahrscheinlich immer noch kein Buch, sondern eine Sammlung von Karteikarten in umfangreichen Zettelkästenschränken. (Habe dafür in der Studienzeit mal eine standardisierte Sprechprobe aufgenommen und abgegeben - Gegend Ostbrandenburg/schlesische Grenzgebiet.)
        Also Deine Suchwörter sind "Nordböhmisch" unter dem Oberbegriff "Ostmitteldeutsch" (Finger weg von "Bairisch" ;-) ) Viel Erfolg!

        Kommentar

        • LutzM
          Erfahrener Benutzer
          • 22.02.2019
          • 3028

          #5
          Vielen Dank, mal sehen was noch geht...

          Hab meiner Mutter die obigen Dokumente geschickt, die ist richtig glücklich und sagt sie kann alles verstehen

          LG Lutz
          Lieben Gruß

          Lutz

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          • Vinzenz
            Erfahrener Benutzer
            • 19.06.2010
            • 116

            #6
            Hallo Lutz,

            hast Du Zugriff auf den Leitmeritzer Heimatboten?
            Dort wurde auch schon öfters die Mundart aus dem Leitmeritzer Raum niedergeschrieben.
            Das als "o" verdumpfte "a" kenne ich auch aus diversen alten Schriftstücken bzw. den Kirchenbüchern.

            Mein Vater ist auch ein Czalositzer aus dem 1940er Jahrgang.
            Hatte Deiner Mutter vor Jahren einen Brief geschrieben und auch diverse Untersuchungen zur Verwandtschaft angestellt.

            Herzliche Grüße

            Vinzenz

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            • LutzM
              Erfahrener Benutzer
              • 22.02.2019
              • 3028

              #7
              Hallo Vinzenz,
              das ist ja mal 'ne Nachricht. Die hatten Briefkontakt? Da muss ich morgen erst mal fragen. Ja, Mutter ist auch 40er Jahrgang, nicht, dass die sich wirklich kannten... Aber gut, ist auch schon ein paar Tage her.

              Der "Heimatbote" sagt mir nichts, wo gibt's den, bzw. wie kommt man da preisgünstig ran?

              Ahnenforschung ist echt immer für 'ne Überraschung gut!

              LG Lutz

              PS. Hat Dein Vater Verbindungen zwischen uns gefunden?
              Zuletzt geändert von LutzM; 28.05.2020, 00:14.
              Lieben Gruß

              Lutz

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              • LutzM
                Erfahrener Benutzer
                • 22.02.2019
                • 3028

                #8
                Hallo Vinzenz,

                ich hänge mal den Baum meiner Großeltern an, evtl. gibt's ja 'ne Überschneidung. Dann könnten wir auch tiefer einsteigen.

                LG Lutz
                Angehängte Dateien
                Lieben Gruß

                Lutz

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                • LutzM
                  Erfahrener Benutzer
                  • 22.02.2019
                  • 3028

                  #9
                  So, hab eben meine Mutter erreicht. Sie kann sich an den Kontakt erinnern und ist der Meinung, dass es um "Kühnel" (ihren Geburtsnamen) ging, aber wohl eine Verwandschaft unwahrscheinlich war. Kann das so stimmen?
                  Kühnel gab es nach meinen Recherchen in der Gegend auch wirklich diverse, eine Verbindung konnte ich allerdings auch nicht finden (wobei ich mich darauf auch nicht konzentriert habe).
                  btw: Sie kann sich auch noch an einen Spielkameraden erinnern, der mit NN Beitel hieß (inzwischen hat sie rausbekommen, dass das Dialekt war und der richtige Name Beutel war).

                  LG Lutz
                  Lieben Gruß

                  Lutz

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                  • Vinzenz
                    Erfahrener Benutzer
                    • 19.06.2010
                    • 116

                    #10
                    Hallo Lutz,

                    ich habe den Brief geschrieben, ist aber sicherlich schon 15 Jahre her. Kann mich erinnern, dass ich extra im Archiv Leitmeritz nachgeschaut habe wegen dem Verwandtschaftsverhältnis. Es gab sie links und rechts der Elbe die Kühnels. Mit Eurer Sippe konnte ich allerdings bis jetzt keine Verwandtschaft nachweisen, obwohl ich bis 1640 zurück gekommen bin. Die gerade Linie war immer in Czalositz….
                    Wo der Urvater Johannes hergekommen ist weiß ich nicht, beim Heiratseintrag steht nicht dabei, aus welchem Ort er stammt.
                    Aus dieser Ehe gab es mindestens 5 oder 6 Kinder, die vielleicht in die Umgebung geheiratet haben. Dafür hatte ich mir bisher allerdings nie Zeit genommen, ob die irgendwo anderweitig in den Nachbarorten aufgetaucht sind.

                    Momentan "urlaube" ich bei meinen Eltern. Mein Vater hat wenige Kenntnisse von der alten Heimat allgemein und kann überhaupt keine Mundart außer Schwäbisch und Hochdeutsch.
                    Wenn ich wieder zuhause bin kann ich Dir noch ein wenig ausführlicher schreiben, weil ich hier nur die Daten auf dem PC habe und da habe ich gleich gesehen, um welche Familie es sich bei Dir handelt.

                    Deine Mutter wohnte in dem Haus Nr. 63, einem Bahnwärterhaus, das oberhalb der Beutels (Haus Nr. 28) stand. Deine ältere Tante sollte noch viel mehr zum Ort wissen, dazu aber dann, wenn ich wieder zuhause und voll arbeitsfähig bin.

                    Den Leitmeritzer Heimatboten kannst Du für jährlich ca. 36 Euro beim Herausgeber Preußler Verlag in Nürnberg abonnieren. Dann erhältst Du auch gleichzeitig den mit gebundenen Aussiger Boten.

                    Beste Grüße

                    Vinzenz

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                    • LutzM
                      Erfahrener Benutzer
                      • 22.02.2019
                      • 3028

                      #11
                      Hallo Vinzenz,

                      vielen Dank für die Infos. So etwa hatte ich meine Mutter auch verstanden.

                      Haus-Nr. ist auch korrekt, hab auch die Zähllisten von damals. Opa war als Bahnarbeiter "systemrelevant" und deshalb wurde die Familie erst 1946 vertrieben.

                      Ja, dann scheint es so, als wären wir nicht verwandt. Ist ja 'ne ganz dumme Feststellung in so einem Forum.

                      LG Lutz
                      Lieben Gruß

                      Lutz

                      --------------
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                      Kommentar

                      • Vinzenz
                        Erfahrener Benutzer
                        • 19.06.2010
                        • 116

                        #12
                        Stammbaum und weitere Daten

                        Guten Abend Lutz,


                        Danke für Deinen Stammbaum - sehr interessant!

                        Ich habe Dir eine persönliche Nachricht gesendet für das weitere Vorgehen.



                        HG Vinzenz

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