Alte Dokumente konservieren: Über den Sinn und Unsinn von Hüllen, Folien und Laminieren

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  • mhhanno
    Erfahrener Benutzer
    • 12.10.2015
    • 358

    Danke Garfield !
    Der Link ist Klasse !
    Beste Grüße
    Manfred


    Suche :

    Ignaz Häusler, * 1831 in Rybnik (???)

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    • Erdbeere
      Benutzer
      • 10.08.2016
      • 11

      Hallo,

      ich brauche endlich eine ordentliche Aufbewahrung für die Dokumente und Fotos meiner Vorfahren.

      Dabei dachte ich an eine (oder 2) säurefreie, gepfufferte Standbox, die ich jedoch hinlegen würde, falls die Dokumente innen der Schwerkraft wegen knicken könnten, besonders wenn die Box nicht voll ist. Trotzdem kann ich im Gegensatz zu einer "liegenden" Box einzelne Dokumente herausnehmen und muss nicht alle herausholen.
      Die Dokumente würde ich zuvor in Din A4 Jurismappen legen. Damit diese auch in die Box passen, würde ich statt einer Din A4 Box eine Folio-Premium Box nehmen.
      Zur Trennung der Dokumente innerhalb der Box würde ich säurefreie gepufferte Einlegemappen nehmen.
      Beschriften würde ich dann die Jurismappen.

      Die Fotos würde ich ebenfalls in der gepufferter Standbox aufbewaren, zuvor aber in Mappen aus ungepuffertem Material legen und Fotopapier dazwischen legen.
      Habe jetzt bei archivbox.com geschaut, da gibt es leider keine ungepufferten Mappen.
      Zuletzt ge?ndert von Erdbeere; 21.02.2020, 23:35.

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      • Elfenbein
        Benutzer
        • 22.02.2020
        • 7

        Alte Dokumente konservieren: Über den Sinn und Unsinn von Hüllen, Folien und Laminieren

        Grundsätzlich gilt ja, dass man moderne Dokumente wie die alten aufbewahren kann.
        Auch sollte wegen des "Schwitzens" auf Klarsichthüllen jeglicher Art verzichtet werden.... Theoretisch.
        Eine Frage bleibt allerdings in diesem Zusammenhang.
        Moderne Dokumente sind Laser gedruckt (bis auf das Siegel und die Unterschrift).
        Gibt es für diese eine Art vereinfachte Handhabung?
        Gemeint ist dass evtl nicht die Anschaffung von Archivboxen usw nötig ist, sondern das simple lagern in handelsüblichen Ordnern möglich ist.
        Unabdingbar hierfür ist das verwenden von Klarsichthüllen.... Und da würde ich mich freuen über eure Handhabungsarten.
        Den Thread zu Klarsichthüllen las ich bereits bevor dieser Einwand kommt. Es geht mir speziell um eure Handhabung und Erfahrungswerte.
        Vl ist sogar ein Experte hier, der Aussagen über die Beständigkeit von Unterlagen ab 2000 treffen kann.
        Das Papier usw veränderte sich ja auch mit der Zeit.

        Kommentar

        • Garfield
          Erfahrener Benutzer
          • 18.12.2006
          • 2140

          Zitat von Erdbeere Beitrag anzeigen
          Hallo,

          ich brauche endlich eine ordentliche Aufbewahrung für die Dokumente und Fotos meiner Vorfahren.
          Hallo Erdbeere
          Das klingt schon mal nach einem guten Plan . Ja, Archivboxen immer hinlegen, wenn sie nicht komplett voll sind, sonst biegen sich die Archivalien und können am Rand ggf. auch brechen.
          Fotos (egal von wann sie sind) sollten nicht mit gepuffertem Material in Kontakt kommen. Du kannst aber ungepuffertes säurefreies Papier dazwischen legen, das ist besser als Fotopapier, das selbst auch nochmal reagieren kann. Als günstige Alternative für Fotos wurde mir im Archiv Aquarell-Papier empfohlen.

          Zitat von Elfenbein Beitrag anzeigen
          Grundsätzlich gilt ja, dass man moderne Dokumente wie die alten aufbewahren kann.
          Auch sollte wegen des "Schwitzens" auf Klarsichthüllen jeglicher Art verzichtet werden.... Theoretisch.
          Eine Frage bleibt allerdings in diesem Zusammenhang.
          Moderne Dokumente sind Laser gedruckt (bis auf das Siegel und die Unterschrift).
          Gibt es für diese eine Art vereinfachte Handhabung?
          Hallo Elfenbein
          Das mit den Klarsichthüllen ist nicht nur wegen "Schwitzen" so, sondern weil diese üblicherweise Weichmacher enthalten, die das Material in der Hülle und ausserhalb der Hülle angreifen. Es gibt säurefreie Klarsichthüllen für Ordner, aber je nach Hersteller enthalten diese trotzdem Weichmacher, da ist also Vorsicht geboten und idealerweise werden diese von Anfang an vermieden und auf ein sichereres System gesetzt. Weichmacher sind in jeglicher Art von Plastik enthalten, auch in Ordnern, Folien, Plastik-Mäppchen jeglicher Art. Bei handelsüblichen Ordnern kommt noch dazu, dass die metallenen Teile rosten können (und auch tun - je nach dem schneller oder langsamer). Das heisst auch, dass alle anderen metallenen Teile vermieden werden müssen, z.B. Büroklammern, Heftklammern u.ä.

          Papier veränderte sich mit der Zeit, normales Druckerpapier enthält aber seit ca 1900 nach wie vor Säure, weil das günstiger zum handelsüblich gewünschten Produkt führt. Vermehrt werden Bücher auf säurefreiem Papier gedruckt, diese haben dann einen entsprechenden Vermerk im Impressum. Ob das nur wissenschaftliche Verlage oder auch Verlage für Belletristik so machen, weiss ich allerdings nicht.
          Beispiel aus meiner Berufspraxis vor ein paar Wochen: Dissertation von 1995, vermutlich normal gedruckt und zum Schutz mit einer durchsichtigen Folie gebunden, die Folie hat inzwischen einen Teil der Titelseite angenommen. Meines Wissens ist daran aber der Weichmacher in der Folie schuld, nicht die Art des Druckens bzw. die Tinte. Allenfalls eine Kombination daraus, das weiss ich dann nicht genauer.
          Man könnte säurefreies Druckerpapier kaufen und es gibt auch säurefreie Druckertoner, die aber teuer sein sollen. Das lohnt sich allerdings nur, wenn die Ausdrucke dann wirklich archivtauglich in einer säurefreien Box bei immer gleichbleibenden Temperaturen und Luftfeuchtigkeit aufbewahrt werden.

          Für die Praxis:
          - möglichst gleichbleibende Temperaturen und Luftfeuchtigkeit (besser in der Wohnung als im Keller oder auf dem Dachboden)
          - liegend in einer Box ist besser als in Ordnern (auch wegen dem Ausreissen der Löcher)
          - in einer Karton-Box ist besser als in einem Ordner aus Plastik/Metall
          - säurefreie Boxen und Zwischen-Papiere sind zu bevorzugen
          - jegliches Klebeband/Tesa vermeiden, jegliches Metall vermeiden, jegliches Plastik vermeiden, ausser es wäre speziell für den Archiv-Bedarf zertifiziert
          - Papierkram und Fotos mit einem weichen Bleistift beschriften
          - normaler Toner bei Laserdrucker sollte für private Dokumente reichen, sofern obige Empfehlungen beachtet werden. Im Archiv wurde mir letztes Jahr "Laserdruck in schwarz/weiss, nicht farbig" empfohlen.
          Viele Grüsse von Garfield

          Suche nach:
          Caruso in Larino/Molise/Italien
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          • Elfenbein
            Benutzer
            • 22.02.2020
            • 7

            @Garfield danke für die ausführliche Antwort!

            Du scheinst vom Fach zu sein nehme ich an.
            Wie stehst du die Dokumentenechten Klarsichthülle gegenüber? Da scheiden sich ja die Geister ob oder ob nicht doch Weichmacher verarbeitet wurden. Ich bin nur Laie und habe da kein tiefergehendes Wisse.

            Muss aber mal fragen wie man im folgenden Fall vorgehen sollte. Es geht um eine Beglaubigte Kopie eines Kircheneintrages. Bzw mehrerer. Diese wurden zusammengetackert in einer Ecke und dann mit Stempel versehen. War da auch weniger begeistert von.....
            Wie sollte man hier verfahren mit den Tackerklammern. Ich habe keine Ahnung woraus diese gemacht sind.
            Wenn ich diese entferne dann ist die Beglaubigung ja eigentlich hin......

            Als kleine Nachfrage, was sollte man tun wenn Schimmelgefahr besteht? In so einem Fall sind doch Plastik Gehäuse den Pappkartons vorzuziehen oder?
            Dass der Pappkarton das atmen des Papiers zulässt ist klar und logischerweise besser, jedoch schützt der Plastikkarton wesentlich besser vor Schimmel welcher von außen kommen könnte.....

            Kommentar

            • Garfield
              Erfahrener Benutzer
              • 18.12.2006
              • 2140

              Hallo Elfenbein

              Ich bin Fachfrau Information und Dokumentation EFZ (Schweiz), ich bin zwar auf Bibliotheken spezialisiert, aber wir hatten Archivkunde in Theorie und Praxis. Und ich war letztes Jahr in einem der örtlichen Archive, um mir "Schadensfälle durch falschen Umgang" genauer anzuschauen, eben weil solche Fragen in der Ahnenforschung immer wieder auftauchen .

              Ich persönlich bin skeptisch gegenüber den angeblich säurefreien Klarsichthüllen. Ich hatte mir mal so halb-klarsicht-Hüllen für Fotos bei einem Archiv-Onlineshop bestellt, nur um danach in einer Weiterbildung zu erfahren, dass die trotzdem nicht geeignet sind. Seither versuche ich sie zu vermeiden, wo es geht.
              Einzige Ausnahme habe ich bei einem Fotoalbum-Ordner gemacht. Der muss vor Jahrzehnten von meiner Tante oder Grosstante gemacht worden sein, Fotos wurden auf bunte A4-Blätter geklebt, beschriftet und mit Mäppchen in einem Ordner zusammen gestellt. Natürlich hatte ich die schon vor Jahren gescannt, als ich den Ordner dann geerbt hatte, war ich erst etwas ratlos. Die Jahrzehnte in den Klarsichthüllen hatten die Fotos bestimmt schon beschädigt, der Leim wahrscheinlich auch, wenn auch nicht sichtbar. Einschachteln wollte ich sie auch nur ungerne, weil ich die Reihenfolge wahren wollte. Schlussendlich habe ich mich dann hier dafür entschieden, säurefreie Klarsichthüllen zu kaufen und die schädlichen zu entfernen.

              So musst du für dich entscheiden, wie wertvoll deine Dokumente sind und was für dich die beste Lösung ist.
              Wenn du Klarsichthüllen verwenden willst, dann kaufe dir solche, die säure- und weichmacherfrei sind. Informiere dich, ob das wirklich so ist, ggf. in einer lokalen Papeterie bestellen lassen. Lass dich nicht von einem Onlineshop, der "archivtauglich" schreibt, in die Irre führen lassen.

              Aus Archiv-Sicht würde ich sagen, die Tackerklammer muss weg, vor allem wenn es eine in ] Form ist, die rosten immer. Es gibt noch metallene "Ecken", da weiss ich aber nicht, was das für Metall ist und ob das rosten kann.
              Aus rechtlicher Sicht habe ich absolut keine Ahnung, ob man die Klammer lösen dürfte. Als Schweizerin verstehe ich dieses Ding mit beglaubigten Kopien für Ahnenforscher sowieso nicht .
              Wenn die Tackerklammer bleiben muss, dann könntest du die Urkunde in eine Archivbox legen, jeweils mit einem säurefreien Papier auf beiden Seiten, so dass wenigstens die anliegenden anderen Dokumente vor dem zu erwartenden Rost geschützt sind.

              Schimmelgefahr:
              - Ursache beheben
              - allenfalls geschimmelte Archivalien von einem Buchrestaurator fachgerecht entfernen lassen (vorher anfragen, ob das überhaupt geht).
              - Bei konstanten Temperaturen und Luftfeuchtigkeit, also in einer normalen Wohnung, besteht da eigentlich keine Gefahr.
              - Gerade wenn Schimmelgefahr besteht, könnte es bereits Sporen in der Umgebung / Luft haben und dann wäre sowieso ein atmungsaktives Gefäss gefragt, da sich die Sporen sonst noch viel lieber vermehren. Plastikgehäuse ist gut für Lebensmittel die nicht atmen wollen und in einer sehr feuchten Umgebung. Bücher, die nicht atmen können, schimmeln viel eher, weil sich dann in der Box Feuchtigkeit bildet. Das passiert dann nicht innerhalb weniger Tage wie im Kühlschrank, sondern schleichend über Jahre hinweg.
              Viele Grüsse von Garfield

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              Kommentar

              • Elfenbein
                Benutzer
                • 22.02.2020
                • 7

                Ah verstehe.
                Vielen Dank für die ausführliche Antwort =).

                Muss nochmal einen Punkt ansprechen.
                Bzgl Pappe oder Plastik Gehäuse :
                Es scheint eine Gratwanderung zu sein
                Auf der einen Seite schützt Plastik natürlich viel besser vor Sporen und anderen Mikroorganismen als ein Papp Material. Andererseits schimmeln die Unterlagen innerhalb des Gefäßes schneller wenn es aus Plastik ist..... Darf ich fragen ob du diesbezüglich "Langzeittests" gesehen hast? Ich komme aus der Landwirtschaft und bei uns gab es Langzeitfeldversuche mit z. B
                unterschiedlichen Düngemitteln. Da haben wir ein Feld abgesteckt und dann wirklich mal über die Jahre geguckt.

                Aus Archivarensicht: wieviel Dokumente dürfen denn idealerweise in eine Jurismappe? Wenn Seitenzahl nicht möglich ist zu nennen gerne in cm oder so. Die Briefe meiner Urgroßmutter sind doch einige wie ich gerade feststelle...... Trennen tue ich die Seiten mit Säurefreiem Papier.

                Kommentar

                • Garfield
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.12.2006
                  • 2140

                  Hallo Elfenbein

                  Heute war zufällig eine Kollegin mit Zusatzausbildung in der Konservierung da und ich habe sie gleich gefragt. Sie meinte auch, dass wenn eh schon Schimmelsporen da sind, die Plastikbox zu fast garantiertem Schimmelbefall führen würde. Zwar hat man auch bei Archivmaterial in einer Pappschachtel möglicherweise unsichtbare Schimmelsporen dran, aber wenn man eben das Material unter guten Bedingungen lagert, dann können sie sich weniger gut vermehren. Und das ist das Ziel, denn komplett vermeiden kann man die Sporen sowieso nicht.
                  Über 60% Luftfeuchtigkeit sei für Schimmel supertoll, ideal wäre eine Luftfeuchtigkeit von unter 50%. Weil man das bei sich zu Hause aber kaum beeinflussen kann, ist eine konstante Luftfeuchtigkeit und Temperatur besser als genau die typischen 45% Luftfeuchtigkeit bei 18 Grad C. wie in einem Archiv zu haben.

                  Konkrete Langzeitstudien wusste sie gerade nicht, hat mir aber folgendes Buch empfohlen, in dem solche Studien vielleicht genannt sein könnten:

                  Schimmelpilze : Lebensweise, Nutzen, Schaden, Bekämpfung / Ulrich Kück, Minou Nowrousian, Birgit Hoff, Ines Engh
                  Springer Verlag, 2009
                  ISBN: 978-3-540-88716-4

                  Das Buch ist eher teuer, vielleicht hat es eine Bibliothek in deiner Nähe?

                  Man kann keine fixen Angaben zum maximalen Inhalt von Jurismappen machen. Ideal wären natürlich säurefreie Jurismappen. Dann schaust du, wie viele Dokumente pro Thema oä. in eine Jurismappe sollen und dann machst du bei dieser Menge einen Falt/Knick in die Jurismappe. Also so, dass die Jurismappe nicht einem Knick wie < hat, sondern zwei Knicke wie [ . So werden die Dokumente nicht Beschädigt. Dann so viele volle Jurismappen in eine Archivbox, bis sie voll ist, so dass es keine Schäden durch schiefe Lagerung gibt. Im Zweifelsfalle liegend lagern.

                  Hier ein Beispielbild von mir:

                  Im zweiten Bündel von rechts hat es ordentlich gefaltete Knicke, die Bündel bei denen die Jurismappen eher einen runden "Rücken" haben, die wurden nicht gut gefaltet.
                  Ich hoffe, das ist nachvollziehbar.

                  Anstelle von Büroklammern oä. kann man übrigens säurefreies Papier nehmen und wie oben beschrieben falten (bei wenigen Papieren reicht auch ein Knick). So kann man innerhalb einer Jurismappe noch Unterteilungen zB pro Thema oder pro Person anlegen.

                  Nachtrag: meine Kollegin meinte übrigens, dass jeder Ordner rosten würde, abgesehen von Alu, das oxidieren würde. Einfach nie, nie, niemals Ordner nehmen für Material, das man archivieren will. Das erste was Archive machen, ist die Dokumente aus den Ordnern raus nehmen.
                  Zuletzt ge?ndert von Garfield; 27.02.2020, 16:04.
                  Viele Grüsse von Garfield

                  Suche nach:
                  Caruso in Larino/Molise/Italien
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                  • fajo
                    Erfahrener Benutzer
                    • 08.10.2018
                    • 2328

                    Zitat von Elfenbein Beitrag anzeigen
                    Ah verstehe.
                    Vielen Dank für die ausführliche Antwort =).

                    Aus Archivarensicht: wieviel Dokumente dürfen denn idealerweise in eine Jurismappe? Wenn Seitenzahl nicht möglich ist zu nennen gerne in cm oder so. Die Briefe meiner Urgroßmutter sind doch einige wie ich gerade feststelle...... Trennen tue ich die Seiten mit Säurefreiem Papier.
                    Guten Morgen!

                    Ich bin gleich zu Anfang über dieses Thema hier gestolpert und habe mir daraufhin, bei einer Spezialfirma im Internet, Archivierung Material (säurefrei) gekauft. Box / Karton, Juristenmappen, Seidenpapier, Versandumschläge usw.! Ich bekomme, durch Seidenpapier getrennt, problemlos ca. 3 Urkunden von 1707 Din A 4 + mittig geklappte (lagerten schon ein paar Jahrhunderte so) in eine Juristenmappe. Die Anzahl / Menge ist allerdings bestimmt auch vom Papier abhängig? Vielleicht ist das ein Anhaltspunkt? - Das kostet nicht die Welt, ist aber bestimmt die beste Variante zum Erhalt und zur Aufbewahrung schöner alte Stücke!
                    Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







                    Kommentar

                    • DariusKollotzek
                      Benutzer
                      • 20.12.2019
                      • 64

                      Wie kann ich am besten einen alten Brief für zukünftige Generationen erhalten?

                      Ich habe einen alten Brief von meinem Großvater aus dem 2 WK. Das Papier ist mittlerweile brüchig geworden. Ich überlege, die ganze Zeit wie ich den am besten konservieren Bzw. aufbewahren kann. Kann mir hier jemand ein Tipp geben?

                      Kommentar

                      • scheuck
                        Erfahrener Benutzer
                        • 23.10.2011
                        • 4383

                        Hallo, Darius!

                        Kommt drauf an wie wichtig Dir dieser Brief ist; ich fürchte, da wirst Du selbst nicht viel machen können.
                        Bloß nicht laminieren wollen! - Theoretisch könnte man ihn auf ein etwas stärkeres Papier aufziehen, dazu müsste man ihn aber kleben, und das ist keine gute Idee (altes Papier und neuer Kleber vertragen sich meistens nicht, das wird irgendwann braun).

                        Ich würde mal bei einem "handwerklichen" (kein industrieller) Buchbinder nachfragen, diese Fachleute restaurieren und erhalten auch altes Papier.

                        Die preiswerteste Lösung wäre vielleicht, den Brief vorsichtig in einen Wechselrahmen zu legen; hinter Glas sollte er relativ sicher sein.

                        P.S.: ich treffe heute Nachmittag einen "alten", erfahrenen Buchbinder und werde ihn mal fragen!!!
                        Zuletzt ge?ndert von scheuck; 05.03.2020, 10:30.
                        Herzliche Grüße
                        Scheuck

                        Kommentar

                        • scheuck
                          Erfahrener Benutzer
                          • 23.10.2011
                          • 4383

                          So, der "Buchbinder-Innungs-Obermeister i.R." sagt, es gibt nur zwei Möglichkeiten:

                          a) auf eine säurefreie Unterlage (Papier) aufziehen, die man im Fachhandel kaufen kann. Jene "Unterlage" enthält bereits einen "Kleber"
                          b) mit "Kartoffelkleber" aufkleben; "Kartoffelkleber" = Kartoffeln kochen, fein pürieren und mit Wasser zu einer recht dünnen "Suppe" auffüllen, die man mit einem Pinsel auf eine Papier-Unterlage aufbringt

                          Bei beiden Methoden hält er es für ausgeschlossen, dass ein Laie das alte Papier faltenfrei aufziehen kann .

                          Erschwerend kommt hinzu, dass dieser alte Brief ja wahrscheinlich mit Bleistift oder Tinte geschrieben ist, das sorgt im Zusammenhang mit dem Kartoffelkleber für weitere Probleme!
                          Zuletzt ge?ndert von scheuck; 05.03.2020, 17:49.
                          Herzliche Grüße
                          Scheuck

                          Kommentar

                          • Garfield
                            Erfahrener Benutzer
                            • 18.12.2006
                            • 2140

                            Hallo Darius

                            Ich würde das was scheuck schreibt so unterstützen. Buchrestauratoren können Papier verstärken oder auch fehlende Stücke mit Japanpapier "auffüllen". Das ist aber auch für Restauratoren eine mühselige Arbeit, weshalb das vermutlich ziemlich teuer wäre.

                            Wenn es sich bei diesem Brief also nicht grad um dein Lieblingserbstück handelt, dann würde ich es in einen säurefreiem Umschlag legen und dann möglichst nicht mehr anfassen und gut ist. Nimm aber keinen Umschlag wie ein Briefumschlag (drei geleimte Seiten), da du dort den Brief raus ziehen müsstest, was ihn noch mehr belastet. Nimm eher ein säurefreies Papier, das doppelt so gross ist wie der Brief und falte es in der Mitte. Alternativ gibt es archivtaugliche Mappen mit "Flügeln", die nach innen gefaltet werden, so dass das Dokument nicht raus rutscht. Aber im Vergleich zu einem A4 oder A3 Papier sind solche Mappen natürlich teurer und würden sich nur wegen dem einen Brief kaum lohnen.
                            Viele Grüsse von Garfield

                            Suche nach:
                            Caruso in Larino/Molise/Italien
                            D'Alessandro in Larino und Fossalto/Molise/Italien und Montréal/Kanada
                            Jörg von Sumiswald BE/Schweiz
                            Freiburghaus von Neuenegg BE/Schweiz
                            Wyss von Arni BE/Schweiz
                            Keller von Schlosswil BE/Schweiz

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                            • TAGinLA
                              Benutzer
                              • 09.08.2020
                              • 48

                              Ich suche eine einfach umsetzbare Lösung für meine Dokumente, Urkunden, Dekrete usw. unkompliziert und bezahlbar. Nachdem lesen vieler (wirklich guter!) Beiträge hier im Forum, habe ich mir eine Methode ausgedacht.

                              Menge meiner Urkunden zusammen ca. 20-30 cm, Alter max. 170 Jahre. Diese haben keinen historischen aber einen persönlichen Wert.
                              • Einscannen aller Dokumente
                              • Einhüllen der Orginale in Pergamin -taschen-/hüllen.
                              • Ablegen in Archiv Kartons max 5 cm eventuell. nach Themen (ca. 5)
                              • Aufbewahren in (eingeschränkt) feuer-/wasserfestem Dokumentenkoffer.

                              Dies wäre dann mein analoges Datenarchiv.
                              Die digitalen Daten kann man als Stick dazu legen. Eventuell noch als DVDs.
                              Über das Datenformat mache ich mir bei pdf, jpg und gedcom erstmal keine Gedanken, da ich auch über 30 Jahre alte Daten immer noch lesen kann.

                              Was haltet ihr von dieser Methode?
                              Zuletzt ge?ndert von TAGinLA; 10.08.2020, 10:23. Grund: Schriftgröße

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                              • Rainer Zufall
                                Erfahrener Benutzer
                                • 25.11.2009
                                • 613

                                Hallo,
                                das Speichern von Bildern bzw. Dokumenten auf DVD kannst Du Dir sparen. Nach wenigen Jahren sind die oft nur noch eingeschränkt lesbar. Hatte selber mehrfach das Problem, und das waren keine No-Name-Produkte. Wichtige Daten auf mehreren Rechnern und/oder mehreren Sticks unterbringen bringt meines Erachtens mehr Sicherheit.
                                Wenn's ganz wichtige Dokumente sind evtl. auf NAS mit gespiegelten Festplatten und automatischer Fehlerüberwachung wegen Bit-Fäule etc.
                                Viele Grüße
                                Rainer


                                suche alles aus Szalatnak / Ungarn

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