Suche jegliche Infos zu meinen beiden Urgroßeltern väterlicherseits

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  • Marina
    Erfahrener Benutzer
    • 16.03.2006
    • 830

    #16
    Zitat von Irene K. Beitrag anzeigen
    Das Thema wurde hierher verschoben.
    Das wusste ich nicht.

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    • Erdenbürger

      #17
      Suche jegliche Infos zu meinen beiden Urgroßeltern väterlicherseits

      Zitat von Irene K. Beitrag anzeigen
      Hallo,
      du zitierst hier immer nur die Datenbanken. Hast du denn nun inzwischen die Kopie der gesamten EWZ-Akte vom Bundesarchiv bekommen? Du schriebst ja schon vor einem halben Jahr, du hättest die beantragt. Ich fürchte, was dort nicht drinsteht, wird für immer an Wissen verloren sein.

      Gruß, Irene

      Danke für die Meldung!

      Mein bislang erster Erkundigungsversuch beim Bundesarchiv ist leider gescheitert: Zufällig in jene Zeit fiel ein räumlicher Umzug von denen, der offenbar Wochen dauerte, und der offenbar auch deren allgemeine Kommunikationsfähigkeit extrem beeinträchtigt hat. Ich habe meinen Antrag deshalb wieder zurückgezogen, und versuche es nächsten Jahreswechsel oder in 2024 noch einmal.

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      • peaks
        Benutzer
        • 07.09.2022
        • 23

        #18
        Ich habe diverse EWZ-Unterlagen bisher unter folgender Adresse bestellt: https://www.mhsbc.com/genealogy.php

        Hat bisher maximal 7 Tage gedauert bis ich diese erhalten habe

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        • Kleeschen
          Erfahrener Benutzer
          • 01.03.2014
          • 1655

          #19
          Zitat von peaks Beitrag anzeigen
          Ich habe diverse EWZ-Unterlagen bisher unter folgender Adresse bestellt: https://www.mhsbc.com/genealogy.php

          Hat bisher maximal 7 Tage gedauert bis ich diese erhalten habe
          Hallo,

          ich würde definitiv empfehlen, die Unterlagen beim Bundesarchiv anzufordern.

          Die Mennonite Historical Society of British Columbia hat nur die EWZ50-Mikrofilme (dies sind die eigentlichen Fallakten). Es gibt aber oft zusätzlich Karteikarten, die Informationen zur Gesundheit bzw. Abstammung enthalten oder Informationen zu früheren Tätigkeiten bzw. Besitz liefern können. Auf den Karteikarten ist oft auch ein Lichtbild der fraglichen Person. Diese Unterlagen sind auch auf Mikrofilm aufgenommen worden (Sammlung EWZ57), die Mikrofilme hat man dort aber nicht.

          Beim Bundesarchiv befinden sich die Originalunterlagen, von denen man höherqualitativere Kopien/Scans erhalten kann. Vor allem bei den Fotos hat sowas einen großen Wert.

          Ich arbeite seit bestimmt fast zehn Jahren mit dem Bundesarchiv zusammen. Die Beantragung der Unterlagen dort läuft eigentlich recht unkompliziert, man muss nur kleine Feinheiten beachten (z. B. Benutzungsantrag direkt mitschicken ist sinnvoll, ebenso gelten bestimmte Schutzfristen). Die Mitarbeiter sind sehr freundlich und hilfsbereit. Ein Umzug der zuständigen Dienststelle Berlin-Lichterfelde hat nicht stattgefunden, die Dienststelle Berlin-Reinickendorf (ehem. WASt) ist 2021/22 umgezogen (wurde zu Berlin-Tegel). Aber dort hat man mit den EWZ-Akten nichts zu tun.

          Viele Grüße
          Kleeschen
          Gouv. Cherson (Ukraine): Wahler, Oberländer, Schauer, Gutmüller, Schock, Freuer, Her(r)mann, Deschler & Simon
          Batschka (Ungarn/Serbien): Freier, Schock, Fuchs, Nessel, Weingärtner & Simon
          Rems-Murr-Kreis & Krs. Esslingen (Württemberg): Wahler, Bischoff, Stark, Schmid, Eiber & Magnus (Mang)
          Donnersbergkreis (Pfalz): Weingärtner, Gäres (Göres) & Opp
          Krs. Südwestpfalz (Pfalz): Freyer, Stecke, Neuhart & Kindelberger
          Krs. Germersheim (Pfalz): Deschler, Bär, Humbert, Dörrzapf & Stauch

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          • peaks
            Benutzer
            • 07.09.2022
            • 23

            #20
            Woran erkenne ich denn ob es sich bei den EWZ-Dokumenten aus Berlin um EWZ50 oder EWZ57 Akten handelt? Die Nummern die man unter Invenio angezeigt bekommt geben ja nicht wirklich was her. Ich finde die EWZ50 Akten schon ziemlich umfangreich. Einige davon haben ein Foto gehabt und fast alle ein Datenblatt mit Angaben zu Ehepartner und den Kindern sowie ein Abstammungsblatt mit den Namen von Eltern und Großeltern des Antragstellers und des Ehepartners. Ein Blatt zur Gesundheit habe ich dort aber tatsächlich bisher nicht bei gehabt.

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            • Kleeschen
              Erfahrener Benutzer
              • 01.03.2014
              • 1655

              #21
              Hallo,

              um das ganze zu erklären, muss man stark ausholen:

              Bei der EWZ erwuchsen mit der Schleusung verschiedene Arten an Unterlagen. Am wichtigsten ist wohl die eigentliche Fallakte. In den Akten gab es, wie Dir sicherlich bekannt ist, Stammblätter, die Daten über den Antragsteller und die zugehörige Familie liefern.

              Durchschriften dieser Stammblätter wurden nach EWZ-Nr. sortiert in Ordnern abgelegt. Diese Stammblätter sind heute stark lückenhaft, können aber ebenso Lichtbilder enthalten (vor allem interessant, wenn Karteikarten unvollständig sind).

              Zu jeder Person wurden ab einem gewissen Alter mehrere Karteikarten angelegt. Einmal die G-Karte (G = Gesundheit), die Ergebnisse der ärztlichen Untersuchung festhält, die bei jeder Schleusung durchgeführt wurde. Auf der G-Karte befindet sich auf der Rückseite ein Genogramm sowie die Namen der Eltern, die Namen von lebenden Geschwistern und die Namen von vom Haushalt getrennt lebenden Kindern.
              Die E-Karte gibt Auskunft über Schulbildung, Fachausbildung, Berufskenntnisse, bisherige Beschäftigungen, Besitz (mit Vermerken über Enteignungen), einem sehr kurzen Leistungsgutachten und Vermerke über erfolgte Umsiedlung nach der Schleusung.

              Auf der Rückseite der G-Karte war Platz für ein Lichtbild, das in fünffacher Ausfertigung bei der Einbürgerung abgegeben werden musste. Von diesen fünf Bildern kam eins auf den Umsiedlerausweis (den man nach Abschluss der Einbürgerung erhielt), einer kam auf die G-Karte und einer im besten Fall zum getrennt liegenden Stammblatt. Was mit den zwei anderen Bildern passierte, weiß ich nicht. Ein weiteres könnte in die Rassenkartei eingeflossen sein.

              Je nach Zeitpunkt der Einbürgerung sahen die Unterlagen anders aus. Ich berichte hier über den Stand im Sommer 1944.

              Bei der EWZ müssen sich wohl auch die von der VoMi angelegten Umsiedlerkarteien befunden haben. Diese können auch interessant sein, v. a. bei Personen, die vor der Einbürgerung verstarben oder deren Akten nicht mehr vorhanden sind.

              Nach dem Krieg wurden die Unterlagen auseinandergerupft. Vor allem bei den (getrennten) Stammblättern habe ich beobachtet, dass die Sowjets diese entnommen haben und ihren eigenen Nachweiskarteien zufügten. Manchmal fehlen ganze Akten. Die Umsiedlerkartei der ukrainisch-deutschen Umsiedler aus dem Jahr 1944 muss nach Russland verbracht worden sein, da diese in den deutschen Archiven fehlt und ich entsprechende Karten unter den Filtrationsunterlagen in sowjetischen Archiven fand.

              Nun zur eigentlichen Frage: Nach dem Krieg wurden die Unterlagen von den Amerikanern auf Mikrofilm verfilmt. Dabei wurden Sammlungen angelegt.

              EWZ50 = Fallakten Sowjetunion
              EWZ51 = Fallakten Rumänien/Bessarabien
              EWZ52 = Fallakten Polen
              EWZ53 = Fallakten der baltischen Staaten
              EWZ541 = Fallakten Jugoslawien
              EWZ542 = Fallakten Frankreich
              EWZ543 = Fallakten Bulgarien
              EWZ545 = Fallakten Südtirol

              EWZ56 = Rassenkartei, habe ich nie mit gearbeitet

              EWZ57 = E/G-Kartei

              EWZ58 = Stammblätter

              Die Fallakten sind alphabetisch geordnet worden. Die Karteien waren sowieso alphabetisch geordnet. Die Stammblätter sind nach EWZ-Nr. sortiert.

              Beim Bundesarchiv sind die Akten (also EWZ50, ...) namentlich erfasst und über Invenio recherchierbar. Die Stammblätter wurden inzwischen auch komplett aufgearbeitet. Findet man einen Treffer zu einer Person, beginnend mit der Signatur R 9361-IV/44xxxx, so sind das die Stammblätter.

              Die Karteien sind vom Bundesarchiv nicht in den Findmitteln verzeichnet. Wird dort eine Akte gezogen, so wird automatisch auch nach den zugehörigen Karteikarten geschaut.

              Viele Grüße
              Kleeschen
              Gouv. Cherson (Ukraine): Wahler, Oberländer, Schauer, Gutmüller, Schock, Freuer, Her(r)mann, Deschler & Simon
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              • Erdenbürger

                #22
                Übrigens...

                Kleeschen hat kürzlich zum Bundesarchiv geschrieben:


                "Ein Umzug der zuständigen Dienststelle Berlin-Lichterfelde hat nicht stattgefunden, die Dienststelle Berlin-Reinickendorf (ehem. WASt) ist 2021/22 umgezogen (wurde zu Berlin-Tegel). Aber dort hat man mit den EWZ-Akten nichts zu tun."



                Das hat mich dazu angeregt, zwei Ausschnitte aus E-Mails mit Euch zu teilen, die ich während meines Auskunfts-Versuchs vom Bundesarchiv bekam:





                28.07.2022

                "Sehr geehrter Herr _
                Ihre Anfrage befindet sich derzeit in Bearbeitung.
                da die Abteilung Personenbezogene Auskünfte (PA) im Mai 2022 in eine
                andere Liegenschaft umgezogen ist, jedoch noch nicht alle Unterlagen
                umgelagert worden sind, kann es bei der Bearbeitung zu Verzögerungen
                kommen. Hierfür bitte ich um Ihr Verständnis. Sobald die Ergebnisse
                vorliegen, erhalten Sie umgehend Ihre Auskunft."




                09.11.2022

                "Ein Umzug von 75 km Schriftgut, u.a. wegen des hohen logistischen Aufwands, nimmt mehrere Monate in Anspruch. Der Umzug wird voraussichtlich im 1. Quartal 2023 abgeschlossen sein. Während des Umzuges sind die Unterlagen in den Beständen temporär nicht greifbar.

                [Signatur]

                Referat PA 2 Auskünfte
                Abteilung Personenbezogene Auskünfte zum Ersten und Zweiten Weltkrieg
                Am Borsigturm 130
                13507 Berlin"




                Möge dieser Hinweis meine Situation weiter verdeutlichen.

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                • Kleeschen
                  Erfahrener Benutzer
                  • 01.03.2014
                  • 1655

                  #23
                  Hallo Erdenbürger,

                  wie ich bereits vermutet habe, hast Du Dich an die falsche Stelle gewandt. Zuständig für die EWZ-Akten ist nicht die Abteilung PA, sondern die Abteilung BE (Referat BE 3). Es handelt sich hierbei um die Dienststelle in Berlin-Lichterfelde, nicht die in Berlin-Tegel (ehem. Berlin-Reinickendorf).

                  Kontaktadresse:

                  Bundesarchiv
                  Finckensteinallee 63
                  12205 Berlin

                  Telefon: 03018 7770 0
                  Fax: 03018 7770 1810
                  E-Mail: berlinbundesarchiv.de

                  In der Regel kann einem hier innerhalb eines Monats geholfen werden. Bei der ersten Anfrage solltest Du direkt den ausgefüllten Benutzungsantrag und einen Scan Deines Personalausweises mitsenden, dann können die direkt mit den Arbeiten beginnen.

                  Nachdem die richtige Akte ermittelt wurde, wird man Dir die weitere Vorgehensweise mitteilen. I. d. R. geht ein Reproduktionsauftrag an die Firma Selke, die Dir dann Kopien bzw. Scans der Akte(n) erstellt.

                  Viel Erfolg!

                  Liebe Grüße
                  Kleeschen
                  Gouv. Cherson (Ukraine): Wahler, Oberländer, Schauer, Gutmüller, Schock, Freuer, Her(r)mann, Deschler & Simon
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                  • Erdenbürger

                    #24
                    Suche nach meinen Großeltern und Urgroßeltern väterlicherseits

                    Hallo Kleeschen,


                    danke für Deine Beiträge. Ich habe - entsprechend Deiner Tipps - soeben einen zweiten Versuch unternommen, und bin nun gespannt.

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                    • Kleeschen
                      Erfahrener Benutzer
                      • 01.03.2014
                      • 1655

                      #25
                      Viel Erfolg, Erdenbürger! Sollten während des Prozesses mit dem Bundesarchiv irgendwelche Fragen aufkommen (manchmal wirkt alles sehr bürokratisch), kannst Du sie hier gerne stellen.

                      Ich bin gespannt, welche Informationen in der Akte schlummern!

                      Viele Grüße
                      Kleeschen
                      Gouv. Cherson (Ukraine): Wahler, Oberländer, Schauer, Gutmüller, Schock, Freuer, Her(r)mann, Deschler & Simon
                      Batschka (Ungarn/Serbien): Freier, Schock, Fuchs, Nessel, Weingärtner & Simon
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                      • Erdenbürger

                        #26
                        Bitte um Erklärungen zu "Volkstumsausweisen" (Drittes Reich) von 1942

                        Hallo Kleeschen,


                        ich danke Dir sehr herzlich für die in meinem Fall korrekte Anschrift. Mit der lief alles "wie am Schnürchen", und ich bin einen gewaltigen Schritt weitergekommen.

                        Dieser Tage habe ich Kopien der (im Bundesarchiv zu meinen Großeltern vorhandenen) Dokumente bekommen, ich habe sie dadurch nun besser kennenlernen können, und war angesichts mancher unerwarteter Neuigkeit schlichtweg baff. So habe ich erstmals von weiteren Vorfahren von mir erfahren (die Namen der Geschwister meiner Großeltern väterlicherseits, und die meiner Ur-Ur-Großeltern väterlicherseits), und wer mein Großvater väterlicherseits war und woher er kam (= eines der großen Ziele meiner Ahnenforschung), und wo meine Großeltern gegen Ende des 2. WK's wann waren (= die Stationen ihres Weges aus der Ukraine ins Deutsche Reich).

                        Da dies für mich höchst persönliche und zudem ja noch ganz "frische" Neuigkeiten sind, möchte ich jetzt und hier noch nicht viele Details nennen.

                        Eins aber gibt mir Rätsel auf, weshalb ich hier weiterhin um Hilfe bitte: Ich habe auch Kopien von "Volkstumsausweisen" meiner Großmutter väterlicherseits und ihrer Kinder gefunden. Diese wurden zweisprachig ausgestellt (derselbe Inhalt auf Deutsch und Rumänisch nebeneinander) und stellten die Inhaber unter den Schutz des Deutschen Reiches. Datiert auf August 1942, gestempelt mit "Volksdeutsche Mittelstelle", den Reichs-Insignien, und dem Vermerk "BK XXXIII", unterschrieben von jemanden von der SS. Ich wüsste nun gerne, ob das *alltägliche* Ausweise für "Volksdeutsche" waren, oder für die Flucht aus der Sowjetunion ins Deutsche Reich, und warum es deutsch-rumänische Ausweise sind, und nicht (zum Beispiel) deutsch-polnische.

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                        • Kleeschen
                          Erfahrener Benutzer
                          • 01.03.2014
                          • 1655

                          #27
                          Hallo Erdenbürger,

                          mich freut es, dass Du so viele neue Erkenntnisse aus den Unterlagen vom Bundesarchiv gewinnen konntest!

                          Auch ich habe mich im Rahmen dieses Threads nochmals mit der Quellengattung der EWZ-Unterlagen auseinandergesetzt. Die Rassekartei, über die ich mir vorher nie Gedanken gemacht habe, kann tatsächlich auch ganz interessant sein. Ich habe in meiner Verwandtschaft den Fall, dass zu einem bestimmten Familiennamen alle G-Karten fehlen, was besonders schade ist, da diese sonst (meist hochqualitative) Fotos enthalten. Auf den R-Karten (Rassekartei) sind ebenso Lichtbilder zu finden, was diesen herben "Verlust" für mich nun sehr gut ausgleichen kann. Aufgrund der besonderen Sensibilität der Unterlagenart (die Karteikarten wurden ausschließlich aus rassistischen Motiven angelegt) werden diese jedoch nur auf besonderes Verlangen vorgelegt und auch nur, wenn die Schutzfristen abgelaufen sind (Schutzfristverkürzung nicht möglich). Vielleicht bringt diese Information ja jemanden hier weiter.

                          Bezüglich Deiner Frage zu den Volkstumsausweisen: Auch an die in "meinem Gebiet" (Schwarzmeerregion) lebenden Deutschen wurden diese regulär ausgegeben. Sie haben wohl primär der Erfassung der "Volksdeutschen" gedient. Mit der Eintragung in die (wohl nicht überlieferten) Verzeichnisse der örtlichen VoMi-Bereichskommandos waren die Volksdeutschen "verzeichnet" und somit gleichzeitig von den anderen ("fremdvölkischen") Einwohnern "getrennt". Auch "nichtdeutsche Familien" wurden manchmal registriert, sie erhielten dann aber nur eine blaue Bescheinigung (ähnlich dem Volkstumsausweis) darüber, dass sie "in den Listen der Volksdeutschen Mittelstelle erfasst" wurden, dies aber keine Bescheinigung der deutschen Volkszugehörigkeit darstelle.

                          Nachdem die Ukraine 1941 von den rumänisch-deutschen Truppen besetzt wurde, wurde eine Vereinbarung darüber getroffen, dass die deutschen Dienststellen besondere Berechtigungen bezüglich der deutschstämmigen Bevölkerung hatten. Die Volkstumsausweise (zweisprachig auf Deutsch und Rumänisch) sollten dabei aufzeigen, dass die betreffende Person "unter deutschem Schutz" (eher unter "deutscher Verwaltung") stand und die rumänischen Behörden deshalb nur begrenzt Berechtigungen hatten. Dies hat einen Deutschen vor manch "rumänischer Willkür" geschützt.

                          Solltest Du Fragen zu den Akten haben (gewisse Formulierungen, Abkürzungen, usw.), kannst Du mir gerne schreiben.

                          Liebe Grüße
                          Kleeschen
                          Zuletzt ge?ndert von Kleeschen; 26.03.2023, 18:57. Grund: Rechtschreibfehler
                          Gouv. Cherson (Ukraine): Wahler, Oberländer, Schauer, Gutmüller, Schock, Freuer, Her(r)mann, Deschler & Simon
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