Einwanderung Russlandsdeutsche und anschließende Ausweisung nach Kriegsende zurück nach Russland

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  • peaks
    Benutzer
    • 07.09.2022
    • 23

    Einwanderung Russlandsdeutsche und anschließende Ausweisung nach Kriegsende zurück nach Russland

    Hallo zusammen,

    ich habe mal eine generelle Frage zu dem Umgang mit den Russlandsdeutschen (in diesem Fall auch Mennoniten) die während des Weltkriegs über Warthegau nach Deutschland gekommen sind. Meine Großmutter- und Großvater sind mit Ihren Familien 1943/1944 von der Sagradowka bzw. Molotschna-Kolonie nach Deutschland gekommen. Dies geht aus den EWZ-Listen hervor. Beide waren zu dem Zeitpunkt noch nicht miteinander verheiratet sondern jeweils mit jemand anderen.

    Meine Großmutter ist mir ihren Kindern 1947 nach Paraguay ausgewandert und war vorher in Westberlin. Mein Großvater wurde 1944 in die Wehrmacht eingezogen, war nach dem Krieg in Kriegsgefangenschaft in Österreich und anschließend in Gronau und ist dann 1948 nach Paraguay ausgewandert. Die restliche Familie von meinem Großvater ist aber abgesehen von seiner Schwester zurück nach Russland. Ich habe irgendwo mal gelesen, dass die Russlandsdeutschen nach Ende des Weltkriegs von den Engländern und Amerikanern zurück nach Russlands geschickt worden sind. Einige haben sich wohl versteckt und blieben daher in Deutschland oder sind in andere Länder. Mein Großmutter und mein Großvater waren aber ja beide bereits aktenkundig aufgrund vom Aufenthalten in Flüchtlingslagern und durch die Wehrmacht. Wieso wurden diese dann nicht zurück nach Russland geschickt, der Rest der Familie von meinem Großvater aber schon? Ich habe von den Geschwistern und Neffen meines Großvaters nicht so viele Daten zum Todesart. Aber drei sind in Kasachstan bzw. Sibirien gestorben, was sich für mich nach einem Arbeitslager anhört zu dem die eventuell geschickt worden sind und nicht nach einer freiwilligen Rückkehr nach Russland nach Kriegsende.

    Hat jemand eventuell Informationen darüber, welche Russlandsdeutsche sich in Deutschland aufhalten durften und welche wieder zurück nach Russland geschickt worden sind, also was jeweils die Gründe dafür waren?

    Grüße
    peaks
  • sternap
    Erfahrener Benutzer
    • 25.04.2011
    • 4071

    #2
    weißt du, wo in österreich dein großvater war?
    ..................in deutschland, ob in ost- oder westzone, deine anderen verwandten waren?
    freundliche grüße
    sternap
    ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
    wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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    • peaks
      Benutzer
      • 07.09.2022
      • 23

      #3
      Zitat von sternap Beitrag anzeigen
      weißt du, wo in österreich dein großvater war?
      ..................in deutschland, ob in ost- oder westzone, deine anderen verwandten waren?
      Mein Großvater soll in der Nähe von Linz. Von denen die nach Paraguay waren weiß ich, dass diese zuletzt in der Westzone (amerikanischer Sektor) waren. Über den Rest, insbesondere die anscheinend nach Russland zurückgeschickt worden sind weiß ich leider nur als letzten Aufenthaltsort "Warthegau".
      Zuletzt ge?ndert von peaks; 11.11.2022, 09:40.

      Kommentar

      • sternap
        Erfahrener Benutzer
        • 25.04.2011
        • 4071

        #4
        Zitat von peaks Beitrag anzeigen
        Mein Großvater soll in der Nähe von Linz.

        das hatte ich vermutet.
        denn sowohl aus der steiermark nach dem oberösterreichischen innviertel verlegte, als auch vertriebene aus den lagern in linz süd bzw. direkt an diese stadt angrenzenden gemeinden, gingen freiwillig nach lateinamerika. allerdings, da nordamerika sie nicht wollte.



        zeitzeugen berichteten mir, dass eine spanne lang noch kriegsgefangene in den linzer lagern waren, während im krieg heimatvertriebene ankamen.
        aufgrund des nach dem krieg noch größeren hungers gingen laut erzählungen vor allem bauern entschlossen zu fuß in ihre heimat ungarn, rumänien oder russland zurück, viele von ihnen in der absicht ihre felder zu bestellen. rückkehrer wurden entweder ermordet oder landeten in straflagern.



        für den warthegau würde ich dir empfehlen, im militärforum zu erfragen, wie der kampfverlauf war.


        über ganze massen von aus dem slowenisch-österreichischen, vermutlich steiermärkischen, grenzbereich in den kommunismus zurück geschickte menschen, berichtete herr georg wildmann, eine zweite tragödie ist die der zitausenden kosaken.
        freundliche grüße
        sternap
        ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
        wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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        • Silvio52
          Erfahrener Benutzer
          • 17.06.2021
          • 230

          #5
          Zitat von peaks Beitrag anzeigen
          (...) welche wieder zurück nach Russland geschickt worden sind
          Hallo peaks,

          m.W. war zwischen den alliierten Siegern vereinbart, die jeweiligen Staatsbürger zurückzuführen (repatriieren). Das betraf auch Menschen, die auf Seiten Deutschlands gekämpft hatten bzw. nach deutscher Auffassung (Volks-) Deutsche seien.

          Jetzt kam es darauf an, ob man nach Auffassung der UdSSR als sowjetischer Staatsbürger galt.

          Konkret weiß ich nur von den "Wolgadeutschen" im Flüchtlingstreck meiner Großeltern. Sie waren vom 21.01. bis 17.02.1945 unter Führung von SS-Sturmbannführer Peter Orlowski von Jarotschin bis LK Eckersberga auf der Flucht, darunter Wolgadeutsche, die im Warthegau ab 1940 angesiedelt worden waren.

          Nachdem im Juni 1945 auch der LK Eckersberga zur sowjetischen Besatzungszone kam (zeitgleich die deutschen Ostgebiete zu Polen), wurden die Wolgadeutschen abgeholt und in die Sowjetunion verbracht. Man hat nie wieder etwas von ihnen gehört, aber "Sibirien" wurde immer gemunkelt.

          VG
          Silvio
          Suche FN: Dülge (Stettin, Lublin) / Streich und Hintz (Großpolen, Lublin) / Seeger (Elbing, Danzig und Berlin) / Havemann, Thiede und Stolz (Breslau, Bernau und Berlin).

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          • WD_21
            Benutzer
            • 02.04.2021
            • 10

            #6
            Zitat von peaks Beitrag anzeigen
            Hallo zusammen,
            Hat jemand eventuell Informationen darüber, welche Russlandsdeutsche sich in Deutschland aufhalten durften und welche wieder zurück nach Russland geschickt worden sind, also was jeweils die Gründe dafür waren?

            Grüße
            peaks
            Es wurde 200 US Dollars pro Kopf bezahlt. Im Archiv des russischen Geheimdienst FSB in Moskau sind die ausführlichen Informationen zu den Russlanddeutschen aufbewahrt, die von Deutschland nach UdSSR zurück geschickt wurden. Jede schriftliche Anfrage wird von FSB geantwortet. Die Kommunikationssprache ist Russisch.

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