Pophal

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  • maria1883
    Erfahrener Benutzer
    • 20.08.2009
    • 898

    Pophal

    Familienname (bitte für jeden FN ein gesondertes Thema erstellen):
    Zeit/Jahr der Nennung:18. Jahrhundert
    Ort/Region der Nennung:Pommern

    Hallo, ihr lieben Wissenden,
    ich hätte gerne gewußt, was der Familienname Pophal bedeutet.
    Liebe Grüße
    Waltraud
    Orte und Namen meiner Ahnen:
    Neu Wuhrow: Pophal, Golz, Is(s)berner, Gehrke, Draheim, Zuther, Mittelste(ä)dt, Hensel, Bleck
    Gönne (später Westgönne): Hensel, Bleck, Maronde
    Steinklippe (Belgard/Schievelbein): wie Westgönne
    Neudorf: Märtens, Boeck, Schulz, Mallon, Harmel, Manz
    Pöhlen: Milbradt, Boeck, Dittberner, Kannenberg, Märtens
    bis auf Steinklippe alles Kreis Neustettin
  • Hina
    Erfahrener Benutzer
    • 03.03.2007
    • 4661

    #2
    Hallo Waltraud,

    die Literatur (z.B. die Autoren Bahlow und Gottschald) sind sich in diesem Falle recht einig. Die mecklenburgisch-pommerschen Familiennamen Pophal und Pufall und Varianten, sind sehr wahrscheinlich nicht niederdeutschen, sondern slawischen Ursprungs aber die Bedeutung ist unklar. Da will ich dann auch nicht anfangen zu spekulieren .

    Viele Grüße
    Hina
    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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    • DeutschLehrer

      #3
      Zu Pophal fällt mir bestenfalls österreichisch Bafel, Pofel = minderwertige Ware ein. Die Frage, woher stammt der ph-Laut. Ist es lautlich ein f oder eine Zusammenziehung von p und h ? In den meisten slawischen Sprachen gibt es kein h in unserem Sinne. Meist g, das im Tschechischen zu stimmhaften h mutiert. ph gibt es gar nicht.

      Gruß DL
      Zuletzt geändert von Gast; 13.06.2010, 14:00.

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      • Hina
        Erfahrener Benutzer
        • 03.03.2007
        • 4661

        #4
        Hallo DL,

        in der Deutschen Sprache ist ph ein Digraph und ist im Prinzip dem f gleichzusetzen, durch das er auch immer mehr abgelöst wird.

        Der Bereich Mecklenburg-Vorpommern war ja bis ins 13. Jh. slawisch-wendisch. Erst danach kamen Siedler aus dem niederdeutschen und friesischen Sprachraum dorthin, deren sprachlicher Einfluss stärker wurde und es auch zu vielen Vermischungen kam. Nicht immer kann man dort Ursprung und Verschleifungen einzelner Worte zweifelsfrei nachvollziehen.

        Viele Grüße
        Hina
        "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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        • DeutschLehrer

          #5
          Historisch kommt das ph aus dem Altgriechischen, da es kein f gab und das behauchte p wie f gesprochen wurde. Das (Neu-)griechische f wurde ja erst unter dem Einfluss des Latein geschaffen. In den slawischen Sprachen wurden die betreffenden altgriechischen Lehnworte von Beginn an mit f oder p geschrieben. Ein deutsches ph im Lautwert f kann eigentlich nur durch Modeströmungen, wie verschiedene Latinisierungswellen entstanden sein.

          Gruß DL

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          • Hina
            Erfahrener Benutzer
            • 03.03.2007
            • 4661

            #6
            Ursprünglich gab es in der deutschen Sprache auch kein f aber schon im Althocheutsch ist das ph zu finden, das dann im Laufe der Zeit zu f wurde, wobei die Entwicklung ja bis heute nicht abgeschlossen ist. In der niederdeutschen Sprache gibt es bis heute kein f. Das sind alles "Fremdworte".
            Die "Griechenmode" ist also historisch wirklich sehr sehr alt.
            Viele Grüße
            Hina
            "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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            • DeutschLehrer

              #7
              Ursprünglich gab es in der deutschen Sprache auch kein f aber schon im Althocheutsch ist das ph zu finden, das dann im Laufe der Zeit zu f wurde, wobei die Entwicklung ja bis heute nicht abgeschlossen ist.
              Davon habe ich noch nie etwas gehört und auch Wikipedia widerspricht dem:

              ph steht für:
              • eine Buchstabenverbindung mit dem Lautwert „f“, die bei aus dem Altgriechischen stammenden Fremdwörtern verwendet wird; siehe stimmloser labiodentaler Frikativ

              • Im Althochdeutschen schrieb man den Laut meist mit einem F: Fihu (Vieh), filu (viel), fior (vier), firwizan (verweisen), folch (Volk).
              • Im Mittelhochdeutschen kommen für ein und dasselbe Wort f- und v-Schreibungen vor; die v-Schreibung wird jedoch für das normalisierte Mittelhochdeutsch bevorzugt: Vrouwe (Frau), vriunt (Freund), vinden (finden), vuoz (Fuß), vilvraz (Vielfraß), valsch (falsch) und vride (Friede).

              Die Rechtschreibung hat bis heute noch einige dieser mittelhochdeutschen v-Schreibungen bewahrt.


              Gruß DL
              Zuletzt geändert von Gast; 13.06.2010, 15:38.

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              • Hina
                Erfahrener Benutzer
                • 03.03.2007
                • 4661

                #8
                Hallo DL,

                meine Ausführungen bezogen sich auf das Thema der klassischen Lautverschiebung b - p - ph/pf - ff - f, was wir gerade diskutierten, das phonetisch von fihu usw. abweichend ist und sich in den Mittel- und Auslauten findet. In den Anlauten ist das "weiche" phonetische f schon früher da gewesen. Es ist aber nur mehr oder weniger "rein zufällig" das selbe graphische Zeichen.

                Das ist übrigens immer sehr interessant bei Sprachen, wie sich im Laufe der Zeit verschiedene phonetische Laute in einen einzigen Graphen reduzieren und dennoch weiterhin phonetisch verschieden gesprochen werden. Das macht sich ganz besonders bei Vokalen bemerkbar. Im Dänischen z.B., das ja auch eine germanische Sprache ist, die sehr stark vom Niederdeutschen beeinflusst wurde, gibt es 8 geschriebene Vokale aber gesprochen werden 29! . Ein Graus für jeden Ausländer aber auch für Dänen selbst, die ja unzählige Dialekte haben, denn liegt man auch nur ein klein bisschen daneben, ergibt es gleich ein anderes Wort. Im Deutschland werden phonetisch aber immerhin auch 14 Vokale gesprochen.

                Wenn ich mich nicht irre, kommt das in den slawischen Sprachen aber im Gegensatz zu den germanischen Sprachen kaum vor.

                Viele Grüße
                Hina
                "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                • maria1883
                  Erfahrener Benutzer
                  • 20.08.2009
                  • 898

                  #9
                  Hallo Hina,
                  Hallo DL,
                  ich danke euch beiden für Eure Mühe
                  Liebe Grüße
                  Waltraud
                  Orte und Namen meiner Ahnen:
                  Neu Wuhrow: Pophal, Golz, Is(s)berner, Gehrke, Draheim, Zuther, Mittelste(ä)dt, Hensel, Bleck
                  Gönne (später Westgönne): Hensel, Bleck, Maronde
                  Steinklippe (Belgard/Schievelbein): wie Westgönne
                  Neudorf: Märtens, Boeck, Schulz, Mallon, Harmel, Manz
                  Pöhlen: Milbradt, Boeck, Dittberner, Kannenberg, Märtens
                  bis auf Steinklippe alles Kreis Neustettin

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                  • DeutschLehrer

                    #10
                    Noch eine Deutung falls das ph ein f-Laut ist : Polnisch Po fali = Nach der Welle (Woge,Schwall).

                    Gruß DL

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                    • maria1883
                      Erfahrener Benutzer
                      • 20.08.2009
                      • 898

                      #11
                      Hallo DL,
                      dann wird der Name schon ein slavischer sein.
                      Es ist ein f- Laut.
                      Nochmals Danke für die Mühe
                      libe Grüße
                      Waltraud
                      Orte und Namen meiner Ahnen:
                      Neu Wuhrow: Pophal, Golz, Is(s)berner, Gehrke, Draheim, Zuther, Mittelste(ä)dt, Hensel, Bleck
                      Gönne (später Westgönne): Hensel, Bleck, Maronde
                      Steinklippe (Belgard/Schievelbein): wie Westgönne
                      Neudorf: Märtens, Boeck, Schulz, Mallon, Harmel, Manz
                      Pöhlen: Milbradt, Boeck, Dittberner, Kannenberg, Märtens
                      bis auf Steinklippe alles Kreis Neustettin

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