2 Söhne mit dem gleichen Vornamen?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • KaetheK
    Erfahrener Benutzer
    • 09.02.2015
    • 558

    2 Söhne mit dem gleichen Vornamen?

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum:
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung:
    Konfession der gesuchten Person(en):
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken):
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive):


    Ich habe das KB von Zavod nun nicht nur einmal durch und bin jetzt völlig ratlos. Mein Urahn Joannes hatte im Jahr 1784 einen Sohn György, Taufpate Joann Georgius Enk. Es ist bis zum Jahr 1792 kein Sterbeeintrag zu diesem Kind zu finden und dann wird noch ein Sohn Georgius geboren mit dem gleichen Taufpaten. Zu beiden Georgiussen sind dann Ehen zu finden, die mit dem Alter im Sterbeeintrag rechnerisch passen.

    Meine Frage: wäre das wirklich möglich, dass dort 2 Söhne mit dem gleichen Vornamen aufgewachsen sind? Mir sind bis jetzt immer nur gleiche Vornamen untergekommen, wenn das Geschwisterkind vorher verstorben war.

    Danke schon mal vorab für Eure Hilfe und einen schönen 1. Advent

    KaetheK
    Suche FN:
    Dubois/Debeau/Debeo/duBois und Loppe/Loppow in Költschen, Kriescht, Cocceji, Streitwalde, Dammbusch und Berlin
    Paech/Päch/Paege und Stolle in Költschen, Beatenwalde, Beaulieu, Dammbusch und Berlin
    Fritzsche in Schwemsal/Düben, Leipzig, Goddula, Vesta, Bad Dürrenberg
    Männel/Maennel in Treuen, Elsterberg, Auerbach, Limbach/Vogtland und Leipzig
  • Horst von Linie 1
    Erfahrener Benutzer
    • 12.09.2017
    • 19748

    #2
    Eher ungewöhnlich. Aus Ungarn habe ich so etwas noch nicht gehört.
    Obs da nicht zwei Ehepaare mit den gleichen Vornamen gab? Oder sind alle Taufen des Ehepaares bereits auf unplausible Zeitabstände untersucht worden?
    Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
    Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
    Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

    Und zum Schluss:
    Freundliche Grüße.

    Kommentar

    • Sbriglione
      Erfahrener Benutzer
      • 16.10.2004
      • 1177

      #3
      Hallo,

      das klingt wirklich ziemlich ungewöhnlich, auch, wenn ich zugeben muss, dass ich die Gepflogenheiten in Ungarn nicht kenne.
      Manchmal ist es ja so, dass es bei der Taufe mehrere Vornamen gab - in dem Fall (der aber hier, wenn ich es richtig verstanden habe, nicht vorliegt) könnte es schon mal vorkommen, dass es die gleichen Vornamen sind, die Kinder aber mit unterschiedlichen Rufnamen belegt wurden.
      Die einzigen Fälle exakt gleicher Vornamen (als Rufnamen), die ich bisher überhaupt bei Geschwistern innerhalb meiner eigenen Vorfahrenfamilie kenne, stammen von "ritterbürtigen" Vorfahren vor dem Jahr 1560. Einmal war ich sogar richtig irritiert, als ich ein Epitaph gesehen habe, auf dem eine Anna KLENCKE auf einem Epitaph gemeinsam mit ihrem Ehemann, einem Herrn v. BODENHAUSEN abgebildet war und sich für mich erst anhand der abweichenden Wappenbilder auf der männlichen Seite herausgestellt hat, dass der Mann nicht mein Vorfahre aus dieser Linie, sondern dessen Cousin war - und die Frau die jüngste, aber gleichnamige Schwester meiner Vorfahrin.
      Aber bei nicht-adligen Familien ist mir das nie untergekommen, wenn das ältere Kind gleichen Namens noch am Leben war...
      Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
      - rund um den Harz
      - im Thüringer Wald
      - im südlichen Sachsen-Anhalt
      - in Ostwestfalen
      - in der Main-Spessart-Region
      - im Württembergischen Amt Balingen
      - auf Sizilien
      - Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
      - Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen

      Kommentar

      • Gastonian
        Moderator
        • 20.09.2021
        • 3301

        #4
        Hallo KaetheK:


        Ungewöhnlich ja, aber nicht unerhört. Wo es Sitte war, zwei der Söhne nach den Großvätern zu benennen, und beide Großväter den gleichen Namen hatten, dann mußten halt zwei Söhne den gleichen Namen tragen - ist mir mehrmals schon in Norwegen vorgekommen, und ich glaube es auch in Nordhessen gesehen zu haben.


        VG


        --Carl-Henry
        Zuletzt geändert von Gastonian; 26.11.2021, 21:18.
        Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

        Kommentar

        • KaetheK
          Erfahrener Benutzer
          • 09.02.2015
          • 558

          #5
          Hallo Ihr netten Helfer,

          vielen Dank für Eure Erklärungen. In diesem Falle waren es die gleichen Taufpaten, die wohl für die doppelte Namensvergabe zuständig waren. Der 1. Georg "muss" nach meinen Recherchen tatsächlich "überlebt haben", weil er 1807 im Nachbarort seine 1. Ehe Streicher schloss und als Witwer dort 1828 die 2. Ehe Schumann. Als diese Ehefrau im gleichen Jahr in Zavod starb, hat er dort die 3. Ehe geschlossen. Das dort genannte Lebensalter und auch im Sterbeeintrag weist auf das Jahr 1784 hin. Ausserdem wäre der 2. Georg (*1792) im Jahr 1807 gerade mal 15 Jahre gewesen, also als Bräutigam eher unwahrscheinlich.

          Ich wünsche Euch allen einen schönen 1. Advent und nochmal DANKE!

          KaetheK
          Suche FN:
          Dubois/Debeau/Debeo/duBois und Loppe/Loppow in Költschen, Kriescht, Cocceji, Streitwalde, Dammbusch und Berlin
          Paech/Päch/Paege und Stolle in Költschen, Beatenwalde, Beaulieu, Dammbusch und Berlin
          Fritzsche in Schwemsal/Düben, Leipzig, Goddula, Vesta, Bad Dürrenberg
          Männel/Maennel in Treuen, Elsterberg, Auerbach, Limbach/Vogtland und Leipzig

          Kommentar

          • sternap
            Erfahrener Benutzer
            • 25.04.2011
            • 4072

            #6
            es gab triftige gründe, als einwanderer mehrere verwandte aus ungefähr gleichem geburtsjahr mit identen namen zu belegen.
            schwarze flucht, also unerlaubte abreise aus der leibeigenschaft konnte so vertuscht werden, wenn man sich beispielsweise nach der einwanderung zum rückreisen die papiere eines regulär eingereisten cousins ausborgte.


            fiel in der herkunftsheimat eine erbe an und war ein nachkomme früh verstorben, gelang es manchmal, einen cousin unterzuschieben.



            bei handwerkern wollte vielleicht immer der gleiche vor- und zunahme vererbt werden, damit man das geschäftsschild behalten konnte.


            mancherorts verbarg man hinter dem vorgestellten taufnamen johannes, dass man sich den wiedertäufern oder den böhmischen brüdern zugehörig fühlte, die in der österreich- ungarischen monarchie aber verboten waren.

            in einigen gegenden ungarns ( etwa mitteltransdanubien) wurden die säuglinge nicht von den eltern zur taufe gebracht, sondern durch die paten, und dann entschied vielleicht der weinselige pfarrer, welchen namen zu vergeben er lust hatte. ich habe einige vorverwandte mit dem makel. so bekam noch ein 1950 geborener von einem aus ungarn geflohenen priester im flüchtlingslager einen spanischen vornamen, weil dieser sich von den schwarzen haaren des säuglings an einen torero erinnert fühlte, ein sich wiederholender fluch. bereits der vater hätte franziscus heißen sollen und wurde vom dummdreisten pfarrer bonifaz getauft.


            die schonung der mutter, sie nicht zum taufgang zuzulassen, sondern sie zu zwingen während der wochenzeit strikt im haus zu bleibten, rettete sie auf der anderen seite davor, früh wieder aufs feld zu müssen und sich zu infizieren, wodurch die sterblichkeit von müttern und kindern sank, aber es entmündigte die eltern auch.


            draufkommen, weshalb die namenswahl in deinem fall eingeengt war, kannst du nur durch rückverfolgung beider linien.
            freundliche grüße
            sternap
            ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
            wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




            Kommentar

            • HeikoH
              Erfahrener Benutzer
              • 13.11.2017
              • 231

              #7
              Guten Abend,
              hier noch zwei Literaturtipps dazu:
              von Dyhrn (1931), Gleichnamigkeit bei Geschwistern
              Ein kleiner Artikel von Dr. Alexandra Maria Catharina von Dyhrn (1873 - 1945) zum Phänomen der Gleichheit von Vornamen in Taufregistern.
              Zu Alexandra von Dyhrn:


              Ausführlicher behandelt dieses Phänomen G. Paulus (2005), 3 Söhnlein namens Johannes. Zum Phänomen der Namensgleichheit von Geschwistern. (In: Blätter des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde, 68. Jg.)

              Paulus (2005) bringt mehrere Beispiele, an denen deutlich wird, dass identische Vornamen bei Kindern auch dann häufig waren, wenn die erstgeborenen gleichnamigen Geschwister NICHT verstorben waren!

              Liebe Grüße
              Heiko
              Zuletzt geändert von HeikoH; 01.12.2021, 00:09.
              Genealogische Visitenkarte
              Forschungsgebiete:
              Bochum, östl. Teil von Ostwestfalen-Lippe (Kreise Lippe, Paderborn und Höxter), West- und Ostpreußen, Eichsfeld
              Interessengebiete:
              Ahnenimplex, Verwandtenehen, Heiratskreise, Quantitative Genealogie, Nummerierungssysteme, Visualisierung
              Häufigste Namen im Stammbaum:
              Hungerige, Hungrige, Hungerge, Hungern, Gröblinghoff, Crawinkel, Reisdorf, Döring, Haase, Pudenz, Galuske, Grabowski (bis 1920, dann: Rechner), Micus, Reineke, Berg, Leyk

              Kommentar

              • sternap
                Erfahrener Benutzer
                • 25.04.2011
                • 4072

                #8
                ein grund, sich als katholischer pfarrer möglichst viele knäblein und mädlein mit namen der in seinem gebiet bildlich verewigten heiligen getauft sehen zu wollen, war die sicherung der einnahmen aus dem kerzerl- und devotionalienverkauf.
                denn es wurde vielerorts nicht der geburtstag, sondern der namenstag gefeiert, mit einem kirchgang oder einer kleinen wallfahrt und dem kauf von kerzen und geweihten dingen.


                eine anekdote aus einem ort in niederösterreich schildert das dilemma eines pfarrers, bei dem es zwar genug getaufte marias gab, aber das unheil kam von anderswo.


                ein weit herumgereister maler, herr rudolf stohl, habe nach jahren in rom und venedig in der heimat eine frau gefunden. wenn es ihm gut ging und reichlich wein vorhanden war, konnte er zu höchstleistungen auffahren, im konkreten fall einem wirklich schönen altarbild von der mutter maria mit dem kinde.

                leider habe man es aus zwei gründen wieder abhängen müssen; weil die gottesmutter wie die gräfin aussah und das jesukind wie der knecht, weshalb die sonst braven gläubigen das kichern im gottesdienst nicht zurückhalten konnten; und weil wegen des unschicklichen bildes die namenstag feiernden marias nun vor dem altar keine kerzen mehr stifteten, was einen empfindlichen verlust an einnahmen bedeutet hatte.
                Zuletzt geändert von sternap; 01.12.2021, 02:36.
                freundliche grüße
                sternap
                ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




                Kommentar

                • KaetheK
                  Erfahrener Benutzer
                  • 09.02.2015
                  • 558

                  #9
                  Zitat von HeikoH Beitrag anzeigen
                  Guten Abend,
                  hier noch zwei Literaturtipps dazu:
                  von Dyhrn (1931), Gleichnamigkeit bei Geschwistern
                  Ein kleiner Artikel von Dr. Alexandra Maria Catharina von Dyhrn (1873 - 1945) zum Phänomen der Gleichheit von Vornamen in Taufregistern.
                  Zu Alexandra von Dyhrn:


                  Ausführlicher behandelt dieses Phänomen G. Paulus (2005), 3 Söhnlein namens Johannes. Zum Phänomen der Namensgleichheit von Geschwistern. (In: Blätter des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde, 68. Jg.)

                  Paulus (2005) bringt mehrere Beispiele, an denen deutlich wird, dass identische Vornamen bei Kindern auch dann häufig waren, wenn die erstgeborenen gleichnamigen Geschwister NICHT verstorben waren!

                  Liebe Grüße
                  Heiko
                  Hallo Heiko,

                  recht vielen Dank für diese Lektüre! Da lag ich bei meiner Vermutung mit den Taufpaten ja sogar richtig. Das war mir in den Zavoder KBs ja auch schon aufgefallen und auch in den umliegenden Orten.

                  Bisher bin ich noch auf der Suche nach der "Nadel im Heuhaufen", wo mein 1723/1724 geborener Peter Denninger/Tenninger her gekommen ist. Ein großer Teil der Einwohner stammt aus der Region Fulda und jetzt könnte ja auch noch die Regensburger Region in Betracht kommen. Liegt auch auf der Hand, weil sie von Günzburg/Ulm auf der Donau ankamen.

                  Auf alle Fälle danke ich Euch ganz dolle für Eure Hilfe

                  Einen schönen Tag noch
                  KaetheK
                  Suche FN:
                  Dubois/Debeau/Debeo/duBois und Loppe/Loppow in Költschen, Kriescht, Cocceji, Streitwalde, Dammbusch und Berlin
                  Paech/Päch/Paege und Stolle in Költschen, Beatenwalde, Beaulieu, Dammbusch und Berlin
                  Fritzsche in Schwemsal/Düben, Leipzig, Goddula, Vesta, Bad Dürrenberg
                  Männel/Maennel in Treuen, Elsterberg, Auerbach, Limbach/Vogtland und Leipzig

                  Kommentar

                  Lädt...
                  X