Wie geht ihr mit der Menge an "Nebendaten" um?

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  • TempusFugit
    Erfahrener Benutzer
    • 14.11.2021
    • 131

    Wie geht ihr mit der Menge an "Nebendaten" um?

    Schönen Abend allerseits.

    Jetzt da das Bistum Bamberg mir viel Arbeit beschert hat, frage ich mich immer wieder, wie intensiv man alle die Daten erfasst, auf die man so trifft.

    Ich gehe hier mal zB von einem Eintrag im Geburtsregister aus, der ja recht ergiebig ist. Daß das Kind mit Geburts- und Taufdatum erfasst wird ist klar. Die Eltern nimmt man auch auf, falls man die nicht eh schon hat.

    Etwas lockerer sah ich es bisher mit den Berufen, und habe Bauern und Tagelöhner etwas stiefmütterlich behandelt; und ob "Tagelöhnerfrau" dann überhaupt ein Beruf ist...

    Ganz und garnicht kümmern mich bisher die externen Beteiligten, wie Beamte, Pfarrer oder Hebammen. Auch die Religion habe ich weggelassen, (da eh alle katholisch sind). Paten und Tanten dagegen fange ich mittlerweile an einzutragen; allerdings nur als Notiz und nicht als eigenständige Person (außer sie sind verwandt).

    Beim Wohnsitz (also der genauen Adresse) war ich bisher auch nachlässig.

    Ich benutze Webtrees, und da kann man sehr umfangreich erfassen.
    Um beim "Ereignis" Geburt zu bleiben: hier gibt es logischerweise das Datum, aber auch die Uhrzeit und den Geburtsort, sowie die Adresse und eventuelle Notizen zu dem Ereignis. Dann kann man das noch mit Quellen verbinden, und jeweils auch eine Anmerkung dazusetzen.
    Da im Register auch oft die Adresse steht, kann man diese nun bei den Eltern als Wohnsitz zu diesem Tag hinterlegen; ebenso den Beruf.

    Jetzt bin ich noch an einem überschaubaren Punkt mit unter 100 Personen und ~50 Quellen und überlege mir, einfach mal ein paar Tage zu investieren und alles zu überarbeiten, sprich alles (also ohne Pfarrer und so) nachzutragen. Bei der Gelegenheit kann ich auch noch unbekannte Lebensdaten eingrenzen: eine Mutter wird kaum vor der Geburt des letzten bekannten Kindes verstorben sein.

    Ich gebe zu, ich bin vielleicht etwas penibel: aber andererseits verspreche ich mir hiervon eine Hilfe bei zukünftigen Suchen.

    Wie handhabt ihr das so? Erfasst ihr nur das Allernötigste, oder alles was da ist?
  • Geschichtensucher
    Erfahrener Benutzer
    • 03.09.2021
    • 730

    #2
    Alles, was da ist. Ich interessiere mich für das Leben meiner Vorfahren, und es wird sichtbarer durch die Details. Adressen, Berufe, Paten -alles vervollständigt das Bild.
    Beste Grüße, Iris

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    • consanguineus
      Erfahrener Benutzer
      • 15.05.2018
      • 5525

      #3
      Hallo Tempus Fugit!

      Zitat von TempusFugit Beitrag anzeigen
      Ich gehe hier mal zB von einem Eintrag im Geburtsregister aus, der ja recht ergiebig ist. Daß das Kind mit Geburts- und Taufdatum erfasst wird ist klar. Die Eltern nimmt man auch auf, falls man die nicht eh schon hat.
      Geburts- und Taufdatum sowie die Namen der Eltern sind selbstverständlich.

      Zitat von TempusFugit Beitrag anzeigen
      Etwas lockerer sah ich es bisher mit den Berufen, und habe Bauern und Tagelöhner etwas stiefmütterlich behandelt; und ob "Tagelöhnerfrau" dann überhaupt ein Beruf ist...
      Die Berufe sind ebenfalls wichtig. Wenn "Tagelöhnerfrau" als "Beruf" erwähnt ist, dann kann man das durchaus mit Nennung des Datums der Erwähnung so aufschreiben. Immerhin weiß man dann auch, daß der Ehemann zu diesem Zeitpunkt Tagelöhner war.

      Zitat von TempusFugit Beitrag anzeigen
      Ganz und garnicht kümmern mich bisher die externen Beteiligten, wie Beamte, Pfarrer oder Hebammen. Auch die Religion habe ich weggelassen, (da eh alle katholisch sind). Paten und Tanten dagegen fange ich mittlerweile an einzutragen; allerdings nur als Notiz und nicht als eigenständige Person (außer sie sind verwandt).
      Einverstanden. Paten sind extrem wichtig. Über sie kommt man häufig weiter, sobald es sonst keine Informationen mehr gibt. Nebenfiguren wie Pastor etc. kann man hingegen vernachlässigen. Falls sie im Taufeintrag erwähnt werden, habe ich sie allerdings ganz nebenbei erfaßt, denn ich schreibe den kompletten Wortlaut aller Einträge auf. Aber sie, die Pastoren, Hebammen etc., sind für meine Forschung eigentlich ohne jegliche Bedeutung.

      Zitat von TempusFugit Beitrag anzeigen
      Beim Wohnsitz (also der genauen Adresse) war ich bisher auch nachlässig.
      Ich auch. Habe auch nie begriffen, wozu die Wohnanschrift gut sein soll. Ausnahme sind Spezialfälle, bei denen man über die Abfolge der Bewohner eines Hauses hoffen kann, Rückschlüsse auf Stammfolgen ziehen zu können. Aber das betrifft meines Erachtens nur Patriziat und (gehobenes) Bürgertum in vorkirchenbuchlichen Zeiten, also einen Bruchteil der Ahnen. Meine Vorfahren sind zu einem großen Teil Bauern. Da notiere ich mir, so ich sie sicher zuordnen kann, durchaus die (spätere) Assekuranznummer des Hofes. Das hilft manchmal.

      Zitat von TempusFugit Beitrag anzeigen
      Um beim "Ereignis" Geburt zu bleiben: hier gibt es logischerweise das Datum, aber auch die Uhrzeit und den Geburtsort, sowie die Adresse und eventuelle Notizen zu dem Ereignis. Dann kann man das noch mit Quellen verbinden, und jeweils auch eine Anmerkung dazusetzen.
      Da im Register auch oft die Adresse steht, kann man diese nun bei den Eltern als Wohnsitz zu diesem Tag hinterlegen; ebenso den Beruf.
      Wozu wurde bei Geburten und Todesfällen eigentlich so oft die Uhrzeit angegeben? Wen interessiert(e) das? Häufig wäre es sinnvoller gewesen, sich bei den Trauungen etwas ausführlicher zu den Eltern der Brautleute zu äußern, bzw. sie überhaupt zu erwähen...

      Zitat von TempusFugit Beitrag anzeigen
      Wie handhabt ihr das so? Erfasst ihr nur das Allernötigste, oder alles was da ist?
      Am Ende muß es jeder so machen, wie er für nötig hält. Es ist ja auch immer eine Frage, ob man 100 Personen in der Ahnenliste hat, oder 10000.
      Und natürlich, über welche zeitlichen Ressourcen man verfügt. Wer wüßte das besser als jemand, der sich TempusFugit nennt?

      Viele Grüße
      consanguineus
      Suche:

      Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
      Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
      Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
      Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
      Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
      Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

      Kommentar

      • hessischesteirerin
        Erfahrener Benutzer
        • 08.06.2019
        • 1330

        #4
        jeder muss das für sich entscheiden

        bei 100 Vorfahren bewegte ich mich noch in einem überschaubaren Kreis, aber je mehr es wurden, desto mehr merkte ich, dass vor allem der Beruf eine Rolle spielte

        so heirateten Pfarrer gerne untereinandern.
        Pfarrer 1 und 2 trafen sich 1519 in Leipzig, beide sind fasziniert von Martin Luther und schliessen sich ihm an.
        Pfarrer 2 hat einen Nichte und diese heiratet Pfarrer 1

        wenn ich jetzt durch Frankfurt gehe und die Strasse mit dem Namen von Pfarrer 2 sehe, habe ich eine Verbindung zu diesem Menschen

        Kenne seine Geschichte, seine Familie, seinen Lebensweg und das alles nur, weil ich mir die Daten seiner Nichte notierte und beim Recherchieren 1und1 zusammenzählte. Ich persönlich finden daher, jede kleine Notiz kann irgendwann wichtig werden

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        • Gastonian
          Moderator
          • 20.09.2021
          • 3280

          #5
          Hallo:



          Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
          Habe auch nie begriffen, wozu die Wohnanschrift gut sein soll. Ausnahme sind Spezialfälle, bei denen man über die Abfolge der Bewohner eines Hauses hoffen kann, Rückschlüsse auf Stammfolgen ziehen zu können. Aber das betrifft meines Erachtens nur Patriziat und (gehobenes) Bürgertum in vorkirchenbuchlichen Zeiten, also einen Bruchteil der Ahnen. Meine Vorfahren sind zu einem großen Teil Bauern. Da notiere ich mir, so ich sie sicher zuordnen kann, durchaus die (spätere) Assekuranznummer des Hofes. Das hilft manchmal.

          Zwei andere Situationen, wo die Wohnanschrift zusätzliche Aufschlüße bringt:
          (1) durch die Adresse im Sterbeeintrag einer verwitweten Person, im Vergleich mit den Adressen in den Taufeinträgen der Enkel, kann man oft herausfinden, bei welchem Sohn oder Schwiegersohn die Person den Lebensabend verbracht hat. Und in einem Fall, wo die Frau nie heiratete und nur einen unehelichen Sohn [vermutlich durch Vergewaltigung während des Siebenjährigen Krieges] hatte, dessen Name sich so über die Zeiten wandelte, war die gleiche Wohnadresse der Frau und des Sohns meine einzige Gewähr, daß ich nun den richtigen Sohn mit dem neuen Namen hatte.

          (2) meine nordhessischen Vorfahren waren zumeist nicht Bauern, sondern kleinstädtische Handwerker. Da war es schon toll herauszufinden, daß da, wo mein Vorfahre, ein Metzgermeister, vor 200 Jahren in Frankenberg lebte, heute immer noch eine Metzgerei von jemandem mit dem gleichen Familiennamen betrieben wird.


          VG


          --Carl-Henry
          Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

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          • consanguineus
            Erfahrener Benutzer
            • 15.05.2018
            • 5525

            #6
            Hallo Carl-Henry,

            vielen Dank, das sind interessante Aspekte!

            Meistens tauchen Adressen ja nur in standesamtlichen Registern auf. Da wird dann explizit gesagt, bei wem die verstorbene Person zuletzt gelebt hat. In einem Kirchenbucheintrag, zumindest vor 1815, habe ich noch nie eine Anschrift im heutigen Sinne entdeckt. Mitunter findet man Hinweise auf die Örtlichkeit, wie etwa "im Winkel" oder "hinter der Schmiede" oder "bei der xyz-Kirche", aber einen Bezug zu gegenwärtigen Adressen läßt sich damit oft nicht herstellen. Mir haben solche Informationen bislang leider noch keinen Erkenntnisgewinn gebracht.

            Viele Grüße
            consanguineus
            Suche:

            Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
            Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
            Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
            Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
            Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
            Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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            • DoroJapan
              Erfahrener Benutzer
              • 10.11.2015
              • 2510

              #7
              Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
              Hallo Carl-Henry,

              vielen Dank, das sind interessante Aspekte!

              Meistens tauchen Adressen ja nur in standesamtlichen Registern auf. Da wird dann explizit gesagt, bei wem die verstorbene Person zuletzt gelebt hat. In einem Kirchenbucheintrag, zumindest vor 1815, habe ich noch nie eine Anschrift im heutigen Sinne entdeckt. Mitunter findet man Hinweise auf die Örtlichkeit, wie etwa "im Winkel" oder "hinter der Schmiede" oder "bei der xyz-Kirche", aber einen Bezug zu gegenwärtigen Adressen läßt sich damit oft nicht herstellen. Mir haben solche Informationen bislang leider noch keinen Erkenntnisgewinn gebracht.

              Viele Grüße
              consanguineus

              Hallo consanguineus,

              in Böhmen war ein Hofname und "die (Haus)Nr. dazu" teilweise wichtiger als der eigene Familienname.
              Diese Nummern stehen auch auf Flurkarten und dadurch kann man (da teilweise in den Ortschaften in denen meine Vorfahren lebten) sich heute noch die alten Gebäude (einige stehen noch) ansehen.

              liebe Grüße
              Doro
              Zuletzt ge?ndert von DoroJapan; 09.06.2022, 00:13.
              Brandenburg: Lehmann: Französisch Buchholz; Mädicke: Alt Landsberg, Biesdorf; Colbatz/Kolbatz: Groß Köris; Lehniger, Kermas(s), Matzke: Schuhlen-Wiese(Busch)
              Schlesien: Neugebauer: Tschöplowitz+Neu-Cöln (Brieg); Gerstenberg: Pramsen; Langner, Melzer, Dumpich: Teichelberg (Brieg); Kraft: Dreißighuben (Breslau), Lorankwitz
              Pommern-Schivelbein: Barkow: Falkenberg; Bast: Bad Polzin
              Böhmen-Schluckenau: Pietschmann: Hainspach, Schirgiswalde; Kumpf: Alt Ehrenberg 243, 28; Ernst: Nixdorf 192

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              • Gastonian
                Moderator
                • 20.09.2021
                • 3280

                #8
                Hallo consanguineus:


                In Hessen-Kassel scheinen die Häuser in den verschiedenen Orten in den 1770er-Jahren durchnummeriert geworden zu sein. Z.B. gibt es in Frankenberg seit 1777 eine Angabe der "Hausnummer" bei Taufeinträgen (siehe Spalte ganz links im Anhang) - und zumindest für Frankenberg gibt es online auch eine Karte von 1846 mit dieser Nummerierung (https://www.lagis-hessen.de/en/subje...ent/7/sn/statl), so daß man diese Hausnummern auch verorten kann (die Frankenberger Altstadt ist noch sehr gut erhalten, also sind die Straßenzüge noch die gleichen). Für das Dörfchen Oberhone, wo die ledige Frau mit dem unehelichen Sohn lebte, habe ich keine Karte, weiß also nicht, wo die Hausnummern zu verorten sind, aber sowohl die Frau wie auch der Sohn werden in Einträgen aus den 1780er Jahren als in "Oberhone Nr. 50" wohnhaft bezeichnet.


                VG


                --Carl-Henry
                Angehängte Dateien
                Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

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                • Geschichtensucher
                  Erfahrener Benutzer
                  • 03.09.2021
                  • 730

                  #9
                  Ja, gerade die Adressen oder "so was ähnliches" sind mir auf meinen Ahnenreisen nützlich! Ich suche dann den Platz (im günstigen Fall das Haus), in dem die Vorfahren lebten.

                  Neulich war ich im Riesengebirge im Dorf meiner Ahnen, konnte die Hausnummer zuordnen (war seit dem 18. Jh. gleich geblieben!), fand eine Ruine und schaute rüber zum Friedhof, auf dem mein 3facher Urgroßvater Totengräber war, und stellte mir vor, wie er da rübertappte... Das kommt einer Zeitreise doch schon nahe
                  Der Wohnort gibt mir auch Auskunft, bei welchem Kind die Alten lebten oder ob sie im Armenhaus endeten, wo junge Leute dienten...
                  Aber die Pfarrer und Hebammen haben mich noch nie interessiert, da ist die Grenze
                  Beste Grüße, Iris

                  Kommentar

                  • Zita
                    Moderator
                    • 08.12.2013
                    • 6038

                    #10
                    Zitat von Geschichtensucher Beitrag anzeigen
                    Aber die Pfarrer und Hebammen haben mich noch nie interessiert, da ist die Grenze
                    ...war bei mir auch so, bis ich dann zufällig darauf gestoßen bin, dass eine meiner Vorfahrinnen die (ungeprüfte) Aushilfshebamme war, wenn die (geprüfte) Hebamme zeitgleich bei einer anderen Geburt war. Naja, als Tochter eines Schafmeisters war sie wohl von klein auf bei Geburten dabei .

                    Ansonsten würde ich bei nur 100 Personen die Zeit investieren, die Informationen nochmal genauer zu erfassen.

                    LG Zita

                    Kommentar

                    • Fabian Peise
                      Benutzer
                      • 25.04.2022
                      • 79

                      #11
                      natürlich nehme ich jede Information dankbar auf, wenn ich von dem Vorfahren ansonsten nur Name und Geburtsdatum kenne. Auch wenn´s verrückt ist, von jemandem den Namen der Hebamme zu kennen- aber wenn es das einzige ist, dann ist es wichtig. Bloß bei den Ahnen, bei denen schon ein flüchtiger Blick in Wikipedia eine zehnseitige Biographie auswirft, sage ich dann gerne mal: das reicht mir jetzt.
                      Ein zweites Kriterium ist die verwandschaftliche Nähe: Mit der Anzahl der Generationen sinkt die Relevanz, denn der Ahn ist nur einer von Millionen oder Trilliarden. Dagegen sind die ersten paar Generationen noch irgendwie Familie.
                      Liebe Grüße,

                      Fabian

                      Kommentar

                      • consanguineus
                        Erfahrener Benutzer
                        • 15.05.2018
                        • 5525

                        #12
                        Die Höfe im näheren Umkreis, auf denen meine Vorfahren lebten, kenne ich in den meisten Fällen. Es sei denn, die Hofstellen wurden im Laufe der Zeit abgerissen, was ja vereinzelt auch vorkam. Häufig leben auf den noch existierenden Höfen heute Verwandte. Das ist ja schon irgendwie interessant. So ein Hof war ja auch immer nicht nur jahrhundertelanger Wohnplatz, sondern darüberhinaus identifikationsstiftend.

                        Ganz etwas anderes ist es mit zeitweiligen Wohnungen in der Stadt. So erfuhr ich neulich aus den Geburtsurkunden meines Großvaters und seiner Schwester, daß meine Urgroßeltern innerhalb von Lauenburg (Pommern) offenbar umgezogen sind. Mir reicht als Information aber vollkommen aus, daß die Familie von dann bis dann in Lauenburg lebte. In welcher Straße die Wohnung sich befand, ist mir relativ egal. Welchen Erkenntnisgewinn bringt mir das Wissen, daß sie von der Finkengasse in den Buchenweg gezogen sind? Es sind nur Wohnungen. Die Familie hatte mit Lauenburg nichts zu tun, außer daß mein Urgroßvater dort einige Jahre arbeitete.

                        Im Zweifel existieren die meisten Stadthäuser oder -wohnungen meiner Vorfahren seit den Bombardements im 2. Weltkrieg ohnehin nicht mehr. Oder sie sind 1000 km weit weg. Ich werde sicherlich keine solche Strecke fahren um mir anzusehen, welche Wohnung meine Urgroßeltern für zwei Jahre gemietet hatten. Da hört der Spaß bei mir einfach auf.
                        Suche:

                        Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                        Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                        Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                        Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                        Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                        Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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                        • TempusFugit
                          Erfahrener Benutzer
                          • 14.11.2021
                          • 131

                          #13
                          Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                          Ich auch. Habe auch nie begriffen, wozu die Wohnanschrift gut sein soll. Ausnahme sind Spezialfälle, bei denen man über die Abfolge der Bewohner eines Hauses hoffen kann, Rückschlüsse auf Stammfolgen ziehen zu können. Aber das betrifft meines Erachtens nur Patriziat und (gehobenes) Bürgertum in vorkirchenbuchlichen Zeiten, also einen Bruchteil der Ahnen. Meine Vorfahren sind zu einem großen Teil Bauern. Da notiere ich mir, so ich sie sicher zuordnen kann, durchaus die (spätere) Assekuranznummer des Hofes. Das hilft manchmal.
                          Ich verbinde das jetzt mit einem Wiki; da kann ich zu einzelnen Orten die Fakten zusammentragen. Da ist zB das Haus in dem nicht nur meine Mutter geboren wurde, sondern auch weitere Vorfahren. Man sieht es dann ganz anders beim Vorbeilaufen, wenn man weiß wieviele der eigenen Vorfahren dort das Licht der Welt erblickten. Mittlerweile habe ich festgestellt, daß mindestens eine Familie mehrmals zwischen den Geburten in der Stadt umgezogen ist.
                          Tatsächlich hatte ich letztens den Fall, daß ich einen Sterbefall anhand der Adresse zuordnen konnte. Es gab zu der Zeit scheinbar zwei Personen gleichen Namens (immerhin kann man ja nicht zweimal sterben). Dadurch kam ich auf die Wichtigkeit der Adresse.

                          Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                          Am Ende muß es jeder so machen, wie er für nötig hält. Es ist ja auch immer eine Frage, ob man 100 Personen in der Ahnenliste hat, oder 10000.
                          Und natürlich, über welche zeitlichen Ressourcen man verfügt. Wer wüßte das besser als jemand, der sich TempusFugit nennt?
                          Eben da es jetzt noch überschaubar ist, denke ich darüber nach. Mit 10000 Personen wäre der Aufwand jenseits des Machbaren. Bei <100 geht es leichter. Und wenn man ab dann konsequent neue Fakten umfassend einträgt, verteilt sich der Aufwand ja.

                          Zitat von Geschichtensucher Beitrag anzeigen
                          Aber die Pfarrer und Hebammen haben mich noch nie interessiert, da ist die Grenze
                          Bei der Recherche habe ich immer wieder den Namen einer Hebamme gelesen, die über Jahre hinweg Kindern auf die Welt geholfen hat. An sich nicht ungewöhnlich, aber mein Vater kennt einen ihrer (sehr wahrscheinlichen) Nachkommen. Wenn ich denke, daß die beiden Familien früher "berufliche" Beziehungen pflegten...

                          Kommentar

                          • Andrea1984
                            Erfahrener Benutzer
                            • 29.03.2017
                            • 2547

                            #14
                            Suchen, sortieren, speichern.

                            Gerade habe ich zwei Nebenlinien in Arbeit, wo es durchaus Verbindungen zu den Hauptlinien gibt: Trauzeugen, Taufpaten etc.

                            Wie weit mich diese Linien führen: Von 1625 (Beginn der Kirchenbücher) bis 1922 (Datenschutz, Geburten) und 1992 (Datenschutz, Sterbefälle).

                            Durch bloßen Zufall verknüpfen sich Hautlinien und Nebenlinien, bei Trauungen, Taufen etc. Oder über Geschwister. Ich habe bei einer Linie, einen Zweig zu einer Hauptlinie und einen weiteren Zweig zu einer Nebenlinie.

                            Keine Blutsverwandtschaft bzw. wenn dann noch nicht gefunden, da es in diesem Fall die zweite Gattin eines meiner Vorfahren betrifft.
                            Die erste Gattin ist meine Vorfahrin gewesen.

                            Adressen notiere ich mir auch und habe dabei schon Überschneidungen mehrerer Linien gefunden z.B. bei Unterlangbath 26, Unterlangbath 27, Rindbach 30, Rindbach 31, Rindbach 32, Oberlangbath 2, Unterlangbath 2, Oberlangbath 66, Oberlangbath 67.

                            Da muss wohl wo ein Nest gewesen sein.

                            Unterlangbath 26 kommt bereits sehr oft bei meinen Ahnen vor: 6x als Geburtsadresse - 1x bei einem direkten Vorfahren, 1x bei seinem Bruder, 2x bei Geschwistern eines anderen Vorfahren, 1x bei dem Ehemann der Schwester eines Vorfahren, die auch an dieser Adresse geboren worden ist, 1x als Sterbedresse bei einem weiteren Vorfahren etc.

                            Die Ortschaften heißen auch heute so noch: Oberlangbath, Unterlangbath etc. doch die Nummerierung der Häuser ist geändert worden. Von daher braucht ihr euch keine Sorgen wegen des Datenschutzes zu machen.

                            Ebenso existiert auch noch eine Adresse an einem Haus, dass der Vater einer meiner Urgroßmütter, persönlich erbaut hat. Aus Datenschutzgründen möchte ich weder den alten Namen, noch den neuen Namen nennen.
                            Nur soviel dazu: Die Änderung muss irgendwann in den 1930er Jahren erfolgt sein, da eine Hochzeit unter dem alten Namen dokumentiert ist, mehrere Todesfälle, darunter auch des Erbauers selbst, unter dem neuen Namen, sowie vor einigen Jahren ein aktueller Todesfall auf der Seite des ortansässigen Bestattungsunternehmens.

                            Ich buddle, sortiere etc. dann mal weiter. Und wünsche euch viel Glück und Erfolg bei euren Forschungen.

                            Herzliche Grüße

                            Andrea
                            Zuletzt ge?ndert von Andrea1984; 09.06.2022, 21:06.
                            Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
                            Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

                            Kommentar

                            • fajo
                              Erfahrener Benutzer
                              • 08.10.2018
                              • 2333

                              #15
                              Meine Beobachtungen sagen mir, dass sich die Notizen dem Gebiet und der jeweiligen Zeit anpassen, in dem man gerade sucht. Meine Ecke in Böhmen hat nicht besonders viel notiert. Da gab es nur ganz besonders stille Pfarrer. Zu späterer Zeit kann ich manchmal glücklich sein, wenn mehr als der Nachnahme notiert wurde. Speziell im Zeitraum des dreißigjährigen Kriegs und der jeweiligen Betroffenheit des Ortes.-


                              Persönlich notiere ich alles was ich entnehmen kann (Eltern und Geschwister /manchmal auch interessante Enkel), außer (momentan) die Paten. Allerdings kann ich diese falls es notwendig sein sollte, anhand der Kopien der Einträge, jeder Zeit ergänzen. Bei mir sind die Paten bisher nur einmal ein kleines Hilfsmittel gewesen um weiter zu kommen. Das könnte allerdings in einem anderen Gebiet ein wichtiger Teil sein.
                              Mir helfen die Hausnummern sehr oft weiter, wenn sie denn angegeben sind. Mit ein wenig Glück findet sich evtl. ein für den Zeitraum passenden Katasteramt Eintrag. Für mich hat das was, wenn ich auf so einer Karte nicht nur die Haus Nr. sondern z. B. auch die Arbeitsplätze einsehen kann. Habe das nun gerade wieder bei einer 2. Linie erlebt, bei der sich sogar ein Rätsel nach sehr vielen Jahren endlich gelöst hat!


                              Ich vermuten das die Art und Vielfalt der Notizen individuell sein sollte und ist. Wenn sich denn mal ein Packend in Nürnberg finden lassen sollte, könnte sich auch die Art und Vielfalt der Gegebenheit meiner Notizen verändern …. Ich bleibe offen für alles…
                              Zuletzt ge?ndert von fajo; 10.06.2022, 23:44.
                              Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







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