Die Heirat in der Dienstagsbettstund...

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  • Cascarena
    Benutzer
    • 10.12.2020
    • 21

    [gelöst] Die Heirat in der Dienstagsbettstund...

    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1742

    Region, aus der der Begriff stammt: Gerlingen







    ich rätsle gerade an dieser Heiratsbemerkung meiner Ahnen:



    Bemerkungen:(notes)
    Johann Michael Heim alt Michael Heimen burgerlichen Innwohners Ehlicher Sohn allhiero, und mit Ihme Anna Barbara Storrin weyland Hanß Jerg Storren, hiesig gewesenen Burgerlichen Innwohners und Webers nachgelaßene Ehliche Tochter seynd in der Dienstagsbettstund als Ehrliche Leüthlein copulirt worden, weilen es die außwahl anderst nicht leiden wollen




    Dienstagsbettstund? Weil es die Auswahl nicht anders hergab?

    Hä? Hat man die beiden Inflagranti im Bett erwischt, oder warum gab es keine Auswahl? Ich steh auf dem Schlauch - helft mir ;-) Was will dieser Satz mir sagen?
    Angehängte Dateien
  • Horst von Linie 1
    Erfahrener Benutzer
    • 12.09.2017
    • 19710

    #2
    Die Betstunde.
    Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
    Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
    Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

    Und zum Schluss:
    Freundliche Grüße.

    Kommentar

    • Huber Benedikt
      Erfahrener Benutzer
      • 20.03.2016
      • 4650

      #3
      Hat man die beiden Inflagranti im Bett erwischt
      Interessanter Gedanke...aber dann hätt sie der Pfarrer sicher nicht als
      "Ehrliche Leüthlein" beschrieben.
      Die Ehen wurden idR. bei /nach der hl. Messe geschlossen (oft Sonntags) und da war halt sonst kein Termin mehr frei ausser Dienstag.
      Ursus magnus oritur
      Rursus agnus moritur

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      • holsteinforscher
        Erfahrener Benutzer
        • 05.04.2013
        • 2491

        #4
        Moinsen zusammen, in extrem großen Kirchspielen, die z.B. Neusiedlerkolonien im Einzugsgebiet hatten, hat man durchaus auch unter der Woche Trauungen vollzogen.
        In meiner Region waren es nicht selten 7 Trauungen/Tag, zuzüglich Taufen, Bestattungen, Messen, da gab es u.U. nicht viel Auswahl an freien Terminen.
        Jetzt könnte man vielleicht mal schauen/nachrechnen, wann das erste Kind das Licht der Welt erblickt hat. War die Braut evtl. schon ersichtlich schawanger, wollte man evtl. die Öffentlichkeit meiden. Nicht selten fanden solche Trauungen auch in den Abendstunden statt.
        Vielleicht hatten es die Brautleute es einfach nur eilig, es muss ja nicht immer ein triftiger Grund vorliegen.
        Die besten Grüsse von der Kieler-Förde
        Roland...


        Kommentar

        • Huber Benedikt
          Erfahrener Benutzer
          • 20.03.2016
          • 4650

          #5
          Hey TOLL
          17:51 auf gelöst gestellt und weg wie´s Gstang

          Wir danken ganz sakrisch für die Anfrage und freuen uns schon auf die nächste.
          Ursus magnus oritur
          Rursus agnus moritur

          Kommentar

          • Schlumpf
            Erfahrener Benutzer
            • 20.04.2007
            • 355

            #6
            Hallo

            Nun, ich finde die Anfrage recht interessant. Das mag man mir verzeihen. Offensichlich
            handelt es sich hier um ein luthierisches Ehepaar. Dazu sind so einige Anmerkungen zu
            machen:
            Nach dem Verständnis Luthers war jedes Verlöbnis, auch ein heimliches eine Ehe. Die
            kirchliche Segnung wurde beibehalten, aber nicht als ehebegründet angesehen. Eine Trauung
            wurde nicht zwingend in der Kirche vollzogen. Es wurden sehr häufig Trauungen im Privat-
            haus vollzogen (was ab 1691 5 Rthlr an Gebühren kostete). Bis 1826 waren Trauungen in
            einem ordentlichen Wirtshause zulässig.
            Es galt im 18. Jahrhundert aber auch einige Regeln einzuhalten. Dazu gehörte in jedem Fall
            das Einverständnis der Brauteltern usw.
            Mir ist ein Fall bekannt, das 1778 ein Pastor ein Ehepaar morgens um 3 Uhr in einem Wirts-
            haus traute. Das zog den Prozess bei der Landessynode nach sich, weil die Familie der
            Braut mit der Trauung nicht einverstanden war und einen Prozess anstrengte. Der Grund
            für die Verurteilung des Pastors war weder die Uhrzeit noch der Ort der Trauung! Er wurde
            zu einer nicht unerheblichen Strafe verurteilt, da das Brautpaar nicht vorschriftsmäßig
            von der Kanzel verkündigt (proclamiert) wurde.

            @ Huber Benedict: Castra Batava, interessant, da habe auch in nachsehen müssen. Aber
            da habe ich auch eine harte Nuss: Ich komme aus "Wuperano". :-)
            @ Horst von Linie 1: Die hier angegebenen Vorgänge beziehen sich auf die Grafschaft Mark.
            Die märkische Synode beschloss die Gebühren 1691 in Unna, § 166, und der Prozess lief
            u.A. vor dem Inspektor der märkischen Synode in Unna namens E. von Steinen.

            Viel Spaß damit, ich muss nun zur Arbeit
            Schlumpf
            Uns ist in alten mæren wunders vil geseit. von helden lobebæren, von grôzer arebeit,. von fröuden, hôchgezîten, von weinen und von klagen,.

            Kommentar

            • Cascarena
              Benutzer
              • 10.12.2020
              • 21

              #7
              Zitat von Huber Benedikt Beitrag anzeigen
              Hey TOLL
              17:51 auf gelöst gestellt und weg wie´s Gstang

              Wir danken ganz sakrisch für die Anfrage und freuen uns schon auf die nächste.

              Wo liegt denn bitte dein Problem?

              Ich empfinde die Anfrage als gelöst, denn mit einer "Bettstunde" konnte ich nichts anfangen. Aber jetzt habe ich was dazu gelernt, dass es mit den Uhrzeiten eben auch anders sein konnte, was ich bislang nicht wusste. Dass ein Pfarrer auch Nachts um 3 im Wirtshaus trauen konnte ist auch ein interessanter Fakt

              Ich war mit den Antworten soweit glücklich und dann kann ich es doch auf gelöst stellen, oder etwa nicht?
              Was fehlt denn deiner Ansicht nach noch?

              Kommentar

              • animei
                Erfahrener Benutzer
                • 15.11.2007
                • 9235

                #8
                Zitat von Cascarena Beitrag anzeigen
                Wo liegt denn bitte dein Problem?...
                Ich war mit den Antworten soweit glücklich und dann kann ich es doch auf gelöst stellen, oder etwa nicht?
                Was fehlt denn deiner Ansicht nach noch?
                Vielleicht hätten sich die Helfer ja darüber gefreut, wenn Du Ihnen kurz mitgeteilt hättest, dass Du mit den Antworten glücklich bist. Und ein kleines Danke wäre sicher auch nicht verkehrt gewesen.

                Mir persönlich fehlt schon im ersten Beitrag eine Begrüßung, eine formulierte Bitte und ein Gruß.
                Zuletzt ge?ndert von animei; 14.04.2021, 15:04.
                Gruß
                Anita

                Kommentar

                • WeM
                  Erfahrener Benutzer
                  • 26.01.2017
                  • 1895

                  #9
                  grüß euch,


                  liebe(r) Cascarena,
                  bitte mach dir doch die Mühe, dieses Thema zu lesen:
                  Hallo, mich würde mal interessieren, wieso eigentlich sooft keine Rückmeldungen von den Usern kommen? Ist es heute nicht mehr üblich Danke zu sagen? Oder stellt man hier im Forum Fragen nach Vorfahren und schaut dann nie wieder nach? Wozu dann die Frage? Wenn ich mir so meine letzten Infos anschaue, die ich gegeben habe,

                  Dann verstehst du vielleicht, warum nicht nur der HuberBenedikt sondern auch andere Mitglieder des Forums, die anderen helfen, ein Problem mit deiner Nichtantwort hat.
                  Danke schön,
                  Waltraud

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