Kroczewski aus Heilsberg

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  • zauberberg
    Neuer Benutzer
    • 02.01.2009
    • 17

    Kroczewski aus Heilsberg

    Liebe Listenmitglieder !

    Ich bin neu in diesem Forum und möchte mich kurz vorstellen. Ich suche den Familiennamen Kroschewski ( auch in den Schreibweisen Kroszewski, Krotziewski ) aus Ostpreußen, wobei der Hauptstamm der Familie im Raum Heilsberg beheimatet ist. Ich habe nun mehrere Hinweise auf einen Coelestin Leo Kroszewski, Rittergutsbesitzer in Makohlen gefunden. Seine Heirat war 1845 in Wormditt, die Braut war Julie Blell vom Gut Tüngen. Besagter Coelestin Kr. war später Kreisdeputierter und geörte der ostpreußischen Vertretung im preußischen Landtag an.
    Im " Neuen Preußischen Adels- Lexikon oder genealogischen und diplomatischen Nachrichten" bearbeitet von einem Verein von Gelehrtenund Freunden der vaterländischen Geschichteunter dem Vorsitz des Freiherrn
    L. von Zedlitz-Neukirch Leipzig 1836, Gebr. Reichenbach wird der Name Kroszewski als zum preußischen Adel angegeben. Kann mir jemand insoweit nähere Informationen geben.

    Ich bedanke mich bereits im voraus.

    Günter Krome
  • Hina
    Erfahrener Benutzer
    • 03.03.2007
    • 4661

    #2
    Hallo Günter,

    herzlich willkommen in unserem Forum.

    Ich habe leider im Preußischen Adelslexikon den Namen Kroszewski nicht ausfindig machen können. Da aber Coelestin Leo v. Kroszewski auch anderswo mit Namenszusatz "von" geführt wird, dürfte mit großer Sicherheit eine Huldigungsakte seiner Familie im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz vorliegen. Eine Anfrage dort im Herloldsachiv könnte weitere Aufschlüsse bringen. Evtl. handelt es sich hier um die polnische Adelsfamilie Kroszewski, auch Krocznia, die 1697 von Warschau aus Preußen huldigte und 1798 ihre Bestätigung zur Immatrikulation in den Preußischen Adelsstand erhielt.
    Allerdings sei angemerkt, dass diese Akten älter sind, als die Hinweise auf den o.g. Hier könnten vermutlich nur seine Vorfahren, evtl. ab seinen Eltern, daraus hervorgehen, allerdings auch die Sitze der Familie.
    Die Frage ist allerdings, ob sich der Name v. Kroszewski zu Kroschewski wandelte, denn mit Adelsprädikat taucht der Name Kroschewski nicht auf und ein Adelsverlust zu diesem Namen in Preußen ist nicht verzeichnet.

    Viele Grüße
    Hina
    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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    • zauberberg
      Neuer Benutzer
      • 02.01.2009
      • 17

      #3
      Hallo Hina !

      Danke für die Antwort. Den Namen Kr. habe ich auch schon in Polen gefunden , allerdings hier mit dem Zusatz " zum polnischen Adel " gehörend; und zwar zum Wappengeschlecht Grabie. Die Schreibweise des Namens habe ich in Kirchenbüchern in den verschiedenen Varianten , also Kroczewski. Kroszewski und auch Kroschewski angetroffen. Hinsichtlich des evtl. polnischen Einflusses ist m. E. auch zu bedenken, daß das Ermland, also auch Ermland bis 1772 polnisches Lehen war.Ich werde aber auf jeden Fall den Hinweis mit dem Geheimen Staatsarchiv befolgen.

      Viele Grüße

      Günter

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      • Hina
        Erfahrener Benutzer
        • 03.03.2007
        • 4661

        #4
        Hallo Günter,

        hier sind eigentlich zwei polnische Adelsfamilien zu unterscheiden. Zum einen die Kroczweski herb Grabie und die Kroscewski herb Jastrebiec. Sofern die Geschlechter auf früher oder später preußischem Gebiet ansässig waren, huldigten sie in der Regel auch und diese Akten lagern in Berlin im Archiv.

        Viele Grüße
        Hina
        "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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        • zauberberg
          Neuer Benutzer
          • 02.01.2009
          • 17

          #5
          Hallo Hina !
          Nochmals Danke für die fundierte und schnelle Antwort. Ich habe da noch zwei Fragen : In Deiner ersten Mail gibst Du an, daß Du den Namen Coelestin Leo Kroczewski mehrmals mit dem Zusatz " von " gefunden hast. Ich habe in den verschiedenen Fundstellen wie Heiratsmatrikel, Hinweis auf seine Deputiertentätigkeit in den verschiedenen politischen Gremien oder im Ordensjournal des Jahres 1872 ( Auszeichnung von Julie Kroszewski, Ehefrau von Rittergutsbesitzer Coelestin l. Lr, mit dem Orden für Frauen ) diesen Namensbestandteil nicht gefunden. Welche Quellen stehen Dir zur Verfügung ? Kann ich die Anfrage an das Geheime Staatsarchiv selber stellen, d. h. würde diese Anfrage bearbeitet, oder werde ich von dort so beschieden, daß Suchanfragen nicht bearbeitet werden können und ich entweder selber suchen muß oder jemanden damit beauftragen muß; ist mir gerade beim Bundesarchiv in Bayreuth passiert,

          Viele Grüße

          Günter

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          • Hina
            Erfahrener Benutzer
            • 03.03.2007
            • 4661

            #6
            Hallo Günter,

            das IDA ist eine sehr gute Quelle, um eine Übersicht über gesuchte adelige Familien zu finden. Anfragen zu Einzelheiten, hier werden im wesentlichen genaue Quellen benannt, sind kostenpflichtig aber auch das lohnt sich durchaus, denn es ist wirklich eine Fundgrube. Hier kann man z.B. einen Überblick erhalten http://home.foni.net/~adelsforschung/grund00.htm , welche Preußischen Adelsfamilien Grundbesitz hatten, der gesuchte Eintrag ist auch zu finden. Da der Preußische Adel generell ein "von" im Namen hatte, ist das hier nicht nochmal speziell zugesetzt worden. Die andere Quelle (ich glaube, es war bei google books) müsste ich nochmal gründlicher suchen, habe sie leider nicht gemakert. Hier ist er mit "von" für 1855 als Preußischer Abgeordneter verzeichnet. Es liegt eigentlich auf der Hand, dass er bzw. seine Vorfahren Preußen huldigten und damit eine Akte beim Preußischen Heroldsamt vorliegen sollte.

            Beim Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz kann man die Akten in Kopie anfordern. Dies ist natürlich kostenpflichtig, auch die Recherche. Aber meist ist es wesentlich preiswerter, als eine Reise aus größerer Entfernung. Alles Wesentliche ist hier auf der Webseite erläutert.

            Viele Grüße
            Hina
            "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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            • Lars Severin
              Erfahrener Benutzer
              • 08.06.2008
              • 797

              #7
              Ida

              Ich erhalte seit 2 Monaten keine Antwort vom IDA, auch nicht auf neuerliche Nachfrage!

              ???

              Grüße
              Lars
              pater semper incertus est

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              • Hina
                Erfahrener Benutzer
                • 03.03.2007
                • 4661

                #8
                Hallo Lars,
                das habe ich in letzter Zeit leider schon öfter vernommen. Da es ein Ein-Mann-Unternehmen ist, mag das vielleicht ganz persönliche Gründen haben.
                Viele Grüße
                Hina
                "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                • zauberberg
                  Neuer Benutzer
                  • 02.01.2009
                  • 17

                  #9
                  Hallo Hina !

                  Ich habe noch mal in all den Unterlagen zu Coelestin Leo Kr. nachgesehen. In der Kartei Quassowski fand sich der Hinweis : " Rittergutbesitzer, Mitglied der ostpreußischen Ritterschaft, 10.9.1840 Huldigung ". Ich hatte diesem Datum bislang keine große Bedeutung zugemessen; handelt es sich hier um das Datum zur Hudigung für den Adelsstand, da0 Du erwähnt hattest ?

                  Viele Grüße

                  Günter

                  Kommentar

                  • Hina
                    Erfahrener Benutzer
                    • 03.03.2007
                    • 4661

                    #10
                    Hallo Günter,

                    das ist ja wunderbar, dass Du sogar das Huldigungsdatum gefunden hast. Damit ist es auch bestätigt, dass er dem polnischen Adel angehörte und - zu diesem Zwecke wurde gehuldigt - auch in den Preußischen Adelsstand immatrikuliert wurde. Huldigen konnten hier nur die polnischen Adeligen. Andere wurden wie üblich durch Standeserhöhung in den Preußischen Adelsstand aufgenommen. Wenn Du den genauen Namen, das Huldigungsdatum und seinen Wohnsitz, sofern bekannt, bei der Anfrage im Geheimen Staatsarchiv mit angibst, wird es für die Archivare keine lange Sucherei geben. Das spart Geld. Sinnvoll wäre allerdings auch nach weiteren mehr oder weniger namensgleichen Familien zu fragen.

                    Viele Grüße
                    Hina
                    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                    • Johannes v.W.
                      Erfahrener Benutzer
                      • 02.05.2008
                      • 1150

                      #11
                      Zitat von Hina Beitrag anzeigen
                      Hallo Günter, das ist ja wunderbar, dass Du sogar das Huldigungsdatum gefunden hast. Damit ist es auch bestätigt, dass er dem polnischen Adel angehörte und - zu diesem Zwecke wurde gehuldigt - auch in den Preußischen Adelsstand immatrikuliert wurde.
                      Ob es sich dabei nicht eher um eine allgemeine Huldigung der Ritterschaft anläßlich der Thronbesteigung Friedrich Wilhelms IV. im Jahr 1840 handelt?? (Und in der Ritterschaft gab es zu dieser Zeit selbstverständlich Bürgerliche.)
                      Zudem war das Ermland als polnische Enklave in Ostpreussen schon mit der ersten polnischen Teilung von 1772 preussisch geworden, also ca. 70 Jahre vor dem genannten Datum!! Der Vorname Coelestin Leo klingt zwar recht katholisch, aber nicht unbedingt polnisch, und er wird als Erbe eines "Probstes Rehaag" genannt (siehe hier)
                      M.E. war er also kein einzubürgernder Pole, sondern bereits deutscher Nationalität, das aber nur als Vermutung.
                      Und es sagt natürlich nichts über die (eventuell adlige?) Herkunft der Familie aus. Hier wären die Zitate, in denen er als “von” auftaucht auf ihre Stichhaltigkeit zu überprüfen. Vielleicht geben die Güteradressbücher ebenfalls etwas her...

                      Die genannten Familien Kroczewski/Kroczowski mit Wappen Grabie bzw. Jastrzębiec, die bei Boniecki und Uruski genannt werden, stammten beide aus dem Warschauer Umkreis, die ersten von einem namengebenden Gut Kroczowo bei Zakroczyn, die zweiten aus Kroczewo im Kreis Radom. Es ist also erst einmal nicht ersichtlich, warum es sie nach Ostpreussen verschlagen haben sollte, natürlich auch nicht auszuschliessen.
                      Es sei noch angemerkt, daß es mehrere adlige Familien “Kruszewski” gab. Und in den Regesten von Prof. Dworzaczek (Biblioteka Kórnicka) tauchen einige solche Namensvertreter im Raum Nackel (Nakło) und Marienburg auf, also dicht bei. Vielleicht wäre das eine Spur...

                      Beste Grüße

                      Johannes v.W.

                      PS. Ach ja- und: frohes neues Jahr

                      PS. 2
                      Übrigens: E.v.Zernicki (in: Die Geschichte des polnischen Adels nebst Vasallenliste des 1772 huldigenden polnischen Adels in Westpreussen, Hamburg 1905) nennt unter den huldigenden Adligen von 1772 einen “Nikolaus Kruszewski (Wappen Abdank) im Seminar zu Culm” (S.28, unter "Der huldigende Adel aus dem Bistum Culm, B. Der katholische geistliche Adel")
                      Zuletzt geändert von Johannes v.W.; 05.01.2009, 19:57.
                      Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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                      • Hina
                        Erfahrener Benutzer
                        • 03.03.2007
                        • 4661

                        #12
                        Lieber Johannes,

                        danke für den Hinweis auf eine mögliche allgemeine Huldigung von 1840. Sowas aber auch, mir ist ja noch durch den Kopf gegangen "Der war irgendwie etwas spät dran" aber weiter habe ich dann auch nicht mehr darüber nachgedacht . Insofern ist wiedermal alles mögliche möglich.

                        Über die Kruszewski bin ich auch gestolpert. Gut möglich, dass bei einer "Eindeutschung" des Namens recht variabel umgegangen wurde.

                        Ich denke, die Vorgehensweise vom Probanden aus, was ja eigentlich der übliche Weg ist, könnte wesentlich effektiver sein, denn hier sieht es ja nun doch nach einer größeren Anzahl Möglichkeiten aus.

                        Viele Grüße
                        Hina
                        "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                        • zauberberg
                          Neuer Benutzer
                          • 02.01.2009
                          • 17

                          #13
                          Hallo Hina !
                          Ich hatte am Sonntag _ Deiner Empfehlung folgend - das Geheime Staatsarchiv wegen einer Huldigungsakte angemailt. Ich habe heute schon Post bekommen. Akten zum Geschlechternamen Kr. ( in welcher Schreibweise auch immer ) lägen nicht vor und eine Mitgliedschaft zum Adel wäre auch nicht nachzuweisen. Im übrigen wäre die Aktenlage durch Kriegsfolgen stark dezimiert, im Grunde sei nur der Zeitraum vom 1870 bis 1918 bearbeitbar. Das war´s dann wohl.

                          Liebe Grüße

                          Günter

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                          • Hina
                            Erfahrener Benutzer
                            • 03.03.2007
                            • 4661

                            #14
                            Hallo Günter,

                            das ist sehr schade, dass da nichts zu finden war.
                            Jetzt kann nur noch eine gehörige Portion Glück helfen. Wie weit bist Du denn schon mit Deiner eigenen Familienforschung vorangekommen? In Polen ist es ja nicht immer so einfach. Aber vielleicht geben die Kirchenbücher, in denen Deine Vorfahren eingetragen sind, doch noch etwas mehr preis, vor allem, wie der Name ursprünglich war. Möglicherweise findet sich dann auch ein evtl. vorhandener Wappenclanname.

                            Viele Grüße
                            Hina
                            "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

                            Kommentar

                            • zauberberg
                              Neuer Benutzer
                              • 02.01.2009
                              • 17

                              #15
                              Hallo Hina !

                              Danke für die tröstenden Worte. In Deinen vorhergehenden Mails hattest Du darauf hingewiesen, daß Dir Fundstellen mit dem Namen von Kr. vorliegen. Könntest Du mir bitte diese angeben ? Vielleicht hilft das ein wenig weiter.

                              Viele Grüße

                              Günter

                              Kommentar

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