Hallo Konstantin,
Du hast Recht, Onomastik und Dialektologie gehören zu meinen Lieblingsfächern. Aber gerade deswegen weiß ich, wie Namen (und Begriffe) je nach Sprecher/Schreiber, Sprachebene, Region und Epoche variieren, changieren, mutieren und im Verständnis der Nutzer verschwimmen, umgedeutet werden.
Hier aber haben wir die weit verbreitete, jedem geläufige Standardformel "Gott geb(e)...". Wenn also jemand sein Kind Gottgeb taufen lässt, und nicht Gottgab, dann ist ihm die Bedeutung bewusst.
Grammatisch ausgedrückt:
Gottgab: 3. Person Singular Indikativ Imperfekt Aktiv (Gott gab dieses Kind)
Gottgeb: 3. Person Singular Konjunktiv/Optativ Präsens Aktiv (Gott gebe diesem Kind)
Es sind in der Entstehung zwei verschiedene Namen und nicht Varianten desselben Namens! Dass der Henni Gottgab schon 1407 auf dem Kongress zu Hans Gottgeb umgeschrieben wird, wenn die Transkription stimmt, wundert mich nicht. Und es würde mich auch nicht wundern, sondern begeistern, wenn die Vorarlberger Gottgab nach rund 400 Jahren als Gottgeb am Niederrhein angekommen wären.
Deine Verknüpfungen sind durchaus plausibel, und ich liebäugele ja selbst mit diesem Wanderweg wie aus dem Lehrbuch, bin aber gerade deswegen vorsichtig. Attraktive Arbeitshypothesen haben es so an sich, sich in den Vordergrund zu schieben. Das unterstelle ich Dir nicht, aber es ist sicher richtig, den Faden in Angermund aufzunehmen.
Die onomastische Arbeit ist wohl weitgehend getan. Ich sehe sie nicht getrennt von der Genealogie, und ohne sie hätten wir die Vorarlberger nicht so schnell entdeckt. Was ich noch fand, ist ein Parallelbeispiel zu Gottgeb, nämlich Helfgott https://de.wikipedia.org/wiki/Helfgott In diesem Sinne
Viele Grüße
Peter
Du hast Recht, Onomastik und Dialektologie gehören zu meinen Lieblingsfächern. Aber gerade deswegen weiß ich, wie Namen (und Begriffe) je nach Sprecher/Schreiber, Sprachebene, Region und Epoche variieren, changieren, mutieren und im Verständnis der Nutzer verschwimmen, umgedeutet werden.
Hier aber haben wir die weit verbreitete, jedem geläufige Standardformel "Gott geb(e)...". Wenn also jemand sein Kind Gottgeb taufen lässt, und nicht Gottgab, dann ist ihm die Bedeutung bewusst.
Grammatisch ausgedrückt:
Gottgab: 3. Person Singular Indikativ Imperfekt Aktiv (Gott gab dieses Kind)
Gottgeb: 3. Person Singular Konjunktiv/Optativ Präsens Aktiv (Gott gebe diesem Kind)
Es sind in der Entstehung zwei verschiedene Namen und nicht Varianten desselben Namens! Dass der Henni Gottgab schon 1407 auf dem Kongress zu Hans Gottgeb umgeschrieben wird, wenn die Transkription stimmt, wundert mich nicht. Und es würde mich auch nicht wundern, sondern begeistern, wenn die Vorarlberger Gottgab nach rund 400 Jahren als Gottgeb am Niederrhein angekommen wären.
Deine Verknüpfungen sind durchaus plausibel, und ich liebäugele ja selbst mit diesem Wanderweg wie aus dem Lehrbuch, bin aber gerade deswegen vorsichtig. Attraktive Arbeitshypothesen haben es so an sich, sich in den Vordergrund zu schieben. Das unterstelle ich Dir nicht, aber es ist sicher richtig, den Faden in Angermund aufzunehmen.
Die onomastische Arbeit ist wohl weitgehend getan. Ich sehe sie nicht getrennt von der Genealogie, und ohne sie hätten wir die Vorarlberger nicht so schnell entdeckt. Was ich noch fand, ist ein Parallelbeispiel zu Gottgeb, nämlich Helfgott https://de.wikipedia.org/wiki/Helfgott In diesem Sinne
Viele Grüße
Peter
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