FN Zinhobl

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  • gki
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2012
    • 4823

    FN Zinhobl

    Familienname: Zinhobl
    Zeit/Jahr der Nennung: um 1750
    Ort/Region der Nennung: Niederbayern


    Hallo,

    mal wieder ein interessanter Name.

    Es könnte sich dabei um einen Herkunftsnamen handeln,

    Nach




    Zinhobl Einöde Oestr ob d E Bza Engelszell Gmde Vichtensteln P Engelhartszell

    Heute wohl Ziehobl:




    Falls es sich also um einen Herkunftsnamen handelt, wovon leitet sich der ab? Zieh-den-Hobel, wie man naiv denkt?
    Gruß
    gki
  • Laurin
    Moderator
    • 30.07.2007
    • 5640

    #2
    Hallo gki,

    die Einöde Zinhobl (zur Gemeinde Vichtenstein in Österr. gehörend) könnte für den Herkunftsnamen stehen.

    Eher aber sehe ich den FN Zinhobl als Berufs-Übernamen für einen Orgelbauer (in der bayerischen Mundart Zin von ahd. zin = Zinn*) + Hobl).
    Nach Krünitz ist der Zinnhobel ein Werkzeug in diesem Beruf:
    Bey den Orgelbauern kommen insonderheit der Zinnhobel, ein eiserner Hobel, ... vor.
    Mit dem Zinnhobel, Fr.
    Galère, wird die zugeschnittene Flöte (Orgelpfeiffe) auf beyden Seiten behobelt, um ihr die rechte Metalldicke zu geben.
    Sie ist mit einem herab gebogenen Schwanze zum Angreifen versehen. Vorn geht durch sein Holz ein Zapfen oder Stock hindurch.
    Die Schneide des Hobeleisens ist gerade. Gemeiniglich beschlägt man ihn, der bessern Dauer wegen, auf seiner untern Bahn mit einer Eisenplatte.
    Alle Kanten, vornehmlich am Schwanze, welcher hoch genug steht, werden, um sich im Hobeln nicht zu verletzen, stumpf gemacht.

    *) Nach Schmeller, Bayer. WB (1877)
    Zuletzt ge?ndert von Laurin; 11.06.2012, 23:54.
    Freundliche Grüße
    Laurin

    Kommentar

    • gki
      Erfahrener Benutzer
      • 18.01.2012
      • 4823

      #3
      Hallo Gerhard!

      Zitat von Laurin Beitrag anzeigen
      die Einöde Zinhobl (zur Gemeinde Vichtenstein in Österr. gehörend) könnte für den Herkunftsnamen stehen.

      Eher aber sehe ich den FN Zinhobl als Berufs-Übernamen für einen Orgelbauer (in der bayerischen Mundart Zin + Hobl).
      Nach Krünitz ist der Zinnhobel ein Werkzeug in diesem Beruf:
      Das ist ja mal eine spannende Wendung!

      Ich habe in der Tat einen Organisten (aber keinen Orgelbauer) dieses Namens zu bieten:

      Andreas Gottlieb Zinhobl, Organist und Schulmeister in Wimsbach, gest. 15. März 1757

      Bad Wimsbach-Neydharting, Österreich, Grabstein in der Kirche

      aus: Österreichische Kunsttopographie: Band 34
      Snippet-Ansicht bei Google-Books.

      Wie muß ich mir das vorstellen: Ein Orgelbauer bekam den Hof übertragen und gab ihm diesen Namen und die anderen Namensträger bekamen dann den Namen vom Hof?
      Gruß
      gki

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      • Laurin
        Moderator
        • 30.07.2007
        • 5640

        #4
        Zitat von gki Beitrag anzeigen
        Ich habe in der Tat einen Organisten dieses Namens zu bieten
        Wäre auch eine vorstellbare Möglichkeit für Zinhobl als Berufs-ÜN.
        Zitat von gki Beitrag anzeigen
        Wie muß ich mir das vorstellen: Ein Orgelbauer bekam den Hof übertragen und gab ihm diesen Namen und die anderen Namensträger bekamen dann den Namen vom Hof?
        Das bleibt wohl Deiner Phantasie überlassen, liegt aber im Bereich des Möglichen
        Nun liegt es an Dir, auch noch die Geschichte des Zinhobl-Hofes zu erforschen. Viel Erfolg!

        PS: Zum FN Zinhobl gibt es in D und in A die Varianten
        • Zinhobl
        • Zinhobel
        • Zinhobler
        • Zinnhobel
        • Zinnhobler

        Das dürfte meine Annahme zu einem Berufs-Übernamen bekräftigen.
        Zuletzt ge?ndert von Laurin; 12.06.2012, 11:56. Grund: PS ergänzt
        Freundliche Grüße
        Laurin

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        • gki
          Erfahrener Benutzer
          • 18.01.2012
          • 4823

          #5
          Hallo Gerhard,
          ich habe gerade versucht im Online-Krünitz den Artkel zu finden, aber ich finde den Eintrag nicht unter "Zinh" oder "Zinnh". Wo muß ich suchen?

          Zu der Hofforschung: Ich warte ja immer noch den Band über das Innviertel zum Historischen Atlas Bayern. Angedacht war er wohl 2009...
          Gruß
          gki

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          • Laurin
            Moderator
            • 30.07.2007
            • 5640

            #6
            Hallo gki,

            unter Hobel, (Zinn=) der Orgelbauer, wirst Du weitergeleitet S. 28.
            Zuletzt ge?ndert von Laurin; 13.06.2012, 17:57.
            Freundliche Grüße
            Laurin

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            • gki
              Erfahrener Benutzer
              • 18.01.2012
              • 4823

              #7
              Danke!
              Gruß
              gki

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              • gki
                Erfahrener Benutzer
                • 18.01.2012
                • 4823

                #8
                Ich habe jetzt zufällig einen Eintrag in den Briefprotokollen 1665-67 der Herrschaft Viechtenstein bei familysearch gefunden. "Wolf Zinhopl im Zinhopl" tritt dort als Vormund auf. Siehe Anhang.
                Angehängte Dateien
                Gruß
                gki

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                • Laurin
                  Moderator
                  • 30.07.2007
                  • 5640

                  #9
                  Hallo gki,

                  somit haben "Deine" Zinhobl's nachweislich einen Herkunftsnamen
                  Freundliche Grüße
                  Laurin

                  Kommentar

                  • gki
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.01.2012
                    • 4823

                    #10
                    Hallo Gerhard!

                    Zitat von Laurin Beitrag anzeigen
                    somit haben "Deine" Zinhobl's nachweislich einen Herkunftsnamen
                    Den Nachweis muß ich noch führen, denn wo mein Zinhopl herkommt ist noch nicht geklärt. Ich vermute aber schon, daß er irgendwie von diesem Hof abstammt. Ich habe auch nördlich der Donau Zinhopl gefunden, recht genau dem Hof gegenüber, das spricht zumindest dafür daß es einige Zinhopl gab für die der Hof Namensgeber war.

                    Aber auch wenn mir die Anbindung gelingt, bleibt ja die Frage wo der Hofname herkommt.
                    Gruß
                    gki

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                    • Laurin
                      Moderator
                      • 30.07.2007
                      • 5640

                      #11
                      Zitat von gki Beitrag anzeigen
                      Aber auch wenn mir die Anbindung gelingt, bleibt ja die Frage wo der Hofname herkommt.
                      Vielleicht doch von einem Orgelbauer - dann würde sich unser "Kreis" sinnvoll schließen
                      Freundliche Grüße
                      Laurin

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