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#1
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Hallo zusammen!
Und wieder eine Geschichte aus dem schönen Celle: Am 22.08.1715 heiraten "Christoff Doss Bürger alhier und Frau Anna Catharina Kremnitz, seel. Hanß Öhlmanns alhier nachgel. Wittwe". Anna Catharina Kremnitz war also mit Hanß Öhlmann verheiratet. Leider gibt es keinen Sterbeeintrag für Hanß Öhlmann. Da er offensichtlich Celler war, wäre dieser Sterbeeintrag eigentlich zu erwarten gewesen. Und auch wichtig für meine Frage nachher. Eine Trauung Öhlmann/Kremnitz findet sich auch nicht, was mich jedoch nicht überrascht. Der Name Kremnitz ist kein Celler Name und so wird die Trauung anderswo stattgefunden haben. Am 03.01.1716 läßt "Christoph Doss eine Tochter tauffen". Nur gut vier Monate nach der Hochzeit! Wie ist denn diese Formulierung "läßt eine Tochter taufen" zu verstehen? Nach menschlichem Ermessen kann es doch gar nicht Christoph Doss' Tochter sein. Jetzt wäre es nett, den Sterbeeintrag von Hanß Öhlmann zu haben. Meine Überlegung dazu: hätte sich Anna Catharina Kremnitz nach dem Tode ihres Mannes, in der Trauerzeit, von Christoph Doss ein Kind machen lassen, dann hätte der Pastor sich doch im Taufeintrag einen bösen Kommentar kaum verkniffen. Da nichts dergleichen kommt, ist es doch denkbar, daß Anna Catharina von ihrem Mann schwanger war, als dieser verstarb, Christoph Doss Catharina also "mit Füllung" geheiratet hat (sog. "Pralinenhochzeit"). Falls sich das so zugetragen hat, wovon ich ausgehe, warum wird es denn im Taufeintrag so hingestellt, als sei das Kind Christoph Doss' Tochter? Wie seht Ihr den Fall? Wen trage ich als Vater ein? Vielen Dank und viele Grüße consanguineus |
#2
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![]() Natürlich Christoff Doss. Was anderes wäre nur über einen DNA-Test zu klären. |
#3
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![]() Laut Taufeintrag wäre Christoph Doss in der Tat der Vater. Aber dann wäre das Kind vorehelich gezeugt worden. Ob man das in Celle einfach so hätte durchgehen lassen?
Andersherum gefragt: wie hätte der Taufeintrag gelautet (lauten können), wenn tatsächlich Hanß Öhlmann der Vater gewesen, aber das Kind nach der Trauung Doss/Wwe. Öhlmann zur Welt gekommen wäre? |
#4
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![]() Zitat:
Sicher ist das doch öfter vorgekommen, da man ja nicht selten während der Trauerzeit geheiratet hat. In meiner niedersächsischen Familie ist so eine "Frühgeburt" auch vorgekommen aber da hat der Pastor sich einen Kommentar nicht verkneifen können. Trotzdem würde ich auch denken, dass Christoph Doss der Vater ist. 100% sicher ist man sich ja nie aber der Sterbeeintrag von Hanß Öhlmann wäre tatsächlich sehr hilfreich. |
#5
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![]() Zitat:
Ich gehöre sonst zu denjenigen Menschen, die den Wahrheitsgehalt eines Kirchenbucheintrags nicht anzweifeln. Anderenfalls hätte ich mir auch besser eine andere Freizeitbeschäftigung suchen sollen. Natürlich kann man sich nie zu 100% sicher sein, da hast Du schon recht. Dieser Taufeintrag hier schreit mir aber, ungeachtet des Wortlautes, ins Gesicht: "Nein, die Witwe Öhlmann hat sich während der Trauerzeit nicht mit Christoph Doss vergnügt!". Sie wird wohl schwanger gewesen sein und Christoph Doss geheiratet haben, um versorgt zu sein. Alles andere würde meinen Glauben an den Anstand der Witwe Öhlmann beschädigen. Wie gut, daß dieses Kind nicht zu meinen Vorfahren gehört, sondern ein Sohn aus Doss' zweiter Ehe... Und Hanß Öhlmanns Sterbeeintrag ist nach wie vor unauffindbar. Viele Grüße consanguineus |
#6
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![]() Zitat:
Im 5. Monat könnte eine Schwangerschaft für den Pastor vielleicht noch nicht erkennbar gewesen sein. Bei der Kleidung zu der Zeit durchaus denkbar. Solange es ihm niemand gesagt hat, muss er bei der Eheschließung ja nicht unbedingt davon gewusst haben. Und bei der Formulierung der Taufe hat er doch anscheinend eher nicht an der Vaterschaft des C. Doss gezweifelt, auch wenn er auf böse Worte verzichtet hat. Oder kommen die immer bei vorehelich gezeugten Kindern? Ich würde jedenfalls den Doss als Vater eintragen, aber vermerken, dass mangels des Sterbeeintrags des H. Öhlmann auch dieser in Frage käme (oder sogar ein unbekannter Dritter). LG, Antje |
#7
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![]() Zitat:
Nicht jeder Pfarrer oder Pastor muss einen fiesen Kommentar hinterlassen. Es gab auch sicher auch einige, die die damalige Situation verstanden und akzeptiert haben. In meinen Erzkatholischen Familien gab es sehr viele voreheliche Kinder und keinen gemeinen Kommentar des Pfarrers. Anna Catherina musste mit Kindern aus erster Ehe einfach schnell wieder heiraten um sich und die Kinder versorgt zu wissen. Da blieb keine Zeit für ein Trauerjahr. Ehrlich gesagt würde mir aber auch keine der Überlegungen den Anstand der Witwe Öhlmann beschädigen! Egal ob es sich um meinen direkten Nachfahren handelt oder nicht. |
#8
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![]() Hallo Araminta,
bislang habe ich gar keine Kinder aus erster Ehe gefunden. Ich vermute, die Ehe Öhlmann/Kremnitz hat nicht sehr lange gedauert und es gab gar keine Kinder, mal abgesehen von der (vermutlich) noch von Öhlmann gezeugten, aber erst während der Ehe mit Doss zur Welt gebrachten Tochter. Nein, natürlich war nicht jeder Pastor bösartig! In Celle beispielsweise fand ich gar nichts richtig Schlimmes. Anderswo wäre ein Hieb mit de Moralkeule fällig gewesen. Evangelische Pastoren konnten richtig, richtig fies sein... Viele Grüße consanguineus |
#9
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![]() Heisst es im dortigen Kirchenbuch immer 'eine' Tochter oder in anderen Fällen 'seine' Tochter? LG Jutta
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#10
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![]() Hallo Jutta,
es heißt immer "eine" Tochter oder "einen" Sohn. Viele Grüße consanguineus |
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