Herkunft des Nachnamens "Spira"

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  • Victoria550
    Benutzer
    • 21.08.2009
    • 40

    Herkunft des Nachnamens "Spira"

    Hallo!
    Eine meiner Vorfahren hiess mit Nachnamen Spira, ...in meiner Familie wurde erzählt das diese mit Ihren Eltern oder evtl. nur die Eltern aus Italien in den Hunsrück eingewandert ist, etwa um 1700...weiter hiess es, dass dort viele Italiener als Steinhauer/Steinmetze angestellt waren.
    Frage: Ist Spira tatsächlich ein italienischer Nachname und gab es Einwanderer aus Italien, die vornehmlich in der Steinbearbeitungsindustrie im Hunsrück arbeiteten?
    Hier mal die Daten der Spiras:

    Anna Maria Spira *24.03.1765 zu Walderbach (Wald-Erbach)im Hunsrück
    +25.03.1841 zu Lorch / Rhein
    Ihre Eltern waren Franz Spira und Maria Katharina Spira,weitere Daten unbekannt. Nch den Vornamen her waren das keine Italiener, allerdings könnte der Vater anders gehiessen haben,...vielleicht Franco oder Francesco...und hat sich dann später umbenannt, und die Mutter war evtl. (nur) von Walderbach...?!?!
    Wer weiss mehr?
    Gruss Vic.
  • Laurin
    Moderator
    • 30.07.2007
    • 5649

    #2
    Hallo Vic,

    Spira oder Spiro ist ein verbreiteter jüdischer Familienname.
    Er ist die polonisierte Form der Stadt Speyer (Spiro, weiblich Spira) in Rheinland-Pfalz, in der im Mittelalter eine bedeutende Familie von jüdischen Gelehrten und Rabbis lebte, auf die sich die Nachfahren gern beriefen.

    (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Spira)

    Das würde auch die eng begrenzte Verteilung vor allem entlang des Rheins erklären.
    Zuletzt geändert von Laurin; 28.08.2009, 17:01.
    Freundliche Grüße
    Laurin

    Kommentar

    • Victoria550
      Benutzer
      • 21.08.2009
      • 40

      #3
      Hallo Gerhard,...ok,das könnte eine Erklärung sein,...aber wie wurden dann aus der jüdischen Familie Spira meine katholischen Urahnen? - Konnte man als Jüdin einen katholischen Fuhrmann aus Lorch heiraten? Ich kenne mich nicht so aus,meine aber gelesen zu haben, das Juden sich eher nicht mit Christen verheiraten,oder aber der nicht-jüdische Teil zum jüdischen Glauben übertritt...weiss da jemand mehr drüber?

      Kommentar

      • Friedrich
        Moderator
        • 02.12.2007
        • 11326

        #4
        Moin Viktoria,

        ein sehr berühmtes Beispiel für jemanden, der bzw. dessen Familie vom Judentum zum Protestantismus konvertierte, ist Karl Marx.

        So etwas kam durchaus vor.

        Friedrich
        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

        Kommentar

        • Victoria550
          Benutzer
          • 21.08.2009
          • 40

          #5
          ...ist man in diesen Zeiten um 1700 genötigt worden,zu konvertieren oder wie kann man(frau) sich das vorstellen...
          die unwissende Vic.

          Kommentar

          • Friedrich
            Moderator
            • 02.12.2007
            • 11326

            #6
            Auf jeden Fall gab es damals keine allgemeine Judenemanzipation, so daß ich mir vorstellen kann, daß der Übertritt zum Christentum soziale und gesellschaftliche Vorteile mit sich brachte.

            Friedrich
            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

            Kommentar

            • Merle
              Erfahrener Benutzer
              • 27.07.2008
              • 1274

              #7
              Hallo Victoria,

              ich würde die italienische Herkunft aber trotzdem nicht ausschließen. Es kamen auch im 18. Jahrhundert schon einige Gastarbeiter hierher. Hast Du schon versucht, den Heiratseintrag von Franz und Maria Katharina bzw. ihre Taufeinträge zu finden? Gibt es noch Geschwister von Anna Maria? Was steht denn im Taufeintrag von Anna Maria, geben die Paten vielleicht nähere Hinweise? Hast Du die Sterbeeinträge von Franz und Maria Katharina, gibt es dort vielleicht Hinweise auf ihre Geburtsorte?

              Gruß
              merle

              Kommentar

              • Victoria550
                Benutzer
                • 21.08.2009
                • 40

                #8
                Hallo Merle,
                was die italienischen Gastarbeiter angeht so bin ich beim GOOGELN fündig geworden: auf einer Seite über die Rheinland-Pfälzische Geschichte kann man lesen, das tatsächlich eine grössere Anzahl Handwerker,meist aus der Lombardei,in die Pfalz einwanderten.Den wie ich meine sehr lesenswerten Artikel gibts hier: http://www.regionalgeschichte.net/index.php?id=6468
                Ich habe mir ein Ortssippenbuch von Münster-Sarmsheim bestellt, dass allerdings erst ab dem 15.09 im Handel ist,deshalb habe ich noch keine Heiratseinträge bzw. Taufeinträge überprüfen können.
                Vielleicht gibt es ja jemanden aus Wald-Erbach oder Warmsroth,der hier mitliesst und mal auf dem Friedhof an der St. Pankratius-Kapelle vorbeischaut ob es vielleicht Gräber der Familie Spira gibt...da dort laut Homepage der Gemeinde Warmsroth Wald-Erbach etliche historische Grabstellen zu finden sind.Aufgrund der grossen Entfernung kann ich das leider nicht selbst untersuchen.
                Ich werde weiter berichten sobald sich was neues ergibt.
                Gruss Vic.

                Kommentar

                • Merle
                  Erfahrener Benutzer
                  • 27.07.2008
                  • 1274

                  #9
                  Hallo Victoria,

                  danke für den Link. Der Artikel ist wirklich sehr interessant.

                  Gruß
                  merle

                  Kommentar

                  • Laurin
                    Moderator
                    • 30.07.2007
                    • 5649

                    #10
                    Zitat von Merle Beitrag anzeigen
                    Hallo Victoria,

                    ich würde die italienische Herkunft aber trotzdem nicht ausschließen. Es kamen auch im 18. Jahrhundert schon einige Gastarbeiter hierher. Hast Du schon versucht, den Heiratseintrag von Franz und Maria Katharina bzw. ihre Taufeinträge zu finden? Gibt es noch Geschwister von Anna Maria? Was steht denn im Taufeintrag von Anna Maria, geben die Paten vielleicht nähere Hinweise? Hast Du die Sterbeeinträge von Franz und Maria Katharina, gibt es dort vielleicht Hinweise auf ihre Geburtsorte?

                    Gruß
                    merle
                    Hallo Victoria & Merle,

                    nach der italienischen Namensverteilung dürfte Spira kein typisch italienischer Name sein
                    (unter Cognome Spira eingeben),
                    Interessant ist aber die Verteilung von Spira in den USA, was evtl. auf jüdische Auswanderer schließen läßt.
                    Freundliche Grüße
                    Laurin

                    Kommentar

                    • Merle
                      Erfahrener Benutzer
                      • 27.07.2008
                      • 1274

                      #11
                      Hallo Gerhard,

                      das ist natürlich ein Argument. Ich denke, es hilft alles nichts, um Gewissheit zu bekommen, muß Victoria versuchen, weiter zurückzugehen. Irgendwo wird dann ein Hinweis auf die Herkunft sein - welche auch immer.

                      Gruß
                      merle

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                      • Johannes v.W.
                        Erfahrener Benutzer
                        • 02.05.2008
                        • 1150

                        #12
                        Gerhard hat recht, Spira ist ein jüdischer Name, allerdings typisch unter Juden aus dem Osten. Dazu kommt, daß die meisten Juden Mitte des 18. Jahrhunderts noch gar keine Familiennamen besaßen, weil das ihrer Tradition zuwiderlief.
                        Außerdem: konvertierte Juden als Steinmetze im Hunsrück? Das scheint mir recht entlegen. Die Juden hatten eigentlich kaum mehr eine handwerkliche Tradition zu dieser Zeit...
                        Dagegen war das Können von italienischen Handwerkern immer wieder sehr gefragt und es gab viele Zuwanderer aus dem Süden zu allen Zeiten.
                        Vielleicht ist der Name falsch gelesen und es heißt eigentlich SPINA? Das wäre ein sehr verbreiteter Name in Italien.

                        Viele Grüße
                        Johannes
                        Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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                        • BUZ
                          Benutzer
                          • 19.04.2008
                          • 14

                          #13
                          nur mal so als Denkanstoß:

                          im Raum Bingen ist auch der Name PIRA bekannt, eine Abwandlung!?


                          Gruß
                          BUZ
                          ich suche:
                          FN Zimmer, Dittmannsdorf/Kr. Waldenburg, Schlesien
                          FN Tritt, Schweidnitz, Schlesien
                          FN Schlepper, Johannisberg und Winkel, Rheingau

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