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Hallo Thomas,
das stimmt, Daniel Pirl hat die Tochter von Daniel Proquitte geheiratet (Rosina). Susanna müsste die Mutter sein. Da verliert sich dann die Spur zu Proquitte. Meine Großmutter ist eine geborene Pirl gewesen. Die haben bis zum 2. WK in Brockau bei Breslau gewohnt. VG Alex Zitat:
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#22
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![]() Hallo!
Ich habe mich mit der Genealogie der Familie hier ausführlicher beschäftigt. Die Zusammenhänge zws. Oberschlesien, St. Petersburg, Lodz, Schweiz und Paris sind damit geklärt. Der Name ist außergewöhnlich selten, kann daher m.E. erst spät (2. Hälfte des 18. Jhd.?) in Schlesien entstanden sein, oder es siedelte sich dann erst der Stammvater der Familie in Schlesien (Großraum Breslau) an - siehe Karte im Anhang. Der älteste Nachweis stammt aus einem "Fahndungsblatt" aus dem Jahr 1782. Das fürstl. Stift zu Unserer Lieben Frau auf dem Sande in Breslau veröffnete eine Liste seiner Untertanen, die bereits seit 10, 20 oder 30 Jahren abgängig waren. Ein Mathes Proquitte fehlte ohne Zeitangabe aus Saulwitz, Krs. Breslau. Er muß demnach bis 1772 oder sogar schon 1752 dort gelebt haben. Der nächste P. wurde - wie Thomas schrieb - um 1790 in Polnisch Kniegnietz, Krs. Breslau, geboren. Auch das war ein geistiger Besitz, gehörte nämlich dem Clarenstift in Breslau. Um 1811 findet sich ein P. in Jankau, Krs. Ohlau, gehörte dem Marienstift in Breslau, und 1809 ein P. in Seiffersdorf, Krs. Ohlau, das war ein adliges Rittergut. Ich kann mich nicht erinnern, jemals etwas über die Ansiedlung von Hugenotten in Schlesien gelesen zu haben. Vor 1740 (pr. Einmarsch in Schlesien) macht es gar keinen Sinn. Die kath. Habsburger hatte natürlich kein Interesse daran, aber auch die ev.-luth. Kirche Schlesiens stand den Reformierten ablehnend gegenüber. So gab es nur 1620 kurzzeitig eine ref. Gottesdienst in Breslau, dann erst eben wieder nach 1740. Allerdings waren die Piastenherzöge reformiert, deshalb gab es im 17. Jhd. in deren Schlössern in Liegnitz, Brieg und Ohlau ref. Gd. Die Hugenotten können also überhaupt nur nach 1740 in das nun pr. Schlesien gekommen sein. Aber warum soll sich einer von denen auf einem kath. Stiftsdorf niedergelassen haben? Es könnte sich um einen angeworbenen französischen Soldaten - also kein Hugenotte - handeln, der nach seiner Dienstzeit in der pr. Armee die Tochter eines Stellenbesitzers in Saulwitz geheiratet hat. Dafür spricht, daß sein vermeintlicher Sohn ebenfalls in der pr. Armee diente und es dort bis zum Feldwebel brachte. An einer Stelle fand ich im KB die Schreibweise Prockwits, statt Proquitte. Im 16. Jhd. gab es in Nürnberg einen Maler Adam Prockwitz, der sich auch Prackwitz, Prokowitz, Proquits schrieb. Am 18.12.1620 wurde Elisabeth, To. d. Caspar Prockwitz, in Kostenblut nahe Breslau getauft. In Sachsen gibt es den Ort Prockwitz. Übrigens ist der von Peter nachgewiesene "Kurt Teodor Prokwitte +1880 in Lodz" ein richtiger Proquitté, der von unseren polnischen Freunden wie gewöhnlich einfach nur polonisiert wurde, wie der KB-Eintrag beweist. MfG Manni Geändert von Manni1970 (18.09.2022 um 13:21 Uhr) |
#23
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![]() Hallo,
nach "ONOMASTICA LIPSIENSIA" Leipziger Untersuchungen zur Namenforschung, Bd.12, "Fremde" Namen, Akten der Leipziger Tagung des Arbeitskreises Namenforschung der Deutschen Gesellschaft für Namenforschung am 9. und 10. Oktober 2015, herausgegeben von Dieter Kremer, LEIPZIGER UNIVERSITÄTSVERLAG GMBH 2016, Seite 284, ist der Name und die Herkunft nicht deutbar. https://www.philol.uni-leipzig.de/fi...Namen_2016.pdf |
#24
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![]() Hallo Gerd,
ich vermute, die Experten tun sich in Leipzig überhaupt etwas schwer mit Familiennamen, die in Schlesien entstanden sind. VL. weil das Schlesische mittlerweile ein toter Dialekt ist. Wer denn noch richtig beherrscht, müßte ja praktisch 100 und älter sein. Es mag zwar heute entspr. Literatur darüber geben, hätte man aber 1920 einen richtigen Breslauer nach der möglichen Bedeutung oder dem Ursprung von Proquitte gefragt, hätte man vl. eine plausible Erklärung bekommen. MfG Manni |
#25
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![]() Hallo Manni,
gehst Du denn davon aus, dass der Name in Schlesien entstanden ist? Viele Grüße Peter |
#26
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![]() Hallo Peter,
ja, dieses Prockwits/z ist für mich schon interessant. Der Pfarrer der riesigen ev. Gemeinde 11000 Jungfrauen, der unmöglich alle Tagelöhner-Familien in der Breslauer Vorstadt kennen konnte, notierte den Daniel Proquitte 1856 augenscheinlich nach dem Hören unter dieser Schreibweise, und - wie breits angemerkt - erscheint ein Prockwitz im Breslauer Umland schon um 1620. Ich könnte mir also eher einen Prockwitz als Untertan auf einem kath. Stiftsdorf vorstellen, der um 1770 (?) zu einem Proquitte wurde, als jemand aus dem franz. Sprachraum (Schweiz, Frankreich, heutiges Belgien), den es nach dort verschlagen hat. MfG Manni |
#27
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![]() Hallo,
zur möglichen Namensherkunft aus Schlesien (poln. / slaw. Ursprung) wäre hier ein evtl. Ansatzpunkt bei Bahlow, Schlesisches Namenbuch: https://wiki.genealogy.net/Schlesisches_Namenbuch/072 |
#28
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Aus dem Text geht das nicht eindeutig so hervor, man könnte es aber annehmen.
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schlesien |
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