Gerücht oder Wahrheit?

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  • Mariolla
    • 14.07.2009
    • 1698

    Gerücht oder Wahrheit?

    Guten Abend,
    wie oft hat man schon gehört, die Mütter von unehelichen Kindern wurden
    in den vergangenen Jahrhunderten verstoßen bzw. in der familiären
    Umgebung nicht mehr beachtet. Ein lediges Kind war eben eine Schande.
    Ist euch schon so ein Fall vorgekommen? Ich habe bis jetzt noch keinen
    einzigen Fall bei meinen Recherchen in den Kirchenbüchern/Registern gelesen.
    Im Gegenteil , die ledigen Mütter haben meistens im Haus ihrer Eltern
    entbunden.
    Mich würden eure Erkenntnisse und Meinungen interessieren.
    Viele Grüße Mariolla
  • Garfield
    Erfahrener Benutzer
    • 18.12.2006
    • 2140

    #2
    Hallo

    Ich habe keinen solchen Fall in meiner Familie oder unter den Vorfahren. Ich kenne aber drei "Verdingkinder" persönlich (was nur heisst, wie oft das vorkam, ich kenne ihre Leidensgeschichte nicht genau).

    "Verdingkinder" wurden in der Schweiz jene Kinder genannt, die armen Eltern, ledigen Müttern oder sonstwie beeinträchtigten Eltern von den Behörden ganz legitim weggenommen wurden. Diese Kinder wurden dann in Heimen oder in Pflegefamilien untergebracht, oft zu deren Nachteil. Während die Behörden natürlich der Meinung waren, sie würden das Richtige tun. Dies geschah ab Ende 19. Jhd, Einzelfälle gab es bis in die 1980er-Jahre. Das Gesetz, was diese Praxis überhaupt ermöglichte, wurde erst vor etwa 5 Jahren geändert.
    Dies Unter diesem Stichwort findet sich auch Literatur mit verstörenden Leidensgeschichten.

    Für eine genaue Aussage zu diesem Thema muss man unbedingt Zeit&Ort beachten. In manchen Deutschen Gegenden war es zeitweise so, dass für eine Heirat ein gewisses Einkommen vorgewiesen werden musste. Das konnten aber lange nicht alle vorweisen, so gab es öfters von einem Paar mehrere uneheliche Kinder.
    Im Falle der Verdingkinder war es oft so, dass die Kinder erst mit einigen Jahren (so ab 2,3 Jahren oder auch später) aus der Familie gerissen wurden. Da würdest du im den Taufbüchern nichts dazu finden.

    In meinem Dorf in Süditalien habe ich über einige Jahre hinweg zu beobachten versucht, wie viele uneheliche Kinder geboren wurden.
    Im Jahre 1891 hatte das Dorf 5783 Einwohner. In dem Jahren 1816-1822 wurden zwischen 2 und 5 Kinder geboren, deren Eltern unbekannt waren (Standesamt). Bei vier dieser Kinder wurde angegeben, dass sie ausgesetzt wurden. In den Kirchenbüchern hatte ich weitere Fälle gefunden, diese damals aber noch nicht notiert. 1827 gab es 5 Kinder, bei denen die Eltern nicht bekannt waren sowie 3 Kinder, bei denen nur der Vater nicht bekannt war. 1823 bis 1856 gab es ansonsten zwischen 0-1 Kind pro Jahr, bei dem der Vater nicht genannt wurde. Dabei gab es keine weiteren Kommentare (Standesamt). Bei den wenigen Fällen, bei denen das Alter der Mutter genannt wurde, war sie zwischen 20 und 33 Jahre alt.

    Ich kenne nur zwei Fälle von Personen, die aus der Familie verstossen wurden:
    - mein Grossvater nach der Scheidung im Jahre 1976. Meine Grosseltern lebten mit Kindern und den Eltern von meinem Grossvater im selben Haus in einem Dorf. Seine Mutter war sehr darauf bedacht, was wohl die Leute aus dem Dorf denken könnten. Als mein Onkel als Kind mal raus fand, dass mein Grossvater schon 4 Monate nach der Heirat der Eltern geboren wurde, muss sie ziemlich ausgerastet sein. Mein Grossvater konnte sich später wieder mit seinen Eltern versöhnen.
    - der Grossvater von meinem Freund, der katholisch war und konvertierte, um 1953 seine reformierte Frau zu heiraten. Er hatte meines Wissens nie wieder Kontakt zu seiner Familie.
    Zuletzt ge?ndert von Garfield; 04.03.2018, 16:04.
    Viele Grüsse von Garfield

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    • GiselaR
      Erfahrener Benutzer
      • 13.09.2006
      • 2176

      #3
      Hallo Mariolla,
      uneheliche Kinder habe ich jede Menge in der Familie. Die Umstände waren unterschiedlich.
      Eine Tochter aus wohlhabender Fabrikantenfamilie bekam 1840 in Leipzig meinen Urgroßvater. Ihre Eltern waren schon tot, da war nichts mehr mit verstoßen. Der Kindsvater ein hoffnungsvoller Jurastudent, legitimierte seinen Sohn direkt bei der Taufe und heiratete meine Ur-Urgroßmutter, sobald er eine Stelle als Stadtrichter in Mühltroff hatte. Es war eine große Liebe, die jede Menge weiterer Kinder, Revolution, politische Verfolgung und Exil überlebte. Wunderbar.

      in einer anderen Linie, sog. "kleine Handwerker" im Hohenlohischen folgte mindestens ab ca. 17huntertnochwas bei den weiblichen Vorfahren eine uneheliche Ahnin auf die andere. Mal ist über den Vater nichts herauszufinden als der Name, mal heiratet er später die Mutter, mal heiratet die unverheiratete Mutter später einen anderen, der dann die uneheliche Tochter adoptiert. Was soll man dazu sagen? Irgendwie haben sie es geschafft. Ob sie von ihrer Familie verstoßen wurden weiß ich nicht, aber sie haben gesellschaftlich die Kurve gekriegt indem sie ehrbare Handwerkermeister heiraten konnten.

      Interessant sind dabei zwei Fälle für mich.
      1. mein Urgroßvater heiratete 1868 die letzte in der unehelichen Töchter aus Möckmühl. Dessen Vater, mein Ur-Urgroßvater -Ackerbürger in Darmstadt - hatte in 2. Ehe eine Frau geheiratet, die 3 uneheliche Kinder geboren hatte, von denen da noch 1 Sohn lebte. Mein Ur-Urgroßvater adoptierte diesen nicht. Mehr noch: in seinem Testament bestimmte er ausdrücklich, daß nur ehelich geborene Nachkommen, bzw. Fam.Mitglieder erben sollten. Ob er damit seine Schwiegertochter oder seinen (Nicht-)Stiefsohn meinte weiß ich nicht, oder ob sogar noch eines seiner eigenen ehelichen Kinder etwas angestellt hatte, ist mir auch unbekannt. (bisher )

      2. interessanter Fall: in einer weiteren Linie hatte eine Tochter ein uneheliches Kind bekommen, und war verstoßen worden. Ich weiß überhaupt nichts, nur, daß es wohl die Schwester einer Vorfahrin/eines Vorfahren meiner mütterlichen Großmutter gewesen sein muß, wahrscheinlich ab Mitte 19. Jhdt. Meine Oma hat eine Andeutung gemacht, aber dann nichts mehr, deren Nichte, die Cousine meiner Mutter rückt nichts raus, angeblich weiß sie nichts. haha... Inzwischen ist sie - die Cousine - 98 Jahre alt, da kann ich sie definitiv nicht durch tägliches Nachfragen nerven. Aber ich bekomme es heraus denn ich bleibe dran bis
      Jedenfalls hatte ich einen Verdacht, den habe ich immer noch und es ist ein neuer Verdacht hinzu gekommen. Es bleibt also spannend.
      Bis auf weiteres
      Grüße
      Gisela
      Ruths, Gillmann, Lincke,Trommershausen, Gruner, Flinspach, Lagemann, Zölcke, Hartz, Bever, Weth, Lichtenberger, von der Heyden, Wernborner, Machwirth, von Campen/Poggenhagen, Prüschenk von Lindenhofen, Reiß von Eisenberg, Möser, Hiltebrandt, Richshoffer, Unger, Tenner, von Watzdorf, von Sternenfels

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      • Geufke
        Erfahrener Benutzer
        • 20.01.2014
        • 1073

        #4
        Moin Mariolla, ich habe ein paar uneheliche Kinder, meist heiratete aber das Paar ein paar Monate später. Mein Großvater, der unehelich geboren und dessen Mutter den Kindsvater nicht geheiratet hat, wuchs nach der Heirat seiner Mutter bei den Großeltern auf.
        Auffälig viele uneheliche Kinder, deren Väter ungenannt blieben, verstarben bereits im Kleinkindalter. Man verstieß die Frauen nicht, aber versuchte anscheinend die Kinder los zu werden.
        Viele Grüße, Anja

        Noch immer verzweifelt gesucht: Hans (evtl. Johannes) Georg Timm, um 1930 in und um Parchim

        Kommentar

        • GiselaR
          Erfahrener Benutzer
          • 13.09.2006
          • 2176

          #5
          Ach ja, ich habe vor längerem einen sozialkritischen Roman (wohl 19. Jhdt) gelesen über Bauernmädchen aus dem Schwarzwald, die sich in der Stadt als Ammen verdingten, um ihre Aussteuer zusammen zu sparen. Das ging ja nicht ohne voreheliche Schwangerschaft.
          Und die Familie des Bräutigams war sich bei der Heirat des Sprößlings bereits sicher, daß der Hof eine weitere Generation in der Familie vererbt werden konnte.
          So etwas war gar nicht so selten.
          Ruths, Gillmann, Lincke,Trommershausen, Gruner, Flinspach, Lagemann, Zölcke, Hartz, Bever, Weth, Lichtenberger, von der Heyden, Wernborner, Machwirth, von Campen/Poggenhagen, Prüschenk von Lindenhofen, Reiß von Eisenberg, Möser, Hiltebrandt, Richshoffer, Unger, Tenner, von Watzdorf, von Sternenfels

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          • Ysabell
            Erfahrener Benutzer
            • 23.09.2008
            • 259

            #6
            Bei meinen Ahnen gerade im landwirtschaftlichen Bereich waren voreheliche Kinder eher die Regel als die Ausnahme. Das hatte auch einfach praktische Gründe. Das Heiratsfähige Alter (und bei Frauen wichtiger das gebärfähige Alter) lag meist deutlich früher als die rechtlichen Voraussetzungen für eine Ehe gegeben waren. Da blieb also wenig anderes übrig als erst Kinder in die Welt zu setzen und dann zu heiraten.

            Den Fall einer verstoßenen ledigen Mutter habe ich dagegen nur einmal. Dabei handelt es sich um meine Ururgroßmutter die scheinbar eine mehrjährige Beziehung zu einem verheirateten Mann hatte und von ihm zwei Kinder bekommen hat. Sie hat auch später nie geheiratet. Es gibt noch einen Brief ihres Vaters, der sehr deutliche Worte findet,dass er auf Lebzeit keinen weiteren Kontakt zu seiner Tochter will.

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            • Silke Schieske
              Erfahrener Benutzer
              • 02.11.2009
              • 4397

              #7
              Hallo Mariolla,

              Auch ich habe bisher einige uneheliche Kinder in meinem Stammbaum, aber das von denen die Schwangeren Töchter vertrieben wurden hab ich bisher noch nicht gehabt. Meine Ururgroßeltern mütterl. waren erst 20 Jahre beim ersten Kind und haben nach dem 2. unehel. Kind geheiratet. Meine Urgroßmutter mütterl. hatte ebenfalls 1 unehel. Sohn, der allerdings später den Namen meines Urgroßvaters erhielt. Warum erst so spät, kann ich nicht zwingend sagen habe aber eine Vermutung.
              Die Ehefrau des einen Bruders meines 3x Urgroßvaters wurde im KB bei der Geburt des unehel. Kindes tatsächlich vom Pfarrer als Hure betitelt, obwohl der Kindesvater sie später heiratete.
              Ganz tragisch finde ich meine väterl. Urgroßeltern hatten ebenfalls einen unehel. Sohn, der ausgerechnet 1 Tag vor deren Trauung starb

              Auf der Suche nach Vorfahren habe ich aber auch schon KB gesehen, in denen seitenweise Sterbeeinträge von unehel. Kindern zu finden sind

              LG Silke
              Wir haben alle was gemeinsam.
              Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.

              Kommentar

              • Garfield
                Erfahrener Benutzer
                • 18.12.2006
                • 2140

                #8
                Dass die Sterblichkeit von unehelichen Kindern oft sehr hoch war, wurde hier schon öfters erwähnt. Hat jemand mal darauf geachtet, ob das wirklich nur bei unehelichen Kindern so war oder generell?

                Weil bei meiner Verwandschaft in Italien war die Sterblichkeit von Kindern noch bis weit ins 20. Jhd. sehr hoch, und bisher habe ich keine unehelichen Kinder in meiner Linie gefunden.
                Vielleicht also nur Zufall?
                Viele Grüsse von Garfield

                Suche nach:
                Caruso in Larino/Molise/Italien
                D'Alessandro in Larino und Fossalto/Molise/Italien und Montréal/Kanada
                Jörg von Sumiswald BE/Schweiz
                Freiburghaus von Neuenegg BE/Schweiz
                Wyss von Arni BE/Schweiz
                Keller von Schlosswil BE/Schweiz

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                • Niederrheiner94
                  Erfahrener Benutzer
                  • 30.11.2016
                  • 786

                  #9
                  Das muss nicht immer an unehel. liegen, denn die Kindersterblichkeit war ja im Allgemeinen sehr hoch. Habe da auch manchmal den fall, dass da die Hälfte der Kinder keine drei Jahre alt wird. In einem Ort fiel aber auf, dass eine Familie innerhalb von zwei Wochen oder so drei Kinder verlor. Woran sie starben? Masern. Solche Krankheiten bekam man in den Familien sicherlich schwer wieder los und viel konnte man dagegen wohl auf dem Land nicht machen.

                  Sehe hier am Niederrhein übrigens recht wenige uneheliche Kinder. Mag in anderen Gegenden anders sein, aber nach Gefühl würde ich diese auf vllt. 5% taxieren.

                  Gruß
                  Fabian

                  Kommentar

                  • Opa98
                    Erfahrener Benutzer
                    • 26.04.2017
                    • 1120

                    #10
                    Hallo Mariolla,

                    kurz eine Geschichte meiner Familie:

                    Die Urgroßmutter entband innerhalb von 2 Jahren zwei uneheliche Kinder (m+w). Im Dorf akzeptierte man dies, sie lebte, ich glaube man darf sagen unbehelligt, im Hause ihrer Eltern. Der Vater starb und eine dritte Schwangerschaft kam hinzu. Nun machte die betroffene geltend, der Sohn des Dorfschulzen sei der Vater des Kindes. Dies war im Dorf schon seit jeher gerede, ich denke mal auch wahr. Jedenfalls war dieser jedoch der Tochter eines reichen Großbauern von außerhalb versprochen. Er schien auch keine Liebe o.ä. zu verspüren, sodass der Dorfschulze zum Wohle seines Sohnes dafür sorgte, dass die Dame samt Mutter und Kinder das Dorf verlassen musste. Bei Nacht und Nebel.

                    Interessante spannende, und wenn ich das sagen darf glaubhafte geschichte, leider jedoch ohne jeden beweis. Die Kinder sind ganz normal als unehelich im KB bezeichnet, den Sterbeort der Dame habe ich noch nit lokalisieren können. Jedoch erzählt die Familie es seit jeher so.

                    Liebe Grüße
                    Alex
                    ~Die Familie ist das Vaterland des Herzens~
                    Guiseppe Mazzini

                    Kommentar

                    • Praxeda
                      Benutzer
                      • 29.12.2013
                      • 86

                      #11
                      Zitat von Silke Schieske Beitrag anzeigen
                      Die Ehefrau des einen Bruders meines 3x Urgroßvaters wurde im KB bei der Geburt des unehel. Kindes tatsächlich vom Pfarrer als Hure betitelt,
                      Hallo!
                      Bei einem Ahnenforschungsseminar, das ich als Einstieg in die Materie besuchte, erhielten wir ein Skriptum, das auch ein Begriffsverzeichnis enthält. Darin ist "Hure" als Bezeichnung für die Mutter eines unehelichen Kindes angeführt. Es scheint sich also um eines der Wörter zu handeln, die im Laufe der Jahrhunderte einen Bedeutungswandel durchgemacht haben.

                      Liebe Grüße
                      Praxeda

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                      • fps
                        Erfahrener Benutzer
                        • 07.01.2010
                        • 2156

                        #12
                        Moin,

                        über Wortbedeutung und Wortverständnis kann man wunderbar debattieren, z. B. auch bei Wikipedia.
                        Gruß, fps
                        Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

                        Kommentar

                        • Andrea1984
                          Erfahrener Benutzer
                          • 29.03.2017
                          • 2547

                          #13
                          Zwei Vorfahrinnen von mir sind Mütter geworden, ohne mit dem jeweiligen Kindsvater verheiratet gewesen zu sein. Wollten/Konnten/Durften sie nicht, starb der jeweilige Kindsvater früh, ich weiß es nicht. Das Geheimnis haben die Vorfahrinnen mit ins Grab genommen, so es eines gibt.

                          In einem Fall sind die Eltern der Vorfahrin noch vor der Geburt des Enkelkindes gestorben. Was aus dem Enkelkind geworden ist, weiß ich nicht bzw. nichts über die Kindheit und Jugend. Im Erwachsenenalter hat es dann geheiratet - einen weitschichtigen Verwandten - und mindestens zwei Söhne bekommen, von denen der jüngere einer meiner Ururgroßvater ist.

                          Was aus der zweiten Vorfahrin geworden ist, wie ihre Eltern auf das außereheliche Kind reagiert haben, ist mir nichts näheres bekannt.

                          Beide Fälle stammen aus dem 19. Jahrhundert.
                          Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
                          Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

                          Kommentar

                          • Bergkellner
                            Erfahrener Benutzer
                            • 15.09.2017
                            • 2351

                            #14
                            Hallo,

                            ich habe etliche uneheliche Kinder in meinem Stammbaum, das zeitlich nächste ist meine Mutter...
                            Ach ja, meine Nichte ist auch unehelich(1975).

                            Rausgeworfen wurde bei uns niemand, ganz im Gegenteil, die Familien haben immer zusammengehalten:

                            Die Großeltern meiner Großmutter waren 16 und 17, als sie 1870 das erste Kind produzierten. 1871 und 72 kamen noch zwei weiteren hinzu, erst im Mai 1873 wurde kirchlich geheiratet und danach die Kinder getauft. Von unehelich steht da nix im Kirchbuch.

                            Im Haus meines Ahnen Johann Christoph Krauße lebte Johanna Christiane Fischer als Dienstmädchen, wurde schwanger, bekam ihr Kind und wurde nicht - wie offensichtlich von einigen Nachbarn erwartet- rausgeschmissen.
                            Obwohl sie angab, dass Kind sei von einem wandernden Müllerburschen, zerrissen sich die Leute die Mäuler, der Pastor mischte sich ein und Johann Christoph heiratete im Oktober 1767 seine Johanna. Gemeinsam kurbelten sie sie Krauße-Produktion an(13 eheliche Kinder, von denen 8 das Erwachsenenalter erreichten), darunter als ältesten Sohn Christian Friedrich, von dem die Linie zu mir geht.

                            Was aus dem unehelichen Kind wurde, werde ich noch herausfinden, aber ich denke mal, das haben sie auch groß gekriegt.

                            Lg, Claudia von den bergkellners

                            PS: Ich habe ganz vergessen zu erwähnen: auf dem Hochzeitsfoto meiner Eltern bin ich schon mit drauf...
                            Zuletzt ge?ndert von Bergkellner; 08.03.2018, 22:32.
                            Wollt' ich für Arschlöcher bequem sein, wäre ich ein Stuhl geworden.(Saltatio Mortis, Keiner von Millionen)


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                            • lieschen
                              Benutzer
                              • 15.07.2009
                              • 95

                              #15
                              Hallo Mariolla,

                              ich habe auch etliche uneheliche Kinder in der Familie, unter anderem mein Opa Karl Zaske. Seine Eltern haben 5 Jahre später geheiratet, wobei ich mir nicht sicher bin, ob es wirklich der Vater ist. Ich habe auch ein Paar, dass hatte 8 uneheliche Kinder, die 1859 bei der Heirat alle legemitiert wurden.

                              Gruß Alice
                              Suche:
                              Güttler, Keil, Ender aus Heidersdorf, Peterswaldau, Senitz, Kreis Nimptsch, Schlesien
                              Zaske, Habermann, Dittberner aus Klaushagen, Kreis Neustettin, Pommern
                              Lange, Kurzhals(Korthals), Olboeter aus Tempelburg, Kreis Neustettin, Pommern

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