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#21
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Dass "mit" die sinnvollste Deutung für "mede" ist, ist eine Meinung aber noch lange nicht Konsens. Vielmehr ergibt aus meiner Sicht ein Substantiv und nicht eine Präposition Sinn, denn das "sonst" muss sich ja auf etwas vorangegangenes beziehen, das man als Besitz bezeichnen könnte. Es erklärt sich anders auch nicht, warum auf ein Pluralverb plötzlich eines im Singular folgt. Vielleicht kommt ja noch mehr Vergleichstext.
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#22
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Hallo rigrü, hallo zusammen,
bin ja selber nicht völlig überzeugt, sondern habe nur eine Tendenz. Aber ein Substantiv fehlt mir da nicht unbedingt. Aus Schiller-Lübben könnte man sich zwar mede - Miete ausgucken. Aber damit klingt der Satz immer noch holpriger als mit mit. Wenn man Curt Schwarte Möller und sine fruwe sin der Herren eigen Lieget mede in der Möle. Sunst hebben de nichts. mal so überträgt: Curt Schwartemöller und seine Frau sind der Herren Eigen (und) wohnen mit in der Mühle. Sonst haben die nichts empfinde ich das nicht als schief ausgedrückt. Curt Schwartemöller und seine Frau sind der Herren Eigen liegt ... (Miete???) in der Mühle. Sonst haben die nichts klingt erstmal seltsam. Wenn sich ein passendes Substantiv findet, folge ich natürlich gern. Bei der Detung mit mit bleibt der falsche Singular Lieget, da hast Du Recht. Ich dachte erst an niederdeutschen Einheitsplural (wi ligget, ji ligget, se ligget) aber den habe ich sonst in den Textproben nicht entdeckt. Oder henry, ist Dir das so etwas aufgefallen? Was sonst? Bezug nur auf den Curt, ohne seine Frau, im nächsten Satz aber wieder auf beide? Viele Grüße Xylander |
#23
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@Xylander,
auch nach meiner Erfahrung hat der Sinn Vorrang. @rigrü, was du aussprichst, sind meine Gedanken am Anfang gewesen, die mich zu "wede" geführt haben. (Mehr Text bringt nicht mehr, wirklich. Mehrmals dasselbe "mit".) Noch einmal, was ich in #17 gesagt habe. Das Ganze, nicht nur der eine Satz muss doch Sinn ergeben. Da werden im Zusammenhang mit der Schwarzen Mühle 3 Personen erwähnt: De Schwarte Möllersche, Curt Schwarte Möller, sine Fruwe. Normaler Weise wäre Curts Frau die "Möllersche". Das ist aber die erstgenannten Person, und der gehört auch die Mühle und das Land. Wie reimt sich das zusammen? Vielleicht so, wie ich schon sagte: Die Möllersche ist die Witwe des verstorbenen Müllers, Curt mit Frau wohnt mit ("lieget mede") in der Mühle und betreibt die Mühle - deshalb wird er "Curt Schwarte Möller" genannt. In DEM Zusammenhang findet "lieget mede in der Möle" seinen Sinn. Mit Bedacht füge ich ein hinzu. Aber bis auf weiteres ... |
#24
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#25
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Und auch kein weiterer Beleg für die Schreibweise des Wortanfangs?
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#26
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Wir halten dich hier ganz schön auf Trab, nicht wahr Henrywilhelm.
Ich überleg aber auch weiter. Ganz am Anfang hatte ich gedacht, der FN wäre Schwarte, bis du es erklärt hast. |
#27
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2. Warum dann lieget und nicht liegen? |
#28
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@ rigrü "denn das "sonst" muss sich ja auf etwas vorangegangenes beziehen,"
„sonst haben die nichts“ braucht m. M. nach nichts voran gegangenes. Ist eine Feststellung. Der Schwerpunkt hat sich ja zu „lieget“ verlagert! Mir klingt auch ein plattdeutsches „se ligget“, wie von Xylander beschrieben, im Ohr. Und wissen wir, wo der Schreiber mit seinen Gedanken im zweiten Satz war? Beim Paar? Dann passt „lieget“. |
#29
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Zitat:
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2. Der Zweifel an der Konzentration des Schreibers ist ein Totschlagargument. Vielleicht wollte er auch "stehet" oder "sitzet" oder "viele Grüße an die Ahnenforscher in der Zukunft" schreiben? |
#30
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Musste inzwischen leider außer Haus sein. ---
Es macht richtig Freude, mit euch zusammen zu tüfteln @rigrü: Spätestens morgen früh bringe ich den Rest meines diesbezüglichen Textmaterials, versprochen. Einstweilen zu deinen Fragen: 1) Wenn "De Schwarte Möllersche" nicht die Witwe des früheren Müllers wäre, würden ihr nicht die Mühle und das Land gehören. Wäre Curt ihr Sohn, würden die Mühle und das Land IHM gehören. 2) Der Singular bei "lieget" würde sich dann grammatisch nur auf Curt beziehen. Das ist nicht korrekt, aber gut denkbar. Kommt auch heute vor. Das ist kein starkes Argument dafür, reicht aber m.E., um es nicht auszuschließen. Das bisher stärkste Argument (m.E.) ist, dass der Satz "Sunst hebben de nichts" eigentlich voraussetzt, dass vorher von wenigstens einem geringen Besitz die Rede gewesen sein muss. |
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