Alte Fotos von Vorfahren in der Familie - unterschiedliche Erfahrungen

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  • newyork_88
    Benutzer
    • 24.01.2007
    • 72

    Alte Fotos von Vorfahren in der Familie - unterschiedliche Erfahrungen

    Hallo Forscherkollegen!
    Ich eröffne dieses Thema, um einmal die in meinen Augen "ungerechte" Verteilung von alten Bildern aus der Familie innerhalb der Verwandtschaft anzusprechen. Jeder kennt das wohl, dass bei der Suche nach alten Fotos von längst verstorbenen Vorfahren die Familie als große Haupt-, wenn nicht sogar einzige Quelle zur Verfügung steht.
    Meine mütterliche Vorfahrenseite ist reicht an Bildern gesegnet. Da bin ich in Besitz von 100 bis 115 Jahre alten Fotografien, die in einigen Zweigen bis hin zur Generation meiner Ur-Ur-Ur-Großeltern reichen. Mein ältestes Bild, ein großer Schatz, wurde aufgenommen im Jahre 1894 oder 95. Es zeigt meine Ur-Ur-Ur-Großeltern Heinrich (1826-1906) und Katharina Schmitz (1829-1903) mit einigen ihrer Kinder, darunter mein Ur-Ur-Großvater Wilhelm Schmitz. Das waren alles einfache Bergmänner.
    Bei anderen Linien mütterlicher Seite beginnen die Fotografien um 1910/die Zeit des 1. Weltkrieges. Ich denke das kam damals zum einen auf den gesellschaftlichen Stand der Vorfahren an, klar ein Kaufmann oder Vorarbeiter konnte sich viel eher ein Besuch beim Fotografen leisten, als ein Tagelöhner oder Bergmann. Zum anderen lag es wohl daran, wo die Vorfahren wohnten, ob "zentral" in einer größeren Stadt oder außerhalb auf dem Lande.

    Ganz anders hingegen auf väterlicher Seite. Hier sind die ältesten Fotos ca. 60 bis 80 Jahre alt. Die Familie meines Nachnamens "Kutzig" kam nach dem 1. Weltkrieg von Ostpreußen ins Ruhrgebiet. Hier ist mein ältestes Bild auf 1937/38 datiert. In der Familie wurde anscheinend keinen großen Wert auf Fotos gelegt. Etwas besser sieht es auf der Seite meiner Großmutter väterlicher Seitz aus: Hier fangen erste Fotografien anfang der 20er Jahre an. Die Familie war wohl etwas besser situiert. Trotz Flucht anno 1944 konnte ich da noch so einige Schätze aus der "alten Heimat" zusammensuchen.
    Trotz allen bisherigen Bemühungen komme ich dort mit Bildern aber nicht über die Generation meiner Ur-Großeltern hinaus. Ich habe zwar schon von Bildern darüber hinaus gehört in der Familie, allerdings wurden diese in Westpreußen gelassen oder gelten als verschollen.

    Kennt das jemand, diese ungerechte Verteilung? Ich wüsste zu gern wie das ein oder andere Ur-Ur-Großelternpaar auf väterlicher Seite aussah, zumal die Leute teilweise bis in die 1940er Jahre gelebt haben.

    Grüße
    Timm Kutzig
  • Aida
    Erfahrener Benutzer
    • 19.12.2008
    • 379

    #2
    Tja, die Fotos! Mit viel Mühe habe ich in meiner Verwandtschaft einige 100 Jahre alte "Photographien" (das musste jetzt mal sein) zusammengesammelt, obwohl besagte (Kölner) Ahnen 3 mal ausgebombt worden sind. Es hatte sich wohl bei einigen Tanten im Umland noch etwas erhalten... Aus einer Seitenlinie (ziemlich seitlich...) soll ich noch ein paar ältere Bilder bekommen, da muss ich aber wohl noch einmal nachhaken.
    Und dann gab es noch einen Schuhkarton voller Photos, z.T. mindestens 100 Jahre alt, der sich im Nachlass einer alten Tante im Nachlass meiner Mutter wieder fand. Da sind jetzt viele, viele Leute abgebildet, die irgendwie mit mir verwandt sind, deren Namen ich vielleicht sogar kenne, und von denen ich kein bischen weiss, wer sie sind....

    Gruß, Christel

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    • lazykate
      Erfahrener Benutzer
      • 12.09.2008
      • 181

      #3
      Meine ältesten Fotos datieren auf die Zeit des ersten Weltkrieges und damit schätze ich mich eigentlich schon glücklich . Da ich die Einzige in der (nicht gerade kleinen) Familie bin, die sich mit Ahnenforschung befaßt, denkt mittlerweile jeder erst mal an mich, wenn es um einen Fotofund geht. Ich habe dafür aber auch fleißig die "Werbetrommel" rühren müssen.

      Mit der Verteilung der Fotos sieht es wie folgt aus: Meine Oma väterlicherseits stammt aus Norddeutschland; die Familie war eher arm. Von daher habe ich nur sehr wenige Fotos, nicht mal eines, auf dem die Oma noch ein Kind ist.
      Meine Oma mütterlicherseits stammt aus gut betuchtem thüringer Hause und demnach habe ich erstklassige Studioaufnahmen von ihr und ihren Geschwistern.
      Die beiden Opas sind ein Mittelding, dort finden sich reichlich Schnappschüsse und ab und zu eine "echte" Fotographie (Hochzeit...).

      So schauts bei mir aus.

      Die Familie meines Mannes ist eher unergiebig, da viele Bilder auf der Flucht verloren gegangen sind. Aber auch hier konnte ich ein paar Schätzchen retten.

      Gruß, Kate
      Suche Familienmitglieder die sich in folgender Auflistung wiederfinden, einreihen oder wohlfühlen...
      Kelbra: Hendrich, Karnstedt
      Stolberg/ Harz: Kramer
      Neuhaldensleben: Jacobs, Kannenberg, Keesdorf
      Neustadt/ Orla (Lichtenau): Körner, Köhler
      Fürstentum Ratzeburg: Bahrs, Clasen
      Oppach: Seifert
      Witoldowo (Raum Wloclawec): Tessmann, Rosentreter
      Podgaj
      (Raum Wloclawec): Felmet
      Pyaschen/ Franzwalde (Pommern): Lietz, v. Sikorski, v. Malottki, v. Wnuk Lipinski, v. Lonski, v. Kiedrowski


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      • gudrun
        Erfahrener Benutzer
        • 30.01.2006
        • 3277

        #4
        Hallo,

        bei mir schaut es mit Fotos auch eher mau aus. Ich habe ein Bild von meinen Urgroßeltern mit allen 12 Kindern, das 13. ist aber auch schon dabei. Da hatte die Mutter angst, daß sie die Geburt nicht überlebt und wollte noch ein Familienbild.
        Bei meiner Großmutter sind alle Foto verschwunden. Nach ihrem Tod fanden wir nicht mal mehr ein Hochzeitsbild von ihr. (das ist die mütterliche Seite meiner Mutter)
        Bei der väterlichen Seite besitzen wir nur ein kopiertes Bild meiner Urgroßeltern.

        Bei den Eltern meines Vaters schaut es auch nicht rosig aus, meine Großeltern wurden in Essen mindestens 2x ausgebombt. Da gingen auch sämtliche Papiere meines Vaters (Zeugnisse, Arbeitspapiere) verloren.
        Meine großmütterliche Familie hatte mit dem "alten Gelump" sowieso nicht viel am Hut. Meine Großmutter erzählte mal, daß es ein handgeschriebenes Buch gab. Ihr Bruder hat bei seiner Heirat das Haus ausgeräumt, alles in den Hof geschmissen und angezündet.

        So was gibt es auch.

        Viele Grüße
        Gudrun

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        • ralf65
          • 21.11.2007
          • 1268

          #5
          Ich habe eigentlich sehr viele alte Fotos. Gerade von Vaters Seite, obwohl die Familie aus Ostpreussen kam. Da hat sehr vieles die Flucht überlebt. Und in den letzten Jahren habe ich alle erreichbaren Verwandten angesprochen und nach Fotos gefragt. Alle haben mir bereitwillig die alten Alben zum Scannen überlassen. Dabei sind sogar Fotos der Goldhochzeit der Ur-urgroßeltern in den 20er Jahren gefunden worden

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          • Daniela Beck
            Erfahrener Benutzer
            • 23.08.2008
            • 435

            #6
            Hallöchen!

            Zitat von ralf65 Beitrag anzeigen
            ... in den letzten Jahren habe ich alle erreichbaren Verwandten angesprochen und nach Fotos gefragt.
            Das kann ich euch allen ebenfalls nur wärmstens empfehlen! Damit bin ich momentan auch beschäftigt. Aber in erster Linie frage ich nach Informationen. Gerade vor ein paar Tagen habe ich von einer Großtante ein paar Bilder zugeschickt bekommen die ich mir mittlerweile eingescannt habe. Dadurch bin ich nun im Besitz (zwar nur der Scan, aber das reicht mir vollkommen) eines Fotos meiner UrUrgroßeltern, welches wohl - meiner Schätzung nach - um 1940 entstanden ist. Ganz nebenbei habe ich noch erfahren, dass eine Urgroßtante (also die Tante meiner Oma) noch lebt! Die Gute wird dieses Jahr 96. Sie ist also nur 9 Jahre älter als ihre Nichte (meine Oma).

            Im Anhang findet ihr das besagte Foto meiner UrUrgroßeltern.

            Gruß
            Daniela

            P. S. Zur allgemeinen Fotoverteilung lässt sich wenig sagen, da durch Krieg, Vertreibung und allgemeines Desinteresse an der Familie der Kontakt teilweise völlig abgerissen ist. Somit lässt sich schlecht sagen, wo bzw. bei wem noch Fotos existieren. Daher bin ich jetzt erstmal (bei manchen Zweigen) auf der Suche nach noch lebenden Verwandten.
            Angehängte Dateien

            Kommentar

            • Friedrich
              Moderator
              • 02.12.2007
              • 11322

              #7
              Moin zusammen,

              dazu gab es übrigens schon mal eine Umfrage. Falls Ihr daran noch nicht teilgenommen haben solltet (was ich nicht hoffe ), dann aber husch, husch, ab in die Umfrage!

              Friedrich
              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

              Kommentar

              • Daniela Beck
                Erfahrener Benutzer
                • 23.08.2008
                • 435

                #8
                Hallo Friedrich!

                An deiner Umfrage habe ich natürlich schon längst teilgenommen!

                Aber meine Abstimmung von damals, ist durch das neue Foto, leider nicht mehr aktuell.

                Gruß
                Daniela

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                • Friedrich
                  Moderator
                  • 02.12.2007
                  • 11322

                  #9
                  Zitat von Daniela Beck Beitrag anzeigen
                  Aber meine Abstimmung von damals, ist durch das neue Foto, leider nicht mehr aktuell.
                  Moin Daniela,

                  das wird bestimmt vielen gehen. Es ist ja auch nur eine unverbindliche Umfrage, um mal so einen Eindruck zu bekommen. Ich denke, daß sich mit der Zeit in jeder Umfrage etwas ändert.

                  Daher bitte den traurigen wieder in einen fröhlichen Smilie umschalten!

                  Friedrich
                  "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                  (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                  Kommentar

                  • Daniela Beck
                    Erfahrener Benutzer
                    • 23.08.2008
                    • 435

                    #10
                    Hi Friedrich!

                    Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
                    Daher bitte den traurigen wieder in einen fröhlichen Smilie umschalten!
                    Ok ... !

                    Schade, dass früher auf den Fotos nie bzw. selten gelächelt wurde. Meine UrUrgroßmutter schaut auf dem Foto schon verdammt grimmig drein. Da könnte man ja fasst Angst bekommen. Aber UrUrgroßpapa hat dafür einen witzigen Bart!

                    Schade das wir unsere Vorfahren, von denen wir teilweise sogar Fotos haben, nicht mehr kennen lernen können. Das wäre bestimmt interessat ...*träum*

                    Gruß
                    Daniela

                    Kommentar

                    • Atrus
                      Benutzer
                      • 13.08.2008
                      • 16

                      #11
                      Alte Fotos

                      Hallo,

                      bei mir fällt die Verteilung der Foto auch sehr unterschiedlich aus.
                      Bei der Linie meines Vaters ist sehr wenig erhalten geblieben. Da meine Großeltern als Nachbarskinder aufgewachsen sind, und der Ort im April 1945 zu 75 % durch einen Bombenangriff zerstört wurde, und dabei beide Elternhäuser der Großeltern ausgebrannt sind. Auch die Bitte um Fotos innerhalb der Verwandschaft hat bisher noch sehr wenig erbracht.
                      Bei der Linie meiner Mutter sind dagegen recht viele Fotos erhalten geblieben.
                      Das Problem dabei ist nur, das die Fotos erst beim ausräumen der Wohnung meiner Großeltern nach deren Tod zu tage kamen. Leider wissen wir dadruch bei einigen Fotos nicht mehr wer die Einzelnen Personen sind.

                      Gruß
                      Atrus

                      Kommentar

                      • Friedrich
                        Moderator
                        • 02.12.2007
                        • 11322

                        #12
                        Zitat von Daniela Beck Beitrag anzeigen
                        Schade, dass früher auf den Fotos nie bzw. selten gelächelt wurde. Meine UrUrgroßmutter schaut auf dem Foto schon verdammt grimmig drein. Da könnte man ja fasst Angst bekommen. Aber UrUrgroßpapa hat dafür einen witzigen Bart!
                        So, Daniela,

                        das mit dem fröhlichen Gesicht geht doch!

                        Was das mangelnde Lächeln angeht: Ich denke, ein Grund war der schlechte Zustand der Zähne (wenn's denn noch welche gab).

                        Friedrich
                        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                        Kommentar


                        • #13
                          Hallo Daniela,

                          ich denke eher, dass die Menschen es nicht gewohnt waren, fotografiert zu werden. Außerdem sollten es natürlich keine Spaß-Fotos werden, sondern wurden zu bestimmten Anlässen erstellt. Und da gehörte wohl ein ernst-ausschauendes Foto in den meisten Familien dazu.

                          Ich habe z.B. ein sehr schönes Foto von 1892 mit elf Personen - und alle lächeln.

                          Gruß
                          Ursula

                          Kommentar

                          • Daniela Beck
                            Erfahrener Benutzer
                            • 23.08.2008
                            • 435

                            #14
                            Hallo!

                            Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
                            Was das mangelnde Lächeln angeht: Ich denke, ein Grund war der schlechte Zustand der Zähne (wenn's denn noch welche gab).
                            Man hätte aber wenigstens die Mundwinkel etwas anheben können z. B. so oder wenigstens so ! Aber meine UrUromi schaut so naja eigentlich eher so .

                            Zitat von Carlton Beitrag anzeigen
                            ich denke eher, dass die Menschen es nicht gewohnt waren, fotografiert zu werden. Außerdem sollten es natürlich keine Spaß-Fotos werden, sondern wurden zu bestimmten Anlässen erstellt. Und da gehörte wohl ein ernst-ausschauendes Foto in den meisten Familien dazu.
                            Ja damit hast du schon recht. Wobei es sich hier aber noch nicht einmal um eine Studioaufnahme handelt. Von ihr habe ich auch noch 2 weitere Fotos (ebenfalls keine Studioaufnahmen) und da schaut sie genauso grimmig.

                            Gruß
                            Daniela

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                            • Friedrich
                              Moderator
                              • 02.12.2007
                              • 11322

                              #15
                              Moin zusammen,

                              das mit dem Grimmigschauen kenne ich auch. Einen meiner Großonkels kenne ich auf jedem Bild, egal wie viele andere mir dort bekannt vorkommen, wieder, weil er immer grimmig dreinschaute.

                              Friedrich
                              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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