Mysteriös!

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  • Birkenfelde
    Erfahrener Benutzer
    • 18.05.2016
    • 119

    Mysteriös!

    Hallo zusammenen!


    Meine Frau (* 1947) erzählt immer wieder folgende Geschichte aus ihrer Familie:


    Der Vater ihrer Mutter Henni (* 1921), Ernst Hermann Traugott Rohde (* um 1890, Leiter des Verkaufsvereins in Labes, Kreis Regenwalde, Pommern) hatte eine Schwester Lotte (?), die mit einem jüdischen Rechtsanwalt in Berlin-Steglitz oder -Zehlendorf verheiratet gewesen sein soll. Dieser soll Schubarth, Schubert oder ähnlich geheißen haben. Es existiert ein fröhliches Sommerbild von 1940 (?), auf dem die o. a. Henni, ihr jüngerer Bruder und diese Lotte Sch. abgebildet sind.


    Ich vermute mal, daß meine Frau in ganzen jungen Jahren etwas "in den falschen Hals" gekriegt hat, und es mit einem anderen Fall aus ihrer Familie verwechselt, den ich hier im Forum auch schon thematisiert hatte. Kann doch nicht sein - eine entspannte Szene in Berlin um 1940 mit der Frau eines jüdischen Anwalts?? Oder?


    Vielleicht wißt Ihr mehr und könnt (etwas) Licht ins Dunkel bringen?


    Viele Grüße
    Emanuel
  • Gerrit
    Erfahrener Benutzer
    • 11.11.2016
    • 617

    #2
    Hallo,

    nach den Nürnberger Gesetzen war die Ehe mit einem Juden als "jüdisch versippt" eingestuft. Die Behandlung der Ehepartner war ab 1935 unterschiedlich und wurde in den Folgejahren (v.a. ab 1937) immer wieder verschärft bzw. auf bestimmte Berufsgruppen ausgeweitet. Es gab üblicherweise keinen Anlass, dass der Ehepartner, hier besagte Lotte (Charlotte? Lieselotte?), auch den jüdischen Glauben angenommen hatte. Einen Automatismus gab und gibt es dafür nicht.

    Deine Geschichte lässt folgende wichtig Lücke: war Lotte denn 1940 noch mit dem Rechtsanwalt verheiratet?

    Denn, wurde die Ehe gelöst, war der nicht-jüdische Ehepartner keinen Repressionen ausgesetzt.

    Es sind in den Abgründen der menschlichen Seele ja alle möglichen Fälle möglich: mancher Ehepartner wird die Gunst der Stunde genutzt haben, um den anderen loszuwerden, mancher wird Treu zum anderen gestanden und ggf. sogar mit dem Leben bezahlt haben.

    Somit ist die Geschichte in sich zumindest nicht unschlüssig.

    VG

    Gerrit
    Immer auf der Suche nach...
    Hellfaier/Hellfeier/Hellfayer/Hellfeuer aus Altewalde, Ostrosnitz, Schelitz, Pogosch, Lonschnik, Berlin
    Adamczyk aus Ostrosnitz, Kattowitz
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    Spademan aus Torgau, Graditz, Berlin
    Schepp aus Berlin, Ratzebuhr
    Hitschfeld aus Wünschelburg, Ober Rathen

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    • russenmaedchen
      Erfahrener Benutzer
      • 01.08.2010
      • 1699

      #3
      Hallo Birkenfelde,
      Paul Otto Günter Schubart war evangelischer Religion, seine Eltern und Großeltern
      ebenfalls.
      Dr. jur Günter Schubart war wie auch sein Vater Rechtsanwalt in Berlin
      Er verstarb 1957 in Kassel.
      Charlotte Rohde wurde am 24.9.1897 in Labes geboren.
      Zuletzt geändert von russenmaedchen; 23.07.2018, 16:47.
      Viele Grüße
      russenmädchen






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      • Gerrit
        Erfahrener Benutzer
        • 11.11.2016
        • 617

        #4
        Zitat von russenmaedchen Beitrag anzeigen
        Hallo Birkenfelde,
        Paul Otto Günter Schubart war evangelischer Religion, seine Eltern und Großeltern
        ebenfalls.
        Dr. jur Günter Schubart war wie auch sein Vater Rechtsanwalt in Berlin
        Er verstarb 1957 in Kassel.
        Charlotte Rohde wurde am 24.9.1897 in Labes geboren.
        Das konnte man aus der o.g. Frage aber jetzt nicht herauslesen...
        Immer auf der Suche nach...
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        • russenmaedchen
          Erfahrener Benutzer
          • 01.08.2010
          • 1699

          #5
          "Das konnte man aus der o.g. Frage aber jetzt nicht herauslesen..."


          Hallo Gerrit,
          Deine Antwort ist doch ok.
          Viele Grüße
          russenmädchen






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          • Juergen
            Erfahrener Benutzer
            • 18.01.2007
            • 6041

            #6
            Hallo Russenmädchen,

            die Heirat des Paul Otto Günter Schubart geb. 1886 hast Du aber nicht gefunden oder wo?

            Die Charlotte Rhode geb. 24. September 1897 in Labes war ja "nur" die Tochter eines Sattlermeisters.
            --> https://www.szczecin.ap.gov.pl/media...01_23_0153.jpg

            War sie vielleicht später Lehrerin?
            Man sagt, zwar wo die Liebe hin fällt, aber angenommen hätte ich er heiratet intellektuell ebenbürtig.

            Viele Grüße
            Juergen
            Zuletzt geändert von Juergen; 23.07.2018, 18:43.

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            • russenmaedchen
              Erfahrener Benutzer
              • 01.08.2010
              • 1699

              #7
              Zitat von Juergen Beitrag anzeigen
              Hallo Russenmädchen,

              die Heirat des Paul Otto Günter Schubart geb. 1886 hast Du aber nicht gefunden oder wo?

              Die Charlotte Rohde geb. in Labes war ja nur die Tochter eines Sattlermeisters.
              --> https://www.szczecin.ap.gov.pl/media...01_23_0153.jpg

              War sie vielleicht später Lehrerin?

              Viele Grüße
              Juergen

              Nein, die Heirat habe ich nicht gefunden.

              Es ging um den angeblich jüdischen Rechtsanwalt. Alles andere kann
              der Fragesteller selber suchen, da es ja - Du beweist es gerade - online ist
              Viele Grüße
              russenmädchen






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              • Juergen
                Erfahrener Benutzer
                • 18.01.2007
                • 6041

                #8
                o.k. Danke Russenmädchen, ich dachte schon ich bin zu blöd zum suchen.

                Na dann hatte er entweder nicht bis 1922 in Berlin geheiratet (ancestry) oder nicht in Berlin.

                kann der Themenstarter zumindest für Berlin hier rechechieren, falls von Interesse.


                Dr. Günter SCHUBART war wohl sein Name in Adressbüchern von Berlin.

                Juergen
                Zuletzt geändert von Juergen; 23.07.2018, 18:52.

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                • Birkenfelde
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.05.2016
                  • 119

                  #9
                  Danke Euch allen für die tatkräftige Mitarbeit (bisher?)


                  Ich muß jetzt erstmal Eure Informationen und die aus drei anderen Fragen auswerten und hoffentlich zusammenbringen. Es ist nicht so, daß ich nicht selbst schon versucht hätte, einiges herauszubekommen, auch mit Hilfe des Internets. Leider bin ich in die Ahnenforschung erst vor zwei Jahren viel zu spät eingestiegen und habe nicht annähernd Eure Erfahrung und Kenntnisse. Vielleicht kann ich trotzdem ja auch mal irgendwann etwas zurückgeben.


                  Herzliche Grüße
                  Emanuel

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                  • Juergen
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.01.2007
                    • 6041

                    #10
                    Hallo Emanuell,

                    mal nur so nachgefragt, meinst Du nun das ist der richtige Rechtsanwalt SCHUBART oder ähnlich?

                    Leider habe ich die mögliche Heirat des RA. Günter SCHUBART nicht finden können.

                    Zum Vater dem Seehandlungsrath. ua. "Paul" Richard SCHUBART.
                    Nach ihm wurde die Schubartstraße in Borsigwalde benannt.
                    --> https://berlin.kauperts.de/Strassen/...e-13509-Berlin

                    Seine Frau Luise Adelaide Wilhelmine Ferdinandine Schubart geb. MEYER starb am 2. Mai 1920 in Berlin Keithstr. 13.
                    Eine Traueranzeige in einer Berliner Zeitung fand ich nicht.

                    Er soll dann 1928 in Guben gewohnt haben. So wird es auch im Adreßbuch der Direktoren und Aufsichtsräte 1928 angezeigt.

                    Er hatte ua. einen Sohn Erich SCHUBART gleichfalls Rechtsanwalt, welcher 1915 eine ev. Pastorentochter Jacobi in Berlin Schmargendorf heiratete.

                    Der Günter SCHUBART, war aber nicht mal Taufpate dessen Tochter, geb., getauft 1917 in Doberan bzw. der Kirche in Rostock.

                    Beide RA haben Ihre Dissertationen an der Uni. Greifswald eingereicht.

                    Nur wo hat der RA. Günter SCHUBART um 1922 gewohnt?
                    In Berlin im eigenen Haushalt wohl nicht.

                    Er taucht in Berliner Adressbüchern erst später auf.
                    So wohnte er scheninbar 1933 in der Wohnung seines Vaters in der Keithstr. 13. wohl StA. Bezirk III.


                    Viele Grüße
                    Juergen
                    Zuletzt geändert von Juergen; 25.07.2018, 16:47.

                    Kommentar

                    • Birkenfelde
                      Erfahrener Benutzer
                      • 18.05.2016
                      • 119

                      #11
                      Hallo, Juergen!


                      Ja, es bleibt weiterhin mysteriös! In einem Telefonat mit ihrer jüngeren Schwester bestätigte diese meiner Frau die Geschichte von der Tante Lotte aus Berlin, die mit einem jüdischen RA namens Schubart (oder ähnlich) verheiratet gewesen sein soll, gehört zu haben.


                      Fakt ist: Der Großvater meiner Frau hieß Ernst Traugott Martin Rohde und muß um 1890 wahrscheinlich in Labes, Kr. Regenwalde, geboren worden sein. Er soll dort bis zur Flucht Leiter des Verkaufsvereins (oder änlich) gewesen sein. Die Wohnanschrift war Labes, Danziger Straße 6.


                      Dieser Ernst T. M. Rohde hatte noch einen Bruder Fritz (Klempner/Installateur) und die besagte Schwester Lotte, die die Erna Johanna Charlotte Rohde der Geburtsurkunde Nr. 153/1897 des StA Labes sein sollte/müßte. Wenn diese dann tatsächlich mit Paul Otto Günter Schubart (* 02.10.1896, GU 1680/1896, StA Berlin) verheiratet war, ist dessen Vater natürlich der Dr. jur. Paul Richard Schubart, was aber für meine eigentliche Forschung (erstmal) zweitrangig ist. Aber dann wäre die Geschichte der Tante Lotte mit dem jüdischen RA natürlich nicht richtig.


                      Das Sommerfrische-Foto von dem ich in einem vorherigen Post sprach, auf dem u. a. die Lotte Rohde zu sehen ist, läßt sich auf den Sommer 1943 datieren, da meine darauf ebenfalls abgebildete Schwiegermutter an ihrer rechten Hand einen Ehering trägt. Sie heiratete im Dezember 1942.


                      Tante Lotte hatte die Familie meiner Frau mal in den 50er Jahren (solo?) besucht.


                      Damit bin ich z. Z. an der Gabelung des Weges angekommen.
                      Entweder Lotte Rohde war gar nicht mit dem "berühmten" Dr. jur. Paul Otto Günter Schubart, dessen Spuren sich auch nachkrieglich mindestens durch die Berliner Telefonbücher nachweisen lassen, verheiratet gewesen, oder sie war doch mit einem jüdischen RA gleichen oder ähnlchen Namens verheiratet und die Ehe wurde geschieden oder aufgehoben, was dann - wie mir auch an anderer Stelle in diesem guten Forum gesagt wurde - u. U. keine negativen Folgen für die Frau gehabt haben muß. Allerdings gäbe es dann in der Familie meiner Frau zwei dieser Fälle an unterschiedlichen Orten!?


                      Zum Schluß noch ein kurzer Hinweis zu Dr. P. O. G. Schubart: Weiter oben in diesem Thread wurde geschrieben, das er 1957 in Kassel starb. Ein Randvermerk auf der o. g. GU von ihm besagt "Verstorben Nr. 237/1958 StAmt Kassel".


                      Herzlichen Dank für Deine weitere Mitarbeit!!


                      Viele Grüße
                      Emanuel

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                      • Kasstor
                        Erfahrener Benutzer
                        • 09.11.2009
                        • 13440

                        #12
                        Zitat von Birkenfelde Beitrag anzeigen

                        Zum Schluß noch ein kurzer Hinweis zu Dr. P. O. G. Schubart: Weiter oben in diesem Thread wurde geschrieben, das er 1957 in Kassel starb. Ein Randvermerk auf der o. g. GU von ihm besagt "Verstorben Nr. 237/1958 StAmt Kassel".

                        Bei lagis-hessen.de ja leider nur Sterberegister bis 1957. Also sprach Bernd das Brot: MIST!


                        Thomas
                        FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

                        Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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