Halbe Rinder

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  • Hemaris fuciformis
    Erfahrener Benutzer
    • 19.01.2009
    • 1800

    Halbe Rinder

    Hallo zusammen,

    diese Frage würde fast eher unter Erfahrungsaustausch - Plaudereien gehören - aber eben unter Schweizer Erfahrungen.

    Meinen Vorfahren in Nidwalden scheint es besonderes Vergnügen bereitet zu haben halbe Rinder zu vererben. Der eine Erblasser starb 1654 - aber auch vor 1600 wurden schon ein halbe Rinder vererbt.

    Warum ? Ich gehe mal nicht davon aus, daß diese Rinder geschlachtet und halbiert wurden. Aber wie muß ich mir das vorstellen ? Jeder bekam die Hälfte der Milch? Aber vererbt wurden ja keine halben Kühe sondern halbe Rinder. Ich kann mir keinen Reim darauf machen - vielleicht wißt Ihr ja was dazu zu sagen.

    Ich würde mich über eine Erklärung sehr freuen - immerhin war es wichtig genug um in Alpbüchern festgehalten zu werden, sonst wüßte ich es ja gar nicht.

    Beste Grüße
    Christine
    Zuletzt ge?ndert von Hemaris fuciformis; 11.01.2016, 22:44. Grund: Rechtschreibung
  • didirich
    Erfahrener Benutzer
    • 02.12.2011
    • 1344

    #2
    Hallo Christine

    Ein halbes Rind war wahrscheinlich noch ein Kalb ?
    So würde ich es sehen.
    gruß didirich

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    • Simone99
      Erfahrener Benutzer
      • 15.08.2015
      • 785

      #3
      Guten Abend,

      Ich stelle mir das mit dem halben Rind so vor: Wenn das Rind geschlachtet wurde, bekam der Erbe das Fleisch des halben Rindes, die andere Hälfte ging an jemand anderes.
      Dies meine Ueberlegungen als Schweizerin und ehemalige Bauerntochter

      beste Grüsse
      Simone
      Zuletzt ge?ndert von Simone99; 12.01.2016, 22:31.

      Kommentar

      • Bia
        Erfahrener Benutzer
        • 26.12.2010
        • 334

        #4
        Hallo Christine,

        vielleicht wurde das halbe Rind ja nur genommen, um einen bestimmten Wert, der dann in Geld gezahlt wurde, festzulegen?

        Bei google-books gibt es zwei Anzeigen, die zumindest in diese Richtung gehen: hier und hier
        Viele Grüße
        Bianca

        Kommentar

        • Hemaris fuciformis
          Erfahrener Benutzer
          • 19.01.2009
          • 1800

          #5
          Vielen Dank Euch drei,

          ganz glücklich bin ich zwar noch nicht - aber vorerst werde ich das mal als Antwort akzeptieren.

          Liebe Grüße und ein schön verschneites Wochenende
          Christine

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          • Spalenmacher
            Neuer Benutzer
            • 24.03.2016
            • 1

            #6
            Liebe Christine

            Die "halben Rinder" (R ½) bezeichnen Anteilsscheine für die Sömmerung von der entsprechenden Anzahl Rindern auf einer bestimmten Alp im Kanton Nidwalden, Schweiz. Aloys Businger (1839) beschreibt diese Art von Alpen im Kanton Nidwalden als Aktionär- oder Kapitalistenkorporationsalpen (Der Kanton Unterwalden historisch, geographisch, statistisch geschildert, S. 54f. => free EBook unter https://books.google.ch/books?id=MBk...other_versions).
            Diese Anteilsscheine wurden gehandelt und waren als Vermögen vererbbar. So finden sich etwa in der Landsteuerliste von 1712/1713 von Stans Einträge wie "mit begriffen R ½ Trüebensee, R ½ Dürrenboden". Dies heisst, dass der entsprechende Eigentümer für die Alp Trübsee und Alp Dürrenboden je einen Anteilsschein von einem halben Rind besitzt.

            Mit besten Grüssen
            Gérald
            Zuletzt ge?ndert von Spalenmacher; 24.03.2016, 15:31.

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            • Hemaris fuciformis
              Erfahrener Benutzer
              • 19.01.2009
              • 1800

              #7
              Gerald,

              da hast Du Dich extra hier im Forum angemeldet um meine Frage zu beantworten - ich bin begeistert
              Der Link zu dem Buch wird die best mögliche Antwort auf meine Frage sein - auch wenn ich immer noch leichte Verständnis Schwierigkeiten habe - aber gut PS ist ja auch so eine theoretische Einheit, die nicht mehr unbedingt was mit einem Pferd zu tun hat - und ganz allgemein wird die Denkweise des 17ten Jahrhunderts mit unserer heute auch nicht übereinstimmen.

              Jedenfalls 1000 Dank, da habe ich ja jetzt doch noch einiges zu lesen.

              Beste Grüße
              Christine

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