Teegersche/Tengersche Güter

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  • MarthaLU
    Erfahrener Benutzer
    • 13.02.2013
    • 509

    #16
    Zitat von Balduin1297 Beitrag anzeigen
    Es ist leider unbekannt, woher der Leopold Georg Heroldt und seine Frau herkommen. Bislang habe ich nur diesen Taufeintrag gefunden. Und der Taufeintrag stammt aus der Domkirche in Riga. Allerdings gehe ich davon aus, dass sie nur für kurze Zeit in Riga gewohnt haben. Das Rittergut Tengen müsste stimmen, da sowohl die Familie Müller als auch die Familie Hartmann, die in Beziehung zum Leopold Georg Heroldt standen, ebenfalls aus Preußen stammen. Und der Ehemann seiner Pflegetochter namens Julius Müller war ebenfalls preußischer Untertan und Oberverwalter. Er hat also sozusagen seinen Beruf und Anstellung geerbt. Es gab ein Gut "Königlich Tengen" und "Adlig Tengen". Und der Leopold Georg war wahrscheinlich der Oberverwalter von beiden Gütern.
    Heißt eigentlich Königlich, dass es direkt dem König gehörte? Im Jahr 1846 gehörte das Gut Adlig dem Tengen Friedrich-Wilhelm-Ferdinand von Kall.
    Weiß jemand, ob es noch Gutsakten von Tengen gibt? Tengen gehörte zum evangelischen Kirchspiel Brandenburg. Die Kirchenbücher von Brandenburg gehen bei Familysearch leider nur bis zum Jahr 1810. Die Kirchenbücher nach 1810 gibt es nur als Duplikate, nur weiß ich leider nicht, wo man diese einsehen kann: http://wiki-de.genealogy.net/Ostpreu...er_Reformation


    Der ältere Bruder des Gutsbesitzers von Kall war Chef des Kosaken-Eskadrons im Garde-Husaren-Regiment, der aus Russen bestand, da zu dieser Zeit Russland mit Preußen verbündet war. So könnte der Oberverwalter Heroldt durch Kontakte nach Russland gekommen sein.

    Hallo Balduin,

    Ganz kurz möchte ich doch zurückverweisen auf solche Beiträge, das ist ja kein Jahr her. Also so eine Kehrtwendung ist schon ungewöhnlich, und ich glaube, die musst du noch paarmal erläutern. Wobei ich definitiv zu deinen neuen Regionen nichts sagen kann. Selber arbeite ich ja an einer ähnlich komplexen Geschichte mit vielen Handlungs-Orten. Auch eine Sache, bei der man nur weiterkommen kann mit Annahmen, die man dann überprüft. Völlig unwissenschaftlich eigentlich, aber anders geht es nicht. Nur muss ich dabei sehr streng darauf achten, was ich annehme und wofür ich sichere Belege habe. Bei dir gehts mir jetzt genauso, ich schwanke, was du logisch kombinierst, und wofür du Dokumente hast. Insofern schwierig, das zu durchschauen. Aber sicher ist, von deinen neuen Zielregionen habe ich null Ahnung, mir war halt nur der Name an sich gut bekannt, die Tangerschen Güter.


    LG Martha
    Zuletzt geändert von MarthaLU; 19.05.2021, 16:21.

    Kommentar


    • #17
      Hallo,
      in welcher Region und zu welchen Personen suchst du denn Informationen?

      Zu dem Zeitpunkt, als ich den Beitrag geschrieben hatte, kannte ich noch nicht die Matrikelakten aus den Konsulaten und die Revisionslisten aus Riga. Denn erst nach der Einsicht dieser Akten konnte ich die wirkliche Herkunft meiner Vorfahren aus dem Zarenreich erfahren. Davor wusste ich nichts über meine russischen Vorfahren und konnte also über die Herkunft nur spekulieren.

      Hier sind alle gesicherte Daten:

      Der Oberverwalter und Ökonom August Gustav Julius Müller (* 26.9.1819 Bergen auf Rügen, + nach 1897 Charkow) ist im Jahr 1840 im Alter von 20 Jahren völlig allein in das Zarenreich ausgewandert. Er war von 1849-1853 Verwalter des Gutes Jakowlitsch im Gouvernement Mogilew, von 1853-1861 Oberverwalter der Fürstlich Kotschubejschen Güter in Iwanowka Gouvernement Cherson und von 1862-1869 Oberverwalter der Popowschen Güter. Im Jahr 1870 ist er mit seiner Familie nach Bely Kolodez Gouvernement Charkow umgezogen. Nach dem Tod seiner Ehefrau ist er im Jahr 1871 mit seinen Kindern zuerst nach Grigorjewka Gouvernement Jekaterinoslaw umgezogen, wo viele seiner Freunde wohnten. Im Jahr 1872 ist er mit seiner Familie nach Jekaterinoslaw umgezogen und im Jahr 1874 ist er wieder nach Bely Kolodez zurückgekehrt. Später ist er im Jahr 1895 nach Kiew, im Jahr 1896 nach Studenok und im Jahr 1897 nach Moskau umgezogen. Er ist aber später wieder in das Gouvernement Charkow zurückgekehrt, wo er auch gestorben ist. Nur er selbst und seine Eltern waren preußische Untertanen. Seine Ehefrau und ihre Eltern waren russische Untertanen. Sie hatten ingesamt 10 Kinder, die zwischen 1849-1867 geboren sind.

      Seine Eltern:

      Gutspächter, Amtsschreiber, Kreisschreiber, Kaufmann, Brauer Conrad Friedrich Moritz Müller (* 12.9.1786 Demmin)
      Heirat am 29.10.1810 in Bergen auf Rügen
      Sophia Carolina Johanna Behm (~ 1.4.1783 Bergen auf Rügen)

      Seine Eltern sind zwischen 1849-1858 auch in das Zarenreich ausgewandert. Ihre Sterbedaten sind leider auch unbekannt.

      Ehefrau:

      Ottilie Charlotte v. Twardowsky genannt Hartmann (* 17.5.1825 Riga, + 19.3.1870 Bely Kolodez Gouvernement Charkow)

      Ihre Eltern:

      Steuerbeamter Ludwig Johann/Stanislaus v. Twardowsky genannt Hartmann (* 1790 Polen-Litauen, + 27.5.1848 Riga)
      Heirat am 25.11.1828 in Riga
      Julie Charlotte Elisabeth Zahn (* 1805 Hasenpoth Gouvernement Kurland, + 9.6.1835 Riga)

      Ihr Großvater väterlicherseits:

      königlich-polnischer Offizier in der Kronarmee Fedor Twardowsky (Teodor Twardowski ze Skrzypna h. Ogończyk)

      Ihre Großelten mütterlicherseits:

      Müller auf dem Schloss Hasenpoth Johann Christoph Zahn (* 1770 Friemar bei Gotha, + 2.9.1851 Libau Gouvernement Kurland)

      Anna Charlotte Elisabeth Dewitz (* 27.5.1787 Klein Sahlingen, Kurland, + 14.2.1855 Libau Gouvernement Kurland)

      Ihre Pflegeeltern:

      Oberverwalter Leopold Georg Heroldt

      Jeannette Dorothea Zeibig

      Alle Informationen, die hier nicht genannt werden, sind reine Vermutungen, Wahrscheinlichkeiten und Spekulationen.
      Zuletzt geändert von Gast; 20.05.2021, 19:39.

      Kommentar

      • MarthaLU
        Erfahrener Benutzer
        • 13.02.2013
        • 509

        #18
        Oh, das ist klasse. Deine Suche ist so spannend, finde ich. Jetzt sehe ich wieder den roten Faden.

        Was mich angeht, ist es mein Urgroßvater, der Literaturfälscher, der mich in Atem hält. Im Kern spielt sich die Familiengeschichte vor allem in Thüringen ab, nur sind die ständig umgezogen, bis zu fünfmal pro Jahr. Und der Urgroßvater war in halb Europa unterwegs, immer in Verbindung mit Betrügereien. Um das aufzuklären, bewege ich mich also in Deutschland in Berlin, Halle, Leipzig, Dresden, Darmstadt, Frankfurt, Augsburg, Stuttgart, Bad Elster, Braunschweig, Hamburg. Im Ausland in Dänemark, Frankreich, Kaukasus, Lettland, Litauen, Schweiz, Tschechien.

        Es bleibt interessant...
        LG Martha

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        • #19
          Hallo,
          stimmt, es ist wirklich interessant. Ich versuche jetzt noch die Mutter des Ludwigs v. Twardowsky zu finden, was leider sehr schwierig ist, denn in den Biographischen Materialien von August Buchholz aus der lettischen Staatsbiblothek in Riga wurde leider nur sein Vater und sein Geburtsjahr, ohne genaue Geburtsdaten und Geburtsort angegeben. Auch wird es schwierig, die Eltern und Großeltern des Fedor zu finden. Das einzige, was ich sicher weiß, ist, dass er von dem Mikołaj Twardowski abstammen muss, da seine Nachkommen die einzigen Familienmitglieder sind, die gleichzeitig Calvinisten und königlich-polnische Offiziere in der Kronarmee waren. Nur habe ich leider bis jetzt keinen Teodor in dem Stammbaum der polnischen Adelsfamilie Twardowski gefunden. Allerdings sind diese Stammbäume leider unvollständig, da einige Familienmitglieder fehlen.

          Aber immerhin bin ich froh, dass ich überhaupt etwas über meine Vorfahren aus dem Zarenreich gefunden habe, da die Ahnenforschung in Belarus, Ukraine und Russland am schwersten ist. Die Hauptsache ist, dass ich die Eltern und Großeltern des Julius und der Ottilie gefunden habe. Und immerhin komme ich bei der Familie Twardowski bis in das Jahr 1437 zurück, auf wenn ich dazwischen Lücken habe.
          Zuletzt geändert von Gast; 20.05.2021, 11:46.

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