Wanderberuf: hausierender Krämer

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles l?schen
neue Beiträge
  • hessischesteirerin
    Erfahrener Benutzer
    • 08.06.2019
    • 1330

    Wanderberuf: hausierender Krämer

    Mein direkter Ahn Johann Christoph Schröder war von Beruf Hausierender Krämer, der sich in in Diedenbergen, Main-Taunus-Kreis, niederliess.

    Geboren wurde er 1748 in Braunshardt, heute Weiterstadt bei Darmstadt
    gestorben 1802 in Diedenbergen.

    Seine Frau Maria Magdalena geborene Bauschmidt wurde 1752 in Idstein geboren.

    Ich habe 6 Kinder finden können, einer davon, Johann Valentin, wurde in Wiesbaden- Mitte geboren (laut Ancestry), 4 in Diedenbergen konfirmiert , 2 sogar dort geboren.

    wie geht ihr vor, wenn ihr z.B. wissen wollt, wo Wanderberufe geheiratet haben? Welchen Weg sie gingen?

    Auf den 55 km zwischen den beiden Geburtsorten gibt es soviele Möglichkeiten, wo Johann Christoph hätte gewesen sein können? Hat Jemand einen Tipp für mich
  • holsteinforscher
    Erfahrener Benutzer
    • 05.04.2013
    • 2491

    #2
    Moinsen sigrungaeber,
    *Wie geht ihr vor, wenn ihr z.B. wissen wollt, wo Wanderberufe geheiratet haben? Welchen Weg sie gingen?*
    Wenn du am angestammten Wohnort des Ehemannes keinen Traueintrag findest, solltest du mal schauen, ob die Trauung am Wohnort/Geburtsort der Braut/Brauteltern stattgefunden hat, was ja nicht unüblich war.
    *Welchen Weg sie gingen*, ist eine recht schwierige Frage. Hier darf man den Bewegungs-radius, insbesondere als wandernder Krämer, nicht unterschätzen. Hier ist zu berücksichtigen
    a.) die Art der Handelsware, Kurzwaren, wie z.B. Garne, gehörten zum täglichen Bedarf der Haushalte, die man in näherer Umgebung schnell und öfter umsetzen konnte, Tonwaren hingegen waren Dauerwaren, somit langlebiger, was einen weiteren Handelsradius bedingte
    b.) war der Händler *fußläufig* oder im Besitz von Pferd und Wagen. Fußläufige Händler handelten meist recht ortsnah, Händler mit Fuhrwerk im erweiterten Umkreis, sie beschickten nicht selten auch die Märkte im Umkreis, hier kann der Bewegungsradius deutlich über 100 km liegen.
    Die besten Grüsse von der Kieler-Förde
    Roland...


    Kommentar

    • hessischesteirerin
      Erfahrener Benutzer
      • 08.06.2019
      • 1330

      #3
      Zitat von holsteinforscher Beitrag anzeigen
      Moinsen sigrungaeber,
      Wenn du am angestammten Wohnort des Ehemannes keinen Traueintrag findest, solltest du mal schauen, ob die Trauung am Wohnort/Geburtsort der Braut/Brauteltern stattgefunden hat, was ja nicht unüblich war.

      a.) die Art der Handelsware, Kurzwaren, wie z.B. Garne, gehörten zum täglichen Bedarf der Haushalte, die man in näherer Umgebung schnell und öfter umsetzen konnte, Tonwaren hingegen waren Dauerwaren, somit langlebiger, was einen weiteren Handelsradius bedingte
      b.) war der Händler *fußläufig* oder im Besitz von Pferd und Wagen. Fußläufige Händler handelten meist recht ortsnah, Händler mit Fuhrwerk im erweiterten Umkreis, sie beschickten nicht selten auch die Märkte im Umkreis, hier kann der Bewegungsradius deutlich über 100 km liegen.
      hallo holsteinforscher,
      vielen Dank für deine Antwort,
      in den jeweiligen Geburtsorten habe ich bereits geforscht , auch im Geburtsort des zweiten Kindes (Zufallsfund), den Geburtsort des ersten Kindes (laut Konfirmationseintrag bekannt)

      Leider ist nicht bekannt, welche Art von Handelswaren verkauft wurden. auch nicht, ob man ein Fuhrwerk besass, wovon ich jedoch aufgrund der bisherigen Geburtsorte der Kinder ausgehe. Fraglich ist immer noch, auf welchem Markt man sich kennengelernt hat.

      Diese Ahn ist eine grosser Herausforderung :-)

      LG

      Kommentar

      • didirich
        Erfahrener Benutzer
        • 02.12.2011
        • 1344

        #4
        Hallo, nur noch zum Spaß
        bei uns findet man noch an alten Häusern ein Schild :
        "betteln und hausieren verboten"
        gruß von didirich

        Kommentar

        • Bachstelze1160
          Erfahrener Benutzer
          • 08.02.2017
          • 716

          #5
          Hallochen,


          Zu Didirich:
          Im Bauernhausmuseum aus dem 16Jh. in Ödenwaldstetten, (übrigends sehr sehenswert, 2 Originalhäuser mit Bauerngarten, Scheune mit mechanischen Maschinen, die Original Möblierung des ersten Hauses, in das man nur mit Führung kommt ist zwar mit dem letzten Bewohner ausgezogen (worden) in das neue Haus, aber die Möbel die beim Sammeln wieder reinkamen waren aus der Gegend)
          wurde bei der Führung berichtet, daß Hausierer früher sehr angesehene Leute, war, sie brachten mit der Ware auch die neusten Nachrichten aus der Welt.
          Die Leute kamen selbst kaum weit weg, und sie kauften und verkauften ihre Waren bei den Hausierern.

          Vor Kopulationen, Heiraten gab es doch sicher auch Aufgebote Proklamationen, oder kamen die erst später im 19 Jh? Wie ich es im Mittelfränkischen Raum eben 1780 -1850 finde? Dort waren die 3x vor der Heirat mit Datum. Am Wohnort. Evangelische KB.

          LG Bachstelze
          Dank und herzliche Grüße <3

          Die Bachstelze


          Ich sende einen Dank in den Himmel, wenn ein Pfarrer sich Mühe gab zu schreiben, das freut ihn dann!
          Was die Ahnen wohl so alles mitbekommen, was wir wegen Ihnen uns für eine Arbeit machen!!!

          Kommentar

          • holsteinforscher
            Erfahrener Benutzer
            • 05.04.2013
            • 2491

            #6
            Moinsen zusammen,
            …*Fraglich ist immer noch, auf welchem Markt man sich kennengelernt hat?*
            Ich glaube, auf diese Frage wirst du wohl keine Antwort finden, bzw. bist auf einen
            echten Zufallstreffer angewiesen.
            Aus meiner Familiengeschichte, allerdings viel, viel später, aber dennoch vergleichbar:
            Mein Ur-Großvater (später Schausteller) hatte seine Heimat, Thüringen, verlassen und findet sich später in Lübeck wieder. Ebd. war meine Ur-Großmutter, stammt aus Schweden, als Hausmädchen tätig. Die Heirat in Lübeck, dann Abwanderung nach Flensburg, dann folgt ein Sammelsurium an Wohnorten…, zum Glück waren viel diese Angaben innerhalb der Familie überliefert.
            Was mir jetzt noch eingefallen ist:
            a.) Konfessionen: Hatte das Paar evtl. unterschiedliche Konfessionen.???
            b.) Hast du dir, sofern vorhanden, auch die Nebenregister (Verlobungen, Dispensen, usw.) angeschaut…???
            c.) Hast du dir die Zeugen/Paten genau angeschaut. Tauchen dort evt. Personen mehrfach auf, Personen, die von Außerhalb stammten…, nicht selten handelt es sich bei den Zeugen/Paten um Verwandte, so dass man sich auch diese Orte genauer anschauen sollte.
            d.) Bürgerrecht. Hat der Gesuchte ggf. das Bürgerrecht am Wohnort erworben…???
            Hier solltest, sofern die Quellen erhalten geblieben sind, du dir die Leumünder genauer anschauen, auch hier könnten sich familiäre Verbindungen ergeben.
            Die besten Grüsse von der Kieler-Förde
            Roland...


            Kommentar

            • hessischesteirerin
              Erfahrener Benutzer
              • 08.06.2019
              • 1330

              #7
              ich habe das Glück, dass mir momentan das Ortsfamilienbuch seines letzten Aufenthaltsortes vorliegt, hier sind einige seiner Kinder und alle Kinder konfirmiert.

              Mein Ahn und seine Frau waren beide Protestant, in den Kirchenbüchern der Geburtsorte konnte ich noch nicht nachlesen.

              von allen 6 Kindern sind in der OFB keine Paten genannt, wobei nur 2 hier geboren wurden. Der Geburtsort von 2 Kindern ist sogar unbekannt.

              ich denke, er war seinerseits auch auf den beiden großen Märkten unterwegs und vermute, da einer dem Geburtsort seiner Frau sehr nahe ist, dass er sie dort getroffen hat.

              Leider ist in meiner Familie kein Dokument aus dieser Zeit erhalten, eventuell hat etwas die Nebenlinie - aber die kenn ich nicht.

              es bleibt spannend

              Kommentar

              Lädt...
              X