Wie wahrscheinlich ist diese Indizienvermutung?

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  • USR2504
    Erfahrener Benutzer
    • 31.01.2010
    • 346

    Wie wahrscheinlich ist diese Indizienvermutung?

    Hallo an alle,

    ich würde gerne Meinungen zu einer Vermutung hören, die ich nur auf ein paar Indizien aufbauen kann. Es geht dabei um eine Vorfahrin meiner Frau aus dem nördlichen Ostpreußen, wo die Quellenlage ja eher mau aussieht. Es geht dabei um Urte Geidies, geb. Urbschat. Zunächt gibt es ein Familienstammbuch aus den 1920er Jahren, in denen u.a. folgendes steht:

    Mutter: Emiele Rosine Kledtke geb Geidies am 25. Mai 1870 zu Obolin Verh. April 1892 wohnhaft zu Ginkelsmittel Kr. Niederung evgl. Pr.

    Großvater: Carl Geidies geb. 1834 zu Minchenwalde Kr. Labiau gest. am Januar 1900 zu Elb. Kolonie Kr. Niederung evgl. Pr.

    Großmutter: Urte Geidies geb. Urbschat im Jahre 1839 zu Jurgeitschen Kr. Niederung [falsch, Kr. Ragnit!] gestb. 1905 zu Elb. Kolonie Kr. Niederung evg Pr
    Die Informationen stammen vermutlich von Rosine Geidies, die erst nach dem Zweiten Weltkrieg gestorben ist. Leider ist von den genannten Daten keines belegbar, da die Tauf- und Sterbebücher früher enden (Obolin -> Gr. Friedrichsdorf * nur bis 1860; Minchenwalde -> (bis 1840) Popelken * nur bis 1810; Jurgaitschen -> (bis 1845) Szillen * nur bis 1810/19; Elbings Kolonie -> Lappienen + bis 1874). Standesamtsregiter fehlen völlig. Daher sind Fehler in den Jahreszahlen nicht auszuschließen.

    Der Heiratseintrag von Rosine Geidies (mit Informationen zu den Eltern) wird wohl auch nicht mehr zu finden sein, da sowohl am ihrem Geburtsort als auch an den Sterborten der Eltern und jetzigen Wohnort die erhaltenen KB 1874 aufhören und Standesamtsregister verloren sind.

    Zweitens, der Heiratseintrag von Carl Geidies und Urte Urbschat könnte man in Jurgaitschen vermuten als möglicher Wohnort der Braut. Diese sind mittlerweile bei Archion (zumindest 1845-1875) einsehbar. Jedoch findet sich dort kein Heiratseintrag Geidies/Urbschat. Jedoch gibt es einen Eintrag
    Wohnort der Braut: Szaulweten
    Name und Stand des Bräutigams: Kristups Barczat, Wirth u. Jungges.
    Geburtstag des Bräutigams: 6t Juni 1822
    Wohnort des Bräutigams: ?, Kirchspiel?
    Namen und Stand der Braut: Urte Urbszat, Mädchen
    Geburtstag: 9 Novb 1831
    Eltern der Braut: verst. Wirth Kristups Urbszat
    Tag der Copulation: 23t Juni
    Also kommt der Bräutigam dieses Eintrags aus einem Ort in einem anderen Kirchspiel, deren Namen allerdings fast gar nicht lesbar sind, vgl. diesen Thread. MIt einiger Fantasie ist München... zu erkennen.

    Drittens hat mir DerBerliner im dem Thread mitgeteilt:
    Ich habe neulich im GehStArchivPrK in Berlin eine Gemarkungskarte von Minchenwalde aus 1861 eingesehen. Da war in ziemlich zentraler Ortslage (Wirth?) ein Hausgrundstück von Christian Bartschat eingetragen (No. 37).
    Daher klingt es für mich schon plausibel, dass Urte Urb(sch/sz)at zunächst 1857 in Jurgaitschen Kristups Barczat/Christian Bartschat geheiratet hat und mit ihm nach Minchenwalde gegangen ist. Dieser ist dann zwischen 1861 und 1870 gestorben, und Urte hat dann in Minchenwalde Carl Geidies geheiratet.

    Nun meine Frage: Würdet ihr dieses als so wahrscheinlich ansehen, dass ihr es in euren Stammbaum aufnehmen würdet (natürlich mit entsprechender Anmerkung)?

    Viele Grüße
    Urs
  • zimba123
    Erfahrener Benutzer
    • 01.02.2011
    • 735

    #2
    Hallo Urs,

    wenn ich richtig gelesen habe, dann gibt es aber die Taufbücher Jurgaitschen bis 1845 und Minchenwalde bis 1840 noch. Also sollten sich dort auch die Taufen der Großeltern finden lassen.

    Was den noch nicht gefundenen Heiratseintrag der Großeltern betrifft, so werden evtl. in den nächsten Monaten ja noch Traubücher aus den Nachbargemeinden online gestellt.

    Das wären die Punkte, die ich zuerst abarbeiten würde. Alles anderer ist mir zu "dünn".

    Viele Grüße
    Simone
    Viele Grüße
    Simone

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    • USR2504
      Erfahrener Benutzer
      • 31.01.2010
      • 346

      #3
      Hallo Simone,

      ich habe mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt. Minchenwalde war bis 1840 in Popelken eingepfarrt, und da gehen die Taufbücher nur bis 1810; und Jurgaitschen gehörte bis 1845 zu Szillen, wo die Taufbücher nur bis 1810 (und z.T. für 1819) vorhanden sind. Also komme ich da nicht weiter. Die benachbarten Traubücher wären noch eine Möglichkeit. Vielen Dank aber für deine Meinung.

      Viele Grüße
      Urs

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      • Anna Sara Weingart
        Erfahrener Benutzer
        • 23.10.2012
        • 15113

        #4
        Hallo Urs,
        wenn es keine Kirchenbücher o.ä. mehr gibt ist letztlich alles Mutmaßung.
        Gruss
        Zuletzt ge?ndert von Anna Sara Weingart; 04.05.2016, 17:03.
        Viele Grüße

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        • USR2504
          Erfahrener Benutzer
          • 31.01.2010
          • 346

          #5
          Ich stimme zu, dass es ohne Kirchenbücher vieles nur Mutmaßung ist. Aber ich habe mir auf Anregung von DerBerliner die Katasterkarte aus dem Staatsarchiv angeschaut, und da ist als Nachbar des Christian Bartschat ein Johann Gaidies verzeichnet. Daher ist die Vermutung doch verlockend, dass Johann Gaidies einen Sohn/Bruder namens Carl hatte, der sich der armen Witwe von nebenan angenommen hat ;-)

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