"ehrenvoll entlassen" 1 WK

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Ralf-Jens Schütt
    Benutzer
    • 14.03.2006
    • 62

    "ehrenvoll entlassen" 1 WK

    Hallo, mein Ur-Großvater wurde am 4. August 1914 zum Kriegsdienst eingezogen.
    Er wurde zweimal verwundet (Aug.15 und Sep 16).
    "Nach treuster Pflichterfüllung wurde er am 8.9.17 ehrenvoll gem. Verfg. d. stellv. Gen. Kds. i. d. Heimat entlassen". So steht es in seiner Kriegs-Chronik.
    Er hatte das Eis. Kr.2. Kl.u. Verw. Abz. schw.
    Warum wurde er aus dem Dienst genommen, was bedeuten diese Ehrenabzeichen?
    Freue mich auf Antworten. Mfg Ralf
  • Andi1912
    Erfahrener Benutzer
    • 02.12.2009
    • 4493

    #2
    Hallo Ralf,

    zu den Ehrenabzeichen/Auszeichnungen:

    1.) Eis. Kr.2. Kl. = Eisernes Kreuz 2. Klasse (siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Eisernes_Kreuz),
    2.) Verw. Abz. schw. = Verwundeten-Abzeichen schwarz (für ein- bis zweimalige Verwundung/Beschädigung, siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Verwundetenabzeichen)

    Vermutlich war er nach seiner zweiten Verwundung nicht mehr voll einsatz-/dienstfähig, so dass er ehrenvoll aus dem Militär entlassen wurde.

    Viele Grüße, Andreas

    Kommentar

    • Ralf-Jens Schütt
      Benutzer
      • 14.03.2006
      • 62

      #3
      Hallo, das glaube ich nicht, es wurde nie davon gesprochen das er schwere Kriegsschäden nachbehalten hatte.
      Was will uns diese Abkürzungen sagen??
      "gem. Verfg. d. stellv. Gen. Kds."
      Gruß Ralf
      Zuletzt geändert von Ralf-Jens Schütt; 16.12.2012, 14:01.

      Kommentar

      • Andi1912
        Erfahrener Benutzer
        • 02.12.2009
        • 4493

        #4
        Hallo,
        "gem. Verfg. d. stellv. Gen. Kds." = gemäß Verfügung des stellvertretenden General-Kommandeurs.

        Findest Du in den Verlustlisten keine Hinweise aus die schwere seiner Verwundungen?

        Gruß, Andreas

        Kommentar

        • fps
          Erfahrener Benutzer
          • 07.01.2010
          • 2160

          #5
          Zitat von Ralf-Jens Schütt Beitrag anzeigen
          Hallo, das glaube ich nicht, es wurde nie davon gesprochen das er schwere Kriegsschäden nachbehalten hatte.
          Was will uns diese Abkürtzungen sagen??
          "gem. Verfg. d. stellv. Gen. Kds."
          Er muss ja nicht unbedingt nachhaltige Schäden davongetragen haben. Offensichtlich war er aber zur Zeit seiner Entlassung nicht mehr voll einsatzfähig.

          Manche machen auch wenig Aufhebens von gesundheitlichen Problemen, so dass diese kein Gesprächsthema bleiben.

          Gruß, fps
          Gruß, fps
          Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

          Kommentar

          • Farang
            Erfahrener Benutzer
            • 25.04.2010
            • 1116

            #6
            Zitat von Ralf-Jens Schütt Beitrag anzeigen
            Was will uns diese Abkürtzungen sagen??
            "gem. Verfg. d. stellv. Gen. Kds."
            Das ist eine Verfügung des Stellvertretenden Generalkommandos (vermutlich Schreib oder Lesefehler).

            Der Aufgabenbereich des Stellvertretenden Generalkommandos umfasste militärische, wirtschaftliche und politische Belange....unter anderem auch die Sanitätsabteilung und eine Abteilung für Kriegsinvaliden und Versorgung.

            Gruß Michael
            Sandau bis Tepl - Egerland /Böhmen /Sudetenland.
            Infos über das: Das k.(u.)k. Militär

            Infos zur Suche nach Dokumenten der k.(u.)k. Soldaten

            Kommentar

            • Jürgen P.
              Erfahrener Benutzer
              • 07.03.2010
              • 1008

              #7
              Hallo,
              die Annahme von Andreas im Beitrag #2 zum Grund für die Entlassung aus dem aktiven Militärdienst dürfte zutreffend sein.
              Mein Großvater [*1896] wurde 1915 erstmals verwundet und im Okt. 1916 verschüttet. Über 2 Monate Lazarettaufenthalt, Behandlung: Nerven u. Rückenmarkleiden. Anschl. Verfügung nicht mehr bei einer "kämpfenden Einheit" einzusetzten. Wurde bis Kriegsende bei einer Fernsprech. Abt. u. Nachrichten Abt. verwendet. Anerkennung 25% Kriegsbesch. nach erst kürzlich gefundenem Schriftverk. aus den 20iger u. 30iger Jahren.

              PTBS war damals noch kein wissenschaftlicher Terminus, man sprach von "Granatfieber" und "Kriegsneurose"!

              Weiter fand ich Gründe für Entlassungen bei meinem Urgroßvater [*1873] und seinem Halbbruder [*1885].
              "...entlassen per Befehl d. Gen.Kdo. Nr. xxx und zur Arbeitsleistung für die [Firma] xxx bis xxx zurück gestellt.." [Rückstellung jeweils befristet für 3 Monate]
              Beides war im 1. Halbjahr 1917, sie wurden nicht mehr zum Kriegsdienst einberufen. Arbeiteten in zwei Rüstungsbetrieben [Kugellager, Seitengewehre, Granathülsen] der andere in Nürnberg [Zünder für Granaten und Bomben]

              [Quelle:Kriegstammrollen des Bay. Kriegsarchiv.]

              Gruß Jürgen
              Zuletzt geändert von Jürgen P.; 16.12.2012, 23:37.
              "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (I.Kant)

              Kommentar

              • Asphaltblume
                Erfahrener Benutzer
                • 04.09.2012
                • 1500

                #8
                Über Psychosen und andere "Nervenleiden" wurde früher auch nicht gern gesprochen. Mein Urgroßvater (*1883) kam mit einem Herzleiden (Angina pectoris) aus dem 1. Weltkrieg zurück, das vermutlich auch psychische Gründe hatte. Im normalen Alltag fiel das nicht weiter auf, nur bei besonderen Belastungen.
                Über seinen militärischen Werdegang weiß ich bisher gar nichts, nur dass er wohl an der Westfront war.
                Gruß Asphaltblume

                Kommentar

                Lädt...
                X