von Lobedanz

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  • stieglitz
    Neuer Benutzer
    • 27.03.2013
    • 4

    von Lobedanz

    Hallo,

    bin auf der Suche nach einer Familie "von Lobedanz". Ein Militär E. v. Lobedanz, auch "Ritter v. Lobedanz" taucht in Schleswig, Glückstadt, Altona auf. Zur Familie gehört wohl der Schriftsteller Edmund Lobedanz, dessen frühe Bez. Edmund von Lobedanz war. In mir zugänglichen Lexika gibts die Familie nicht. Vielleicht ist es ein dänischer Adel ?? Kann jemand helfen ? Danke sehr.
  • Juergen
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2007
    • 6044

    #2
    Hallo Stieglitz,

    Bist Du Dir sicher, dass sich der Schriftsteller Edmund LOBEDANZ, zuvor "von LOBEDANZ" schrieb?

    Ich fand nur diesen Oberst v. LOBEDANZ, der in deutschen Journalen
    gelegentlich als "von LOBEDANZ" genannt wird. Sicher ist jener, den Du meinst.

    Nur war der wirklich von Adel? Dänischer Adel könnte natürlich sein.

    Ist Hina nicht mehr unter uns? Sie wohnt in Dänemark.

    1885
    Seite 32:
    von Lobedanz, Schlesw.-holst., vormärzl. Offizier, Com. des 4. In.-Batl.,
    vormals des 17. Inf.-Batl., 1848 zur Disposition gestellt, ist in Altona vor längeren Jahren gestorben.
    ------------------------------------------

    Wahrscheinlich identisch mit, dem ehemaligen Premierlieutnant August Wilhelm LOBEDANZ,
    geb. 1784, ....., 1848 Oberst, ... gestorben 1857 in Altona.

    Quelle:


    1842, Kongelig dansk hof- og statskalender,
    August Wilhelm von LOBEDANZ


    Folgende biographischen Angaben zum Schriftsteller Edmund LOBEDANZ und dessen Bruder Karl Friedrich Theodor, sind Dir sicher bekannt, von Adel steht dort nix.


    Die Eltern der Brüder waren demnach, der Kanzleirath Georg Karl Friedrich LOBEDANZ und die Anna Friederike geb. KIRCHNER.

    Hier wird noch eine Tochter bzw. Schwester, Adele Theodore Catharina LOBEDANZ, geb. 1825 in Schleswig erwähnt:
    "Genealogisches Handbuch des Adels", 1986. "Nur Schnipsel" möglicher Weise hat sie einen adligen Herren geheiratet.
    Keine Ahnung, warum die Dame sonst im "Genealogisches Handbuch des Adels" erwähnt wird.



    Du meinst diese Familie war verwandt mit dem Oberst v. LOBEDANZ?
    Hast Du denn einen Anschluss zu dieser Familie LOBEDANZ, aus Schleswig ob mit "von" oder "ohne"?

    Vielleicht meldet sich Hina noch oder Sie hat sich bei Dir schon per PM gemeldet.

    Viele Grüße
    Juergen
    Zuletzt geändert von Juergen; 03.04.2013, 02:20.

    Kommentar

    • Kasstor
      Erfahrener Benutzer
      • 09.11.2009
      • 13440

      #3
      Internetfunde:

      Es gibt noch einen Musiker ( Initialen G L F oder G C F ) Lobedanz geb. 1.3.78 in Schleswig, Sohn eines Gerichtsrats und Notars. ich finde auch einen G C F, Kanzleirath und Archivar beim Obergericht in Schleswig, der sich 1825 als Komponist zweier Opern outet.
      Auch noch einen C F T, von dem eine Liederposse 1837 in Itzehoe uraufgeführt wurde.
      Am 22.3.1838 gibt es einen Zivilprozess gegen u.a. die Obristlieutnantin von Lobedanz bei den Königl. Holsteinischen Oberdicasterien.
      Besatzungstruppen in Frankreich 1815:
      Avillon : Dänische Truppen 2. Brigade Adjudant des Generalstabes Cap. Lobedanz
      1813 ein Oberstlieutenant v. Lobedanz in Glückstadt
      Peter ( Petrus) Lobedanz Pastor in Westerwold auf Nordstrand, dann (1637) Diakon in Niebüll, 1650 in Morsum (Sylt)
      1769 ein Karl Friedrich Lobedanz ( premier membre de la chancellerie) in Gottorf
      1830 Studium der Rechte an der Univ Kiel abgeschlossen C F T Lobedanz
      29.10.1788 verstirbt in Hameln eine verwitwete Ober-Hospitals-Commissärin Hartmann, geb. Lobedanz.
      1708 Prediger in Haselau: Matthias Lobedanz
      1709 geb Christian Kortholt dessen Onkel ein Georg Lobedanz. dän. Justizrat in Schleswig

      Frdl. Grüße

      Thomas
      FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

      Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

      Kommentar

      • Juergen
        Erfahrener Benutzer
        • 18.01.2007
        • 6044

        #4
        Hallo allerseits,

        Falls nicht schon bekannt, bestätigt dieser Eintrag im Adressbuch von Altona meiner Meinung nach, dass der Oberst = Obrist? a.D., v. LOBEDANTZ (hier mit tz), wohl tatsächlich von dänischen Adel war:

        Adressbuch Altona 1853, Seite 59:
        v. LOBEDANTZ, A. W. Ritter vom Dannebrog u. Dannebrogsm. Obrist a.D.
        Königstr. 142.

        Sicher ist es der genannte ehemalige Oberst August Wilhelm v. LOBEDANZ, welcher wohl 1857 in Altona verstarb. Mal schauen ob die Witwe nach 1857 verzeichnet ist.



        Keine Witwe nach 1857 in Altona verzeichnet, nur ein Fräulein v. LOBEDANTZ, wahrscheinlich eine Tochter des verst. Oberst a.D.


        Danneborg = Dänemark?


        Möglich ist, dass die Bezeichnung "Ritter vom Dannebrog u. Dannebrogsm" die Auszeichnung des ehemaligen Oberst mit der Verdienstmedaille dem "Dannebrogorden" bezeichnet. --> https://de.wikipedia.org/wiki/Dannebrogorden

        Ob es über Standeserhebungen durch den König von Dänemark, Verzeichnisse gibt, könnte Hina wissen.

        Gruß Juergen
        Zuletzt geändert von Juergen; 03.04.2013, 15:42.

        Kommentar

        • Hina
          Erfahrener Benutzer
          • 03.03.2007
          • 4661

          #5
          Mit den dänischen Orden ist es etwas kompliziert. Das bedeutet nicht automatisch erblicher Adel. Daran waren die Dänen auch gar nicht so interessiert, sie hatten ihren alten Adel, schufen später eine Art Briefadel mit Adelstiteln aber eigentlich war den Königen nicht so viel dran gelegen, nur Leute mit ererbten Privilegien um sich zu scharren. Also wurde in einem dritten Schritt die "Rangfolge" erfunden. In Dänemark ist somit jeder, der dem Königshaus angehört, adelig ist, Beamter ist, ein öffentliches Amt inne hat, eine bestimmte Auszeichnung besitzt usw. Bestandteil der "Rangfolge" und die ist sehr sehr lang, geht teilweise sogar nach Gehaltsklassen und hat eine viel höhere Bedeutung als der Stand der Person. Die Rangfolge spielt auch heute noch in Dänemark eine äußerst wichtige Rolle .

          Der Dannebrogorden ist ein Orden aus dem 17. Jh., wurde 1808 wesentlich reformiert, um damit Personen jeglichen Standes für hervorragende Verdienste ums Vaterland auszeichen zu können. Damit verbunden war ein Aufstieg weit nach oben in der Rangklasse, so dass auch die Ritter des Dannebrogs (die Ritterklasse ist die niedrigste Klasse bei diesem Orden) so weit oben in der Rangfolge landeten, dass sie adelige Privilegien wie Steuerfreiheit und Hoffähigkeit in Anspruch nehmen konnten und das konnten sie auch auf ihre Kinder übertragen, nicht aber weiter auf die Enkel. Es war also nicht erblich. Wer also Träger des Dannebrogordens war, der schmückte sich in der Regel auch bei deutscher Herkunft gerne mit den eigentlich nur beim deutschen Adel üblichen Adelsprädikat "von". In Dänemark war das absolut kein Stein des Anstoßes, auch wenn die Person nicht speziell nobilitiert wurde, denn sie war ja dem Adel gleichgestellt, ein Amtsadel sozusagen und wie sich jemand in Dänemark offiziell nennt, interessierte niemanden, auch heute nicht .

          Zusammenfassend, ein Ritter des Dannebrogs steht sehr hoch in der dänischen Rangklasse und genießt adelige Privilegien, der Orden begründet aber keinen erblichen Adelsstand. Die Familie Lobedanz ist auch nicht anderweitig in den erblichen dänischen Adelsstand erhoben worden.
          "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

          Kommentar

          • Lenz
            Erfahrener Benutzer
            • 08.07.2007
            • 421

            #6
            In der Liste der "Dannebrog-Ritter" nach 1808, erscheint ein "W. v. Lobedanz, Staabskap. (Stabskapitän)".

            Gruß Lenz

            Kommentar

            • stieglitz
              Neuer Benutzer
              • 27.03.2013
              • 4

              #7
              Vielen Dank an alle für die ausführlichen Antworten !!
              Alles hilft mir sehr viel weiter. Die Sache mit der Art Personaladel auch für die nächste Generation erklärt die ganz wenigen bekannten Namensträger. Das erleichtert die gezielte Suche gewaltig. Grüße + Danke

              Kommentar

              • Johannes v.W.
                Erfahrener Benutzer
                • 02.05.2008
                • 1150

                #8
                Hallo

                Ich hatte einen ähnlich gelagerten Fall und an dieser Stelle nochmal an Hina ein großes Kompliment, daß sie dieses "Ei des Kolumbus" gefunden hatte.
                Ein dänischer Oberst hatte Anrecht auf den Rangadel (Embedsadel) der 2. Stufe, d.h. unter Einschluß der Kinder. Der "Ritter" dann über den Orden.
                Auch in meinem Fall führte die Familie in Deutschland das Prädikat "von", das urkundlich mal auftaucht und mal nicht.

                Viele Grüße
                Johannes
                Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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