Vermutlich Österreicher 1. Wk

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • der_suchende
    Benutzer
    • 18.01.2015
    • 71

    Vermutlich Österreicher 1. Wk

    Hallo Leute,

    ich denke es ist ein Österreicher aus dem 1. WK. Kann man mehr über das Bild sagen (Dienstgrad, Einheit usw)?

    Wünsche allgemein frohe Ostern

    Peter

    Anmerkung: Rückseite ist nicht lesbar - war eingeklebt!
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von der_suchende; 03.04.2015, 18:10.
  • Aurelius
    Erfahrener Benutzer
    • 29.10.2013
    • 1022

    #2
    Hallo,
    ein KUK Soldat ist es auf jeden Fall!

    Lg
    Markus

    Kommentar

    • der_suchende
      Benutzer
      • 18.01.2015
      • 71

      #3
      Danke Markus,

      was sagt das Bild noch aus?

      Peter

      Kommentar

      • Farang
        Erfahrener Benutzer
        • 25.04.2010
        • 1116

        #4
        Hallo Peter,

        es handelt sich um einen Einjährig-Freiwilligen (EF) Korporal der k.u.k. Infanterie. Er trägt eine hechtgraue Bluse Model 1908.

        Deutlich zu sehen der 1915 eingeführte „EF-Knopf“ hinter den Korporalssternen auf dem Paroli. Zusätzlich gut zu erkennen die 1 cm breite gelb/schwarze Ärmelborte als Zeichen des EF, diese wurde Umgangssprachlich auch als Intelligenz-Börtel bezeichnet.

        Zum Regiment lässt sich leider auf S/W Fotos nichts sagen, da sich die k.u.k. Infanterieregimenter ausschließlich durch die Farbe am Paroli (Kragenspiegel) unterschied.

        Gruß Michael
        Sandau bis Tepl - Egerland /Böhmen /Sudetenland.
        Infos über das: Das k.(u.)k. Militär

        Infos zur Suche nach Dokumenten der k.(u.)k. Soldaten

        Kommentar

        • der_suchende
          Benutzer
          • 18.01.2015
          • 71

          #5
          Dank Michael,

          was hat denn das mit dem Einjährig-Freiwilligen auf sich? Hab zwar schon rumgegoogled, aber so richtig hab ich nichts gefunden.
          Welche Voraussetzungen musste man haben und welche Vorteile brachte der EF?

          Schönen Abend
          Peter

          Kommentar

          • Farang
            Erfahrener Benutzer
            • 25.04.2010
            • 1116

            #6
            Hallo Peter,

            im Zuge der Ausgleichsverhandlungen mit Ungarn 1867 musste ein Wehrgesetz – damals Heeresergänzungsgesetz genannt- geschaffen werden, dass in allen Landesteilen der Doppelmonarchie die gleichen Voraussetzungen schafft. Nach langwierigen Verhandlungen, die durch Ungarn immer wieder verzögert wurden, wurde am 5. Dezember 1868 ein neues Wehrgesetz sanktioniert werden.

            Nach dem neuen Gesetz war die Wehrpflicht allgemein und musste von jedem tauglichen Staatsangehörigen persönlich erfüllt werden. Im Kriegsfall konnten sogar untaugliche Männer zu „anderen“ Diensten herangezogen werden. Geistliche wurden im Kriegsfall Militärseelsorger. Es gab eine Reihe von Befreiungen wie zum Beispiel, einzige Söhne, Enkel oder Brüder von erwerbsunfähigen Angehörigen, Volksschullehrer und Landwirtschaftsbesitzer wurden nur acht Wochen zur Ausbildung einberufen und danach beurlaubt.

            Mit diesem neuen Wehrgesetz wurde auch die Institution des Einjährig-Freiwilligen eingeführt. Voraussetzung dafür war der Abschluss einer Oberrealschule oder eines Obergymnasiums. Diese Bedingung wurde später erweitert. Der Freiwillige musste auf eigene Kosten (von 174 bis 426 Gulden je nach Waffengattung) für Uniform, Ausrüstung, Unterkunft und Verpflegung sorgen. Dafür brauchte er nur 12 Monate dienen und konnte sich die Waffengattung selbst aussuchen. Nach Beendigung des Präsenzjahres stand die Reserveoffiziersprüfung, nach der man bei erfolgreicher Teilnahme, als Leutnant in die Reserve eintrat.

            Hintergrund der Einführung war sicherlich auch die Erfahrung aus dem Krieg gegen Preußen 1866. Der Bedarf an gut ausgebildeten Offizieren stellte bei der Mobilisierung ein großes Problem dar, da die bislang meist aus adeliger Herkunft stammenden Offiziere nicht automatisch auch gute Truppenführer oder Strategen waren. Das geistige Potential der normalen Bevölkerung konnte auf Dauer nicht ungenutzt bleiben. Eine erste, sehr erfolgreiche Bewährungsprobe hatten die bürgerlichen Reserveoffiziere während der Okkupationskämpfe 1878 in Bosnien.

            1883 wurde für die Einjährig-Freiwilligen eine gelbe seidene Armlitze eingeführt, damit sie von den anderen Mannschaften zu unterscheiden sind. Später wurde die gelbe Litze mit einem schwarzen Mittelstreifen getragen und Umgangssprachlich auch „Intelligenzbörtel“ genannt. Etwa 1915 wurden zusätzlich beidseitig ein kleiner blanker Knopf auf den hinteren Enden der Paroli (Kragenspiegel) hinter den Distinktionssternen angelegt.



            Gruss Michael
            Sandau bis Tepl - Egerland /Böhmen /Sudetenland.
            Infos über das: Das k.(u.)k. Militär

            Infos zur Suche nach Dokumenten der k.(u.)k. Soldaten

            Kommentar

            • der_suchende
              Benutzer
              • 18.01.2015
              • 71

              #7
              Hey Michael,

              ist ja der Wahnsinn was Du für eine Detailkenntnis hast.

              Ich danke Dir sehr für den interessanten Beitrag.

              Schönen Abend
              Peter

              Kommentar

              Lädt...
              X