Benrather Apostroph

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  • Horst von Linie 1
    Erfahrener Benutzer
    • 12.09.2017
    • 19749

    Benrather Apostroph


    Bei der Tageszeit verwendet der Schreiber auch in diesem Eintrag den Apostroph:

    Vormittag's
    Abend's
    Mittag's
    Morgen's
    Nachmittag's
    Und ganz klassich: Nacht's.




    Zwei Fragen:

    1. Wer hat noch derartige Treffer aufgespürt?
    2. Seit wann kennt man den Begriff Deppenapostroph?
    Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
    Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
    Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

    Und zum Schluss:
    Freundliche Grüße.
  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11325

    #2
    Moin Horst,


    ich kann dir versichern, das's da's Benrather Apostroph bundesweit verbreitet ist. Da's scheint im Kaiserreich oft benutzt worden zu sein und erlebt derzeit eine Renaissance. Wobei mir scheint, das's e's jetzt noch schlimmer ist...


    Friedrich
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

    Kommentar

    • Kasstor
      Erfahrener Benutzer
      • 09.11.2009
      • 13440

      #3
      Hallo,

      ich muss gestehen, dass mir die hier angespochene neue Regel bis gerade eben nicht bekannt war: aus sächsischer Genitiv Zitat: Seit der Rechtschreibreform von 1996 ist diese Verwendung zulässig, wenn sie die Grundform eines Eigennamens verdeutlichen soll (z. B. Andrea’s Blumenecke).
      Aus dem Absatz zur Orthographie: Im Deutschen war die Schreibung mit Apostroph im 19. Jahrhundert nicht selten.[4] Der Duden missbilligte sie zunächst nur: Bei Genitiven sei es „nicht erforderlich“, einen Apostroph zu setzen. Dies wurde jedoch in der Reform der deutschen Rechtschreibung von 1901 abgeschafft – die Schreibung des sächsischen Genitivs mit Apostroph war damit generell als falsch zu werten. Dies wurde jedoch nicht vollständig in die (schriftliche) Alltagssprache übernommen; noch in den 1920ern war die apostrophierte Schreibweise die gängige Wahl vieler Unternehmen (Meier’s Weltreisen, Hütter’s neue Wohnwelt etc., vgl. auch Beck’s, Brehm’s), welche im Nachhinein umfirmierten. allerdings ja als nicht genügend belegt gerügt

      Grüße

      Thomas
      FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

      Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

      Kommentar

      • consanguineus
        Erfahrener Benutzer
        • 15.05.2018
        • 5533

        #4
        Zitat von Kasstor Beitrag anzeigen
        Seit der Rechtschreibreform von 1996 ist diese Verwendung zulässig, wenn sie die Grundform eines Eigennamens verdeutlichen soll (z. B. Andrea’s Blumenecke)
        Verstehe ich nicht. "Andreas Blumenecke" läßt doch keinerlei Zweifel daran, daß die Blumenecke einer Frau namens Andrea gehört. Würde man den Bestandteil "Andreas" als den Nominativ Singular des männlichen Vornamens Andreas auffassen, so würde ein intellektuell normalbegabter Mensch bei Andreas Blumenecke zu Recht denken, es handele sich um einen Andreas, dessen Familienname Blumenecke lautet. Ein anderer Schluß ist auch gar nicht möglich. Würde besagte Blumenecke nämlich einem Andreas gehören, so hieße es "Andreas' Blumenecke". Oder in Ostniedersachsen "den Andreas ihn saane Blumenecke", was zwar genauso deppig aussieht wie "Andrea's Blumenecke", aber verständlicherweise nicht durch diese unsägliche Rechtschreibreform von 1996 gedeckt wird.

        Was ist überhaupt eine "Blumenecke"????
        Suche:

        Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
        Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
        Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
        Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
        Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
        Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

        Kommentar

        • sternap
          Erfahrener Benutzer
          • 25.04.2011
          • 4072

          #5
          Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
          Was ist überhaupt eine "Blumenecke"????

          der ersatz eines stammbaums für den teuren jack russel terrier namens andreas.
          der kam ins haus, nachdem ridgeback schröder weg war.
          freundliche grüße
          sternap
          ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
          wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




          Kommentar

          • consanguineus
            Erfahrener Benutzer
            • 15.05.2018
            • 5533

            #6
            Zitat von sternap Beitrag anzeigen
            der ersatz eines stammbaums für den teuren jack russel terrier namens andreas.
            der kam ins haus, nachdem ridgeback schröder weg war.
            Ich komme aus dem Lachen gerade nicht heraus...
            Suche:

            Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
            Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
            Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
            Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
            Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
            Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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            • Kasstor
              Erfahrener Benutzer
              • 09.11.2009
              • 13440

              #7
              Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
              Verstehe ich nicht. "Andreas Blumenecke" läßt doch keinerlei Zweifel daran, daß die Blumenecke einer Frau namens Andrea gehört. Würde man den Bestandteil "Andreas" als den Nominativ Singular des männlichen Vornamens Andreas auffassen, so würde ein intellektuell normalbegabter Mensch bei Andreas Blumenecke zu Recht denken, es handele sich um einen Andreas, dessen Familienname Blumenecke lautet. Ein anderer Schluß ist auch gar nicht möglich. Würde besagte Blumenecke nämlich einem Andreas gehören, so hieße es "Andreas' Blumenecke". Oder in Ostniedersachsen "den Andreas ihn saane Blumenecke", was zwar genauso deppig aussieht wie "Andrea's Blumenecke", aber verständlicherweise nicht durch diese unsägliche Rechtschreibreform von 1996 gedeckt wird.
              Hier klingt diesbezüglich auch eine leichte Verständnislosigkeit an. Vorletzter Absatz.

              Thomas
              FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

              Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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              • Ashanti
                Erfahrener Benutzer
                • 14.04.2013
                • 375

                #8
                Wenn ich dem Link von Kasstor folge ist das alles ganz einfach. Aber ob ich mir das im fortgeschrittenen Alter noch merken kann?
                Viele Grüße
                Theo

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                • hmw
                  Erfahrener Benutzer
                  • 16.06.2016
                  • 1369

                  #9
                  Zitat von Horst von Linie 1 Beitrag anzeigen
                  2. Seit wann kennt man den Begriff Deppenapostroph?
                  Moin Horst,

                  habe hier jedenfalls einen schönen Artikel zum Deppenleerzeichen im Angebot, der auch kurz auf das Apostroph eingeht: https://www.welt.de/print/die_welt/k...erzeichen.html

                  Mit orthographischen Grüßen
                  Martin
                  Zuletzt geändert von hmw; 08.01.2022, 09:21.

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