Currendaria

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  • alisa
    Erfahrener Benutzer
    • 26.12.2017
    • 234

    [gelöst] Currendaria

    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1792
    Region, aus der der Begriff stammt: Kirchenkreis Egeln

    Liebe Mitforscher,
    ich habe einen Sterbeeitrag aus dem Jahr 1792, da steht
    "sie war viele Jahre eine Currendaria"
    Was hat sie gemacht?
    Liebe Grüße von alisa
  • Scriptoria
    Erfahrener Benutzer
    • 16.11.2017
    • 2756

    #2
    Hallo alisa,

    in welchem Zusammenhang ist der Begriff gebraucht? Wie alt wurde die Frau, und war sie verheiratet? Gibt es Hinweise auf ihre soziale Stellung?
    Hast du vielleicht einen Textauszug?

    Grüße
    Scriptoria

    Kommentar

    • Upidor
      Erfahrener Benutzer
      • 10.02.2021
      • 1983

      #3
      Vermutlich eine heilkundige Person. Im Spanischen gibt es den Begriff "curandera" was Medizinfrau, Quacksalberin, Heilpraktikerin bedeutet.

      Kommentar

      • Scriptoria
        Erfahrener Benutzer
        • 16.11.2017
        • 2756

        #4
        Currendaria ist eine weibliche lateinische Form, die männliche Variante lautet Currendarius. Der Currendarius leitete eine Kurrende.

        "Eine Kurrende (lat.: currere = ‚laufen‘, also ‚Laufchor‘) war ursprünglich ein aus bedürftigen Schülern bestehender Chor an protestantischen Schulen, der unter Leitung eines älteren Schülers (des Präfekten) von Haus zu Haus zog oder bei Festen (zum Beispiel Hochzeiten, Beerdigungen) und Ähnlichem für Geld[1] sang. Die Bindung zur evangelischen Kirche erfolgte in der Reformationszeit.[2]"




        In unserem Fall passt diese Definition nicht recht, weil sowohl die Schüler als auch der Leiter im 18. Jahrhundert männlich waren. Der Kurrendebegriff steht jedoch im Zusammenhang mit der Armenfürsorge.
        Vielleicht war eine Currendaria eine Bedürftige.

        Hier (S.108, https://www.lychen-museum.de/dokumente/) ist der Currendarius ein Stadtbote. Ob es weibliche Stadtboten gegeben hat, kann ich nicht sagen, denn es handelt sich um Beamtenstellen.

        Aber möglicherweise war sie eine einfache Botenfrau.

        Mit mehr Hintergrundinformationen ließe sich alles besser eingrenzen. So bleibt es spekulativ.
        Zuletzt geändert von Scriptoria; 27.01.2023, 16:23. Grund: Link und Seite für Quellenangabe eingefügt.

        Kommentar

        • Anna Sara Weingart
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2012
          • 15113

          #5
          Hi,
          ich denke es war die Stadtbotin.

          currendarius = Stadtbote --- Quelle: pdf von https://www.lychen-museum.de/dokumente/

          Früher offenbar ein gängiger Beruf für Frauen :
          Angehängte Dateien
          Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 27.01.2023, 15:58.
          Viele Grüße

          Kommentar

          • Anna Sara Weingart
            Erfahrener Benutzer
            • 23.10.2012
            • 15113

            #6
            Zwar fiktive Geschichte einer Stadtbotin, aber ganz anschaulich, dass es auch ein Job für alte Frauen war:
            Angehängte Dateien
            Viele Grüße

            Kommentar

            • alisa
              Erfahrener Benutzer
              • 26.12.2017
              • 234

              #7
              Ein Hallo an Alle,
              ich danke für die Antworten.
              Ich lege mal der Sterbeeintrag bei.
              Stadtbotin wäre sicherlich eine gute Erklärung.
              Liebe Grüße von alisa
              Angehängte Dateien

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              • sternap
                Erfahrener Benutzer
                • 25.04.2011
                • 4072

                #8
                Zitat von Scriptoria Beitrag anzeigen


                Hier (S.108, https://www.lychen-museum.de/dokumente/) ist der Currendarius ein Stadtbote. Ob es weibliche Stadtboten gegeben hat, kann ich nicht sagen, denn es handelt sich um Beamtenstellen.

                Aber möglicherweise war sie eine einfache Botenfrau.

                Mit mehr Hintergrundinformationen ließe sich alles besser eingrenzen. So bleibt es spekulativ.

                die kombination von amtspost-, mietzettel-, und zeitungsabonnementsausträgerin kenne ich noch als typischen beruf alleinerziehender frauen, so konnten sie tagsüber kinder und haushalt betreuen. ein nicht ungefährlicher beruf, mussten sie doch um 2,3 uhr früh unbeschützt gehen.
                Zuletzt geändert von sternap; 28.01.2023, 04:51.
                freundliche grüße
                sternap
                ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




                Kommentar

                • Scriptoria
                  Erfahrener Benutzer
                  • 16.11.2017
                  • 2756

                  #9
                  Hallo sternap,

                  ja, Botinnen gab es wohl schon immer. Goethe z.B. ließ sich seine schweren Weinflaschen und Fresspakete von Weimar nach Jena von einer Botenfrau schleppen, sie trug alles auf dem Rücken. Aber 1792 wurde sicher keine Frau Beamtin. Das blieb wohl ihren männlichen Kollegen vorbehalten.



                  Grüße
                  Scriptoria

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