Kittel Wappen

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  • Felix Caspar
    Benutzer
    • 14.02.2023
    • 7

    Kittel Wappen

    1526 verlieh Ferdinand I (1503 – 1564) als König von Böhmen dem Urahn der Familie Kittel dieses Wappen: Ein silber-schwarz geteiltes Schild mit zwei roten Jagdhörnern und dem Wahlspruch „Semper paratus – Allzeit bereit“. Um 1750 heiratete Nachfahre Johann Christoph Kittel in Skampe die Anna Maria Schulz und ergänzte sein Familienwappen. „Kleinod: Aus der Krone wachsender rot gekleideter Mann, mit der rechten einen grünen Kranz über dem Kopf haltend“, heißt es in „Siebmachers Wappenbuch – bürgerliche Geschlechter, Bd. 3“ und im „Deutschen Geschlechterbuch“, Bd. 93 von 1936.
    Dieses Wappen befindet sich u.a. auf Einladungen zum "Kittel-Familientreffen" in Frohburg 1898 und 1936 in Dresden. Kennt wer Kittels?
    Angehängte Dateien
  • Hracholusky
    Moderator
    • 17.03.2016
    • 912

    #2
    Das gezeigte Wappen gehört einer bereits erloschenen Familie Kittel.
    Hier im Siebmacher Der abgestorbene Adel der Preußischen Provinz Schlesien, 1. Teil, Nürnberg 1887:
    Textteil:https://images.sub.uni-goettingen.de.../0/default.jpg

    Bildteil:https://images.sub.uni-goettingen.de.../0/default.jpg

    Hier dazu der Eintrag mit Wappenabbildung im Österreichischen Staatsarchiv bei den Hofadelsakten:


    Im Siebmacher bürgerliche gibt es nur ein Wappen einer Familie Kittel aus Züllichau und das sieht völlig anders aus.
    Mit besten Grüssen
    Gerd

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    • Duppauer
      Erfahrener Benutzer
      • 30.03.2014
      • 686

      #3
      Hallo Felix Caspar,

      Gerd hat sicherlich recht mir seiner vorgenannten Expertise:
      Aber wie ich sehe schreibst Du das das Wappen von Kaiser Ferdinand I, als böhmischer König 1520 an die Familie verliehen wurde.
      Das Wappen wurde also 1520 einer bürgerlichen Familie Kittel (Kittl) verliehen, denn die Adelsstandserhebung für diese Familie erfolgte ja erst 1634. Diese Adelsfamilie benutzte dann ihr bürgerliches Wappen als Adelswappen. Diese Adelslinie starb aus!
      Nun kann es aber möglich sein, das ein bürgerlicher Zweig der Familie Kittel weiter blüht und dieses Wappen, zu Recht, weiter führt!
      Folgende Voraussetzungen müssen dazu vorliegen!
      1. Die Familie muß ihre Verwandtschaft in direkter männlicher Linie zu dem Wappenwerber( derjenige der das Wappen verliehen bekommen hat) nachweisen.
      2.Die Familie muß den Namen Kittel (Kittl) noch tragen, denn das Wappen ist immer an den Namen gebunden. Alter heraldischer Spruch "Name weg=Wappen weg!"

      Wer ist denn nun genau derjenige Kittel, der 1520 von Kaiser Ferdinand I das Wappen verliehen bekommen hat?
      Wie kommst Du darauf das Kaiser Ferdinand I, als böhmischer König das Wappen verliehen hat, es sich also um eine böhmische Wappenverleihung handelt?

      Gerd ist hier der Fachmann in Sachen böhmische Wappen, vielleicht findet er ja was dazu.

      Erste Seite zum Familienbeitrag Kittel im DGB Bd.93

      Image Screenshot-20230218-015301 hosted in ImgBB


      Johann Christoph Kittel verheirate in Skampe mit Anna Schulz, konnte ich in der Ausführlichen Genealogie im DGB Bd.93 nicht finden, oder habe sie übersehen.

      Sollte sich kein Nachweis zu dem Wappen Kittel von 1520 finden muß man auch von einer Wappenusurpation, also einer widerrechtlichen Wappenannahme auf Grund des gleichen Namens ausgehen.
      Denn Namensgleichheit bedeutet nicht gleich Wappengleichheit! Auch so ein alter heraltischer Spruch,

      Aber mal sehen was Gerd oder die anderen Kollegen dazu hier finden.
      Zuletzt geändert von Duppauer; 18.02.2023, 21:11.
      Das gute Gelingen ist zwar nichts Kleines, fängt aber mit Kleinigkeiten an. (Sokrates)
      Passt auf Euch und andere auf und bleibt gesund!
      Herzliche Grüße
      Dieter

      Kommentar

      • Hracholusky
        Moderator
        • 17.03.2016
        • 912

        #4
        Hallo Dieter,

        dem Text nach wurde erst lediglich der Schild verliehen und 1750 die Helmzier. Das ist völliger Nonnsens. Im angegebenen Siebmacherband gibt es keinen Eintrag zu diesem Wappen. Das allein läßt schon darauf schließen dass es sich hier um Wappenschwindel oder -usurpation handelt. Das gezeigte Bild ist auch eine 1:1 colorierte Kopie der Zeichnung im Siebmacher "Der abgestorbene Adel der Preußischen Provinz Schlesien, 1. Teil, Nürnberg 1887".
        Es gibt zu einer Wappenverleihung wie angegeben durch König Ferdinand I. keine Einträge in den böhmischen Saalbüchern und den böhmischen Hofadelsakten im Tschechischen Nationalarchiv.
        Mit besten Grüssen
        Gerd

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        • Robert K
          Erfahrener Benutzer
          • 29.04.2019
          • 286

          #5
          Hallo Felix Caspar,

          ich will zunächst Deine Frage beantworten, ob jemand Kittels kennt:
          Ich persönlich kenne niemanden mit dem Namen, obwohl der Name sehr häufig in Deutschland vorkommt:
          Die geographische Verteilung des Nachnamens KITTEL auf der Karte von Deutschland. Genießen Sie erzeugen andere Namen Karten Ihrer Bekannten und guardarne Verbreitung.

          In Österreich sieht es so aus:
          Verteilung des Namens Kittel: Woher kommt der Name Kittel? Kostenlose Verteilungskarten mit der Verbreitung von über 200.000 Familiennamen aus Österreich


          Den bisherigen Ausführungen der Kollegen hier kann ich folgen, auch ich bin über die angesprochenen Ungereimtheiten gestolpert.

          Ich würde an Deiner Stelle tatsächlich davon Abstand nehmen, dieses Wappen zu führen, es sei denn: Du stammst in direkter männlicher Linie von der erwähnten Familie "von Kittel" ab und die Rechtslage in Österreich hat Deinem Zweig das tragen des "von" seinerzeit untersagt.

          Trotzdem gibt es zu viele Widersprüche in der Geschichte aus Deinem Startbeitrag. Woher hast Du denn diese Informationen? Stehen die auf der Rückseite des vorhandenen Wappens?

          Beste Grüße
          Robert

          Kommentar

          • Felix Caspar
            Benutzer
            • 14.02.2023
            • 7

            #6
            Kittel-Wappen Sorry

            Hallo! Bevor gleich alle über mich herfallen zur Erklärung:
            Ich habe in den Unterlagen meines Großvaters Felix Oskar Viktor Kittel (1880 – 1947) eben jene zwei Einladungen zu „Kittel-Treffen“ gefunden. Beide waren mit diesem Wappen und dem Hinweis „Familie Kittel“ geschmückt. Dazu eine Karte, die ebenfalls dieses Wappen ziert. Wenn das Wappen nur von der ausgestorbenen Adelslinie getragen werden durfte, wundert es mich (Laie), warum es danach noch auf Kittel-Briefen benutzt wurde.
            Dass Joh. Christoph Kittel das Männchen dazugefügt hat, war eine Vermutung von mir. Denn laut meiner Abstammungstafel ist ein Johann Gottfried Kittel, geb. 26.4. 1774, ein Sohn eben jenes Joh. Christoph, der Anna Maria Schultz, Tochter des Krügers vom Gasthof „Krug zum grünen Kranze“ in Skampe geheiratet hat.
            Ich habe auch nicht gesagt, dass ich das Wappen „trage“. Ich Deutscher, jetzt in Österreich lebend (f. Robert) wollte nur mehr darüber wissen.
            In unserer „Kittel“-Familie wird nur das von Gerd erwähnte Wappen geführt. Hat mein Großvater, der Rechtsanwalt und Notar Felix Kittel, Züllichau, nach der Geburt seiner drei Kinder anfertigen lassen. Das sind die drei Sterne im unteren Feld. Darüber der Hirsch (Vorfahren Jäger) und das Zeichen für Gerechtigkeit (Anwalt). Alles in blau-gold-rot.

            Kommentar

            • Manni1970
              Erfahrener Benutzer
              • 17.08.2017
              • 2396

              #7
              Hallo!

              Nur so interessehalber:

              Stammen die Einladungen von einem Hans Kittel aus Reichenberg in Böhmen?

              Das war in den 1930er Jahren ein namhafter Kittel-Familienforscher.

              MfG
              Manni

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              • Felix Caspar
                Benutzer
                • 14.02.2023
                • 7

                #8
                Kittel-Wappen

                Kann ich leider nicht sagen. Die Einladung wurde 1936 von einem Paul Kittel verfaßt: Einladung zur "30jährigen Jubiläumsfeier des Kitteltages" vom 14. bis 16.Mai in Dresden. Dort war ein Baurat Hans Kittel Ansprechpartner.

                Kommentar

                • Felix Caspar
                  Benutzer
                  • 14.02.2023
                  • 7

                  #9
                  Kann ich leider nicht sagen. Die Einladung wurde von einem Paul Kittel in Berlin verfaßt: "Einladung zum 30jährigen Jubiläum des Kitteltages" vom 14. bis 16.Mai 1936 in Dresden. Ansprechpartner dort war ein Baurat Hans Kittel.

                  Kommentar

                  • Manni1970
                    Erfahrener Benutzer
                    • 17.08.2017
                    • 2396

                    #10
                    Nee, paßt nicht. "Mein" Hans Kittel war Oberbuchhalter und 1936 bereits verstorben.

                    "Dein" Hans Kittel (1884-1949) stammte aus Dresden. Sein Vater war Barbier und kam aus Lucka in Sachsen.

                    Die waren also von den schlesischen von Kittel und Wiese noch weiter weg als die Züllichauer.

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                    • Hracholusky
                      Moderator
                      • 17.03.2016
                      • 912

                      #11
                      Hallo Felix Caspar,
                      über Dich herfallen wollte ich natürlich nicht.
                      Es gibt noch weitere Kittel-Wappen die neueren Datums sind. Falls Dich das interessiert, habe ich in einem PDF zusammengefasst.
                      Siehe dazu PN
                      Mit besten Grüssen
                      Gerd

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                      • Robert K
                        Erfahrener Benutzer
                        • 29.04.2019
                        • 286

                        #12
                        Hallo Felix Caspar,

                        ich hatte jetzt auch nicht den Eindruck, dass man über Dich "herfällt".

                        Ich habe auch nicht gesagt, dass ich das Wappen „trage“.
                        Hmm, genau das machst Du doch, siehe Dein Avatar-Bild
                        Warum führst Du nicht einfach das Familienwappen, das Dein Opa gestiftet hat...

                        Beste Grüße
                        Robert

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                        • Felix Caspar
                          Benutzer
                          • 14.02.2023
                          • 7

                          #13
                          Die bürgerlichen Kittel

                          Hallo,
                          „Nulli cedo“ heißt der Spruch im Wappen meines Großvaters. „Weiche niemals“…
                          Darum: Mich wundert’s mich (als Laien), dass alle Experten beim ursprünglichen Kittel-Wappen nur immer auf Hans von Kittel verweisen, der als Adeliger das Wappen trug – und wie sein Vetter Hans von Kittel kinderlos verstarb.
                          Deutsches Geschlecherbuch, Bd. 53/1936 Seite 227. https://ibb.co/qRP9Kcg
                          Dort heißt es aber auch: Das von ihm getragene Wappen wurde bereits seinem Urahnen in Namslau von Kaiser Ferdinand I. verliehen. Da der schon 1564 starb, muss das also früher gewesen sein. Vermutlich zur Zeit seiner habsburgischen Regentschaft in Böhmen (1525/1526).
                          Damit dürfte auch nicht der als mögliche Stammesvater genannte Andreas Kittel (Pastor an der Stadtkirche St. Peter und Paul) der erste Wappenträger gewesen sein (er studierte nach 1560, starb 1572 an der Pest), sondern wohl dessen Vater oder Großvater (zeitlich!). Das Wappen bekam Kittel als bürgerliches Geschlecht in Namslau. Wie viele Nachfahren danach das Wappen tragen durften, ist unbekannt.

                          Nur einer von ihnen war jedenfalls Andreas Kittel, dessen Sohn Johann 1591 Vater von Hans Kittel wurde. Als erfolgreicher Kaufmann erwarb dieser die Güter Wiese, Hochkirch und Neusorge. Warum er und sein gleichnamiger Vetter 1634 in den böhmischen Ritterstand erhoben wurden, ist unbekannt. Da es keine „Verdienste“ gibt, wird angenommen, dass sie die Titel gekauft haben. Beide Hans von Kittel blieben kinderlos, der von Wiese und Hochkirch sogar trotz vier Ehen…
                          (Oskar Pusch, Die Breslauer Rats- und Stadtgeschlechter von 1241 bis 1741).
                          Damit nun aber zu sagen: "Adel tot – Wappen weg" oder „Familie erloschen – Wappen weg", oder „widerrechtliche Annahme“ halte ich für verwegen. Zumal das Wappen offensichtlich zum Zeitpunkt des Todes von Hans von Kittel 1662 schon mehr als 100 Jahre in den bürgerlichen Familien Kittel geführt wurde. Und wie viele Nachfahren daraus hervorgekommen sind, weiß niemand.
                          Darum auch hier meine Anfrage. Mein ältester bekannter Urahn ist besagter Johann Christoph Kittel, Krüger aus Sampe, der dort am 22.9. 1664 mit „drei kleinen Huben“ (Ländereien) das Wirtshaus von seinem Schwiegervater Tobias Walter gekauft hat (Urkunde im Stift Trebnitz vom 8.3. 1665). Und nun suche ich einfach mögliche Bindeglieder nach Namslau.
                          Übrigens: auch Erich Kittel (1902 – 1974), ehemaliger Direktor des Staatsarchives Detmold, führt seine Herkunft auf das Namslauer Geschlecht zurück, so der Herolds-Ausschuss der Deutschen Wappenrolle. Trotzdem ließ er sich 1949 (wie auch mein Großvater) noch ein eigenes Wappen eintragen.

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                          • Hracholusky
                            Moderator
                            • 17.03.2016
                            • 912

                            #14
                            Hallo Felix Caspar,

                            es geht ganz einfach darum das die Verleihung nicht nachweisbar ist. Im Geschlechterbuch ist ja auch keine Quelle angegeben. Im Tschechischen Nationalarchiv in den Unterlagen der böhmischen Hofkanzlei gibt es dazu keinen Eintrag und in den Abschriften, den böhmischen Saalbüchern auch nicht. Natürlich kann es auch sein das ganz einfach der Eintrag nicht gemacht wurde. Des weiteren wird wohl keiner noch im Besitz des Wappenbriefes sein. Als nächstes müsste der Nachweis erbracht wqerden das man auch von dem damit bedachten abstammt. Das werden auch alles Gründe sein warum Dein Vorfahr ein neues Wappen hat beim "Herold" eintragen lassen, da ohne Nachweis das andere Wappen nicht eingetragen wird.
                            Mit besten Grüssen
                            Gerd

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                            • Manni1970
                              Erfahrener Benutzer
                              • 17.08.2017
                              • 2396

                              #15
                              Es ist ärgerlich, daß diese poln. DigiBib den Zugang zu den Deutschen Geschlechterbüchern für Deutsche gesperrt hat. So kann man leider nicht in dem o.g. Neumarker-Band nachlesen, was da sonst noch steht – Dieter hatte uns ja nur die erste Seite gezeigt.

                              Bekannt ist dieser ev. Pfarrer Andreas Kittel, den Pusch in seinem Buch über die Breslauer Ratspersonen als Urahn setzt. Pusch läßt sich insofern verbessern bzw. ergänzen:

                              Kittel Andreas war nach seinem Eintrag in die Uni-Matrikel ein Namslauer:

                              Er schrieb sich dort also am 7.5.1563 ein, wurde zunächst Lehrer und daher auch nicht in Wittenberg ordiniert, sondern in Brieg am 29.91568, und zwar als Diakon nach Namslau. Erst 1570 erhielt er dort die Berufung zum deutschen Pastor, obwohl sein Amtsvorgänger bereits am 23.5.1568 verstorben war. Andreas heiratete dessen Witwe im Januar 1569 – eine Anna ? aus Strehlen. Er selbst starb dann wie bekannt am 22.9.1572 an der Pest.

                              Und wer ist nun der Urahn nach diesem Artikel im Deutschen Geschlechterbuch? In der sichtbaren Fußnote steht ja nichts darüber sowie auch nicht, woher der Autor das mit dem Wappenbrief von Ferdinand I. hat.

                              Vl. aus dem Adelsbrief von 1634 – dann müßte man sich davon zunächst mal eine Kopie besorgen.

                              Jedenfalls wäre also bei der Nobilitierung der Schild unverändert übernommen worden und als Wappenbesserung u. Helmzier nur das Männlein mit dem Kranz in der Hand dazugekommen – ungewöhnlich!

                              Schließlich zeigt das Wappen auf der Einlandungskarte eben das von 1634 – und das kann niemand mehr in den 1930er Jahren führen, weil die adligen Kittel und Wiese da schon lange ausgestorben waren.

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