Bitte um Hilfe -> kann Nachnamen nicht eindeutig evangelischen oder jüdischen Vorfahren zuordnen

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  • DannyMusik
    Benutzer
    • 07.06.2019
    • 8

    Bitte um Hilfe -> kann Nachnamen nicht eindeutig evangelischen oder jüdischen Vorfahren zuordnen

    Guten Tag allerseits,

    ich hoffe, meine Frage ist nicht schon anderweitig beantwortet worden. Ich habe bereits viel im Faden "Jüdische Familienforschung" gelesen und auch schon einige der Links besucht. Leider habe ich bisher nichts gefunden, was mir geholfen hat. Vielleicht habe ich etwas übersehen und bedanke mich daher für Hinweise.

    Es geht darum, dass ich die Forschungen meines Vaters gesichtet habe und mir dabei aufgefallen ist, dass wir jüdisch erscheinende Nachnamen in der Verwandtschaft hatten. Beispielsweise "Gerson Mosen" oder "Maria Hirsch", sowie "Kuhne", "Lehmann", "Meyer" etc.

    Mein Vater ist sich jedoch sicher, dass alle unsere Vorfahren evangelisch waren. Er hat die Daten aus evangelischen Kirchenbüchern (teils zurück bis ins 17. Jahrhundert) und sagte mir, dass bei den meisten Vorfahren auch die evangelische Konfession angegeben war. Bei denen, wo dieser Vermerk fehlte, fehlte er beim ganzen Kirchenbuch.

    Irgendwie, irgendwann müssen doch aber diese Namen in unsere Familie gekommen sein?

    Meines Wissens mussten Juden erst im 18. Jahrhundert feste Familiennamen annehmen. Wie kann es dann aber sein, dass wir einen anscheinend evangelischen Gerson Mosen im 17. Jahrhundert in der Familie hatten?

    Mein Vater sagt, er hat von jüdischer Genealogie keine Ahnung. Ich selbst lese seit Wochen im Internet herum, habe aber nichts Hilfreiches gefunden und bin frustriert. Vielleicht habe ich auch einfach falsch gesucht.

    Viele meiner Familiennamen gelten als ausgestorben oder extrem selten, z.B. "Scharott" oder "Pineder". Andere Angaben sind total widersprüchlich.

    Ich wüsste einfach gerne, was der nächste Schritt ist, um herauszufinden, warum meine Vorfahren hießen, wie sie hießen - ganz egal, was dabei herauskommt. Vielleicht hat jemand einen Tipp, einen Anhaltspunkt oder einen Link zu einer Anleitung für einen Newbie. Das wäre ganz toll.

    Falls es relevant ist:

    Meine Vorfahren kamen aus dem heutigen Litauen, Russland, Polen, Sachsen und Brandenburg sowie Sachsen-Anhalt.

    Ich bedanke mich sehr herzlich, falls jemand hier eine Idee dazu hat. Falls jemand einen der genannten Familiennamen hat, kann ich auch gerne mit meinen bzw. den Daten meines Vaters weiterhelfen.

    MfG,

    DannyMusik
  • Horst von Linie 1
    Erfahrener Benutzer
    • 12.09.2017
    • 19713

    #2
    Guten Tag,

    Du müsstest schon etwas mehr ins Detail gehen.
    Gerson Mosen lebte wann und wo?
    Sind seine Eltern bekannt?
    Wie hießen die mit Vornamen?
    Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
    Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
    Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

    Und zum Schluss:
    Freundliche Grüße.

    Kommentar

    • scheuck
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2011
      • 4383

      #3
      "jüdisch"

      Zitat von DannyMusik Beitrag anzeigen
      Es geht darum, dass ich die Forschungen meines Vaters gesichtet habe und mir dabei aufgefallen ist, dass wir jüdisch erscheinende Nachnamen in der Verwandtschaft hatten. Beispielsweise "Gerson Mosen" oder "Maria Hirsch", sowie "Kuhne", "Lehmann", "Meyer" etc.
      DannyMusik
      Hallo, Danny!

      Zunächst mal herzlich willkommen im Club derjenigen, die ewig auf der Suche sind

      Natürlich müsste man weitere Einzelheiten zum "Gerson Mosen" wissen, aber ganz generell kann man nichts pauschalisieren. - Abgesehen von Gerson Mosen finde ich nicht, dass die anderen Namen "jüdisch klingen".

      Meine Ur-Großmutter ist eine geborene Grünthal, ihr Großvater war Küster in einer evangelischen Kirche .

      Wie viele Mädchen haben den "jüdischen" Vornamen Judith oder Jutta und sind dabei von jüdischen Vorfahren so weit entfernt wie die Kuh vom Sonntag?
      Herzliche Grüße
      Scheuck

      Kommentar

      • Svenja
        Erfahrener Benutzer
        • 07.01.2007
        • 4337

        #4
        Hallo Danny

        Grundsätzlich gilt, beginne bei einer Generation, zu der dir bereits vollständige Angaben (Daten und Orte) vorliegen und suche die Kirchenbucheinträge. Hat dein Vater die Kirchenbücher selbst eingesehen und besitzt er Kopien der Einträge oder nur Abschriften? Du solltest dir immer Kopien des vollständigen Textes inkl. zusätzlichen Bemerkungen besorgen.

        Es kam manchmal vor, dass jüdische Personen zum christlichen Glauben konvertierten. Das wurde dann auch im christlichen Kirchenbuch vermerkt (das habe ich selber mal in einem KB in Tschechien gesehen). In der Regel erhielten sie dann allerdings einen neuen christlichen Namen.

        Meines Wissens mussten Juden erst im 18. Jahrhundert feste Familiennamen annehmen
        In Deutschland war das sogar erst Anfangs des 19. Jahrhunderts der Fall. Wie es in Polen, Litauen und Russland war, entzieht sich meiner Kenntnis.

        Wie kann es dann aber sein, dass wir einen anscheinend evangelischen Gerson Mosen im 17. Jahrhundert in der Familie hatten?
        Ich erinnere mich, dass wir eine ähnliche Diskussion kürzlich schon mal hatten in diesem Forum. Dabei kam heraus, dass auch die Hugenotten oder Mennoniten gerne biblische Namen benutzten.

        Gruss
        Svenja
        Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
        https://iten-genealogie.jimdofree.com/

        Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

        Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

        Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

        Kommentar

        • Scherfer
          Moderator
          • 25.02.2016
          • 2512

          #5
          Ich würde vermuten, dass es sich möglicherweise um einen getauften Juden gehandelt haben könnte. Wenn Du den Herkunftsort dieses Gerson Moses kennst, könntest Du das dortige Kirchenbuch nach einer Erwachsenentaufe durchforsten. Manchmal finden die sich auch nicht im normalen Taufbuch, sondern in einer Sektion "Bemerkungen" o.ä.

          In meinem Fall ließ sich einer meiner jüdischen Vorfahren, ein Schutzjude und Kaufmann, kurz nach 1800 mitsamt seiner Frau und zahlreichen Kindern christlich taufen. Sie bekamen dabei alle auch neue christliche Namen.

          Kommentar

          • DannyMusik
            Benutzer
            • 07.06.2019
            • 8

            #6
            Erstmal vielen Dank an euch alle, dass ihr euch mit meinem Anliegen auseinandergesetzt habt, und vielen Dank auch für das freundliche Hallo .

            Gerson Moses hieß wohl mit vollem Namen "Friedrich Gerson Mosen". Über sein Geburtsdatum ist nichts bekannt, auch nicht über das seines Sohnes Christian August. Sein Enkel Christian August ist 1761 geboren. Die Namen könnten tatsächlich auf eine Konversion zum Christentum hindeuten. Die Familie kam ursprünglich aus dem Grenzgebiet Polen/Brandenburg/Sachsen, später lebten sie in Sonnewalde im Elbe-Elster-Kreis, da ist Gersons Urenkelin Christiana Carolina am 30.03.1798 geboren.

            Die Aufzeichnungen sind zum Teil abfotografiert, da werde ich nochmal nachsehen, was abgeschrieben und was fotografiert ist.

            Also an Vornamen haben wir neben "Gerson" keinen, der eindeutig jüdisch ist - wir haben einige "Simon", "David", "Benjamin", "Esther", "Susanne" - aber auch "Hedwig" oder "Karl".

            Nach Erwachsenentaufen werde ich auch mal schauen, vielen Dank für den Tipp!

            In die Richtung "Hugenotten/Mennoniten" werde ich auch mal forschen, das macht auf jeden Fall Sinn.

            LG

            Kommentar

            • Svenja
              Erfahrener Benutzer
              • 07.01.2007
              • 4337

              #7
              Hallo Danny

              Wenn Christiana Carolina die einzige der genannten Personen ist, von der du vollständige Angaben und alle Kirchenbucheinträge hast, solltest du als erstes versuchen die Kirchenbucheinträge zu Christian August, geboren 1761, zu finden. Wenn du zu ihm alle Einträge gefunden hast und genügend Angaben daraus hervorgehen, kannst du nach Einträgen zu seinem Vater Christian August suchen und erst danach nach Einträgen zu Friedrich Gerson Moses.

              Gruss
              Svenja
              Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
              https://iten-genealogie.jimdofree.com/

              Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

              Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

              Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

              Kommentar

              • DannyMusik
                Benutzer
                • 07.06.2019
                • 8

                #8
                Danke, Svenja! Da werde ich mich nochmal zu schlau machen.

                Kommentar

                • Horst von Linie 1
                  Erfahrener Benutzer
                  • 12.09.2017
                  • 19713

                  #9
                  Zitat von DannyMusik Beitrag anzeigen
                  Gerson Moses hieß wohl mit vollem Namen "Friedrich Gerson Mosen". Über sein Geburtsdatum ist nichts bekannt, auch nicht über das seines Sohnes Christian August. Sein Enkel Christian August ist 1761 geboren. Die Namen könnten tatsächlich auf eine Konversion zum Christentum hindeuten.

                  Guten Tag,
                  im Falle einer Konversion wäre der jüdische Vorname aufgegeben worden.
                  Mein Ururgroßvater hieß (auch Johann) Christian August. Was sollte da auf eine Konversion hindeuten?

                  Und dumme Frage: Ist Mosen der dritte Vorname oder, wie ich annehmen darf, der Familienname?
                  Bei einer Konversion hätte man sicher nicht den Familiennamen Mosen vergeben.
                  Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
                  Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
                  Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

                  Und zum Schluss:
                  Freundliche Grüße.

                  Kommentar

                  • DannyMusik
                    Benutzer
                    • 07.06.2019
                    • 8

                    #10
                    Hallo Horst von Linie 1,

                    danke für die Information, dass die Namen dann aufgegeben worden wären!

                    Ich hatte nur gedacht, da er selbst noch Gerson Moses hieß und die Kinder dann oft irgendetwas mit "Christian" hießen, dass man eben die eigene -eventuell neue - Christlichkeit betonen wollte. Anscheinend liege ich damit falsch (?). An sich sind die Namen der Kinder nicht ungewöhnlich; ich habe nur bisher keine Kinder von ihm gefunden, die den Namen "Gerson" weiter getragen hätten.

                    Mosen ist der Familienname.

                    Ich konnte jetzt noch rausfinden, dass er 1715 eine Anna Sophie Dreßig geheiratet hat; das muss in der Nähe des Ortes Dahme/Mark gewesen sein. Der erste Sohn, also ein noch früherer Sohn, hieß "Friedrich Wilhelm" und wurde 1716 in Dahme geboren; die Taufpaten waren Susanna Magdalena und Zacharias Mosens. Mein Vater hat die Unterlagen übrigens abfotografiert und wir konnten zusammen rausfinden, dass Friedrich Gerson Moses wohl Apotheker war.

                    Ich hatte zuletzt überlegt, ob er Hugenotte gewesen sein könnte. Allerdings frage ich mich, warum dann all Einträge zu seiner Familie in einem lutherischen Kirchenbuch auftauchen. Hugenotten waren doch französisch-reformiert?

                    Kommentar

                    • Horst von Linie 1
                      Erfahrener Benutzer
                      • 12.09.2017
                      • 19713

                      #11
                      Guten Tag,
                      wenn GERSON ein Lesefehler wäre und der Friedrich GEREON geheißen hätte?
                      Notfalls muss man halt auch mal das Leben des Zacharias Mosen beleuchten.
                      Hier er oder sein Namensvetter:
                      Dorfkirche Ihlow Zacharias Mosen.
                      Der Link will gerade nicht.
                      Zuletzt geändert von Horst von Linie 1; 10.06.2019, 09:26.
                      Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
                      Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
                      Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

                      Und zum Schluss:
                      Freundliche Grüße.

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                      • hagggi
                        Erfahrener Benutzer
                        • 19.08.2012
                        • 721

                        #12
                        Hallo Danny,
                        Mosen ist auch ein Dorf- Ortsteil von Wünschendorf/ Elster. Bis Dahme/ Mark sind das nur ca. 250Km. Möglich das einer deiner Ahnen von dort kahm? Das ist in meinen Augen wahrscheinlicher, wenn wie du schreibst die Eintragungen aus Ev. KB's stammen.
                        Viele Grüße Hagggi

                        Ich suche:im Raum Wanzleben, Haldensleben, nordwestliches Magdeburg
                        Kinder( 19 von 21!!! schon gefunden) von Carl August Friedrich PLATE *:15 Jan 1863 Erxleben, Ohrekreis +:22 November 1945 Groß Ottersleben, Magdeburg
                        °° 20 Oktober 1887 Olvenstedt, Magdeburg
                        mit: Henriette Emma Bertha SCHÖNEBERG *:11 April 1866 Olvenstedt, Magdeburg +:09 May 1939 Groß Ottersleben, Magdeburg

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                        • DannyMusik
                          Benutzer
                          • 07.06.2019
                          • 8

                          #13
                          Zitat von Horst von Linie 1 Beitrag anzeigen
                          Guten Tag,
                          wenn GERSON ein Lesefehler wäre und der Friedrich GEREON geheißen hätte?
                          Notfalls muss man halt auch mal das Leben des Zacharias Mosen beleuchten.
                          Hier er oder sein Namensvetter:
                          Dorfkirche Ihlow Zacharias Mosen.
                          Der Link will gerade nicht.
                          Wäre möglich, dass es auch Gereon gewesen sein könnte. Ich war erst gestern bei meinem Vater und habe mir die Unterlagen angesehen.

                          Ihlow und Zacharias Mosen wurden bei der Taufe, ich glaube von "Friedrich Wilhelm" 1716, erwähnt.

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                          • DannyMusik
                            Benutzer
                            • 07.06.2019
                            • 8

                            #14
                            Zitat von hagggi Beitrag anzeigen
                            Hallo Danny,
                            Mosen ist auch ein Dorf- Ortsteil von Wünschendorf/ Elster. Bis Dahme/ Mark sind das nur ca. 250Km. Möglich das einer deiner Ahnen von dort kahm? Das ist in meinen Augen wahrscheinlicher, wenn wie du schreibst die Eintragungen aus Ev. KB's stammen.
                            Möglich. Da könnte man auch mal weiter nachschauen.

                            Auf jeden Fall danke für die ganzen Hinweise!

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                            • DannyMusik
                              Benutzer
                              • 07.06.2019
                              • 8

                              #15
                              Ich habe nochmal nachgefragt und da scheint tatsächlich "Gerson" zu stehen, mit einem typischen "s".

                              Ein Foto kann ich leider erst in ein paar Wochen einstellen, da ich dann erst wieder vor Ort sein werde und die Unterlagen einsehen werden kann.

                              War der Name "Gerson" denn auch in lutherischen Kreisen üblich? Dahme hat zu der Zeit, als Friedrich Gerson Mose(n) lebte, anscheinend zum Kurfürstentum Sachsen gehört, das weder besonders hugenotten- noch besonders judenfreundlich war, sondern sehr streng lutherisch.

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