Genealogie der Familie DREHER in Schwechat bei Wien

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  • georg friederici
    Erfahrener Benutzer
    • 04.06.2006
    • 358

    Genealogie der Familie DREHER in Schwechat bei Wien

    VORBEMERKUNG: über die zur damaligen Zeit (19.Jh) weltweit grösste und sehr bekannte SCHWECHATER BRAUEREI findet sich sehr viel geschichtliches geschrieben, so z.Bspl. im Meyers Konversations-Lexikon 1875, usw., usw.
    ..................................................
    GENEALOGIE: suche informationen zu
    Grete FRIDERICI (* um 1875, + ...) verheiratet mit Anton Eugen DREHER (* 1871, + 1925).
    a) genealogische Informationen, Daten
    b) Lebenslauf und Aufgaben von Anton Eugen DREHER in der Brauerei
    c) etwaige vorhandene Kinder
    d) etwaige vorhandene Bilder
    e) Angaben zum verunglückten Bruder, Ingenieur Hugo FRIDERICI (+ 1914)
    .........................................
    Jeder Hinweis ist von Interesse
    Grüsse aus Oldenburg.
    Georg Friederici
    ....................
  • Valentin1871

    #2
    Ein erster Anfang...

    zu a)
    Die Trauung fand am ∞ 6.9.1895 in Schwechat statt: http://data.matricula-online.eu/de/o.../02-10/?pg=251

    Anton Eugen(-ius) Theodor DREHER (* 9.6.1871 Schwechat, † 14.8.1925 Schwechat)
    Margarethe Friederike Mathilde FRIDERICI (* 18.9.1872 Vordernberg, † 25.8.1951 Wien XIII)

    zu c)
    Auf die Schnelle lässt sich in den Schwechater Taufbüchern ein Sohn finden,
    der in Triest geboren wurde:

    Anton Eugen Theodor Ferdinand DREHER (* 7.5.1898 Triest, ~ 15.7.1898 Schwechat, ⚔ 1.4.1917 Galizien)

    Nachtrag:
    Im Neuen Wiener Journal findet sich ein Artikel zum Tod des Anton Eugen DREHER http://anno.onb.ac.at/cgi-content/an...search&seite=2
    Der Sohn ist gefallen. Es gab noch eine Tochter.
    Die Ehe wurde wurde 1908 geschieden.
    Zuletzt geändert von Gast; 13.10.2017, 22:06. Grund: Geburts-/Taufeinträge und Sterbeeinträge direkt verlinkt

    Kommentar

    • Valentin1871

      #3
      zu e)
      Der Ing. Hugo FRIDERICI ist auf dem Friedhof Wien-Hietzing begraben, für Grabnummer siehe https://www.friedhoefewien.at/grabsuche.
      Margarethe DREHER (sehr wahrscheinlich die o.g. Schwester) ist ebenfalls in dem Grab beerdigt, ebenso eine Mathilde FRIDERICI (so hieß seine Mutter).

      Mit dem Begräbnisort findet sich leicht sein Sterbeeintrag in den Büchern von Hietzing.
      Er ist in Folge einer Dynamitexplosion in Pressburg gestorben.
      Da nur sein Alter und kein Geburtsdatum angegeben ist, schnell noch einen Blick in der Taufmatrikel von Vordernberg...

      Hugo Heinrich Ferdinand FRIDERICI (* 6.6.1879 Vordernberg, † 5.3.1914 Pressburg/Bratislava)
      Zuletzt geändert von Gast; 13.10.2017, 17:01. Grund: Geburt- und Sterbeeintrag direkt verlinkt

      Kommentar

      • Valentin1871

        #4
        zu d)
        Ein Foto von Anton Eugen DREHER in der Zeitung http://anno.onb.ac.at/cgi-content/an...ef=anno-search (unten rechts).
        Eine weitere Recherche bei http://anno.onb.ac.at/anno-suche lohnt sich.
        Zuletzt geändert von Gast; 13.10.2017, 16:45.

        Kommentar

        • georg friederici
          Erfahrener Benutzer
          • 04.06.2006
          • 358

          #5
          Bier-Dreher in Schwechat bei Wien

          VIELEN VIELEN DANK !
          So eine schöne vollständige Antwort !
          Ich habe mich sehr gegreut !
          Liebe Grüsse aus Oldenburg
          Georg Friederici

          Kommentar

          • Valentin1871

            #6
            Zitat von georg friederici Beitrag anzeigen
            So eine schöne vollständige Antwort !
            Na die Tochter fehlte aber noch...

            zu c)
            Die Zeitungen kennen sie beim Spitznamen Kitty und es finden sich Hinweise zur Vermählung.
            Die Trauung mit dem Fregattenkapitän Alfons Franz WÜNSCHEK, gebürtig aus Mähren, fand am ∞ 21.2.1916 in Schwechat statt:
            http://data.matricula-online.eu/de/o.../02-13/?pg=210.
            Die tschechische Seite http://www.muzeumzatec.cz/vyvozni-pivovar.html nennt zudem ihr Sterbejahr und ihre weiteren Vornamen.

            Katharina "Kitty" Margarethe Anna DREHER verh. WÜNSCHEK-DREHER (* 12.9.1896 Triest, † 1978)
            Zuletzt geändert von Gast; 13.10.2017, 22:08.

            Kommentar

            • georg friederici
              Erfahrener Benutzer
              • 04.06.2006
              • 358

              #7
              Wünschek-Dreher

              SUCHE die KINDER von:
              Katharina Margarethe Anna Dreher
              * 12.09.1896 in Triest,
              + 1978 in .........
              oo 21.02.1916 in Schwechat mit:
              Alfons Franz Wünschek
              * 22.05.1871 in Boschowitz, Mähren,
              + ... 1949 in .........
              k.k. Fregattenkapitän
              wahrscheinlich einzige Erben der Brauerei in Schwechat (?)
              .................................................
              Zusatzfrage:
              was bedeutet KADWERK ?
              Hüttenverwalter beim Kadwerk II, III und V.
              .................................................. ........
              Liebe Grüsse aus Oldenburg
              Georg Friederici

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              • Kasstor
                Erfahrener Benutzer
                • 09.11.2009
                • 13440

                #8
                Hallo,

                die von mir überprüften Kadwerke als google books-Funde waren immer Radwerke: https://de.wikipedia.org/wiki/Radwerk

                Eine google Suche Wünschek-Dreher bietet sich ja irgendwie an :


                Frdl. Grüße

                Thomas
                Zuletzt geändert von Kasstor; 14.10.2017, 17:05.
                FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

                Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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                • mcrichvienna
                  Erfahrener Benutzer
                  • 13.10.2016
                  • 820

                  #9
                  Das Ende der Geschichte

                  Zitat von Kasstor Beitrag anzeigen
                  Eine google Suche Wünschek-Dreher bietet sich ja irgendwie an :
                  http://www.gutenhof.at/reitsportzentrum/historie
                  1903: Käthe Dreher kauft den GUTENHOF und vererbt ihn
                  1937: an ihre Enkelin Kitty Wünschek-Dreher, die ihn nach ihrem Tod weiter an ihre Enkelin gibt.
                  1978: Diana Wünschek führt den GUTENHOF seither als landwirtschaftlichen Gutsbetrieb.
                  2013: Diana Wünschek überträgt ihren Kindern Katharina und Jan-Anton Wünschek den GUTENHOF.

                  Kommentar

                  • mcrichvienna
                    Erfahrener Benutzer
                    • 13.10.2016
                    • 820

                    #10
                    Brauerei Schwechat - WIKI

                    Zitat von georg friederici Beitrag anzeigen
                    wahrscheinlich einzige Erben der Brauerei in Schwechat (?)
                    Das Schwechater Brauhaus wurde im Jahr 1632 von Peter Descrolier, dem „Camerdiener und Camerzahlmeister des Erzherzog Matthias“ am Frauenfelde zu Schwechat, gegründet. Die Klein-Schwechater Brauerei wurde mehrfach zerstört und wechselte noch öfters ihren Besitzer, bis am 22. Oktober 1796 Franz Anton Dreher, Bräumeister der k. k. Haupt- und Residenzstadt Wien, das Brauhaus kaufte.

                    Drehers Sohn Anton Dreher übernahm 1837 von seiner Mutter den Betrieb und läutete eine neue Ära in der Geschichte der Brauerei ein.

                    Nach dem Tod von Anton Dreher im Jahr 1863 übernahm 1870 dessen Sohn Anton Dreher junior das Unternehmen der Brauerei Schwechat und wandelte es im Jahr 1905 in die "Anton Drehers Brauereien Aktiengesellschaft" um.

                    1921, nach dem Tod von Anton Dreher jun., wurde letztwillig verfügt sein damals acht Jahre alter Enkel Oskar Dreher zum Universalerben und zum des Hauses Dreher bestimmt und Drehers ältester Sohn Anton Eugen Dreher (1871–1925) zum Präsidenten der Vereinigten Brauereien AG gewählt. Nach dessen Tod wurde die Führung des Bierkonzerns von einem Verwandten Anton Eugen Drehers übernommen, der jedoch im selben Jahr noch die ihm zugefallenen Aktien der Brauerei zur Gänze an ein Bankenkonsortium verkaufte.

                    Mit dem am 25. Februar 1926 in Abbazia eingetretenen Tod des zwölfjährigen Oskar erlosch die österreichische Linie der Familie Dreher.
                    [Allerlei. Österreich. (…) Die österreichische Linie der Familie Dreher ausgestorben. In: Badener Zeitung, Nr. 18/1926 (XLVII. Jahrgang), 3. März 1926, S. 4, unten rechts]

                    Weitere Quellen:
                    Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (Seite 199 und Seite 200)
                    .
                    Zuletzt geändert von mcrichvienna; 26.12.2017, 09:42.

                    Kommentar

                    • carinthiangirl
                      Erfahrener Benutzer
                      • 12.08.2006
                      • 1608

                      #11
                      Geschichte der Brauerei Schwechat

                      Brauerei Klein Schwechat und Franz Anton Dreher:
                      1632 gründet Peter Descrolier, Kammerdiener und Zahlmeister des Erzherzog Matthias, die Brauerei Klein-Schwechat.

                      Die Erfolgsgeschichte von Schwechater Bier begann 1760 als Franz Anton Dreher als Kellner nach Wien kommt und die Brauerei Ober-Lanzendorf in Pacht nimmt. 1782 pachtet er auch das Brauhaus „Im unteren Werd“ und führt dieses mit nennenswertem Erfolg.

                      Für 19.000 Gülden erwirbt 1796 Franz Anton Dreher auch die Brauerei Klein-Schwechat samt 46 Joch Äcker im Frauenfeld und 32 Joch im Unteren Feld, ferner zwei Tagwerk Wiesen an der Liesing, 1 1/2 Tagwerk Garten und das Herberghäusl.

                      Brauerei Klein Schwechat und Anton Dreher sen.:
                      1810 wird Anton Dreher, als Sohn von Franz Anton Dreher geboren. Auch er folgt dem alten Braumeisterbrauch und praktiziert in einer fremden Brauerei in Simmering.

                      Durch Reisen nach München und England rüstet er sich für sein zukünftiges Braumeister-Dasein, indem er umfangreiches Wissen über die Braukunst sammelt!

                      1836 nimmt Anton Dreher die Brauerei Klein-Schwechat zuerst in Pacht. 1839 kauft er sie seiner Mutter ab.

                      Das Klein Schwechater Lagerbier:
                      1841 lagert Dreher im Wirtshaus „Zur Kohlkreunze“ sowie in Dreher’s Haus in Kledering zum ersten Mal helles untergäriges Bier ein und brachte es nach vollkommener Ablagerung unter der Marke „Klein-Schwechater Lagerbier“ nach Wien.

                      Hier wurde es mit solcher Begeisterung aufgenommen, dass die Wiener nur noch Schwechater trinken wollten. Dies war die Geburtstunde des heute weltweit vertretenen „Lagerbiers“!

                      Der große Ansturm auf das Lagerbier brachte es allerdings auch mit sich, die Hilfe von Maschinen in Anspruch zu nehmen. Dreher setzte 1848 als erster Brauer von Österreich eine Dampfmaschine zum Bierbrauen ein. Diese ist heute im Technischen Museum in Wien ausgestellt!

                      Anton Dreher jun.:
                      Nachdem 1863 Anton Dreher sen. stirbt, übernimmt 1870 Anton Dreher jun. (geb. 1849) nach Absolvierung des akademischen Gymnasiums in Wien die Leitung des Brauereikonzerns.

                      Im „eislosen Winter“ 1872 musste das zur Kühlung notwendige Eis, ca. 100 Millionen Kilogramm, aus Polen mit der Eisenbahn gebracht werden. Diese Erfahrungen veranlassen Anton Dreher sich mit der künstlichen Kühlung und Eiserzeugung zu beschäftigen. Professor Carl von Linde erhielt den Auftrag zur Konstruktion einer Kühlmaschine, die Dreher 1877 im Brauhaus Triest und danach auch in Schwechat aufstellte. Dreher war somit der erste Brauer überhaupt, der die künstliche Kellerkühlung einführte. Diese bahnbrechende Erfindung ist bis heute unentbehrlich.

                      Am 4. Juni 1883 besucht Kaiser Franz Josef zum zweiten Mal die Brauerei und verleiht Anton Dreher jun. das Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens. 1897 erhielt Dreher das Komturkreuz, später das Großkreuz dieses Ordens und 1902 den Orden der eisernen Krone II. Klasse.

                      1897 erzeugte die Brauerei Schwechat unter Anton Dreher jun. die Riesenmenge von 739.639 Hektoliter Bier, das war mehr als das Doppelte seit der Übernahme der Brauerei von seinem Vater. In den folgenden Jahren entwickelten sich die „Dreherschen“ Brauhäuser mit einer Gesamtproduktion von zirka 1,25 Millionen Hektoliter zum größten Brauereiunternehmen der Welt, das von einem Eigentümer geführt wurde. 1905 wurde die Brauerei in „Anton Drehers Brauereien Aktiengesellschaft“ umbenannt.

                      Vereinigte Brauereien und der Erste Weltkrieg:
                      Die Brauerei St. Marx wurde im Laufe der Zeit eine spürbare Konkurrenz für die Schwechater Brauerei. 1913 erfolgte die Fusion der Brauerei Schwechat mit der Brauerei St. Marx sowie auch mit der Brauerei Simmering zur „Vereinigte Brauereien Schwechat, St. Marx, Simmering – Dreher, Mautner, Meichl Aktiengesellschaft“.

                      Während des Ersten Weltkrieges erfolgten hohe Abgaben an die Kriegskasse. Der Bierausstoß sank von 1.276.751 HL vor dem Krieg auf einen Kriegstiefststand von 94.200 HL. Produziert wird nur minderwertiges „Kriegsbier“. Das Brauhaus Schwechat wurde auf eigene Kosten in ein Kriegsspital für 80 Mann umgestaltet. Die an der Front tätigen Mitarbeiter erhielten während der gesamten Kriegsdauer ihr Gehalt. Hinterbliebene wurden von der Familie Dreher unterstützt. Der Braubetrieb war zwar drastisch eingeschränkt – aber niemals stillgelegt.

                      Das Ende der Familiendynastie Dreher:
                      1921 stirbt Anton Dreher. Er hat sich in der Geschichte der heimischen Brauindustrie einen bleibenden Platz dadurch gesichert, dass er das Werk seines unvergänglichen Vaters zu nie geahnter Größe empor trug.

                      Nach seinem Tod wird sein ältester Sohn Anton Eugen Dreher (geb. 1871) zum Präsidenten der Vereinigten Brauereien AG gewählt. Bereits 1925 jedoch stirbt Anton Eugen Dreher. Somit scheidet der letzte Schwechater Brauherr, der sich mit der Schöpfung seiner Vorfahren untrennbar verbunden fühlte, aus dieser Welt. Die Führung des Konzerns wurde von einem Verwandten Eugen Drehers übernommen. Dieser füllte die Stelle jedoch nicht aus und verkaufte 1925 die ihm zugefallenen Aktien der Brauerei zur Gänze an ein Bankenkonsortium. Damit endet die 130-jährige Geschichte der Familiendynastie der Drehers mit der Brauerei Schwechat.

                      1927 und 1928 werden die Hütteldorfer Brauerei-Aktiengesellschaft, die Brauerei Jedlesee sowie die Brauerei Waidhofen in die Vereinigte Brauereien AG aufgenommen. Das Unternehmen heißt nun „Vereinigte Brauereien Schwechat, St. Marx, Simmering, Hütteldorf, Dreher, Mautner, Meichl Aktiengesellschaft“.

                      Die Familie Mautner-Markhof, die seit vielen Jahren mit dem Brauwesen verbunden ist, übernimmt 1935 die Mehrheit der Aktien. Ein Jahr später fusionieren die Vereinigten Brauereien AG mit der Brauerei St. Georg.......

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