Rückrechnung Geburtstag/Altersangaben in Traueinträgen

[Leberecht]

Hallo,

ich habe ein Problem mit dem Auffinden von so manchem Ahnen. Der gängige Weg ist ja das Aufsuchen von Todes- oder Traueinträgen, von denen man dann entweder auf den Geburtstag schließen kann, oder in denen oftmals auch gleich noch die Eltern der gesuchten Person stehen.

Nun habe ich immer häufiger das Problem, dass diese Altersangaben z.B. in Traueinträgen anscheinend überhaupt nicht stimmen.

Daher zuerst einmal die Frage nach korrekter Rückrechnung: wenn jemand am 15.01.1820 verheiratet wurde und zu diesem Zeitpunkt 24 Jahre alt war... dann ist er zwischen dem 16.01.1795 und dem 15.01.1796 geboren, oder?

Als zweites wollte ich noch fragen, ob ihr die gleiche Erfahrung mit falschen Altersangabe machen konntet, oder stimmen eure Altersangaben alle?

Gruß
Leberecht

[Der Suchende]

Alter

Hallo Leberecht,
das Thema gibt es schon (einfach mal suchen). Das Proplem ist doch wer meldet den Vorgang, weis der das genaue Alter von der Person die er meldet. Selbst wenn der Pfarrer die Geburt hat und jetzt der Tod gemeldet wird - ich bitte schon mal um Verzeihung - muss der Pfarrer nicht immer ein Rechengenie gewesen sein.
Viele Grüße
Heinrich

[memo]

Hallo,
das Suchen gestaltet sich hier sehr zeitaufwendig, finde ich, was aber - wenn man die Zeit hat - natürlich von Vorteil ist, da man viel finden kann.
Ich benutze gern KAHIGE

http://ahnenforschung.net/download/

zur Rückrechnung vom Todesdatum + Alter aufs Geburtsdatum.
Proben haben gezeigt, dass es ziemlich gut und ganau rechnet, vorausgesetzt die Einträge in den Kirchenbüchern stimmen. Bei meinen Erfahrungen tun sie das meistens. Vielleicht gibt's regionale Unterschiede?
Gruß, Mechthild

[Hibbeln]

Hallo Leberecht,
die Frage nach der Zuverlässigkeit der Rückrechnung bei den Altersangaben zu den Heirats- oder Sterbeeinträgen ist eine hier sich ständig wiederholende Diskussion. Es gibt dazu auch keine wirklich zuverlässige Antwort. Immer wieder stellt man fest, dass eine Rückrechnung nicht exakt eine genaue Berechnung des Geburtsdatums ermöglicht.
Die Rückrechung kann ein Anhaltspunkt zur Recherche sein, wenn man kein genaues Geburtsdatum hat. Wenn man aber schon zurückrechnet, dann sollte aus der späteren Darstellung zweifelsfrei erkennbar sein, dass es sich im Einzelfall um ein errechnetes Datum handelt.

herzlichen Gruß

Dieter

[Frank Böhm]

Ich habe in den sudetendeutschen Urkunden aus dem Pilsener Archiv leider recht häufig die Erfahrung machen müssen, dass die Altersangaben bei den Trau- oder Sterbeeinträgen nicht stimmen. Das hat sich erst im Laufe des 19. Jh. geändert. Davor aber... ojeh!

Ich kann mir das nur so erklären, dass es den Menschen relativ egal war, wann sie Geburtstag hatten (abgesehen davon, dass damals, den Überlieferungen zufolge) keiner den Geburtstag gefeiert hat sondern höchstens den Namenstag.

Die Recherche nach dem echten Geburtsdatum ist natürlich nicht leicht, vor allem wenn man bedenkt, dass in jenen Zeiten der hohen Kindersterblichkeit die Namen in einer Familie öfter vorhanden waren, denn wenn ein Kind starb, bekam ein nächstgeborenes dessen Namen.

Wenn ich eine Altersangabe habe und nun das Geburtsdatum suche, dann setze ich erst mal plus/minus 3 Jahre und forsche dann in der Zeit rückwärts. Wenn der gesuchte Name dann bei den mir namentlich bekannten Eltern mehrfach auftaucht, ist i.d.R. der jüngste Eintrag der gesuchte. Trotzdem schaue ich, wenn zweimal der selbe Name getauft wurde, zur Kontrolle ins Sterberegister, um sicher zu gehen.

Also, es ist nicht ungewöhnlich, dass die Altersangabe bei Trauungen und Beerdigungen nicht stimmt. Aber dennoch ärgerlich.

Gruß Frank

[Leberecht]

Hallo,

vielen Dank für alle Antworten. Also scheint es wirklich keine Ungewöhnlichkeit zu sein, dass die Geburtsdaten in manchen Fällen nicht stimmen.

Vielen Dank an alle!

Gruß
Leberecht