1683 Maxdorf

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  • stendek79
    Benutzer
    • 18.07.2012
    • 75

    1683 Maxdorf

    Hallo Zusammen!

    Ich würde etwas Hilfe benötigen!!

    Vorab die Daten zur gesuchten Person.

    Elias Vater wurde am 17.02.1683 in Maxdorf (Horni Maxov) in Nordböhmen geboren. Seine Eltern waren Elias u. Justina Vatter.

    Am 05.08.1708 heiratet er Christine Wimmer in Heilbrunn (Hojna Voda) in Südböhmen. Hier kommen auch noch die ersten Kinder zur Welt. Zwischen 1713 und 1715 ist er umgezogen in nach Schanz. Als Beruf wird von da weg HOSIPTARIUS (also Gastwirt) angegeben. Lt. Ortschronik der Gemeinde Buchers dürfte er auch kurzzeitig eine Glashütte besessen haben (nicht gesichert, aber einige Indizien sprechen dafür).

    Am 26.04.1735 stirbt er im Alter von 52 Jahren in Schanz (heute zu Freistadt in Oberösterreich gehörig - damals vermutlich noch zu Böhmen gehörend)

    Ich bin nun auf der Suche nach den Geburts/Hochzeits/Sterbedaten seiner Eltern bzw. deren Herkunft. Das knifflige daran ist, dass der Ort Maxdorf (urspr. Maximiliandorf) erst ca. 1670 gegründet wurde und um 1680 erst verstärkt die Zuwanderung dorthin begann. Ich hab nun so ziemlich alle umliegenden Kirchenbücher, die meiner Meinung nach in betracht kommen durch. Leider bin ich nicht fündig geworden.

    Nun zu meiner Frage: Gibt es irgendwelche Quellen denen man sich in so einem Fall noch bedienen kann?

    Ich bin über jeden Hinweis dankbar.
    NAMEN: LOBNER (Bayern, OÖ und Böhmen)
    VATER (NÖ und Südböhmen)
    HOLECZY (Ltp. Trnovec und Budapest)
  • genealogie65
    Neuer Benutzer
    • 02.08.2014
    • 2

    #2
    Elias Vater - Maxdorf/Horni Maxov

    Hallo stendek79,

    Danke für den Hinweis hier auf die Eheschließung Elias Vatter/Christina Wimmer 1708 in Heilbrunn! Dort hätte ich lange nicht gesucht, da das Ehepaar Jahre später ja in der Gegend um das österreichische Großpertholz (Karlstift, Sandl) auftaucht. Auch die Identifizierung von „Maximillian“ mit Maxdorf/Horni Maxov wäre mir so schnell nicht gelungen!

    Das Wirtshaus zur Schanz gehörte damals zur Herrschaft Großpertholz und Reichenau, deren Briefprotokolle im Niederösterreichischen Landesarchiv verwahrt werden, von welchen wiederum einige unter familysearch.org als Digitalisate einsehbar sind. Dort findet sich (falls Ihnen nicht schon längst bekannt) das Inventar des Elias Vatter (gest. 1735) (bei familysearch zu finden unter: Österreich, Herrschaftsakten 1537-1920 - Österreich - Lower Austria (Niederösterreich) – Herrschaft Großpertholz: Inventurprotokoll Großpertholz Reichenau 1735-1740, KG Krems 183 19, ab Aufnahme 10) und der Christina Vatter, Witwe des Elias (gest. 1769) (dito: Inventurprotokoll Amtes Karlstift 1766-1788, KG Krems 183 20, ab Aufnahme 216), dazu noch von deren Kindern Anna Maria die Untertänigkeitsentlassung 1764 (dito: Heiratsprotokoll 1757-1780, KG Krems 183 07, ab Aufnahme 199), von Johann Georg das Inventar 1769 (dito: Inventurprotokoll Amtes Karlstift 1766-1788, KG Krems 183 20, ab Aufnahme 257), von Martin die Untertänigkeitsentlassung 1758 (dito: Heiratsprotokoll 1757-1780, KG Krems 183 07, ab Aufnahme 40) und den Heiratskonsens 1763 (dito: Heiratsprotokoll 1757-1780, KG Krems 183 07, ab Aufnahme 158), und von der Enkelin Katharina, Tochter des Jakob Vatter, die Untertänigkeitsentlassung 1767 (dito: Heiratsprotokoll 1757-1780, KG Krems 183 07, ab Aufnahme 257).

    Vor zwei Jahren habe ich die Stelle besucht, an der einst das Wirtshaus zur Schanz lag, direkt am Dreiländereck Böhmen/Ober-/Niederösterreich, einsam und verlassen, aber sehr romantisch gelegen an einem kleinen Bachlauf, der z.T. die Grenze bildet, mitten im Wald. Der Wegeverlauf ist noch so, wie in der Urmappe des Franziszeischen Katasters dargestellt, erkennbar, von den Gebäuden steht allerdings nichts mehr bis auf ein paar Grundmauerresten, ein paar (unspektakuläre) Bilder habe ich Ihnen angehängt.

    Was nun die Eltern des Elias Vatter und deren Herkunft anbelangt, so fiele mir spontan zunächst nur ein, in evtl. noch vorhandenen Herrschaftsprotokollen anzusetzen. Vielleicht steht deren Herkunft auch im Zusammenhang mit der Glasmacherei: In Gablonz und den Dörfern drumherum existierten ja Glashütten und glasverarbeitende Betriebe (das Wirtshaus zur Schanz stand ebenfalls in Verbindung zur Glasverarbeitung in den nahe gelegenen Hütten um Buchers, soweit ich informiert bin … dies würde vielleicht in Ansätzen erklären, wie ein Nordböhme in den südlichen Böhmerwald gelangt, von einer Glasmacherregion in eine andere … aber das ist nur eine Vermutung). Dies alles jedoch nur Gedankenspielerei, ich bin noch zu wenig vertraut mit dem Hintergrund …

    Viele Grüße,
    D.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von genealogie65; 06.08.2014, 11:11.

    Kommentar

    • stendek79
      Benutzer
      • 18.07.2012
      • 75

      #3
      Hallo!

      Vielen Dank für die Übermittlung der zahlreichen Hinweise. Zum Teil hatte ich die Einträge der Herrschaftsbücher schon gefunden. Aber die Verlassenschaften des Elias und er Christina sind mir neu und natürlich von grossem Wert für mich.

      Kurze Anmerkung zu Elias Vater:
      lt. Ortschronik der Gemeinde Buchers hatte Elias Vater auch für kurze Zeit die Glashütte in Buchers besessen. Diese gibt es in transkripierter Form auf der Homepage des bucherser Heimatvereins nachzulesen (http://www.bucherser-heimat-verein.at)

      Zu den Vorfahren des Elias Vater. Ich habe zwischenzeitlich die Geburt des Vaters gefunden. Dieser hies auch Elias (* 27.05.1656 in Neudorf / Nova Ves nad Nisou - getauft in Reichenberg / Liberec)
      Seine Eltern waren Georg Vater und Justina.
      Seither konnte ich leider nichts weiter finden.

      Elias und Christian Vater stehen in direkter Linie zu mir und grundsätzlich stammen alle Träger des FN Vater aus der Gegend um Karlstift von diesen beiden ab.

      Eigentlich haben die nachfolgenden Generationen fast nichts mit der Glaserzeugung zu tun. Wenn man die Familie einer Berufsgruppe zuordnen kann, dann am ehesten Fleischhauer (das war der Beruf des Vaters von Christina). Viele Nachfahren waren in Strobnitz, Gratzen, Gmünd, Weitra und auch Buchers Fleischhauermeister.

      Bei dem Wirtshaus in der Schanz war ich mir mit der Lage nie richtig sicher, da in einigen Einträgen von der "bömisch Schanz" die Rede war. Dadurch hatte ich irgendwie immer Zweifel ob es sich um die Schanz lt. dem franz. Kataster handelt.

      Sind das auch direkte Vorfahren von Ihnen?

      viele Grüsse und vielen Dank nochmals für die Informationen.

      Thomas
      NAMEN: LOBNER (Bayern, OÖ und Böhmen)
      VATER (NÖ und Südböhmen)
      HOLECZY (Ltp. Trnovec und Budapest)

      Kommentar

      • genealogie65
        Neuer Benutzer
        • 02.08.2014
        • 2

        #4
        Hallo Thomas,

        vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort. Die Ortschronik von Buchers hatte mir den Hinweis auf die für die Schanz zuständige Herrschaft Großpertholz-Reichenau gegeben, ganz zufällig. Dort ist auch von den Grenzstreitigkeiten in unmittelbarer Nähe zur “Schanz” die Rede, und davon, daß nach Regelung des Grenzverlaufes das Wirtshaus auf oberösterreichischer Seite verblieb; dies könnte auch erklären, warum in einigen Einträgen noch von der “böhmischen Schanz” die Rede ist, in einer Zeit vor der letztendlichen Grenzregelung (vielleicht auch zur Unterscheidung vom Ortsteil Schanz der Gemeinde Liebenau,ein Stück weiter südöstlich von Sandl gelegen, wohin ich zuerst auch die “Schanz” der Familie Vatter verortet hatte, nachdem ich in Großpertholz und Karlstift auf die Kirchenbuch-Einträge gestoßen war). Nach meinen Eindrücken und bisherigen Recherchen scheint es sich bei dem “Wirtshaus zur Schanz”tatsächlich um die Gebäude rechts oben im Grenzwinkel auf dem Urmappen-Ausschnitt zu handeln, den ich Ihnen mitgeschickt hatte (falls Sie die Seite noch nicht kennen, vergleichen Sie auch die Bilder auf: http://www.zanikleobce.cz/index.php?lang=d&obec=764 mit u.a. ähnlichen Bildern, wie ich sie vor zwei Jahren vor Ort aufgenommen habe und einer alten Postkarte des Gasthauses); auf der Seite: http://kontaminace.cenia.cz sieht man, dass die Gebäude 1952 wohl noch standen.
        Ich selbst stamme von dem Sohn Anton Felix des Ehepaares Elias Vatter/Christina Wimmer ab: 1709 noch in Heilbrunn geboren, verheiratet er sich 1739 in Strobnitz mit der Metzgerstochter Elisabetha Schachner; deren Tochter Franziska verheiratet sich 1776 in Budweis mit dem dortigen Goldschmied Thaddäus Anthofer; deren Sohn Josef wiederum heiratet 1802 in Winterberg die Anna Maria Ambrosy und zieht nach der Geburt zweier Töchter in Winterberg weiter, nach Norden in den mittleren Böhmerwald nach Langendorf bei Schüttenhofen; deren Tochter Magdalena heiratet dort 1819 schließlich den Georg Martin Fuckerrieder und ist die Ururgroßmutter meiner väterlichen Großmutter.
        Sind Sie mit der Wimmer-Seite weitergekommen? Leider lässt sich der Heiratseintrag der Eltern Gotthard und Magdalena der Christina Wimmer nicht auffinden, zumindest ist es mir noch nicht gelungen, aber ich vermute, ihr Vater Gotthard ist der Sohn des Simon Wimmer, ebenfalls Metzger, in Deutsch Beneschau, und der Judith, Tochter des herrschaftlichen Jägers Alexander Skal; zumindest ist der einzige Gotthard, der zeitlich als dieser in Frage käme, der Sohn des Simon und der Judith, Gotthard, geb. 1658 in Dt. Beneschau.

        Soviel für dieses Mal, herzliche Grüße,
        Dirk

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