Geburtsdatum oder Taufdatum?

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  • rpeikert
    Erfahrener Benutzer
    • 03.09.2016
    • 2663

    #16
    Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
    Und bei den Kindern steht auch ganz klar "Renati", nicht "Baptisati".
    ... was aber doch das Gleiche bedeutet (natus=geboren, renatus=baptizatus=getauft).

    Gruss, Ronny

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    • consanguineus
      Erfahrener Benutzer
      • 15.05.2018
      • 5525

      #17
      Zitat von rpeikert Beitrag anzeigen
      ... was aber doch das Gleiche bedeutet (natus=geboren, renatus=baptizatus=getauft).
      Ach so. Ich dachte, es hieße soviel wie "neugeboren".

      Viele Grüße
      consanguineus
      Suche:

      Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
      Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
      Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
      Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
      Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
      Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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      • wrdc47
        Erfahrener Benutzer
        • 13.03.2018
        • 251

        #18
        Zitat von Bergkellner Beitrag anzeigen
        Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts lag in den Regionen(Sachsen, Sachsen-Anhalt, Böhmen), wo ich im Moment zu Gange bin, maximal ein Tag zwischen Geburt und Taufe. Selbst an den kirchlichen Feiertagen(Ostern, Weihnachten) wurde getauft. Eine Ausnahme machte nur der Karfreitag.

        Das kann ich so nur bestätigen, oftmals (um nicht zu sagen fast immer) wurde sogar am gleichen Tag getauft. Und meine Vorfahren sind auch alle evangelisch.
        Mit freundlichen Grüßen
        Wolfgang

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        • Saraesa
          Erfahrener Benutzer
          • 26.11.2019
          • 1010

          #19
          Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
          Ach so. Ich dachte, es hieße soviel wie "neugeboren".
          Lat.: re = wieder; natus = geboren.

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          • Posamentierer
            Erfahrener Benutzer
            • 07.03.2015
            • 1028

            #20
            Hallo consagineus,

            Ach so. Ich dachte, es hieße soviel wie "neugeboren".
            Das stimmt ja auch. Der Gedanke dahinter war aber, dass die Getauften - erlöst von der Sünde - durch die Taufe neu geboren wurden. Gemeint ist also wirklich die Taufe.
            Lieben Gruß
            Posamentierer

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            • #21
              Hallo,
              in meiner Familie, die ab dem Jahr 1795 im Zarenreich gelebt hatte, lagen zwischen Geburtsdatum und Taufdatum meist mehrere Monate. Die längste Zeitspanne, die ich zwischen der Geburt und Taufe des jüngeren Bruders meines Ururgroßvaters gefunden habe, betrug fast unfassbare 8 Monate. Dies lag auch daran, dass die nächste evangelische Kirche mehr als 100 km von dem Gut entfernt lag. Deshalb durften die Oberverwalter die Kinder auch selbst taufen, was mein Urururgroßvater auch getan hatte. Und dies wurde nicht als Nottaufe bezeichnet. Die Oberverwalter im Zarenreich konnten die Kinder ganz offiziell wie auch Pfarrer taufen.
              Zuletzt ge?ndert von Gast; 26.03.2021, 00:10.

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              • consanguineus
                Erfahrener Benutzer
                • 15.05.2018
                • 5525

                #22
                Zitat von wrdc47 Beitrag anzeigen
                Das kann ich so nur bestätigen, oftmals (um nicht zu sagen fast immer) wurde sogar am gleichen Tag getauft. Und meine Vorfahren sind auch alle evangelisch.
                Kann ich so nicht im Raum stehenlassen. Ich habe mal sämtliche meiner Vorfahren durchgesehen. Tatsächlich habe ich ganz vereinzelt Geburt und Taufe am selben Tag gefunden, allerdings wirklich nur vier Vorfahren. Und davon zwei Nottaufen. 05.05.1729 (Zwillinge), 01.07.1759 (Drillinge), 30.01.1729, 09.02.1651.

                Um diese vier Fälle in die Grundgesamtheit einzuordnen: 2883 Vorfahren, natürlich nicht bei allen beide Termine bekannt. Bei den ganz alten häufig auch nur das errechnete Geburtsdatum. Die meisten Vorfahren auf dem Gebiet des heutigen Niedersachsens und Sachsen-Anhalts nördlich des Harzes, aber auch westlich und südlich davon, sowie in Vorpommern und natürlich einzelnen kleinen Vorkommen hier und dort. Alle evangelisch-lutherisch.

                Bei den 1709 mir bekannten Vorfahren meiner Frau gibt es einige wenige Fälle im Westerwald (evangelisch), in Böhmen und Mähren (katholisch) und in den Niederlanden (reformiert). Ich habe nicht gezählt, würde vom Gefühl her aber sagen, daß mehr als 95% NICHT am Geburtstag getauft haben. Natürlich auch hier nicht immer beide Termine überliefert etc.

                Ich wäre bis zu dieser Diskussion gar nicht auf die Idee gekommen, daß Geburt und Taufe, außer in Notfällen, auf demselben Tag liegen konnten. Wenn ich mal Zeit habe, mache ich eine genauere Auswertung. Da wird man dann sehen, daß meine Vorfahren ihre Kinder auch im 18. Jahrhundert mitunter auch mehr als eine Woche ungetauft ließen. Meistens lagen aber, wie gesagt drei bis fünf Tage dazwischen, was dem Umstand geschuldet ist, daß man gerne Sonntags taufen ließ, was jedoch nicht immer so gehandhabt wurde.

                Andere Länder, andere Sitten...

                Viele Grüße
                consanguineus
                Suche:

                Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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                • Malte55
                  Erfahrener Benutzer
                  • 02.08.2017
                  • 1625

                  #23
                  Moin,
                  es gibt schon Taufbücher wo einige Pfarrer als Überschrift >Gebohrne< wählten und in einer Spalte auch nur das Geburtsdatum aufschrieben. Das Taufdatum wurde nur ab und zu in die Textspalte mit eingefügt.
                  Wenn man das Muster erkennt, weiß man auch was man vor sich hat.

                  In meinen Auswertungen befinden sich die Taufabstände(17-18 Jh.) im Schnitt bei zwischen 2-5 Tagen. Erst im 19 Jh. wurden die Abstände deutlich größer, aber auch noch regional unterschiedlich.

                  Selbst überrascht war ich als ich in einem KB Mitte 17 Jh. viele Taufen mit deutlich über 7 und bis zu 10 Tagen fand. Oftmals zweifelte ich bei den Angaben wegen Schreibfehlern oder dergleichen mehr. Aber es gab auch die doppelt gesicherten Daten wie >1650 *21.3. war Donnerstag nach Oculi und auf Judica(31.3.) getauft< und das betraf nun nicht nur die Kinder von Pastoren und anderen Dreikäsehoch, nein auch Hirten, Knechte sowie uneheliche Kinder die andernorts meist nach 1-2 Tagen oder sofort getauft wurden.
                  Aber auch dieses KB ist kein Einzelfall, im nächst größeren Ort gab es um dieselbe Zeit auch solche größeren Abstände, im Einzelfall 9-26.2. gar mit 17 Tagen bei einem Ackermann. Ende des 16 Jh waren die Abstände im gleichen Buch dagegen nur 1-3 Tage.

                  Vermuten würde ich das kurze Taufabstände viel mit dem religiösen Eifer von Pastoren, Hebammen, Gemeindemitgliedern oder den Eltern selbst zu tun haben, einhergehend mit Aberglauben oder ausgeübten Druck auf die Eltern und alle Facetten die da noch reinspielen können.

                  Beim nächsten Pfarrer waren die Abstände bei etwa 4-7 Tagen und Mitte 18 Jh. wieder normal bei 2-5 Tagen. Da führte dann möglicherweise auch das Bevölkerungswachstum mit erhöhter Kindersterblichkeit zu kürzeren Taufabständen.
                  LG Malte

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                  • consanguineus
                    Erfahrener Benutzer
                    • 15.05.2018
                    • 5525

                    #24
                    Zitat von Malte55 Beitrag anzeigen
                    In meinen Auswertungen befinden sich die Taufabstände(17-18 Jh.) im Schnitt bei zwischen 2-5 Tagen. Erst im 19 Jh. wurden die Abstände deutlich größer, aber auch noch regional unterschiedlich.
                    Genau so bei mir! Rekord im 20. Jahrhuindert übrigens: zehn Jahre! Meine zeitweise heidnischen Großeltern haben es 1941 nicht opportun gefunden, meine Mutter taufen zu lassen. 1951 war das Christentum dann wieder en vogue und man holte die Taufe nach.

                    Viele Grüße
                    consanguineus
                    Suche:

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                    • Mismid
                      Erfahrener Benutzer
                      • 21.02.2009
                      • 984

                      #25
                      Also ich habe ca. 4000 Ahnen erfasst. Die Hälfte katholisch die andere evagelisch/protestantisch, ein paar Mennoniten und ein paar die mehrfach den Glauben gewechselt haben (mußten) je nachdem welcher Landesherr gerade an der Macht war. Die meisten wurden am gleichen oder am nächsten Tag getauft. Im Winter gab es manchmal auch Taufen die 2 Woche später waren, weil der Pfarrer wegen Schneefalls nicht das Haus erreichte.
                      Die Gemeinden waren aber fast alle klein um die 500-1000 Einwohner.
                      Weitgehend im Badischen, Württembergischen und südpfäzischen Raum. Manche aus der Schweiz oder dem Elsass. Ein Teil noch in Galizien.
                      Manchmal wurde die Taufe erst Monate später vollzogen, weil gerade kein Pfarrer im Ort war oder keiner als Pfarrer in den Ort wollte. Natürlich auch mal erst nach 20 oder 30 Jahre weil die Konfession sich im Ort änderte...

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                      • consanguineus
                        Erfahrener Benutzer
                        • 15.05.2018
                        • 5525

                        #26
                        Ah, okay, wir könnten der Sache nähergekommen sein. Du, Mismid, hast den Schwerpunkt ganz klar im Süden. Möglicherweise war es dort ganz einfach uralte Sitte, am selben oder folgenden Tag taufen zu lassen. Bei mir im Norden, oder relativ im Norden, machte man es aus irgendwelchen Gründen eben nicht so. "Meine" Gemeinden waren ebenfalls klein. Kaum ein Dorf mit mehr als 200 Einwohnern.
                        Suche:

                        Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
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                        Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                        Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                        Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                        Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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                        • Lock
                          Erfahrener Benutzer
                          • 07.04.2016
                          • 452

                          #27
                          Hallo Zusammen

                          Ich denke der Abstand zwischen Geburt und Taufe hängt auch mit dem "Einzugsbereich" des Pfarrers/der Kirche zusammen.
                          Im Hessischen Ländlichen Raum betreute der Pfarrer oft mehrere Filialkirchen da lagen dann schon mal mehrere Tage dazwischen.
                          In Ostpreußen ist das noch ausgeprägter, da wohnten viele weit auseinander
                          einzelne Güter, Vorwerke usw. da waren größere Abstände die Regel, bis zu Wochen.
                          Haustaufen habe ich nur bei gehobenen Personen, beim Herrn Oberstabsarzt
                          hat sich der Pfarrer schon ins Haus bemüht und zwar umgehend.

                          v.G.Gerhardt

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                          • Xtine
                            Administrator
                            • 16.07.2006
                            • 28326

                            #28
                            Hallo,

                            mit den 10 Jahren kann ich nicht mithalten.
                            Den größte Abstand zwischen Geburt und Taufe habe ich bei unseren Vorfahren im Raum Hannover. Da können schon mal 3-6 Monate dazwischen liegen.
                            Hier (li.unten) war die Geburt im Juni, getauft wurde im November. (Rechts ist noch ein anderes Kind, geboren im Juni, getauft im Januar)
                            Das Kind war kein Einzelfall, alle 5 Geschwister hatten einen größeren Abstand Geburt-Taufe. Warum auch immer.

                            Es hängt wohl auch viel von der Region ab.
                            Viele Grüße .................................. .
                            Christine
                            sigpic .. .............
                            Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
                            (Konfuzius)

                            Kommentar

                            • offer
                              Erfahrener Benutzer
                              • 20.08.2011
                              • 1731

                              #29
                              Hallo!

                              In meinem Datenbestand sieht es so aus, daß bis etwa 1700 vermutlich nur die
                              Taufe eingetragen wurde. Danach kamen vereinzelt der Vermerk des Geburtstages
                              hinzu.
                              Bis etwa 1800 wurden es dann nach und nach sozusagen Standard, daß Geburt
                              und Taufe eingetragen wurden.

                              Der Abstand zwischen Geburt und Taufe lag bis etwa 1800 zwischen 0 und 7 Tage.
                              Danach wurde dieser Abstand durchaus größer (Wochen, Monate und sogar Jahre).

                              Dieses trifft bei mir größtenteils für den norddeutschen Raum zu (5500 Personen).
                              Zuletzt ge?ndert von offer; 27.03.2021, 12:20. Grund: unnötige Leerzeilen entfernt
                              This is an offer you can't resist!

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