Wie sicher ist sicher genug in der Ahnenforschung?

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  • Sebastian901
    Erfahrener Benutzer
    • 09.08.2020
    • 568

    Wie sicher ist sicher genug in der Ahnenforschung?

    Hallo,

    was meine väterliche Linie betrifft, so bin ich inzwischen etwas weiter gekommen. In der Geburtsurkunde meiner Urgroßmutter, geboren in Alsdorf, steht bei Vater Johann Hubert Joseph Kuyffen. Auf Ancestry ist ein Johann Hubert Joseph Kuyffen vermerkt, geboren 1874 in Magerau, Herzogenrath. Die Entfernung zwischen Alsdorf und Magerau entspricht ungefähr 5 km. Zudem ist Kuyffen nicht gerade ein häufiger Nachname und beschränkt sich eigentlich nur auf diese Region. Allerdings entspricht der Altersunterschied zwischen meiner Urgroßmutter und ihrem potenziellen Vater ganze 37 Jahre.

    Ein anderer Fall ist die Geburtsurkunde meines Urgroßvaters, ebenfalls in Alsdorf geboren. Seine Mutter, Helena Hubertina Kehr, wurde laut Ancestry auch nur 6 km entfernt in Siersdorf, Aldenhoven im Jahr 1870 geboren. Allerdings entspricht hier der Altersunterschied auch ganze 39 Jahre.

    Meine Frage ist jetzt: Wie sicher ist es, dass es sich bei den beiden wirklich um meine Ururgroßeltern handelt? Und wie sicher ist bei euch sicher genug, dass ihr mit solchen Personen weiterforscht? Genügt euch eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit in eurer Forschung oder lasst ihr jeden Schritt durchs Standesamt nachkontrollieren?

    liebe Grüße
    Sebastian
    Zuletzt ge?ndert von Sebastian901; 06.05.2021, 17:34.
    liebe Grüße
    Sebastian
  • consanguineus
    Erfahrener Benutzer
    • 15.05.2018
    • 5525

    #2
    Hallo Sebastian,

    grundsätzlich ist es angeraten, alle Angaben anhannd von Urkunden nachzuprüfen. Ancestry ist als Quelle unzureichend.

    Um den Altersunterschied würde ich mir keine Gedanken machen. Nimm es erstmal als gegeben hin. Unmöglich ist es nicht, daß ein Vater 37 oder 50 Jahre älter als sein Kind war. Aber ob es wirklich Vater und Tochter waren, werden Dir nur die standesamtlichen Dokumente weisen.

    Und ja, es gibt Situationen, da würde ich Wahrscheinlichkeiten tatsächlich auch ohne eine Absicherung durch eine Urkunde als zulässig erachten. Aber nicht 1874 im Rheinland.

    Viele Grüße
    consanguineus
    Zuletzt ge?ndert von consanguineus; 06.05.2021, 17:55.
    Suche:

    Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
    Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
    Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
    Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
    Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
    Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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    • Rheingauner
      Erfahrener Benutzer
      • 07.08.2006
      • 259

      #3
      Ich habe leider die Erfahrung machen müssen, dass auch eine "hohe Wahrscheinlichkeit" nicht immer den Tatsachen entspricht. Daher mein Tipp: Auch wenn es verlockend ist und es eigentlich garnicht anders sein kann, IMMER Belege zu den Daten holen, denn nur dann hat man die Tatsachen vor Augen. Du würdest Dich später nur ärgern, wenn Du wegen einer "hohen Wahrscheinlichkeit" Zeit und Geld in eine falsche Linie investiert hast.
      Grüße
      Björn
      -----------

      IG Rheingau
      http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=92

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      • Xtine
        Administrator
        • 16.07.2006
        • 28326

        #4
        Hallo Sebastian,

        warum springst Du von der Geburtsurkunde der Großeltern zu denen der Urgroßeltern?
        Suche doch erstmal den Heiratseintrag der Urgroßeltern!
        Viele Grüße .................................. .
        Christine
        sigpic .. .............
        Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
        (Konfuzius)

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        • Andre_J
          Erfahrener Benutzer
          • 20.06.2019
          • 1900

          #5
          Hallo sebastian,

          such doch mal nach weiteren Taufen in Alsdorf, die als Geschwister deiner Urgroßeltern in Frage kämen. Und natürlich nach Hochzeit und Beerdigung der potentiellen Eltern. Dann kannst du abschätzen, ob sie noch für dich in Frage kommen.

          Manche Familien hatten ein Dutzend Kinder, da ist eine Vaterschaft mit 37 oder 39 ziemlich "normal".

          Und eine Anfrage im NRW-Forum könnte dir eventuell neue Quellen vermitteln. Ich bin da im tiefsten Westen nur begrenzt ortskundig.

          Gruß,
          Andre_J
          Zuletzt ge?ndert von Andre_J; 06.05.2021, 18:24.
          Gruß,
          Andre

          Kommentar

          • Sebastian901
            Erfahrener Benutzer
            • 09.08.2020
            • 568

            #6
            Hallo, danke für eure Tipps.


            Also laut einem Nutzer gab es in Alsdorf 1925 drei Familien Namens Kuyffen:


            Alsdorf 1925
            Franz Joseph , Grubenklempner, Eckstr.
            Johann Hubert Joseph, Bergmann, Herzogenratherstr. 28
            Johann Joseph , Bergmann, Herzogenratherstr. 18


            Wie man sieht war ein Johann Hubert Joseph dabei und der war auch noch Bergmann- genauso wie in der Geburtsurkund meiner Urgroßmutter angegeben.
            liebe Grüße
            Sebastian

            Kommentar

            • AKocur
              Erfahrener Benutzer
              • 28.05.2017
              • 1371

              #7
              Hallo Sebastian,

              gerade bei Namensnestern sollte man so viele Informationen wie möglich sammeln. Namensvettern sind nicht unüblich.

              Ich würde erstmal die Heiratsurkunden (enthalten Angaben zu Geburtsort und -datum sowie Eltern) und Sterbeurkunden (enthalten idR Angaben zu Geburtsort und -datum, meist auch Eltern und Ehepartner und mit Glück ist ein Angehöriger der Anzeigende) suchen. Dann erst die dazu passenden Geburtseinträge suchen. Von Geburt zu Geburt ist der Sprung einfach zu weit.

              Generell gilt für Indexierungen, wie oft auf Ancestry/familysearch, dass es Lesefehler geben kann. Manchmal sind auch nicht alle Vornamen aufgeführt; wenn dann der Rufname einer der weggelassenen Vornamen ist, kann man die Person gar nicht korrekt zuordnen. Die zugrunde liegende Urkunde oder KB-Eintrag sollte man also immer einsehen.

              Das Alter der von dir gefundenen Personen spricht allerdings überhaupt nicht gegen eine Elternschaft. Solange es biologisch möglich war, haben die Menschen damals auch Kinder bekommen; mit Ende 30 ist das weder für Männer noch für Frauen ein Problem.

              LG,
              Antje

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              • #8
                Hallo,
                mein Vorfahre Maciej Dziwak war sogar bei der Geburt seiner Tochter Łucja Dziwak im Jahr 1845 64 Jahre alt und seine Ehefrau Zofia Nowakowska war 43 Jahre alt. Das ist bisher mein Rekord bei meinen Vorfahren. Auch damals bekam man teilweise erst sehr spät Kinder.

                Kommentar

                • Sebastian901
                  Erfahrener Benutzer
                  • 09.08.2020
                  • 568

                  #9
                  Zitat von Andre_J Beitrag anzeigen
                  Hallo sebastian,

                  such doch mal nach weiteren Taufen in Alsdorf, die als Geschwister deiner Urgroßeltern in Frage kämen. Und natürlich nach Hochzeit und Beerdigung der potentiellen Eltern. Dann kannst du abschätzen, ob sie noch für dich in Frage kommen.

                  Manche Familien hatten ein Dutzend Kinder, da ist eine Vaterschaft mit 37 oder 39 ziemlich "normal".

                  Und eine Anfrage im NRW-Forum könnte dir eventuell neue Quellen vermitteln. Ich bin da im tiefsten Westen nur begrenzt ortskundig.

                  Gruß,
                  Andre_J

                  Hallo Andre,


                  mein Großvater hat mal erzählt, dass sein Onkel Friseur gewesen war. Ich habe jetzt einen Josef Kuyffen gefunden, der Friseur in Aachen war. Möglicherweise ein Bruder seiner Mutter, also meiner Urgroßmutter.



                  liebe Grüße
                  Sebastian
                  liebe Grüße
                  Sebastian

                  Kommentar

                  • Muecke
                    Benutzer
                    • 08.06.2020
                    • 75

                    #10
                    Huhu,


                    ganz wichtig ist meiner Meinung nach, dass du alles an Hinweisen und Möglichkeiten durch Standesamtsurkunden oder vorher durch Kirchenbücher beweisen kannst. Damit bist du zu 99,9% auf der sicheren Seite


                    Gruß, Jan

                    Kommentar

                    • Sebastian901
                      Erfahrener Benutzer
                      • 09.08.2020
                      • 568

                      #11
                      Danke nochmal für die Tipps. Ich habe das Gefühl, dass das zuständige Standesamt mir alle Dokumente herausgesucht hat, die es von meiner Familie finden konnte. Geburts- und Eheurkunden von Großeltern und Urgroßeltern. Anscheinend wurden meine Ururgroßeltern in einer anderen Stadt geboren. Bisher kenne ich auch nur die Namen der Ururgroßeltern und habe ein paar potenzielle Kandidaten. Nur, dass ich mir nicht sicher sein kann, ob es auch die Richtigen sind. Wäre eine Standesamtanfrage auf gut Glück empfehlenswert? Ich könnte ja fragen, ob eine Verbindung zu den bisher bekannten Vorfahren besteht.


                      liebe Grüße
                      Sebastian
                      liebe Grüße
                      Sebastian

                      Kommentar

                      • Mismid
                        Erfahrener Benutzer
                        • 21.02.2009
                        • 984

                        #12
                        Dann würde ich erstmal noch die Sterbeurkunden besorgen. Dort steht der Geburtsort und Geburtsdatum natürlich drauf.

                        Kommentar

                        • Sebastian901
                          Erfahrener Benutzer
                          • 09.08.2020
                          • 568

                          #13
                          Zitat von Mismid Beitrag anzeigen
                          Dann würde ich erstmal noch die Sterbeurkunden besorgen. Dort steht der Geburtsort und Geburtsdatum natürlich drauf.

                          Hallo Mismid,


                          leider weiß ich nicht, wo meine Ururgroßeltern gestorben sind. Wie kriege ich das raus?


                          liebe Grüße
                          Sebastian
                          liebe Grüße
                          Sebastian

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                          • Carolien Grahf
                            Erfahrener Benutzer
                            • 26.03.2021
                            • 801

                            #14
                            Zitat von Sebastian901 Beitrag anzeigen
                            Meine Frage ist jetzt: Wie sicher ist es, dass es sich bei den beiden wirklich um meine Ururgroßeltern handelt? Und wie sicher ist bei euch sicher genug, dass ihr mit solchen Personen weiterforscht? Genügt euch eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit in eurer Forschung oder lasst ihr jeden Schritt durchs Standesamt nachkontrollieren?
                            M.E. ist Ahnenforschung ist eine Wissenschaft. Keine Wahrscheinlichkeit. Mein "sicher" beruht auf Urkunden, Kirchenbucheinträgen und dergleichen.

                            Steht in einem Dokument: unbekannt (i.d.R. der Vater), dann ist für mich Schluss an dieser Stelle. Ebenso wenn die Kirchenbücher nicht mehr auffindbar sind. Dann geht diese Linie schlicht nicht mehr weiter.

                            In meiner Ahnengalerie sind ausnahmslos Personen, deren Existenz und Name durch Dokumente belegbar sind. Entweder durch erhaltene Nachlass Dokumente, Standesamtliche Urkunden oder herunter geladene Kirchenbucheinträge und entsprechende.

                            Alles was ich je innerhalb der Familie gehört habe (Beispielsweise: der Onkel müsste noch Geschwister haben...) prüfe ich so lange nach, bis entweder Dokumente das belegen können oder ich vermerke es unter Notizen mit dem Suffix "Man erzählt sich...".

                            Kommentar

                            • Carolien Grahf
                              Erfahrener Benutzer
                              • 26.03.2021
                              • 801

                              #15
                              Zitat von Sebastian901 Beitrag anzeigen
                              Bisher kenne ich auch nur die Namen der Ururgroßeltern und habe ein paar potenzielle Kandidaten. Nur, dass ich mir nicht sicher sein kann, ob es auch die Richtigen sind. Wäre eine Standesamtanfrage auf gut Glück empfehlenswert? Ich könnte ja fragen, ob eine Verbindung zu den bisher bekannten Vorfahren besteht.
                              Auf Gut Glück beim Standesamt irgendetwas anfragen kann verdammt teuer werden. Oft 10-30 Euro für 15 Minuten Suchauftrag.

                              Man geht so voran: Du. In deiner Genurtsurkunde stehen deine Eltern und ihr Geburtsdatum nebst Ort. Nun gehst du zum Datum der Eltern. Dort findest du folglich deren Eltern (Großeltern). Usw. Ich denke das Prinzip ist dir klar.

                              Bist du auf diese Weise bis zu deinen Alteltern (Urur..) vorgedrungen und dann von irgendwoher einen Namen zugeworfen bekommst der sich wahrscheinlich auf die Eltern der Oberurgroßeltern (9te Generation) bezieht, hast du im Grunde keine Chance eine Verbindung von ihnen zu dir herstellen zu können. Man läuft rückwärts in die Ahnen hinein. Selten bis nie umgekehrt. Das wird meist Murks.

                              Woher weiss man wann jemand gestorben ist? Das erfährt man für gewöhnlich aus den Heiratsurkunden der Kinder. Da steht auch der letzte Wohnort/Aufenthaltsort. Sofern diese noch leben, schaut man dort nach und blättert sich durch die Sterbefälle. Es steht oft auch in den Heiratsurkunden der betreffenden Person. Beispielsweise: Der Ehemann verstarb am x in y. Es gibt aber auch andere Quellen, wenn auch Zeitaufwendiger.

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