Familienforschung in Litauen

[elektroprofi]

Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: erste Hälfte 19. Jhd.
Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Kiebarten/Kybartai
Konfession der gesuchten Person(en): ev.
Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken):
Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive):

Werte Forumsteilnehmer,

meine Ahnenforschung in Ostpreußen hat mich derzeit zu einem Familienzweig geführt, der in Kiebarten ansässig war. Dieser Ort heißt heute Kybartai und liegt bereits in Litauen, unmittelbar an der Grenze zur heutigen russischen Enklave Kaliningrad. Nächstgelegene Orte sind westwärts gesehen Eydtkuhnen und ostwärts gesehen Wirballen (Virbalis).

Ich habe etwas auf der Webseite der Stadt http://www.kybartai.lt gestöbert, konnte aber keinen Hinweis auf Ämter, Stadtarchive oder ähnliche Einrichtungen finden, so wie man das aus Deutschland gewohnt ist.

Hat jemand Erfahrung mit Familienforschung in Litauen und kann mir jemand Hinweise geben, wie das Personenstandswesen bzw. die Archivlandschaft dort strukturiert ist?

[DoroJapan]

Hallo,

Der Ort Kybartai/Kiebarten, Krei Pillkallen gehörte zur

evangl. Kirche in Groß Warningken
und zum
StA in Warningken

Einige Jahrgänge von Groß Warningken, kann man sich bei Archion.de (1893-1944) ansehen.

In Kiebarten gab es 1. Dezember 1871: 7 Wohngebäude, mit 45 Einwohnern - alle evangelisch.
Im Gegenzug dazu ist der Ort heute eine Stadt: https://de.wikipedia.org/wiki/Kybartai

Leider weiß ich nicht wie dass in deinem gesuchten Zeitraum: 1800 bis 1850 aussah.

liebe Grüße
Doro

Quellen: https://agoff.de/?p=93499, sowie: https://agoff.de/?p=26174 und https://www.archion.de/

[elektroprofi]

Hallo Doro,

vielen Dank, das war mir schon bekannt. Ich hatte gehofft, einige fehlende Unterlagen hätten sich evt. in litauischen Archiven erhalten (ohne daß sie bisher online veröffentlicht wurden). Kann ja durchaus möglich sein, daß Unterlagen vorhanden sind, ohne daß dies allgemein bekannt wäre.

Betreibt jemand ggf. Forschung in Litauen und weiß etwas darüber?

[DoroJapan]

Hi,

Vor Groß Warningken war der Ort wohl vor 1863

http://wiki-de.genealogy.net/Gro%C3%...Kirchspiel_(ev.)

im Kirchspiel Pillkallen

A. des Kirchspiels Pillkallen:
1. Groß Warningken, 2. Klein Warningken, 3. Baczkehlen, 4. Baczken, 5. Kybarten, 6. Dagutschen
B. des Kirchspiels Willuhnen:
7. Kummelupschen, 8. Groß Daguthelen, 9. Klein Daguthelen,
... usw.

Leider gibt es bei Archion auch nur Willuhnen. :/

Aber bei Famili-Search gibt es auch Pillkallen. Hm...1742-1819, aber nur Mikrofilm.

Liebe Grüße
Doro

[elektroprofi]

Hallo Doro,

super - da hast Du mir einen wertvollen Tipp gegeben. Daß Kiebarten früher zu Pillkallen eingepfarrt war, wußte ich noch nicht. Zur Zeit versuche ich eine Lücke zwischen 1820 und 1846 zu schließen. Anhaltpunkte kann ich mir bezüglich des Namens aus den erhalten gebliebenen Steuertabellen des Steueramtes Uschpionen entnehmen, dort taucht der von mir gesuchte Nachname Görke auf und das auch nur einmal.

Muß ich wohl warten, bis die Mikrofilme digitalisiert sind - ausgeliehen werden sie ja meines Wissens nach nicht mehr.

[conny-mario]

Hallo,
Vielleicht solltest Du Deine Frage im Diskussionsforum " Ehemalige deutsche ( Siedlungs-) Gebiete stellen, speziell "Baltikum Genealogie".
Dort ist auch Litauen aufgeführt.
Der Moderator dort hat viel Erfahrung auf diesem Gebiet.

Gruß Mario

[AlAvo]

Hallo elekrtoprofi,
hallo zusammen,

zunächst einmal, vielen Dank für die Vorschusslorbeeren von Mario.

Litauen gehört wohl auch in meinen Moderations- und Interessenbereich, leider gab es bislang wenige eigene Berührungspunkte oder eigene Forschungsprojekte dort.

Sicher spielte auch die dortige Situation der letzten Jahre eine Rolle, da es aufgrund geschichtlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen der letzten Jahrzehnte immer sehr schwierig war, dort Familien- oder Ahnenforschung zu betreiben. Zumal historische Dokumente landesweit in Archiven, Museen, privaten Händen, etc. verstreut und diese zum größten Teil weder erfasst, noch zugänglich waren. Sprachliche Barrieren und auch die Bereitschaft zu Auskünften waren ein Teil der Probleme.

Im Gegensatz zu den anderen baltischen Staaten Estland und Lettland, gelingt Litauen die nötige Erfassung, strukturelle Zusammenlegung, Digitalisierung, und die Bereitschaft zum erleichterten öffentlichen Zugang erst seit einigen wenigen Jahren in kleinen Schritten.

Um so mehr freue ich mich auf eine Initiative des Internationalen Verbands der Deutschen aus Litauen (IAGL) oder dem Internationalen Verband der Deutschen aus Litauen hinzuweisen, die mich ich soeben erreicht hat.
Alles Weitere erklärt sich unter:

https://www.germansfromlithuania.org/

die dortige Datenbank (im Aufbau): https://index.germansfromlithuania.org/
Index der Kirchenbücher und Zivilakten: https://www.germansfromlithuania.org/index-inventory
und weitere Angebote.

Vielleicht finden sich für Dich noch weitere Informationen unter: Kirchenbücher aus Litauen

Ich hoffe, mit diesen Angaben wenig helfen zu können?


Viele Grüße
AlAvo

[elektroprofi]

Guten Morgen alle zusammen,

dann erst mal an dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön für eure Mühe und Hinweise. Ich versuche mich mal "durchzuhecheln", vielleicht findet sich was.

[AlAvo]

Hallo elektroprofi,

vielen Dank für Deine nette Rückmeldung.

Für Deine weitere Suche wünsche ich viel Erfolg!


Viele Grüße
AlAvo

[DoroJapan]

Hallo,

dank den zuvor genannten Seiten kannst du hier weiter stöbern

hier Pikelių eintragen, dann solltes du folgende KBs finden:

Pikelių RKB gimimo metrikų knyga. 1835--1848 m.
Pikelių RKB gimimo metrikų knyga. 1802--1827 m.

So dann haben wir nur noch die Lücke zwischen 1828 und 1834.

Hm...alles römisch-katholisch statt evangelisch, was aber auch nicht ausschließt, dass sie drin stehen könnten.

liebe Grüße
Doro