von Alvensleben in Parchim

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  • Hina
    Erfahrener Benutzer
    • 03.03.2007
    • 4661

    #16
    Zitat von FranzLeissner Beitrag anzeigen
    Auch gibt es wohl auch eine Liste der Mitglieder des Vereins der Offiziere des ehem. 2. Ghzgl. Mklb. Dragoner-Regiments Nr. 18 in der DNB Leipzig. Auch damit will ich es versuchen.
    Die Liste ist im o.g. Buch veröffentlicht und ich habe das vorliegen. Die hatte ich ja schon durchgeschaut, in der ist kein Alversleben verzeichnet. Mit dem Geburtsdatum konnte ich nun aber auch noch die Rangliste der Offiziere von 1872 durchschauen. Unter den adeligen Offizieren 1872 ist nur Graf von der Recke-Volmerstein verzeichnet. Es müsste sich um Siegfried handeln, denn der war der einzige aus dieser zu der Zeit noch ganz jungen gräflichen Linie, der die Offizierslaufbahn einschlug. Die Familie hatte aber in und um Parchim keine Güter und der war auch in dem Jahr abkommandiert zur Kriegsakademie, also nicht in Parchim anwesend. Ein ähnlicher Name wie Alversleben findet sich aber in der Liste auch nicht, auch kein weiterer Graf.

    Der Einfachheithalber setze ich mal die Rangliste von 1872 hier ein.




    Was natürlich die Vermutung, es handle sich hier, wie sehr oft um eine "Aufwertung" einer unehelichen Geburt, ist dass eigentlich alle Fakten mit dem bereits genannten Alversleben übereinstimmen, bis auf die Zeit, in der die Geschichte spielte. Aber man sagt ja, an jedem Gerücht ist meist auch ein Fünkchen Wahrheit. Gut möglich, dass der legitimierende Vater tatsächlich nicht der Vater war aber ob es nun auch wirklich sein Chef war und wer sein Chef war, das wird kaum herauszufinden sein.

    Viele Grüße
    Hina
    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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    • Ostpreussin
      Erfahrener Benutzer
      • 17.06.2012
      • 932

      #17
      Guten Morgen zusammen! Ich überlege gerade, warum man nicht herausfinden können soll, wer der Vorgesetzte des H.J. Burmeister war? Wenn er tatsächlich Ordonnanz war, muß er ja in der Stammrolle irgendeines Regimentes auftauchen (vorausgesetzt, daß diese nicht durch Kriegsereignisse vernichtet wurden). Findet man aber diese Liste, bekommt man auch den Namen des Vorgestzten raus. Ich habe allerdings noch eine andere Theorie: das Kind wird unehelich geboren und (später) vom Kindesvater legitimiert. Die Nachfahren überlegen, warum der angegebene Vater die Mutter nicht geheiratet hat, und kommen so auf die Idee, daß das Kind nicht vom angegebenen Vater, sondern vielleicht von einem anderen Mann kommen könne, und der legitimierende Vater diesem anderen Mann nur einen Gefallen getan hat, oder aber von diesem dazu genötigt wurde. Im letzteren Falle wäre dann der Vorgesetzte ein guter Verdächtiger. Hm. Ich würde mich auf den H.J. Burmeister konzentrieren. Woher kam der Mann, war er tatsächlich Ordonnanz, lassen sich in Archiven möglicherweise noch andere Unterlagen finden (Gerichtsakten, Testament, ...). Vielleicht gibt es eben doch noch eine Spur :-) VG, Tina
      Viele Grüße von der Ostpreussin

      "Der Umgang mit Büchern führt zum Wahnsinn" (Erasmus von Rotterdam)

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      • Hina
        Erfahrener Benutzer
        • 03.03.2007
        • 4661

        #18
        Das muss noch nicht mal eine spätere Anerkennung sein. Oft sind gleich von Anfang an beide Eltern eines unehelichen Kindes ganz normal verzeichnet, die beiden haben vielleicht sogar schon längst "in wilder Ehe" zusammengelebt. Das gab es immer und oftmals war das gar nicht so anrüchig, wie viele glauben. Es sind oft eher die späteren Generationen, die in der unehelichen Geburt einen "Makel" sehen und dann ist es fast schon eine Art Gesetzmäßigkeit, dass diese unehelichen Geburten in den Familiengeschichten in irgendeiner Form aufgewertet werden, nicht selten auch, weil vielleicht der uneheliche Vater sowieso nicht so ganz ins Bild der Familie passte oder gar die Familie irgendwann verließ. Ich glaube auch kaum, dass es noch in der zweiten Hälfte 19. Jh. "normal" war, dass jemand für seinen Chef eine Vaterschaftsanerkennung ausbadete. Das halte ich für diese Zeit schon für sehr unpassend, wobei es das vielleicht in Einzelfällen noch gab aber gerade diese Zeit war ja davon gekennzeichnet, dass sich einiges ganz gewaltig im Gedankengut der Leute wandelte. Ich glaube, so ein Mann wäre in seiner Umgebung viel eher damit angeeckt, als dass er daraus einen ernsthaften Vorteil hätte schlagen können, denn ganz so unbeobachtet wäre das ja nicht geblieben, ob die schon Monate vorher miteinander verkehrten oder nicht.

        Was den militärischen Werdegang der Chargen unterhalb des Offizierscorbs betrifft, so ist da kaum mal etwas zu finden, allenfalls vielleicht in den persönlichen Aufzeichnungen der Offiziere selbst, wenn sie überhaupt die entspechenden Namen nennen. Mit viel Glück findet man vielleicht (ich kenne es aus Dänemark) noch eine Musterrolle aber da ist eben auch nur aufgeführt, um welche Personen es sich handelt. Details über Stellungen innerhalb der Regimenter findet man da auch nicht. Das war nicht üblich, soetwas über einen längeren Zeitrahmen zu archivieren, weil es nichts Wesentliches war, was irgendwelche Konsequenzen irgendwofür mit sich zog. Die Archive wären im Laufe der Zeit in den Papierbergen erstickt.

        Der Verfasser der o.g. Geschichte des Regimentes betont schon in seinem Vorwort im Jahre 1892, dass er noch nicht so lange in dem Regiment sei und äußerste Schwierigkeiten hatte, die Geschichte des Regimentes überhaupt zusammenzutragen. Das konnte ihm nur gelingen, weil ihm durch ehemalige Offiziere zugearbeitet wurde. Das heißt, schon 1892 hatte er es mit einer äußerst schlechten Archivlage zu tun. Deshalb geht es in erster Linie dort eben um die militärisch relevanten Dinge. So wird das gesamte Jahr 1892 nur auf wenigen Seiten mit der Schilderung über Bekleidung, militärische Übungen, Pferde und Herbstmanöver beschrieben. Gerade mal die Namen einiger weniger ranghoher Offiziere werden erwähnt, im Grunde war noch nicht mal die genaue Zusammensetzung des Regimentes bekannt, denn er betont, dass er sich nur auf die Rangliste stützen kann.
        "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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        • Juergen
          Erfahrener Benutzer
          • 18.01.2007
          • 6044

          #19
          Hallo,

          zur Klärung der Familiensaga kann ich leider nichts direkt beitragen.

          Ein Hinweis, von Parchim und Umgebung, sind ua. die Volkszählungen aus dem Jahr 1867
          online einsehbar.

          Für die Stadt Parchim, scheint noch nicht alles an Häuserlisten durch die "Helfer" indiziert zu sein.

          Daher ist wahrscheinlich auch 1867 keine Person Burmeister in Parchim per Suche, in der DB zu finden.

          Bei Bedarf einfach die mehrere Hundert Häuserlisten von Parchim selbst
          durchsehen. Vielleicht wurden auch die Bewohner der Kasernen in Parchim erfasst.
          Germany, Mecklenburg-Schwerin Census 1867 --> Parchim auswählen:
          Discover your family history. Explore the world’s largest collection of free family trees, genealogy records and resources.


          Vielleicht findet sich dort der Herr BURMEISTER bereits 1867 in Parchim. Gefragt ist ja zwar
          das Geburtsjahr 1873, vielleicht habt Ihr trotzdem Glück.

          Viele Grüße

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          • Hina
            Erfahrener Benutzer
            • 03.03.2007
            • 4661

            #20
            Im August 1867 gab es erst den Befehl zur Bildung dieses Regimentes und die Rekrutierung der entsprechenden Mannschaft. Das Regiment wurde im September 1967 gebildet und zog im Oktober nach Verhandlungen mit der Stadt Parchim von Ludwigslust nach Parchim in Garnison. Möglicherweise gab es auch unter den gezogenen Rekruten ein paar Parchimer aber es wäre schon ein Zufall, wenn das passen würde. Die Rekruten wurden ja in ganz Mecklenburg gezogen. Die Mannschaft 1872 bestand im wesentlichen aus der verbliebenen Mannschaft, die für den Deutsch-Französischen Krieg 1870-71 gezogen worden war.

            Trotzdem sind solche Volkszählungen natürlich immer sehr interessant für die Familienforschung.

            Viele Grüße
            Hina
            "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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            • Kasstor
              Erfahrener Benutzer
              • 09.11.2009
              • 13440

              #21
              Hallo,

              zumindest gab es einen 1846 geborenen Dragoner Joachim Hans Burmeister, der bei der VZ 1867 in Ludwigslust mit der genauen Ortsbezeichnung "Militärgebäude" erfasst wurde.
              Und vermutlich aus Parkow/ Bützow stammte, da dort ein 1846 geborener Hans Burmeister als abwesender Soldat erfasst wurde.

              Frdl. Grüße

              Thomas
              Zuletzt geändert von Kasstor; 30.11.2012, 20:35.
              FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

              Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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              • Hina
                Erfahrener Benutzer
                • 03.03.2007
                • 4661

                #22
                Na, das könnte doch glatt passen .
                "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                • Ostpreussin
                  Erfahrener Benutzer
                  • 17.06.2012
                  • 932

                  #23
                  ... was ihr immer alles wisst und findet! *TOLL*
                  Viele Grüße von der Ostpreussin

                  "Der Umgang mit Büchern führt zum Wahnsinn" (Erasmus von Rotterdam)

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