Grafen Zaluski

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  • Hina
    Erfahrener Benutzer
    • 03.03.2007
    • 4661

    #16
    Hallo Rennsemmel,

    irgendwie steige ich jetzt auch nicht mehr so ganz durch, worum es eigentlich geht. Gesucht wurde doch ein auf eine eheliche oder uneheliche Geburt passender Graf Zaluski?

    Ich habe nochmal alles abgegrast. Jozef Bonaventuara war auf jeden Fall Erbe der drei Güter Jasienica, Puszołaty und Prystawiany. Weitere Güter sind aus dem Erbe seines Vaters nicht benannt aber seine Ehefrau Zofia Antonina Barbara Przerembska brachte weitere Güter in die Ehe, davon eines in Galizien - Dęblin. Die beiden hatten einen Sohn Zygmunt Bogumił Adam Hipolit Euzebiusz Załuski (1817-1872).

    Zumindest Ignatius Dobrowolski und seine Frau Katharina Kielar waren in Jasienica ansässig und Ignatius Dobrowolski war dort Gutsverwalter. Das heißt, er stand doch im Prinzip zweifelsfrei in Diensten des Grafen Zaluski.

    Wenn an der Familienüberlieferung etwas dran sein sollte, dann kann es sich aber nur um eine uneheliche Geburt handeln, denn keiner der genannten Vornamen passt auf ein Familienmitglied der Zaluski. Da hilft dann wirklich nur noch das große Glück, den passenden Geburteneintrag zu finden, in der Hoffnung, dass die Vaterschaft überhaupt anerkannt und eingetragen wurde. Ansonsten bleibt alles einfach nur eine Familienüberlieferung die wahr sein kann oder eben auch nicht. Da es sich bei der Gemme sicher ursprünglich um eine Petschaft handelt, kann der Stein aber durchaus auch anders in den Besitz des Gutsverwalters und damit in Deine Familie gelangt sein.

    Viele Grüße
    Hina
    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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    • Rennsemmel
      Benutzer
      • 04.02.2011
      • 42

      #17
      Ich schrieb bereits, daß meine Großmutter bei der Vertreibung aus Böhmen etwas Schmuck retten konnte. Die Abbildungen einiger markanter Stücke hänge ich an. Besonders bemerkenswert ist ein aus Haaren geflochtenes Armband mit einer Schließe aus Carneol, also dem gleichen Stein, wie der Anhänger mit dem Wappen. Der Schmuck wurde von Fachleuten in die 1. Hälfte des 19. Jh. eingeordnet. Die materiell wertvolleren Stücke lagen zum Zeitpunkt der Vertreibung in einem Schließfach der Bankfiliale, die mein Vater leitete, sind also unwiederbringlich verloren. Man kann nach alledem getrost davon ausgehen, dass die Mutter oder die Großmutter meiner Großmutter nicht „irgendwie“ in den Besitz jenes Anhängers gekommen sind und dieser sehr wahrscheinlich zumindest zu diesem Zeitpunkt keine Petschaft war.
      Angehängte Dateien
      Zuletzt geändert von Rennsemmel; 08.04.2011, 16:26.

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      • Rennsemmel
        Benutzer
        • 04.02.2011
        • 42

        #18
        Hallo und Guten Tag!


        Gesucht wird eine Verbindung über eine eheliche oder uneheliche Tochter zu den Grafen Zaluski im Zeitraum etwa 1800 bis etwa 1865. Dazu ist es notwendig, allen Besitz der Grafen Zaluski in diesem Zeitraum zu finden, auch den angeheirateten.

        Bekannte Daten:
        Generation I: Carolina Paulina Dobrowolski (meine Großmutter), geboren am 10.6.1867 in
        Dabrowa Tarnowski, Tochter des Gutsverwalters Franziscus Dobrowolski und
        seiner Ehefrau Helena.
        Das Ehepaar hatte in den Nachfolgejahren noch mindesten 4 Kinder, von denen
        zwar die Vornamen, nicht jedoch Geburtsdaten und -orte gefunden wurden.
        Im Ehevertrag der Carolina Paulina werden als Großeltern väterlicherseits
        Ignatius Dobrowolski, Gutsverwalter und Katharina Kielar genannt. Großeltern
        mütterlicherseits fehlen.

        Generation II: Franziscus Dobrowolski und Ehefrau Helena, Eltern der Carolina Paulina
        Traudatum und –ort bisher nicht gefunden
        Geburtsdatum und –ort des Franziscus bisher nicht gefunden
        Sterbedaten laut Auskunft der ukrainischen Behörden:
        Franziscus, verst. 16.9.1908 in Drohobytsch (78 Jahre alt),
        Gutsverwalter
        Helena, verst. 22.9.1908 in Drohobytsch (68 Jahre alt)
        Eine Schwester des Franziscus: Petronela Dobrowolski, geboren am 24.1.1825
        in Jasienica, verheiratet am 25.1.1853 in Iwonicz. Im Geburtseintrag steht als
        Vater: „Ignatius Dobrowolski de patre Stanislaw et Catharina“. Der Eintrag für
        die Mutter fehlt. Im Traueintrag der Petronela steht bei den Eltern: „Ignatius
        Dobrowolski et Catharina“
        Anmerkung: Das Kurbad von Iwonicz gehörte ebenfalls den Zaluski

        Generation III: Ignatius Dobrowolski und Ehefrau Katharina („Kielar“ kann stimmen, muß
        aber nicht), Eltern des Franziscus
        Traudatum und –ort bisher nicht gefunden
        Geburtsdatum: am 29.7.1786 wurde in Jasienica ein Ignatius Dobrowolski
        geboren
        Sterbedaten: Ignatius, verst. am 28.1.1850 in Iwonicz (63 Jahre alt), also
        um 1787 geboren, Gutsverwalter
        Katharina, verst. 25.8.1874 in Iwonicz (73 Jahre alt)

        Zuletzt geändert von Rennsemmel; 08.04.2011, 16:25.

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        • Rennsemmel
          Benutzer
          • 04.02.2011
          • 42

          #19
          Nochmals vielen Dank dafür, daß ihr euch die Mühe gemacht habt, euch diesem meinem komplizierten Problem zu widmen.

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          • Johannes v.W.
            Erfahrener Benutzer
            • 02.05.2008
            • 1150

            #20
            Hallo Rennsemmel

            Eure Erbstücke sind wirklich sehr schön und fein, der Wert liegt heute (natürlich neben dem familiengeschichtlen) in der Gattung antiker Schmuck, d.h. der vorzüglichen alten Arbeit. Ich bin Kunsthistoriker, kein Schmuckexperte, würde aber die Stücke ohne Zweifel ins Empire, bzw. frühe Biedermeier datieren. Die Haarflecht-Arbeit ist tatsächlich sehr bemerkenswert, gleichzeitig typisch für den fast übertriebenen Andenken-Kult der romantischen Epoche. So etwas machten die Damen in minuziöser Heimarbeit selbst, der Juwelier faßte es dann.
            Nochmal zum Petschaft (übrigens: das Petschaft): Weil das Wappen seitenverkehrt geschnitten ist, muß die ursprüngliche Verwendung zum Siegeln bestimmt gewesen sein. Es könnte sich auch um den Stein eines Ringes gehandelt haben, das hängt etwas von der Größe ab. Sollte es ca. die Größe eines Eurostücks übersteigen, würde ich eher auf Petschaft tippen, darunter kann beides in Frage kommen. Weil das darauf gravierte Wappen persönlich auf den o.g. Teofil hr. Zaluski zugeschnitten war (Schlüssel, Orden), konnte es nach ihm nicht mehr als Siegel verwendet werden. Daß es daraufhin- wohl auch als Andenken- zu einem Schmuckstück umgearbeitet wurde, ist ebenfalls nichts ungewöhnliches. Ergo: der gravierte Karneol ist aus den bereits genannten Gründen "um 1800" zu datieren, die Montierung im Anhänger sicher eine Zweitverwendung, vermutlich nach 1831 (s. Todesjahr)

            Zu den Dobrowolski:
            Die poln. Namen der latinisierten Formen des KB Ignatius und Franziskus lauten: Ignacy und Franciszek. Es gab eine ganze Reihe von Adelsfamilien Dobrowolski, leider alle mäßig bis schlecht erforscht. Daß jedoch der Güterverwalter eines Magnaten selbst aus dem niederen poln. Adel stammte, wäre zumindest denkbar.
            Ein Hinweis hierfür könnte sein, wenn in den KB vor den Namen die Kürzel "N." (Nobilis) oder "ND." (Nobilis Dominus) oder "G." (Generosus) ständen.
            Zu den veschiedenen adligen Dobrowolski-Familien kann man hier Einblick nehmen.

            Zu der Zaluski-Anbindung: Schade, daß die Helena keinen Mädchennamen hat.
            Die Lebensdaten sind, wenn ich es richtig verstehe: 1840-1908 (eigentlich sogar Standesamtszeit?)
            Wie bereits von Hina festgestellt, gibt es keine (bekannte) passende Zaluski-Tochter, die mit dieser Helena in Übereinstimmung zu bringen wäre.
            Die Nachkommen des Teofil kann man hier studieren.
            Der Land- und Gutsbesitz der Zaluski war sehr breit gestreut. Dazu erbten auch die Töchter. Das mißliche im polnischen ist, daß die Sprache auch die Ortsnamen mit den Fällen beugt, was es für einen Nicht-Muttersprachler oft schwer macht, innerhalb der Texte auf den Nominativ rückzuschließen.
            Insofern kann ich auch nur auf die wesentliche Literatur verweisen, wo der Gutsbesitz bei den einzelnen Familienmitgliedern, aber sicher ohne absolute Vollständigkeit, angegeben wird:

            Viele Grüße und viel Erfolg
            Johannes
            Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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            • Rennsemmel
              Benutzer
              • 04.02.2011
              • 42

              #21
              Guten Tag Hina und Johannes,

              nochmals herzlichen Dank für eure Hinweise. Natürlich werde ich diesen Hinweisen nachgehen. Auch Litauen werde ich nicht auslassen.

              Als ich vor 2 Jahren dort in Westgalizien war, fiel mir auf, daß in den von mir aufgesuchten Pfarrämtern die KB alle so um 1780 - 1785 begannen. Heute weiß ich, daß die älteren KB in Przemysl deponiert sind. Aber hat denn die k.u.k. Monarchie die zu Napoleons Zeiten in Polen eingerichteten Standesämter überhaupt fortgeführt, da es sie doch z.B. im Stammland, dem heutigen Österreich, nicht gab? Die gleiche Frage ergibt sich für Litauen, welches ja an Rußland fiel.

              Es bleibt mir nur zu hoffen, daß ich irgendwie auf Nachkommen der Geschwister meiner Großmutter stoße, die über Informationen verfügen, die mir nicht bekannt sind. Sicher wird das nur zufälligerweise passieren. Denn die mir namentlich bekannten Geschwister wohnten noch während des Krieges in Ostgalizien, sind inzwischen 100%-ig verstorben und nach 1945 haben die Russen genau so viele Polen aus Ostgalizien hinausexpediert, wie der polnische Staat nach 1918 hineingebracht hat, aber nur zahlenmäßig.

              Um so viele Informationsquellen wie möglich auszuloten, müßte man vielleicht wissen, inwieweit die Polen selbst Ahnenforschung betreiben und wenn ja, ob es Interessengruppen analog derer in Deutschland gibt. Darüber habe ich noch keinerlei Informationen finden können.

              Ein schönes Wochenende wünscht
              Rennsemmel

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              • Schrotter01
                Benutzer
                • 26.09.2012
                • 5

                #22
                Hallo,

                dieser Beitrag liegt zwar schon eine Zeit lang zurück, aber vielleicht liest noch jemand mit.
                Meine Frage wäre, gibt es noch Aufzeichnungen der Ursprünge der Zaluskis ? Nach Okolski sollen diese Nachfahren der "de Scof / von Schaff" sein, die 1340 nach Polen kamen. Hierbei interessiert mich auch deren Verwandschaftsverhältnis zu den Lochockich.

                Viele Grüße

                Wolfgang

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