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  #1  
Alt 18.04.2012, 22:42
Kaputznick Kaputznick ist offline männlich
Benutzer
 
Registriert seit: 01.09.2010
Ort: Magdeburg
Beiträge: 86
Standard Vulgoname Faust

Hallo an alle,
ich habe da mal einige Verständnisfragen. Ich habe da einen Vorfahren; Friedrich Christoph Möbes; 1825 unehelich in Aken geboren. In seiner Heiratsanzeige und in der Geburtsanzeige seines Sohnes folgt seinem Namen der Zusatz "genannt Faust". Ich hatte spekuliert dass es sich vielleicht um einen Stiefvater gehandelt haben könnte, der seine Mutter geheiratet hat. Dagegen spricht aber dass der Familienname Möbes, der von seiner Mutter stammt, bei einer Heirat der Mutter doch "verschwunden" wäre. Oder wäre er da als Sohn nicht betroffen? Um das Ganze noch zu komplizieren gib er in seiner Heiratanzeige als Vater einen Christian Möbes an, obwohl er nachweislich (Eintrag im Kirchenbuch) unehelich war und kein Vater angegeben war. Worauf könnte sich Faust noch beziehen?
Etwa einen Schläger? Doch dass würde doch nicht in offiziellen Urkunden eingetragen, oder? Worum kann es sich also dann handeln? Vielleicht hat ja jemand eine Idee.
Vielen Dank und mit freundlichem Gruß
Kaputznick
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  #2  
Alt 18.04.2012, 23:18
gustl gustl ist offline
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 25.08.2010
Beiträge: 676
Standard

Hallo Kaputznick,

keine Sorge, Dein Friedrich Christoph war kein Schläger. Vielmehr hat sich vermutlich der Vater, ein Herr namens Faust, zu seinem unehelichen Sohn bekannt und ihm gestattet, sich Faust zu nennen. Das war in Anhalt durchaus üblich, und den Familiennamen Faust haben auch wir unter den Ahnen. Im übrigen haben sich diese Väter auch um ihre Kinder gekümmert, manche wuchsen auch munter mit den ehelichen im väterlichen Haushalt auf. Das ist bei uns alles vorgekommen.

Da unsere Faust alle älter sind und diese Linie nicht weiter verfolgt worden zu sein scheint, kann ich Dir mit dem potentiellen Vater leider nicht weiterhelfen. Aber vielleicht hat es ja auch gereicht, die Reputation des Vorfahren zu retten.

Mit besten Grüßen
Cornelia
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  #3  
Alt 18.04.2012, 23:46
Benutzerbild von Laurin
Laurin Laurin ist offline männlich
Moderator
 
Registriert seit: 30.07.2007
Ort: Oberfranken
Beiträge: 5.637
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Zitat:
Zitat von gustl Beitrag anzeigen
... Vielmehr hat sich vermutlich der Vater, ein Herr namens Faust, zu seinem unehelichen Sohn bekannt und ihm gestattet, sich Faust zu nennen. Das war in Anhalt durchaus üblich
Hallo Kaputznick / @Cornelia,

das dürfte die Erklärung sein.
Siehe dazu auch und in unserem Forum "Namenforschung" 4 Themen hier: Übersicht "Allgemeine und spezielle onomast. Themen / Beiträge"
__________________
Freundliche Grüße
Laurin
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  #4  
Alt 19.04.2012, 09:26
gudrun gudrun ist offline
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 30.01.2006
Beiträge: 3.277
Standard

Hallo Kaputznick,

er könnte aber auch einen kleinen Hof, "Faust" gekauft haben und sich nach dem Hof genannt haben.
Komisch ist allerdings die Angabe des Vaters, aber vielleicht wollte er die uneheliche Geburt verschleiern.
Uneheliche Geburt heißt nicht unbedingt, daß der Mann arm war und deswegen keinen Hof kaufen konnte.
Diese Tatsache hat uns schon mal ganz schön in die Irre geführt.

Viele Grüße
Gudrun
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  #5  
Alt 19.04.2012, 09:38
Wolfg. G. Fischer Wolfg. G. Fischer ist offline männlich
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 18.06.2007
Beiträge: 4.899
Standard

Zitat:
Zitat von Kaputznick Beitrag anzeigen
Hallo an alle,
ich habe da mal einige Verständnisfragen. Ich habe da einen Vorfahren; Friedrich Christoph Möbes; 1825 unehelich in Aken geboren. In seiner Heiratsanzeige und in der Geburtsanzeige seines Sohnes folgt seinem Namen der Zusatz "genannt Faust". Ich hatte spekuliert dass es sich vielleicht um einen Stiefvater gehandelt haben könnte, der seine Mutter geheiratet hat. Dagegen spricht aber dass der Familienname Möbes, der von seiner Mutter stammt, bei einer Heirat der Mutter doch "verschwunden" wäre. Oder wäre er da als Sohn nicht betroffen? Um das Ganze noch zu komplizieren gib er in seiner Heiratanzeige als Vater einen Christian Möbes an, obwohl er nachweislich (Eintrag im Kirchenbuch) unehelich war und kein Vater angegeben war. Worauf könnte sich Faust noch beziehen?
Etwa einen Schläger? Doch dass würde doch nicht in offiziellen Urkunden eingetragen, oder? Worum kann es sich also dann handeln? Vielleicht hat ja jemand eine Idee.
Vielen Dank und mit freundlichem Gruß
Kaputznick
Hallo in die Runde,

ich erkläre mir das so: Die Mutter heiratete einen Faust und der Sohn wurde allgemein Faust genannt, obwohl er eigentlich weiterhin Möbes hieß.

Mit besten Grüßen
Wolfgang
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  #6  
Alt 19.04.2012, 13:02
gustl gustl ist offline
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 25.08.2010
Beiträge: 676
Standard

Hallo an alle,

@ Gudrun: Die Hofbezeichnung "Faust" war in Anhalt nicht üblich, ich habe sie noch nie irgendwo gefunden. Uneheliche Kinder "genannt sowienoch" habe ich dagegen einige. Nein, sie waren durchaus nicht immer arm, je nachdem was der Vater für sie getan hat. Sie waren auch nicht immer bäuerlich. Ich habe ein Mädel, das mit einem reichen Hotelbesitzer verheiratet war.

@ Wolfgang: Der Familienname der Mutter hat sich ja wohl nicht geändert, wie Kaputznick schreibt.

@ Kaputznick: dass er seine uneheliche Herkunft verheimlichen wollte, ist gut möglich, aber insgesamt etwas unverständlich, denn eine Schande war es (damals jedenfalls) für ihn nicht unbedingt, eher für die natürlichen Eltern. Die wurden schief angesehen, die Kinder hingegen hatten nicht selten guten Kontakt zu den ehelichen Geschwistern. Es ist deshalb auch vorgekommen, dass man ein uneheliches Kind bei sich aufgenommen hat, ohne zu sagen weshalb. Aber das trifft ja in Deinem Fall nicht zu.

Beste Grüße
Cornelia
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