Ich suche das Lager 'Für das deutsche Volk' in Tuszyn

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  • Saure
    Erfahrener Benutzer
    • 27.03.2008
    • 4806

    Ich suche das Lager 'Für das deutsche Volk' in Tuszyn

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: Oktober 1945
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Tuszyn (deutsch: Tuschin) in der Woiwodschaft Lodz, 28 km nördlich von Piotrkow Trybunalski (deutsch: Petrikau)
    Konfession der gesuchten Person(en): -
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): -
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive): -


    Ich suche das Lager 'Für das deutsche Volk' in Tuschin (in der Woiwodschaft Lodz) 28 km nördlich von Pertikau, in dem im Oktober 1945 ein deutscher Soldat, der von kommunistischen Sicherheitsbehörden dort inhaftiert wurde, gestorben sein soll.

    Es wäre schön, wenn mir jemand etwas über dieses Lager / Gefängnis berichten könnte, und mir vielleicht auch einen Hinweis geben könnte, wo ich eine Sterbeurkunde beantragen könnte.



    Zuletzt geändert von Saure; 03.05.2019, 14:44.
    Viele Grüße
    Dieter Saure

    Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
    Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
    Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
    Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.
  • sonki
    Erfahrener Benutzer
    • 10.05.2018
    • 4699

    #2
    Ein Absatz aus einem Augenzeugenbericht (habe die URL zum Original vergessen):

    Am 08.03.1943 wurden wir in das Lager Tuschin-Wald, ca. 20 km weit von Litzmannstadt/Polen entfernt, übersiedelt. Es waren etwa 700 Häuser, ehemals von Juden bewohnte Sommerhäuser mit Schule und Großküche.
    Also vermutlich das im Wald nord-westl. von Tuszyn-Zentrum gelegene Gebiet.

    Siehe z.b. dieses Foto: https://fotopolska.eu/Przystanek_tra...uszyn?map_z=15
    Zuletzt geändert von sonki; 03.05.2019, 15:52.
    Слава Україні

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    • Saure
      Erfahrener Benutzer
      • 27.03.2008
      • 4806

      #3
      Hallo sonki,

      vielen Dank für ihren Hinweis.

      Unter dem Bild steht '1940-1942, An der Haltestelle Tuszyn-Las', und auf dem Bild erkenne ich deutsche Soldaten.
      Tuszyn ist eine Stadt im Powiat Łódzki wschodni der Woiwodschaft Łódź in Polen. Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt-und-Land-Gemeinde mit 12.453 Einwohnern.

      'Im Tuschin-Wald befand sich ein großes Umsiedlerlager der VOMI (Volksdeutsche Mittelstelle), dort waren ab 1941 (?) deutschstämmige Umsiedler aus Bessarabien, Kroatien u. a. untergebracht, die später im Generalgouvernement angesiedelt werden sollten. Im Lager Tuschin wurde Ende 1942 aus den zur Umsiedlung vorgesehenen volksdeutschen Kroaten auch das 1. SS-Landwacht-Bataillon Zamosc aufgestellt, das 1943 ins Generalgouvernement versetzt wurde, wo es bei der Vertreibung der polnischen Bevölkerung im Rahmen der Aktion Zamosc und im "Bandenkampf" eingesetzt wurde. Am 19. Januar 1945 erreichte die Rote Armee die Stadt.'

      Ich suche ein Lager / Gefängnis vom kommunistischen Sicherheitsdienst, in dem im Oktober 1945 deutsche Soldaten inhaftiert gewesen sein sollen.

      Es kann aber auch sein, dass das Lager Tuschin-Wald 1945 von den polnischen Sicherheitskräften als Gefängnis für z.B. deutsche Soldaten benutzt worden ist.
      Aber ein Gefängnis, bestehend aus etwa 700 Häusern, ehemals von Juden bewohnte Sommerhäuser mit Schule und Großküche, wird es wohl kaum gewesen sein.

      So könnte es gewesen sein:

      Zuletzt geändert von Saure; 04.05.2019, 12:50.
      Viele Grüße
      Dieter Saure

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      Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
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      • Saure
        Erfahrener Benutzer
        • 27.03.2008
        • 4806

        #4
        Jetzt habe ich mir dieses Buch bestellt:

        'Nach Lamsdorf sollen nur noch zwei Orte erwähnt, aber auf Ein*zelheiten verzichtet werden. Mitte der 90er Jahre wurde bekannt, daß der US-amerikanische Publizist John Sack ein Buch über das von Polen weiterbetriebene Auschwitz-Nebenlager Schwientochlowitz-Zgoda nach sieben Jahren Recherchen mit dem Titel „An Eye for an Eye“ (Auge um Auge) geschrieben hat. Das Buch erschien

        1.im Verlag „Basis Books“ in New York und ist jetzt - nach lan*gem Hickhack - auch in deutscher Übersetzung erhältlich (Sack, John: Auge um Auge; Emst-Kabel Verlag, Hamburg, 1995). Es er*lebte nur eine deutsche Auflage und ist nur noch antiquarisch zu hor*renden Preisen erhältlich.

        Darin schildert John Sack die KZ-Massenverbrechen im polni*schen Machtbereich an Deutschen unter besonderer Berücksichti*gung der sadistischen Untaten des jüdischen Kommandanten Salomon Morel, der sich inzwischen nach Israel abgesetzt hat und inzwischen verstorben ist. Sack beschreibt, wie befreite ehemalige jüdische Häftlinge aus Ausch*witz, unter dem schon genannten Kommandanten Morel, als Wach*posten „Rache für den Holocaust“ suchten und fanden. Getreu dem alten mosaischen Gesetz „Auge um Auge - Zahn um Zahn“ waren die Opfer unschuldige Menschen, die nur wegen ihres Deutschtums inhaftiert waren.

        Das Buch hat in den USA und sogar in Polen Wellen geschlagen. So forderte der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Kattowitz, Feliks Lipman: „Man muß die Wahrheit sagen!“ Als der nach Israel entschwundene Morel ihn unter Druck zu setzen versuchte und an ihn schrieb, wer ihn, Morel, nicht verteidige, sei „kein Jude mehr“, äußerte Lipman: „Nicht alle Deutsche sind Hitleristen, und nicht alle Polen und Juden sind unschuldig. Wer Verbrechen begangen hat, soll dafür bestraft werden.“'
        Zuletzt geändert von Saure; 05.05.2019, 17:39.
        Viele Grüße
        Dieter Saure

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        Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
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        • Saure
          Erfahrener Benutzer
          • 27.03.2008
          • 4806

          #5
          Guten Morgen,

          ich habe langsam den Eindruck, dass ich in diesem Unterforum falsch bin.
          Es kann doch nicht so schwer sein, mir entsprechende Hinweise zu geben.
          Oder spreche ich ein heikles Thema an ?

          Ich möchte doch nur das Schicksal eines deutschen Soldaten aufklären.
          Viele Grüße
          Dieter Saure

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          Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
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          • sonki
            Erfahrener Benutzer
            • 10.05.2018
            • 4699

            #6
            Sach mal was läuft eigentlich falsch bei dir?
            Reicht dein Vorstellungsvermögen echt nicht soweit das vielleicht niemand eine Antwort weiß?
            Das ist nicht mehr nur betriebsblind das ist schon pathologisch...

            PS ja harte Antwort (sperrt mich ruhig) aber das ist nicht mehr normal. Gute Nacht dann.
            Слава Україні

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            • Saure
              Erfahrener Benutzer
              • 27.03.2008
              • 4806

              #7
              Hallo sonki,

              ich bin bzw. war jetzt über 30 Jahre lang in verschiedenen Foren unterwegs und habe schon viele Anschuldigungen erlebt. Ob zu recht, oder zu Unrecht, das wage ich nicht zu sagen.

              Meist wurde ich für meine klaren Worte verwarnt bzw. gesperrt.

              Ich weiß wirklich nicht, warum man Sie hier im Forum sperren sollte.

              Zuletzt geändert von Saure; 06.05.2019, 12:06.
              Viele Grüße
              Dieter Saure

              Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
              Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
              Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
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              • Saure
                Erfahrener Benutzer
                • 27.03.2008
                • 4806

                #8
                Jetzt habe ich diesen Hinweis erhalten:

                In Bezug auf eventuell vorhandene polnische Gerichtsakten zu dem
                Gesuchten können Sie sich an die polnischen Kolleg*innen des Instituts
                für nationales Gedenken (IPN) in Warschau bzw. Lodz wenden:

                (https://ipn.gov.pl/en).
                Zuletzt geändert von Saure; 06.05.2019, 18:41.
                Viele Grüße
                Dieter Saure

                Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
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                • Anna Sara Weingart
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2012
                  • 15113

                  #9
                  Hallo Dieter,
                  Mich verwirrt der Name des von Dir gesuchten Lagers. Wenn es ein von Polen betriebenes Lager sein soll, warum trägt es dann
                  einen deutschen Namen ("Für das deutsche Volk") ??

                  Oder nanntest Du nur eine deutsche Übersetzung des polnischen Lagernamens ??
                  Viele Grüße

                  Kommentar

                  • Saure
                    Erfahrener Benutzer
                    • 27.03.2008
                    • 4806

                    #10
                    Hallo Anna Sara,

                    vielen Dank für Ihr Interesse an meiner Suche.

                    Ich helfe einem Polen bei der Suche nach seinem deutschen Vater.

                    Der Suchende schreibt wörtlich:
                    'Leider wird er durch die kommunistischen Sicherheitsdienste verhaftet und im Lager für das deutsche Volk in Tuszyn neben Lodz festgesetzt.'

                    Dies habe ich schon oben geschrieben:
                    ''Im Tuschin-Wald befand sich ein großes Umsiedlerlager der VOMI (Volksdeutsche Mittelstelle), dort waren ab 1941 (?) deutschstämmige Umsiedler aus Bessarabien, Kroatien u. a. untergebracht, die später im Generalgouvernement angesiedelt werden sollten. Im Lager Tuschin wurde Ende 1942 aus den zur Umsiedlung vorgesehenen volksdeutschen Kroaten auch das 1. SS-Landwacht-Bataillon Zamosc aufgestellt, das 1943 ins Generalgouvernement versetzt wurde, wo es bei der Vertreibung der polnischen Bevölkerung im Rahmen der Aktion Zamosc und im "Bandenkampf" eingesetzt wurde. Am 19. Januar 1945 erreichte die Rote Armee die Stadt.'

                    Nachdem die Deutschen weg waren, haben die Polen diese Lager für ihre 'Zwecke' benutzt.
                    Siehe meine o.a. Links., wie: https://www.deutscheundpolen.de/erei...sche_1945.html
                    Zuletzt geändert von Saure; 07.05.2019, 00:12.
                    Viele Grüße
                    Dieter Saure

                    Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                    Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                    Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                    Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

                    Kommentar

                    • Anna Sara Weingart
                      Erfahrener Benutzer
                      • 23.10.2012
                      • 15113

                      #11
                      Dieter, Du musst es Dir nicht unbedingt streng bewacht mit hohen Zäunen vorstellen. Denn wer dort floh, und dann irgendwo wieder aufgegriffen wurde, musste ja mit strengerer Strafe rechnen. Außerdem waren die Angehörigen schutzlos. Dass heißt auch die könnten bestraft werden, falls er sich durch Lagerflucht strafbar gemacht hätte. Es ging also erst einmal darum, durch untertäniges Verhalten nicht Grund zur Bestrafung zu bieten.

                      Es war ja kein Vernichtungslager, sondern lediglich ein "Sammellager für zur Vertreibung bestimmte Deutsche". Deutschland war ja bereit, die vertriebenen Deutschen aufzunehmen. Also gab es keinen Grund für die Polen die Deutschen systematisch zu töten. Also gab es daher gesehen für die Deutschen keinen Fluchtgrund.

                      In Tuschin-Wald waren viele leerstehende Unterkünfte vorhanden, die ja bereits vorher lagermäßig genutzt worden waren. Hinzu kommt die vorhandene Lager-Infrastruktur, und die Schienenanbindung nach Lodz für den Antransport der Deutschen war gegeben. Es gibt also keinen Grund daran zu zweifeln, dass die ehemalige Volksdeutschen-Umsiedler-Unterkünfte in Tuschin-Wald gemeint sein könnten.

                      Es waren vor dem Krieg in Tuschin-Wald von den Juden nicht nur Sommerhäuschen, sondern auch größere Gesellschaftshäuser, Erholungsheime und Landvillen angelegt worden.

                      Hier ein paar Eindrücke von Tuschin-Wald:
                      Angehängte Dateien
                      Viele Grüße

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                      • Saure
                        Erfahrener Benutzer
                        • 27.03.2008
                        • 4806

                        #12
                        Hallo Anna Sara,

                        was soll ich jetzt davon halten, Sie schreiben:
                        'Dieter, Du musst es Dir nicht unbedingt streng bewacht mit hohen Zäunen vorstellen. Denn wer dort floh, und dann irgendwo wieder aufgegriffen wurde, musste ja mit strengerer Strafe rechnen. Außerdem waren die Angehörigen schutzlos. Dass heißt auch die könnten bestraft werden, falls er sich durch Lagerflucht strafbar gemacht hätte. Es ging also erst einmal darum, durch untertäniges Verhalten nicht Grund zur Bestrafung zu bieten.

                        Es war ja kein Vernichtungslager, sondern lediglich ein "Sammellager für zur Vertreibung bestimmte Deutsche". Deutschland war ja bereit, die vertriebenen Deutschen aufzunehmen. Also gab es keinen Grund für die Polen die Deutschen systematisch zu töten. Also gab es daher gesehen für die Deutschen keinen Fluchtgrund.'

                        Und in dem Link: https://www.deutscheundpolen.de/erei...sche_1945.html
                        lese ich:
                        '... Sie dienen als Internierungslager für Verurteilte, als Sammellager für zur Vertreibung bestimmter Deutscher, vor allem aber sind sie ein Ort für systematisch repressive Zwangsarbeit. 88 Gefängnisse und 14 Arbeitslager stehen im Frühjahr 1945 unter der Aufsicht des Ministeriums für Öffentliche Sicherheit. In den Lagern setzt das nun polnische Personal oft die Terrormethoden der Nationalsozialisten fort. Folter und wahlloses Töten gehören zum Alltag in den Lagern. Die hygienischen Bedingungen sind katastrophal. Es kommt zu Epidemien und massenhaften Sterben. Zwar verbieten offizielle Weisungen der Behörden den zügellosen Terror, doch dem Sadismus der Wärter und Lagerfunktionären ist kaum Einhalt zu gebieten. Wladyslaw Gomulka, der Erste Sekretär der PRP selbst, versucht in einem Brief an das Ministerium für Öffentliche Sicherheit , dem um sich greifenden Sadismus Einhalt zu gebieten. Er bezichtigt seine Genossen, sich „Gestapo“-Methoden zu bedienen. Im Lager „Zgoda“ in Swietochlowice bei Katowice kommt Lagerleiter Salomon Morel zu trauriger Berühmtheit. Der damals 26-jähriger Pole jüdischer Abstammung macht sich einen Namen als gnadenloser Schläger und Folterer. Unverhohlen gibt er zu, „Rache für Auschwitz“ zu nehmen, nun an möglichst vielen Deutschen. Das seine Lagerinsassen in der übergroßen Mehrheit unschuldig sind, stört in dabei offenbar nicht. Die Bilanz seiner Tätigkeit ist verheerend: Von 5107 Personen, die ins Lager überstellt werden, sterben 1855, also über ein Drittel. Die häufigste Todesursache in den Lagern sind Typhusepidemien. Hunger, Schmutz und fehlende ärztliche Versorgung setzen die ohnehin geschwächten Lagerhäftlinge den grassierenden Krankheiten schutzlos aus. Der Unterdrückungsapparat ist in verschiedenen Regionen vollkommen korrumpiert. Oft werden Deutsche interniert, um den beschlagnahmten Besitz unter den Lagerfunktionären aufzuteilen. Nicht selten kommt es zum Entleih von Zwangsarbeitern, um private Einkommen aufzubessern. Trotz allem sind die Deutschen nur ein Teil der hunderttausenden Internierten und Gefangenen im Nachkriegspolen. Terror und Inhaftierung wird als stabilisierendes Mittel der neuen Staatsmacht universell eingesetzt, als eine Vorgehensweise gegenüber allen gesellschaftlichen Gruppen, die als Feinde gelten. Auch tausende ehemalige Angehörige der polnischen Heimatarmee, die für die Exilregierung in London gegen Hitler kämpften, tausende Angehörige der ukrainische Minderheit und politische Gegner der Kommunisten saßen gemeinsam mit den Deutschen in Lagern und Gefängnissen.'
                        Zuletzt geändert von Saure; 07.05.2019, 00:43.
                        Viele Grüße
                        Dieter Saure

                        Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                        Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                        Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                        Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

                        Kommentar

                        • Opa98
                          Erfahrener Benutzer
                          • 26.04.2017
                          • 1120

                          #13
                          Also ich habe A.S.W. antwort so verstanden:

                          Es war eine Zwischenstation für zu Vertreibende, deren systematische Tötung nicht im Fordergrund stand.

                          Obgleich es bestimmt zu Todesfällen durch Hunger, Krankheit usw. Kam.

                          Besonders bei Alten und Kindern.

                          Aus Erzählungen meiner Tante weiß ich, dass auf die Versorgung der Deutschen nach dem Krieg in den nunmehr polnischen Gebieten nicht viel Wert gelegt wurde. Mag überall anders gewesen sein, qie gesagt nur familiäres Wissen.

                          LG

                          Alex
                          ~Die Familie ist das Vaterland des Herzens~
                          Guiseppe Mazzini

                          Kommentar

                          • Opa98
                            Erfahrener Benutzer
                            • 26.04.2017
                            • 1120

                            #14
                            Der Inhalt des Links, den Sie eingestellt haben lässt es für mich so aussehen, als ob besagter S. Morell aus eigenem Rachegefühl wg. Auschwitz usw. derart gehandelt hat. Da er Jude war und wahracheinlich auch Familie verlor, ist das nachvollziehbar, ohne jede Bewertung.

                            Ich finde, man muss sich bei solchenSachen in beide Seiten hineinversetzen. Sie als versierter Hobby-Historiker wissen sicher auch um deutsche Verbrechen während des 2. WK.

                            Und da wurden die ehemaligen Opfer danach eben schnell zu Tätern und umgekehrt.

                            LG

                            Alex
                            ~Die Familie ist das Vaterland des Herzens~
                            Guiseppe Mazzini

                            Kommentar

                            • Saure
                              Erfahrener Benutzer
                              • 27.03.2008
                              • 4806

                              #15
                              Ich habe hier mal die Angaben, die der Suchende mir gegenüber gemacht hat etwas aufbereitet:

                              'Nachdem die beiden nach Piotrkow Trybunalski zurückgekehrt waren, wurde nach mündlicher Überlieferung ... vom kommunistischen Sicherheitsdienst verhaftet, und in das Lager ‚Für das deutsche Volk‘ in Tuszyn in der Woiwodschaft Lodz gebracht. Tuszyn (deutsch: Tuschin) liegt 28 km nördlich von Pertikau. Wie hieß dieses Lager in Tuszyn genau ? Laut Aussage seines Sohnes Ireneusz, war ... Deutscher und konnte kein polnisch sprechen ! Wie hat er dann z.B. als Kommandeur des Werkschutzes seinen untergebenen Leuten Befehle erteilt ? Laut mündlicher Überlieferung wurden ihm im Lager alle seine Dokumente abgenommen. ..., die am 23.09.1945 ihren Sohn zur Welt gebracht hat, hat ... in diesem Lager besucht, ihm Lebensmittel und Wäsche gebracht. Wie ist sie, hochschwanger bzw. kurz nach der Geburt ihres Kindes, in die 28 km entfernte Stadt Tuszyn gekommen ? Zu Fuß oder mit dem Fahrrad doch bestimmt nicht ! Nach mündlicher Überlieferung war ... im Oktober 1945 noch in diesem Lager. Man kann sich gut vorstellen, wie die Polin ..., die von einem deutschen SS-Mann ein Kind bekommen hatte, von den Wachen behandelt wurde. Im Oktober 1945 wurde ... vom Lagerkommandanten verboten, ... zu besuchen. Beim letzten Besuch von ... im Lager in Tuszyn hat man ihr gesagt: ‚Jetzt kann er nicht mehr weglaufen‘. Von welchem Geld hat ... in der Nachkriegszeit gelebt, bevor sie Herrn ... geheiratet hat ?
                              Viele Grüße
                              Dieter Saure

                              Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                              Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                              Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                              Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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