Hallo zusammen,
meine Mutter, Jahrgang 1930, geboren in Assel bei Stade, einem kleinen Dorf mit ca. 50 km Abstand zu Hamburg, war eines von 12 Kindern meiner Großeltern. Sie hatte immer wieder mal berichtet von der Zeit der Kinderlandverschickung zu einem kinderlosen Ehepaar. Der Mann war Oberst bei den Fliegern und meine Mutter wurde 2 x dort hin geschickt - zunächst nach Königsberg, beim 2. mal nach Prenzlau, wohin das Ehepaar verzogen war. Beim 2. Mal musste sie länger bleiben als geplant, weil die Rückreise zu gefährlich gewesen wäre wg. Bombenangriffen auf die Züge.
Das Ehepaar wollte meine Mutter adoptieren, die aber natürlich gar nicht daran dachte für ein Leben als Einzelkind mit Klavierunterricht etc. ihre eigene Familie, die ein eher bescheidenes Leben führte, zu verlassen.
Selbst als junge Erwachsene wollten diese Leute sie noch immer adoptieren, damit sich im Alter jemand um sie kümmert. Meine Mutter musste auch eine Aussage machen wg. der Entnazifierung des Herrn Oberst.
Nun habe ich ein bischen gelesen und festgestellt, dass es im Prinzip 3 Kategorien von Kinderlandverschickung gab.
1. Mütter mit Kindern, die bei Familien auf dem Land einquartiert wurden
2. Ganze Schulklassen, die als Gruppen in sogenannte KLV-Lager verschickt wurden
3. Kinder unter 10 Jahren, die in Gast-/Pflegefamilien geschickt wurden.
Grundsätzlich wird aber immer darauf abgezielt, die Kinder aus den von Bombenangriffen bedrohten Großstädten aufs Land zu schicken.
Meine Mutter lebte aber quasi auf dem Land. In Assel ist ein Haus eher versehentlich von einer Bombe getroffen worden. Meine Mutter wurde m.W. auch ziemlich alleine losgeschickt, d.h. es gab offensichtlich keine ganze Gruppe aus dem Ort.
Nun frage ich mich folgendes:
Gibt es evtl. irgendwo Archivmatierial über solche Kinderlandverschickungen - bevorzugt natürlich aus der Region um Stade?
War es normal, dass ein einzelnes Kind aus einer Kinderreichen Familie zu solchen kinderlosen NS-Paaren geschickt wurde, evtl. mit dem Ziel, dass diese Kinder dann adoptiert werden können ?
Habt Ihr solche Fälle auch in der Familie ?
Ich bin schon gespannt auf Eure Hinweise und Geschichten zu diesem Thema.
Viele Grüße
Tusnelda
meine Mutter, Jahrgang 1930, geboren in Assel bei Stade, einem kleinen Dorf mit ca. 50 km Abstand zu Hamburg, war eines von 12 Kindern meiner Großeltern. Sie hatte immer wieder mal berichtet von der Zeit der Kinderlandverschickung zu einem kinderlosen Ehepaar. Der Mann war Oberst bei den Fliegern und meine Mutter wurde 2 x dort hin geschickt - zunächst nach Königsberg, beim 2. mal nach Prenzlau, wohin das Ehepaar verzogen war. Beim 2. Mal musste sie länger bleiben als geplant, weil die Rückreise zu gefährlich gewesen wäre wg. Bombenangriffen auf die Züge.
Das Ehepaar wollte meine Mutter adoptieren, die aber natürlich gar nicht daran dachte für ein Leben als Einzelkind mit Klavierunterricht etc. ihre eigene Familie, die ein eher bescheidenes Leben führte, zu verlassen.
Selbst als junge Erwachsene wollten diese Leute sie noch immer adoptieren, damit sich im Alter jemand um sie kümmert. Meine Mutter musste auch eine Aussage machen wg. der Entnazifierung des Herrn Oberst.
Nun habe ich ein bischen gelesen und festgestellt, dass es im Prinzip 3 Kategorien von Kinderlandverschickung gab.
1. Mütter mit Kindern, die bei Familien auf dem Land einquartiert wurden
2. Ganze Schulklassen, die als Gruppen in sogenannte KLV-Lager verschickt wurden
3. Kinder unter 10 Jahren, die in Gast-/Pflegefamilien geschickt wurden.
Grundsätzlich wird aber immer darauf abgezielt, die Kinder aus den von Bombenangriffen bedrohten Großstädten aufs Land zu schicken.
Meine Mutter lebte aber quasi auf dem Land. In Assel ist ein Haus eher versehentlich von einer Bombe getroffen worden. Meine Mutter wurde m.W. auch ziemlich alleine losgeschickt, d.h. es gab offensichtlich keine ganze Gruppe aus dem Ort.
Nun frage ich mich folgendes:
Gibt es evtl. irgendwo Archivmatierial über solche Kinderlandverschickungen - bevorzugt natürlich aus der Region um Stade?
War es normal, dass ein einzelnes Kind aus einer Kinderreichen Familie zu solchen kinderlosen NS-Paaren geschickt wurde, evtl. mit dem Ziel, dass diese Kinder dann adoptiert werden können ?
Habt Ihr solche Fälle auch in der Familie ?
Ich bin schon gespannt auf Eure Hinweise und Geschichten zu diesem Thema.
Viele Grüße
Tusnelda
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