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  • Hina
    Erfahrener Benutzer
    • 03.03.2007
    • 4661

    #16
    RE: Gelzenleichter - Bittner

    Liebe Anna,

    ich glaube nicht, dass ein deutscher Beamter auf der Sterbeurkunde versucht hat, polnische Grammatik anzuwenden. Ich denke eher, das ist einer der ganz typischen Fehler, die gemacht werden, besonders dann wenn der Bearbeiter den Namen noch nie gehört hat.

    Leider passieren solche Fehler immer wieder. Der FN meiner Großmutter ist auf der Geburtsurkunde meines Vaters falsch geschrieben i statt y und der Vorname meines Vaters auf meiner Abstammungsurkunde. Dabei ist sein zweiter Name Xaver und sie versuchten immer ein Haver daraus zu machen, weil sie die Schrift im Geburtenbuch nicht so recht lesen konnten.

    In Polen sind Ortsnamen, die auf -zki oder -ski enden doch gar nicht üblich. Insofern würde ich auch auf auf Kieleczka tippen, zumal er auch ein e hinter das l gesetzt hat.

    Viele Grüße
    Hina
    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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    • swapgirly
      Benutzer
      • 08.06.2007
      • 23

      #17
      RE: Gelzenleichter - Bittner

      Hallo Hina,

      ich habe nur gedacht, dass der fehler vielleicht daher kam, dass die Angabe so ungefähr lautete: Ort xxx, Gemeinde Kieletzki...

      Aber es seht so aus, dass ich zu weit gedacht habe und ich werde Kieleczka abklären. Noch mal herzlichen Dank für den Tipp!

      Mit den Fehlern hast Du allerdings recht, in der deutschen Urkunde steht der Geburtsname seiner Frau in dieser Schreibweise: Chimkowski. Ich habe aber die Abschrift ihres Taufscheines und weiss, dass sie Grzymkowska hieß!

      Liebe Grüße,
      Anna

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      • Hina
        Erfahrener Benutzer
        • 03.03.2007
        • 4661

        #18
        RE: Gelzenleichter - Bittner

        Liebe Anna,

        das Problem ist meist, dass die Namen angesagt wurden und auf dem Papier erscheint, was der Schreiber verstanden hat oder wie er meint, wie es geschrieben werden könnte. Das ist heute natürlich nicht mehr so der Fall, weil man sich bei allen Einträgen immer ausweisen muß aber früher kam das nicht selten vor, dass der Pfarrer "irgendwas" schrieb. Somit ist z.B. der FN meiner Großmutter in 5 verschiedenen Schreibweisen zu finden und das in direkter Linie.

        Viele Grüße
        Hina
        "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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        • Joachim v. Roy
          • 01.04.2007
          • 787

          #19
          Kieleschka - Kieleczka

          Hallo Anna,

          im Jahre 1889 lag die rd. 25 km nördlich (ein wenig westlich) von Gleiwitz gelegene Ortschaft KIELESCHKA (polnisch: Kieleczka), die vor 1945 den Namen „Kellhausen“ trug, im DEUTSCHEN REICH und nicht in Polen. Dies läßt sich bereits dem Hinweis von Herrn Friedhard Pfeiffer auf das zuständige Standesamt entnehmen. Aus dieser Sicht scheint der Inhalt der - im Original vorliegenden? - Sterbeurkunde von 1942 (wo ausgefertigt?) wenig zuverlässig zu sein.

          Im übrigen „mußten“ nach 1933 nur relativ wenige Menschen den Nachweis der arischen Abstammung erbringen. Hier handelte es sich vornehmlich um Angehörige der allgemeinen SS und der Waffen-SS sowie um solche Personen, die höhere Ämter bekleideten. Die im Berliner Verlag für Standesamtswesen GmbH erschienenen „Ahnenpässe“ (= Vordrucke zur Aufnahme der genealogischen Daten von 31 Vorfahren eines Probanden) wurden in aller Regel freiwillig geführt, sie waren zudem selten vollständig.

          Freundliche Grüße vom Rhein

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          • swapgirly
            Benutzer
            • 08.06.2007
            • 23

            #20
            RE: Kieleschka - Kieleczka

            Hallo!

            Original von Joachim v. Roy

            im Jahre 1889 lag die rd. 25 km nördlich (ein wenig westlich) von Gleiwitz gelegene Ortschaft KIELESCHKA (polnisch: Kieleczka), die vor 1945 den Namen „Kellhausen“ trug, im DEUTSCHEN REICH und nicht in Polen. Dies läßt sich bereits dem Hinweis von Herrn Friedhard Pfeiffer auf das zuständige Standesamt entnehmen. Aus dieser Sicht scheint der Inhalt der - im Original vorliegenden? - Sterbeurkunde von 1942 (wo ausgefertigt?) wenig zuverlässig zu sein.


            Die Sterbeurkunde liegt mir im Original vor, sie wurde am 14.02.1942 im Standesamt Eberswalde ausgefertigt. Vielleicht sollte ich sie mal einscannen?


            Im übrigen „mußten“ nach 1933 nur relativ wenige Menschen den Nachweis der arischen Abstammung erbringen. Hier handelte es sich vornehmlich um Angehörige der allgemeinen SS und der Waffen-SS sowie um solche Personen, die höhere Ämter bekleideten. Die im Berliner Verlag für Standesamtswesen GmbH erschienenen „Ahnenpässe“ (= Vordrucke zur Aufnahme der genealogischen Daten von 31 Vorfahren eines Probanden) wurden in aller Regel freiwillig geführt, sie waren zudem selten vollständig.
            Meine Schwiegermutter behauptet felsenfest, dass die Familie einen "Ariernachweis" führen musste, weil sie aus Polen stammten (die Ehefrau auf jeden Fall). Sie wollten damals ein Häuschen kaufen und durften es daraufhin nicht, weil sie halt nicht rein arisch waren. Es ist aber auch sicher, dass die Eheleute keine hohen Ämter bekleidet haben. Felix Bittner war lediglich Arbeiter und seine Frau bestimmt Hausfrau. Auf die Angaben meiner Schwiegermutter kann man sich aber nicht 100% verlassen, weil sie ja alles nur vom Hören kennt - die Familie ihres Mannes lebte ja im Osten (Finowfurt) und sie haben sich nicht oft gesehen.

            Übrigens, ich war heute bei den Mormonen in Berlin-Spandau und habe meine ersten Filme bestellt! Ich werde die Kirchenbücher aus Sohrau (Oberschlesien) hoffentlich bald erforschen können

            Viele Grüße aus dem heißen Berlin,
            Anna

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            • Joachim v. Roy
              • 01.04.2007
              • 787

              #21
              Kieleschka - Kieleczka

              Hallo Anna,

              es mag schon sein, daß wir Ihnen den einen oder anderen Tip geben könnten, falls Sie uns hier die Sterbeurkunde von 1942 zeigen würden - versprechen können wir Ihnen solche Tips aber nicht.

              Bitte erlauben Sie den Hinweis, daß Finowfurt nicht „im Osten“ lag, sondern rd. 40 km nordöstlich von Berlin und damit im Herzen Brandenburgs liegt. Für manche Rheinländer mag dies allerdings weit „im Osten“ sein.

              Freundlichen Gruß

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              • Hintiberi
                Erfahrener Benutzer
                • 26.09.2006
                • 1075

                #22
                Himmelsbezeichnungen sind immer relativ - da ich aus Ostwestfalen komme, liegt Finowfurt für mich genauso im Osten wie Berlin oder Höxter.

                Zudem wird ja auch oft die ehemalige deutsch-deutsche Grenze als West-Ost-Markierung gebraucht; die neuen Bundesländer = Osten, die alten = Westen. Ich finde da nix Verkehrtes dran.

                Gruß
                -Jens
                Meine Ahnen
                http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
                www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

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                • swapgirly
                  Benutzer
                  • 08.06.2007
                  • 23

                  #23
                  RE: Kieleschka - Kieleczka

                  Original von Joachim v. Roy
                  es mag schon sein, daß wir Ihnen den einen oder anderen Tip geben könnten, falls Sie uns hier die Sterbeurkunde von 1942 zeigen würden - versprechen können wir Ihnen solche Tips aber nicht.

                  Das ist mir natürlich klar! Ich bin schon jetzt für den Tip bezüglich Kieleczka sehr dankbar!

                  Bitte erlauben Sie den Hinweis, daß Finowfurt nicht „im Osten“ lag, sondern rd. 40 km nordöstlich von Berlin und damit im Herzen Brandenburgs liegt. Für manche Rheinländer mag dies allerdings weit „im Osten“ sein.
                  Ich weiß wohl sehr genau wo Finowfurt liegt. Die Bezeichnung "Osten" habe ich im Hinblick auf die damaligen politischen Verhältnisse gewählt. Die Kontakte der Familie meines Mannes, die in Niedersachsen lebte, mit der Familie, die in der ehemaligen DDR lebte, waren erschwert. Sie sind damals im politischen und geographischen Sinne nach Osten gefahren.

                  Kommentar

                  • Joachim v. Roy
                    • 01.04.2007
                    • 787

                    #24
                    "der Osten"

                    Anmerkung

                    Es berührt einen schon eigenartig, wenn jemand, der in OSTPREUSSEN nach der Familie Gelzenleichter und in SCHLESIEN nach der Familie Bittner forscht, davon spricht, daß Finowfurt „im Osten“ liegen soll. Daß hier die Zeit n a c h 1945 gemeint war, konnte man nicht vermuten, da der im gleichen Zusammenhang genannte „Ariernachweis“ zweifelsfrei auf die Jahre v o r dem Zweiten Weltkrieg verweist.

                    Daß der Eiserne Vorhang jahrzehntelang deutsche Familien voneinander trennte, ist nur allzu wahr. Meiner eigenen Familie war es z.B. nie möglich, unsere nächsten Angehörigen „im Osten“ (Nachtrag: in Mecklenburg und Sachsen) zu besuchen - und umgekehrt. Auch konnten weder meine Frau noch ich in unsere schlesische bzw. ostpreußische Heimat reisen.

                    Freundliche Grüße vom Rhein

                    Kommentar

                    • swapgirly
                      Benutzer
                      • 08.06.2007
                      • 23

                      #25
                      RE: "der Osten"

                      Original von Joachim v. Roy
                      Anmerkung

                      Es berührt einen schon eigenartig, wenn jemand, der in OSTPREUSSEN nach der Familie Gelzenleichter und in SCHLESIEN nach der Familie Bittner forscht, davon spricht, daß Finowfurt „im Osten“ liegen soll. Daß hier die Zeit n a c h 1945 gemeint war, konnte man nicht vermuten, da der im gleichen Zusammenhang genannte „Ariernachweis“ zweifelsfrei auf die Jahre v o r dem Zweiten Weltkrieg verweist.
                      Nun, ich wollte jetzt keine Disskusion verursachen. Ich habe den Ausdruck ohne jegliche Hintergundgedanken gewählt - meine deutsche Familie benutzt den so und ich bin einfach daran gewöhnt.

                      Was soll ich denn meinen, wenn noch heute vom Ostblock geredet wird? Ich könnte mich jedes Mal aufregen und korriegieren aber irgendwann gibt man auf.

                      Viele Grüße,
                      Anna

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