Soldat aus Westfalen, 1. Weltkrieg

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  • gki
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2012
    • 4829

    Soldat aus Westfalen, 1. Weltkrieg

    Hallo,

    anbei findet ihr Bilder der Schulterklappe und der Troddel eines Soldaten aus dem ersten Weltkrieg.

    Der Soldat war Jahrgang 1875, das Foto wurde etwa 1916 in Minden aufgenommen, der Soldat war vor dem Krieg in Münster ansässig, geboren aber in Essen.

    Kann man aus der Schulterklappe und der Trottel sowie dem vermuteten zumindest zeitweiligen Standort Minden etwas über die Zugehörigkeit zu einem Truppenteil sagen?

    Besten Dank vorab!

    Nachtrag: Bilder ergänzt
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von gki; 03.01.2016, 12:49. Grund: Bilder ergänzt
    Gruß
    gki
  • Basil
    Erfahrener Benutzer
    • 16.06.2015
    • 2418

    #2
    Hallo,

    nett und hilfreich ist auch immer ein Gesamtbild des Soldaten, da andere Uniformteile wie Kopfbedeckung, Ärmelaufschläge, Knöpfe und Koppelschloß ebenso bei der Identifizierung helfen können. Natürlich nur soweit vorhanden und erkennbar. Auch der Dienstgrad wäre interessant. Detailbilder dienen dann nur zur Unterstützung.

    Das schlecht erkennbare Symbol auf der Schulterklappe passt für mich am besten zur geflügelten Luftschraube der Fliegertruppe. Es würde sich dann um das Bayerische Fliegerbataillon handeln, da die Preußischen Bataillone und die bei Mobilmachung gebildeten Abteilungen Nummern unter dem Symbol stehen hatten.





    Dem Troddel nach müsste der Soldat dem Bataillonsstab angehört haben. Bei den Kompanietroddeln, an denen die Kompaniezugehörigkeit erkennbar war, waren Band und Quaste weiß.

    Minden oder Münster kann ich mit den beiden Bildern leider nicht in Verbindung bringen.

    Ergänzung:

    Mit Jahrgang 1875 müsste der Soldat bereits zum Landsturm gehört haben. Beim Landsturm wurde die (römische) Nummer des Armee-Korps, z.B. VII für das VII. Armee-Korps in Münster, plus eine arabische Zahl für das Bataillon am Kragen getragen. Es gab aber auch Fälle, in denen die Zahlen auf den Schulterklappen getragen wurden. Für Bataillone aus Minden kämen z.B. VII 9, VII 10 oder VII 58 in Frage. Ein Gesamtbild könnte auch hier bei der Einschätzung helfen.



    Hier noch eine interessante Seite über die Behörden und Truppen des VII. Armee-Korps mit Stand 1916. Anscheinend gab es ein Gefangenenlager in Minden.

    Infoseite zur Geschichte des westfälischen VII. Armee-Korps 1815 - 1918


    Gruß
    Basil
    Zuletzt geändert von Basil; 03.01.2016, 04:05. Grund: Ergänzung
    Zimmer: Oberlausitz und Dresden; Stephanus: Zittau, Altenburg und Ronneburg
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    Erzgebirge: Uhlmann, Lieberwirth, Gläser, Herrmann
    Burgenlandkreis: Wachtler, Landmann, Schrön


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    • jacq
      Super-Moderator

      • 15.01.2012
      • 9719

      #3
      Moin gki,

      kannst du uns evtl. Name, Geburtsdatum, -ort nennen?
      Viele Grüße,
      jacq

      Kommentar

      • gki
        Erfahrener Benutzer
        • 18.01.2012
        • 4829

        #4
        Hallo BasiL!


        Zitat von Basil Beitrag anzeigen
        nett und hilfreich ist auch immer ein Gesamtbild des Soldaten, da andere Uniformteile wie Kopfbedeckung, Ärmelaufschläge, Knöpfe und Koppelschloß ebenso bei der Identifizierung helfen können. Natürlich nur soweit vorhanden und erkennbar. Auch der Dienstgrad wäre interessant. Detailbilder dienen dann nur zur Unterstützung.
        Ich habe einige Detailbilder ergänzt. Dienstgrad dürfte "Soldat" gewesen sein.


        Das schlecht erkennbare Symbol auf der Schulterklappe passt für mich am besten zur geflügelten Luftschraube der Fliegertruppe. Es würde sich dann um das Bayerische Fliegerbataillon handeln, da die Preußischen Bataillone und die bei Mobilmachung gebildeten Abteilungen Nummern unter dem Symbol stehen hatten.





        Dem Troddel nach müsste der Soldat dem Bataillonsstab angehört haben. Bei den Kompanietroddeln, an denen die Kompaniezugehörigkeit erkennbar war, waren Band und Quaste weiß.

        Minden oder Münster kann ich mit den beiden Bildern leider nicht in Verbindung bringen.
        Hmm, ich glaub nicht, daß das Symbol wie ein geflügelter Propeller aussieht. Der Propeller hat doch recht eindeutige Verdickungen oben und unten.

        Der Familienüberlieferung nach war der Soldat "Funker". Ich bin mir aber nicht sicher, inwiefern das zum ersten Weltkrieg paßt.


        Ergänzung:

        Mit Jahrgang 1875 müsste der Soldat bereits zum Landsturm gehört haben. Beim Landsturm wurde die (römische) Nummer des Armee-Korps, z.B. VII für das VII. Armee-Korps in Münster, plus eine arabische Zahl für das Bataillon am Kragen getragen. Es gab aber auch Fälle, in denen die Zahlen auf den Schulterklappen getragen wurden. Für Bataillone aus Minden kämen z.B. VII 9, VII 10 oder VII 58 in Frage. Ein Gesamtbild könnte auch hier bei der Einschätzung helfen.
        Am Kragen sind leider keine Nummern (s. siehe die ergänzten Bilder oben).



        Hier noch eine interessante Seite über die Behörden und Truppen des VII. Armee-Korps mit Stand 1916. Anscheinend gab es ein Gefangenenlager in Minden.

        Infoseite zur Geschichte des westfälischen VII. Armee-Korps 1815 - 1918
        Danke!

        Zitat von jacq Beitrag anzeigen
        Moin gki,

        kannst du uns evtl. Name, Geburtsdatum, -ort nennen?
        Ort und Datum standen ja schon oben: Essen, 1875.

        Nachdem die preußischen Militärunterlagen doch verbrandt sind, sehe ich nicht, wozu der Name wichtig wäre, lasse mich aber gerne belehren.
        Gruß
        gki

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        • Basil
          Erfahrener Benutzer
          • 16.06.2015
          • 2418

          #5
          Hallo gki,

          ok, Bayern schließe ich jetzt aus, da die Landeskokarde auf der Mütze sicher nicht bayerisch ist. Das fehlen einer Nummer auf der Schulterklappe muss auch nicht zwangsläufig für das bayerische Flieger-Btl. stehen, da der geflügelte Propeller ohne Nummer wohl auch bei den Feldflieger-Abteilungen (FAA) vorkommen konnte.

          Das Symbol für die Fliegertruppe auf der Schulterklappe mag ich nicht ausschließen, da es zum einen, zumindest für mich, schlecht erkennbar ist und zum anderen ich keine andere Schulterklappe finden kann, die dieser ähnelt. Aber das ist deine Entscheidung.

          Die Flieger konnten auch Funk an Bord haben. Darum würde ein Funker bei der Fliegertruppe Sinn machen. Nach Landsturm sieht es bisher nicht aus, und das bei dem Jahrgang. Aber ein Gesamtbild des Soldaten magst du uns wohl nicht zeigen.

          Gruß
          Basil
          Zimmer: Oberlausitz und Dresden; Stephanus: Zittau, Altenburg und Ronneburg
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          • gki
            Erfahrener Benutzer
            • 18.01.2012
            • 4829

            #6
            Hallo Basil!


            Zitat von Basil Beitrag anzeigen
            ok, Bayern schließe ich jetzt aus, da die Landeskokarde auf der Mütze sicher nicht bayerisch ist.
            Eig. schade, da man sonst in den Kriegsstammrollen nachschauen könnte.


            Das fehlen einer Nummer auf der Schulterklappe muss auch nicht zwangsläufig für das bayerische Flieger-Btl. stehen, da der geflügelte Propeller ohne Nummer wohl auch bei den Feldflieger-Abteilungen (FAA) vorkommen konnte.

            Das Symbol für die Fliegertruppe auf der Schulterklappe mag ich nicht ausschließen, da es zum einen, zumindest für mich, schlecht erkennbar ist und zum anderen ich keine andere Schulterklappe finden kann, die dieser ähnelt. Aber das ist deine Entscheidung.
            Naja, ich kenne mich nicht aus. Würde mir nur etwas merkwürdig vorkommen, daß sich über eine so für die Zeit exotische Verwendung nichts in der Familie gehalten hat.

            Wenn man den Kontrast der Schulterklappe etwas erhöht, schein Deine Deutung schon plausibel.

            Die Flieger konnten auch Funk an Bord haben. Darum würde ein Funker bei der Fliegertruppe Sinn machen.
            Bist Du Dir da sicher? Die Bilder, die ich von Funkgeräten der Zeit gesehen habe, scheinen nicht nahezulegen, daß die sehr transportabel waren.

            Nach Landsturm sieht es bisher nicht aus, und das bei dem Jahrgang. Aber ein Gesamtbild des Soldaten magst du uns wohl nicht zeigen.
            Außer dem Gesicht hab ich schon alles militärisch relevante gepostet. Der Soldat steht draußen zwischen zwei Fenstern eines Privathauses, er hat den rechten Arm hinter dem Körper und die linke Hand in den Gürtel gesteckt.

            Auf dem Bild sind keine anderen Personen zu sehen, auch keine Waffe oder anderes Zubehöhr.
            Gruß
            gki

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            • Basil
              Erfahrener Benutzer
              • 16.06.2015
              • 2418

              #7
              Hallo gki,

              Bist Du Dir da sicher? Die Bilder, die ich von Funkgeräten der Zeit gesehen habe, scheinen nicht nahezulegen, daß die sehr transportabel waren.
              Naja, sicher kann ich mir nicht sein, da ich nicht dabei war!
              Laut dem Wikipedia-Artikel über die Luftstreitkräfte des DR gab es bereits Ende 1914 erste Versuche mit Funkgeräten in Flugzeugen. Und die Entwicklung setzte sich während des Krieges fort.



              Gruß
              Basil
              Zimmer: Oberlausitz und Dresden; Stephanus: Zittau, Altenburg und Ronneburg
              Raum Zittau: Heidrich, Rudolph
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              • Svenja
                Erfahrener Benutzer
                • 07.01.2007
                • 4348

                #8
                Hallo

                Nachdem die preußischen Militärunterlagen doch verbrandt sind, sehe ich nicht, wozu der Name wichtig wäre, lasse mich aber gerne belehren.
                Es stimmt dass die Stammrollen der preussischen Armee verbrandt sind und dass sie am meisten Informationen über einen Soldaten enthalten würden.

                Aber es gibt auch noch andere Quellen, die man online finden kann, wenn man den Namen und den Geburtsort des Gesuchten kennt (auch wenn dieser nicht gefallen ist).

                - Die Verlustlisten enthalten nebst Gefallenen auch Vermisste, Verwundete und in Gefangenschaft geratene Soldaten. http://des.genealogy.net/eingabe-verlustlisten/search

                - Nebst den Verlustlisten gibt es auch noch separate Vermisstenlisten. http://des.genealogy.net/wk1vermisste/search/index

                - Im Online-Archiv des Roten Kreuzes findet man Karteikarten und diverse Listen von Kriegsgefangenen aller Nationen. http://grandeguerre.icrc.org/en/File/Search

                - Falls er gefallen ist findet man ihn evtl. in der Gräbersuche des Volksbundes oder beim Denkmalprojekt. http://www.volksbund.de/graebersuche.html http://www.denkmalprojekt.org/

                Gruss
                Svenja
                Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
                https://iten-genealogie.jimdofree.com/

                Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

                Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

                Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

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                • gki
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.01.2012
                  • 4829

                  #9
                  Hallo Basil!


                  Zitat von Basil Beitrag anzeigen
                  Naja, sicher kann ich mir nicht sein, da ich nicht dabei war!
                  Laut dem Wikipedia-Artikel über die Luftstreitkräfte des DR gab es bereits Ende 1914 erste Versuche mit Funkgeräten in Flugzeugen. Und die Entwicklung setzte sich während des Krieges fort.

                  Ok, danke!

                  Ich werde doch mal das Familiengedächtnis anzapfen ob noch jemanden was dazu einfällt.
                  Gruß
                  gki

                  Kommentar

                  • gki
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.01.2012
                    • 4829

                    #10
                    Hallo Svenja!

                    Zitat von Svenja Beitrag anzeigen
                    Es stimmt dass die Stammrollen der preussischen Armee verbrandt sind und dass sie am meisten Informationen über einen Soldaten enthalten würden.

                    Aber es gibt auch noch andere Quellen, die man online finden kann, wenn man den Namen und den Geburtsort des Gesuchten kennt (auch wenn dieser nicht gefallen ist).

                    - Die Verlustlisten enthalten nebst Gefallenen auch Vermisste, Verwundete und in Gefangenschaft geratene Soldaten. http://des.genealogy.net/eingabe-verlustlisten/search

                    - Nebst den Verlustlisten gibt es auch noch separate Vermisstenlisten. http://des.genealogy.net/wk1vermisste/search/index

                    - Im Online-Archiv des Roten Kreuzes findet man Karteikarten und diverse Listen von Kriegsgefangenen aller Nationen. http://grandeguerre.icrc.org/en/File/Search

                    - Falls er gefallen ist findet man ihn evtl. in der Gräbersuche des Volksbundes oder beim Denkmalprojekt. http://www.volksbund.de/graebersuche.html http://www.denkmalprojekt.org/
                    Die Suchmöglichkeiten kenne ich natürlich, aber der Betreffende war offenbar nicht verletzt, gefallen ist er nicht, und in Kriegsgefangenschaft war er lt. Familie auch nicht, ich hab auch nochmal nachgesehen.
                    Gruß
                    gki

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                    • gki
                      Erfahrener Benutzer
                      • 18.01.2012
                      • 4829

                      #11
                      Zitat von gki Beitrag anzeigen
                      Ich werde doch mal das Familiengedächtnis anzapfen ob noch jemanden was dazu einfällt.
                      Von dort kam zurück: "Er war Funker, von Flieger weiß ich nichts".

                      Ich denk mir mal, daß er vielleicht an einer Bodenfunkstelle bei irgendeiner Flug-Abteilung beschäftigt war.
                      Gruß
                      gki

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                      • Tunnelratte
                        Erfahrener Benutzer
                        • 10.03.2014
                        • 726

                        #12
                        Die wenigsten Flieger waren in der Luft ;-)
                        Wenige Piloten, viel Bodenpersonal, da passt Funker doch sehr gut
                        wenn man den Nachbarshund zum angeln mitnimmt, ist wenigstens die Köterfrage geklärt

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                        • gki
                          Erfahrener Benutzer
                          • 18.01.2012
                          • 4829

                          #13
                          Ja, paßt schon. Wenn der zum fliegenden Personal gehört hätte, wäre das sicher weitererzählt worden.

                          Eine Frage hab ich noch: Beim Googlen nach "geflügelter Propeller" hab ich bei Google Books das "Armee-Verordnungsblatt, 49. Jahrgang" von 1915 gefunden. Dort wurde offenbar festgelegt, wer diesen Propeller trug. Leider ist das Buch noch gesperrt und der Snippet zu kurz. Hat das wer oder weiß wer wo es das online gibt?
                          Gruß
                          gki

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                          • gki
                            Erfahrener Benutzer
                            • 18.01.2012
                            • 4829

                            #14
                            Hier noch was zu "Funk im Flugzeug":



                            "Erst 1916 gelang es, Tastfunkgeräte so weit zu verkleinern, dass sie auch in Flugzeuge eingebaut werden konnten."
                            Gruß
                            gki

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