Viele Einzelkinder

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  • Frank183
    Benutzer
    • 27.12.2023
    • 31

    Viele Einzelkinder

    Hallo zusammen,


    ich betreibe gerade ein bisschen Familienforschung und habe auch schon ein Genogram erstellt. Dabei ist mir aufgefallen, dass es auffallend viele Einzelkinder gab. 2 meiner 4 Großeltern(alle zwischen 1905 und 1920 geboren) auch bei mindenestens 3 meiner 8 Urgroßeltern sieht es so aus, als ob diese keine Geschwister hatten.

    Für die damalige Zeit, in der es ja noch keine zuverlässige Verhütungsmethoden gab, finde ich das sehr, sehr ungewöhnlich. Und deshalb frage ich mich, ob es nicht doch noch mehr Verwandschaft aus diesen Generationen gibt, die vielleicht totgeschwiegen wurden? Oder gab es Abtreibungen, Fehlgeburten, Totgeburten über die nie geredet wurde? Und sollte Enthaltsamkeit die "Lösung" gewesen sein, hatten die Männer dann vielleicht heimliche Affären, aus denen weitere Kinder entstanden sind?

    Hat vielleicht jemand mit so etwas Erfahrung? Irgendeinen Tipp, wo man anfangen könnte?

    Viele Grüße
    Frank
  • Bienenkönigin
    Erfahrener Benutzer
    • 09.04.2019
    • 1696

    #2
    Hallo Frank,

    die Frage ist: Wo hast du das gesehen? Hast du die entsprechenden Kirchenbuch-Einträge genau durchgeblättert?
    Kann es dann sein, dass Geschwisterkinder in einem anderen Ort zur Welt kamen?

    Vermutlich gibt es bisher unentdeckte Geschwister.
    Ich habe eine Linie, da gibt es bis zur Ururgroßmutter keine Einzelkinder, aber immer nur ein Kind der jeweiligen Generation hat auch geheiratet und vor allem Nachkommen bekommen.

    Wenn man noch weiter zurückgeht, gibt es schon auch Geschwister, die Kinder hatten, aber es waren jüngere Geschwister und so habe ich zum Beispiel das Portrait meines 5fachen Urgroßvaters geerbt, obwohl es dann doch Nebenlinien gegeben haben muss.

    Viele Grüße
    Bienenkönigin
    Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

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    • Frank183
      Benutzer
      • 27.12.2023
      • 31

      #3
      Hallo Bienenkönigin,

      ja, gesehen habe ich das selbst nicht. Meine mütterliche Linie sieht eigentlich recht normal aus, aber bei der väterlichen scheint es "Geheimnisse" zu geben. Aber wie sollte man uneheliche Kinder finden, oder Abtreibungen?


      VG
      Frank

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      • Geschichtensucher
        Erfahrener Benutzer
        • 03.09.2021
        • 734

        #4
        Hallo Frank,
        für uns Mitleser wäre es gut zu wissen, was deine Quellen sind - ist es nur die familiäre Überlieferung oder hast du auch andere Quellen benutzt? Wieviele Ehepaare betrifft diese "Einkindrigkeit"?


        Wenn du dich nur auf die Familienüberlieferung verlässt, könnten die Kirchenbücher und Standesamtsunterlagen dir Informationen liefern, ob es nicht doch mehr Kinder gab.


        Kindstode waren häufig, und zum Beispiel - das sage ich als Laie bestimmt nicht ganz korrekt - war die Unverträglichkeit des mütterlichen Rhesusfaktors noch nicht erforscht. Soweit ich weiß, war das vermutlich Ursache dafür, dass bei Goethe nur das erste Kind überlebte. Außerdem könnte es eine erbliche Besonderheit geben, die eine zweite Geburt nicht ermöglichte/empfehlenswert machte. Ja, darauf wurde nicht immer Rücksicht genommen. Manchmal aber doch!



        Also - forschen hilft weiter
        Beste Grüße, Iris

        Kommentar

        • Gudrid
          Erfahrener Benutzer
          • 22.04.2020
          • 1253

          #5
          Einkinderfamilien sind in meiner Erbfolge überhaupt nicht vorgekommen.
          Eine Ahnin hatte 8 Schwangerschaften, wobei nur zwei Kinder überlebten.

          Ich an deiner Stelle würde in den entsprechenden Archiven oder Pfarreien nachfragen.
          Liebe Grüße
          Gudrid
          Lieber barfuß als ohne Buch

          Kommentar

          • Pommerellen
            Erfahrener Benutzer
            • 28.08.2018
            • 1600

            #6
            Hallo Frank,

            Einzelkinder sind gar nicht so selten wie wir oft denken. Es hängt neben den natürlichen Gegebenheiten z.B. das Alter der Eltern auch an den äußeren Umständen. Was etwas stutzig macht ist das gehäufte auftreten in deiner Familie. Also wäre jedes Großelternteil einzeln zu prüfen. Alter der Eltern, Sozialer Stand (in der Regel weniger Kinder), ggf. der Umstand des ersten Weltkrieges berücksichtigen, ... Hier hilft nur das zusammensetzten der gesamten Familie. Oftmals sind uns Nachgeborenen nicht mehr alles über die Urgroßeltern überliefert worden. Da kennen wir nun mal in der Regel die Onkel und Tanten nicht mehr.
            Es kann aber wie schon angesprochen ein Zufall des Aufeinandertreffens von Einzelkindern sein. Wenn ich da meine Vorfahren ansehe gibt es in der Zeit 1880 - 1920
            3, 2, 6, 3 x 2 und 6 Kinder. Das Einzelkind war eine Generation vorher dran.

            Viele Grüße

            Kommentar

            • Frank183
              Benutzer
              • 27.12.2023
              • 31

              #7
              Zitat von Geschichtensucher Beitrag anzeigen
              Hallo Frank,
              für uns Mitleser wäre es gut zu wissen, was deine Quellen sind - ist es nur die familiäre Überlieferung oder hast du auch andere Quellen benutzt? Wieviele Ehepaare betrifft diese "Einkindrigkeit"?
              Also - forschen hilft weiter

              Hallo Geschichtensucher,


              bislang sind es nur familiäre Überlieferungen. Gesichert ist, dass 2 meiner 4 Großeltern Einzelkinder waren, außerdem meine Mutter und ein angeheirateter Onkel (beide ca. 1940 geboren). Von meinen 8 Urgroßeltern weiß ich über 2 gar nichts, von einer Uroma weiß ich, dass sie viele Geschwister hatte. Aber von den anderen 5 habe ich nie einen Verwandten von deren möglichen Geschwistern kennen gelernt oder auch nur davon gehört. Und sagen wir es mal so, sowohl auf der väterlichen als auch auf der müttlerlichen Linie wurden zu Familienfeiern wirklich alle eingeladen. Dass ich die (möglichen) Geschwister meiner Urgroßeltern nicht mehr kennen gelernt habe, ist ja nicht verwunderlich. Nur 2 der 8 haben bei meiner Geburt noch gelebt und das dann auch nicht mehr lange. Aber ich habe nie jemanden gekannt, der ein Nachfahre von Geschwistern meiner Urgroßeltern gewesen wäre. Und das finde ich schon etwas merkwürdig. Ja, möglicherweise sind manche damals ausgewandert und der Kontakt ist abgerissen, aber bei allen?

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              • Frank183
                Benutzer
                • 27.12.2023
                • 31

                #8
                Zitat von Gudrid Beitrag anzeigen
                Einkinderfamilien sind in meiner Erbfolge überhaupt nicht vorgekommen.

                Hallo Gudrid,


                ja, das macht es ja so verwunderlich. Schließlich gab es ja damals nur eine einzige Möglichkeit, um mehrere Schwangerschaften zu verhindern...

                Kommentar

                • Frank183
                  Benutzer
                  • 27.12.2023
                  • 31

                  #9
                  Zitat von Pommerellen Beitrag anzeigen
                  Hallo Frank,

                  Einzelkinder sind gar nicht so selten wie wir oft denken.

                  Hallo Pomerellen,


                  ja, es kann grundsätzlich viele Gründe dafür geben. Möglicherweise gab es in der Generation meiner Urgroßeltern schon jeweils mehrere Kinder, aber es hat nur eins überlebt und über die möglicherweise früh verstorbenen Geschwisterchen hat Jahrzehnte später dann niemand mehr geredet. Aber so viele? Oder die Frau hatte eine Fehlgeburt und konnte danach keine Kinder mehr bekommen. Oder die Männer sind durch eine Kriegsverletzung unfruchtbar geworden. Aber was mich so stutzig macht ist, dass es so gehäuft bei uns vorkommt.

                  Kommentar

                  • biba
                    Benutzer
                    • 23.07.2019
                    • 96

                    #10
                    Zitat von Frank183 Beitrag anzeigen

                    Aber ich habe nie jemanden gekannt, der ein Nachfahre von Geschwistern meiner Urgroßeltern gewesen wäre. Und das finde ich schon etwas merkwürdig.

                    Hallo,


                    Weil die Geschwister gar nicht das Erwachsenenalter erreicht haben. Heißt aber nicht, dass es keine gab.


                    Mein Opa ist als "Einzelkind " aufgewachsen, weil alle 4 Geschwister gleich nach der Geburt oder als Kleinkind verstorben sind. Die Mutter ist dann auch sehr jung verstorben und der Vater hat nicht nochmal geheiratet.
                    Zuletzt geändert von biba; 27.12.2023, 21:36.
                    ___________________________
                    Viele Grüße Birgit

                    Kommentar

                    • Frank183
                      Benutzer
                      • 27.12.2023
                      • 31

                      #11
                      Zitat von biba Beitrag anzeigen
                      Hallo,


                      Weil die Geschwister gar nicht das Erwachsenenalter erreicht haben. Heißt aber nicht, dass es keine gab.
                      Ja, das ist schon möglich, aber was mich ins Grübeln bringt, ist diese deutliche Häufigkeit.

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                      • Zita
                        Moderator
                        • 08.12.2013
                        • 6065

                        #12
                        Hallo Frank,

                        ich denke, um Klarheit zu bekommen, solltest du versuchen, anhand von Standesamt- oder Kircheneinträgen mehr über deine Urgroßeltern herauszufinden. Vielleicht bestätigt sich die Häufung, vielleicht auch nicht. Wenn du diesbezüglich Unterstützung brauchst, machst du am besten ein neues Thema (eines je Paar) im jeweiligen regionalen Unterforum auf.

                        Ich habe 2 Einzelkinder im Stammbaum: eine Mutter konnte nach starken Blutungen nach einer Geburtsverletzung in den 1920er Jahren keine Kinder mehr bekommen. Ein Ehepaar hat Mitte des 19. Jh. nur ein Kind bekommen, was wohl am biologischen Alter lag.

                        Liebe Grüße
                        Zita

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                        • Gudrid
                          Erfahrener Benutzer
                          • 22.04.2020
                          • 1253

                          #13
                          " Aber ich habe nie jemanden gekannt, der ein Nachfahre von Geschwistern meiner Urgroßeltern gewesen wäre. "

                          Die haben doch viele von uns überhaupt nicht gekannt. Erst durch Ahnenforschung kamen diese Verwandten zutage. Versuchs doch einfach und grüble nicht darüber, warum du diese nicht gekannt hast.
                          Liebe Grüße
                          Gudrid
                          Lieber barfuß als ohne Buch

                          Kommentar

                          • Frank183
                            Benutzer
                            • 27.12.2023
                            • 31

                            #14
                            Hallo Ihr Lieben,


                            erstmal ganz herzlichen Dank für all Eure Beiträge. Wenn man mit so etwas ganz neu anfängt, dann steht man erstmal so wie "Ochs vorm Berg", da tut es sehr gut, da ein bisschen an die Hand genommen zu werden.

                            Ehrlich gesagt bin ich gar nicht so sehr interessiert, jetzt mit Mitte 50 noch irgendwelche Verwandten 4. oder 5. Grades kennenzulernen, mit denen ich nie jemals was zu tun hatte. Ich hätte natürlich auch nichts dagegen, aber das ist nicht das primäre Ziel.

                            Es ist so, dass diese Familie schrecklich unglücklich und zerrüttet ist. Viele Kontaktabbrüche, psychische Gewalt, Depressionen, etc. Dementsprechend habe ich mich da auch früh gelöst. Aber dennoch ist mir bewusst, dass diese Familie auch heute noch in mein Leben hinein "strahlt", deshalb versuche ich gerade, mit auf bestimmte Dinge einen Reim zu machen und zu verstehen, wie das alles eigentlich so gekommen ist.

                            Es gibt schon ein paar "Leichen im Keller", von denen ich weiß, aber ich habe die starke Vermutung, dass da noch mehr ist. So etwas wie weggegebene behinderte Kinder, uneheliche, nicht anerkannte Kinder, Kuckuckskinder, aus der Familie ausgeschlossene oder "geflüchtete" Personen... solche Dinge halt.

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                            • Frank183
                              Benutzer
                              • 27.12.2023
                              • 31

                              #15
                              Eine wichtige Frage: was ist von 100 Jahren (oder so ungefähr) passiert, wenn eine unverheiratete Frau ein Kind bekommen hat, Namen und Anschrift des biologischen Vaters angegeben hat, dieser die Vaterschaft aber abgestritten hat. (DNA-Tests gab es ja noch nicht). Was wurde dann in die Geburtsurkunde eingetragen? Gab es dort oder irgendwo anders einen Verweis oder Eintrag darauf? Oder wurde da einfach "Vater unbekannt" eingetragen?

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