Wie viele lebende Verwandte?

[Bienenkönigin]

Hallo liebe Mitforscher,

angeregt durch einen Artikel in Spiegel online habe ich über diese Frage nachgedacht.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/familie-menschen-haben-immer-weniger-lebende-verwandte-weltweite-studie-zu-familiengroessen-a-ab909522-1561-4504-9157-559e592e58ff

In dem Artikel geht es darum, wie viele "Urgroßeltern, Großeltern, Eltern, Kinder, Enkel und Urenkel, Tanten und Onkel, Nichten und Neffen, Geschwister und Cousins" eine 65jährige Frau heute hat.
Ich hab zwar noch ein paar Jährchen bis zu 65, aber habe im Geiste schon mal gezählt. Ich denke mal, es geht um Blutsverwandte, wenn Nichten und Neffen gemeint sind? Da auch keine Schwäger/innen aufgelistet sind, denke ich, es betrifft nur die eigene Linie.

Da komme ich nur auf 10, wobei mein verwitweter Onkel angeheiratet ist.
Bis ich 65 bin, sind meine Eltern höchstwahrscheinlich verstorben, und ob es da schon eine neue Generation gibt, weiß ich nicht.

Wie sieht es bei euch so aus?

Viele Grüße
Bienenkönigin

[katla]

Eine spannende Frage, wenn auch gar nicht so leicht zu beantworten. Ich werde auch mal zählen. Aber wen zählt man mit? Auf der Seite meines Vaters waren seine Onkel, Tanten Cousins und Cousinen immer sehr präsent, das waren diejenigen, mit denen die Familienfeiern gefeiert wurden und zum Teil immer noch werden. Deren Kinder kenne ich schon weniger. Da es ja in dem Artikel um soziale Verbindungen geht, zähle ich mal nur die mit, die ich auf der Straße erkennen oder zum Kaffee besuchen würde und komme väterlicherseits auf 22 (und etwa 10, von denen ich nur weiß, die man aber höchstens auf einer Beerdigung treffen würde).
Meine Mutter hat zwar auch einige Cousins und Cousinen, die haben in meinem Leben aber nie eine Rolle gespielt und werden darum nicht mitgezählt. Anders sieht es mit ihren Geschwistern und deren Nachkommen aus. Da gibt es regelmäßigen Kontakt und auch ohne die Angeheirateten komme ich mütterlicherseits auf 31 Verwandte. Das ist also ganz schön viel Familie - und vielleicht der Grund, warum ich mich für Familien- und Ahnenforschung interessiere. Ich bin zwar auch noch eine ganze Weile nicht 65, aber wenn es so weit ist, werden sicherlich noch einige Verwandte übrig und neue nachgekommen sein.

[consanguineus]

Guten Morgen!

Ich profitiere von der Fruchtbarkeit meiner Großeltern und komme so auf 27 lebende Verwandte. Bis ich in einigen Jahren 65 bin, wird die Generation vor mir, zur Zeit noch fünf Personen, vermutlich komplett abgetreten sein. Andererseits rechne ich mit einer Überkompensation dieses Verlusts durch Zugänge in der Enkelgeneration. Spaßeshalber werde ich diese Rechnung demnächst mal für einen konkreten Vorfahren aufstellen.

Ändert sich denn grundsätzlich etwas, wenn die betrachtete Person nicht eine 65-jährige Frau ist, sondern ein gleichaltriger Mann?

Viele Grüße
consanguineus

[consanguineus]

Hallo Katharina,

Und wie ist Deine Zahl, wenn Du Dich strikt an die Fragestellung hältst? Ich verstehe Deinen Punkt und könnte auch noch zahlreiche Verwandte in Seitenlinie miteinbezogen, weil es sie gibt und weil wir regen Kontakt haben. Ich käme sicherlich auf mehr als 100 Personen. Aber es war ja tatsächlich nur nach direkten Vor- und Nachfahren, nach eigenen Geschwistern und denen der Eltern, sowie nach Cousins (und vermutlich Cousinen) gefragt. Sämtlich ohne deren Ehepartner und, was die Cousins und Cousinen betrifft, auch ohne deren Kinder. Irgendwie muß man doch eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse gewährleisten können.

Viele Grüße
consanguineus

[Bienenkönigin]

Ändert sich denn grundsätzlich etwas, wenn die betrachtete Person nicht eine 65-jährige Frau ist, sondern ein gleichaltriger Mann?

Gute Frage. Vielleicht findest du im Netz mehr zu den Grundlagen der Max-Planck-Studie?
Ich kann mir höchstens vorstellen, dass es für 65jährige Frauen eine größere Datenbasis gibt, wegen der früheren Sterblichkeit der Männer?
Viele Grüße
Bienenkönigin

[Pommerellen]

Hallo,

die Studie ist hier zu lesen:

https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.2315722120

Viele Grüße

[HelenHope]

Ich habe leider aufgrund schwieriger Verhältnisse kaum Kontakt zu Verwandten, habe aber durch die Ahnenforschung und dank facebook eben doch einen kleinen groben Überblick erhalten. Ich zähle 33 lebende Verwandte, ohne Kinder meiner Cousins und Cousinen, da ich das nicht herausfinden konnte. Um die 40 wären realistisch.
Das ist aber "einfach", wenn man bedenkt, dass ich trotz meiner jungen 35 Jahre allein 13 Onkel und Tanten habe bzw. hatte, wovon zumeist die Männer bereits verstorben sind - wir Frauen leben irgendwie einfach extrem lang, besonders in meiner mütterlichen Familie.
Wie das mit 65 aussieht? Wer weiß. Meine Tanten und Onkel wären alle verstorben, viele von ihnen gehen bereits auf die 70 zu oder hatten sie bereits überschritten.

[Ysabell]

Ich habe bis 65 zwar auch noch ein paar Jahre, aber zum jetzigen Zeitpunkt habe ich
Kinder:5
Eltern:0
Geschwister:3
Nichten/Neffen:6
Onkel/Tanten:5
Cousins/Cousinen:11
Macht vorerst 30, und zumindest theoretisch könnten die bis ich 65 bin alle noch leben. Die Zahl der Nichten/Neffen ist noch im Aufbau begriffen und meine Kinder selbst sind noch zu jung für eigene Kinder.
Wobei es davon ab noch reichlich mehr Verwandschaft gibt zu der es regen Kontakt gibt und Partner und Kinder z.B. meiner Cousins/Cousinen/Nichten/Neffen nicht mitgerechnet sind. Eine Familienfeier im kleinen Kreis bedeutet bei uns im Schnitt 40 Personen.
Aber ich denke auch, das wird ein großes Problem unserer Gesellschaft in Zukunft werden. Ich kenne wirklich viele, die nichtmal mehr eine Hand voll lebender Verwandschaft hat. Alles Einzelkindern von Einzelkindern.

[katla]

Hallo Katharina,

Und wie ist Deine Zahl, wenn Du Dich strikt an die Fragestellung hältst?.

Hallo Consanguineus,

Ich verstehe den Hintergund des Artikels und der Studie tatsächlich so, dass es eher um das familiäre soziale Netzwerk geht als um die einzelnen Personen. Aber für die Vergleichbarkeit die Zahlen ohne Großtanten/onkel und Großcousins/-cousinen:
Dank meiner vielen Cousins und Cousinen (insgesamt 17) komme ich immer noch auf 30 Verwandte.

[Horst von Linie 1]

Neun (nach der Definition im Ausgangsbeitrag; also ohne angeheiratete Tanten und Onkel).
Sechs davon sind Cousinen und Cousins.

[Sedulus]

Hallo,

also bei mir schaut das so aus.

Elternteil 1
Geschwister 1
Neffen 3 + 2 Kinder
Tanten, Onkel 0
Cousins Seite Vater 3 + Kinder 7 Davon hat es auch schon wieder Kinder.
Cousinen Seite Vater 3 + Kinder 8 Davon hat es auch schon wieder Kinder.
Cousins Seite Mutter 2 Kinder 0
Cousinen Seite Mutter 3 Kinder 4 Davon hat es auch schon wieder wenigstens 1 Kind.

Dann hätte ich noch einen Cousin meines Vaters

2 Kinder Davon hat es auch schon wieder Kinder.

+ Eine weitere Tochter eines anderen Cousin meines Vater.

So alles in allem dürfte es so an die 50 Personen sein.


Schöne Grüße

Peter

[Bienenkönigin]

Hallo,

die Studie ist hier zu lesen:

https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.2315722120

Viele Grüße

Danke für die Fundstelle!
Damit klärt sich auch die Frage von consanguineus, warum eine 65jährige Frau im Mittelpunkt der Statistik steht:
"We focus on a female focal person because women provide the lion’s share of informal care in most countries and are more likely than men to experience kinlessness later in life"
... da sich die Studie vor allem auf die Auswirkungen in der Verschiebung von gebender (und später im Leben) empfangender Pflegearbeit konzentriert, ist sie einfach interessanter - auch wenn hier die Genealogen anderer Meinung sind

VG
Bienenkönigin

[Garfield]

Spannend!

Bei mir dauert es zwar auch noch lange, bis ich 65 Jahre alt bin, aber heute wären es:
Grosseltern: 1
Eltern: 2
Kinder: 0
Geschwister: 1
Neffen/Nichten: 0
Tanten/Onkel: 4 (+ 1 verstorben)
Cousins: 7 (+ Kinder von Cousins: 2)
Total lebende Verwandte heute: 15

Wenn ich nun ein paar Jahre zurück rechne und meine Mutter mit 65 Jahren anschaue (Schweiz):
Grosseltern: 0
Eltern: 0
Kinder: 2
Enkel: 0
Geschwister: 3
Neffen/Nichten: 2
Tanten/Onkel: 1 (+ 2 verstorben)
Cousins: 5 (+ 3 verstorben)
Total lebende Verwandte mit 65 Jahren: 13

Bei meinem Vater mit 65 Jahren (Italien):
Grosseltern: 0
Eltern: 1
Kinder: 2
Enkel: 0
Geschwister: 1 (+ 1 verstorben)
Neffen/Nichten: 5
Onkel/Tanten: 1 (+ 8 verstorben)
Cousins: 9 (+ 2 verstorben)
Total lebende Verwandte mit 65 Jahren: 19

Die Cousins meiner Eltern haben teils auch Kinder und teils Enkel, wenn man die dazu zählen würde, wäre die Zahl deutlich höher. Und wenn die angeheirateten Verwandten auch zählen würden (die ja ggf. bei Pflegearbeit auch involviert sein könnten), wäre die Zahl nochmal höher.

[Bienenkönigin]

Hallo,
ich benutze auch mal die von euch verwendete Liste, dann sieht man deutlich, wie unterdurchschnittlich ich "bewandtschaftet" bin.

Noch nicht 65, aber die Richtung sollte trotzdem grob erkennbar sein.

Grosseltern: 0
Eltern: 2
Kinder: 3
Geschwister: 2
Neffen/Nichten: 2
Tanten/Onkel: (1 verstorben, 1 angeheirateter Onkel noch lebend)
Cousins: 0
Total lebende Verwandte heute: 9, wenn der angeheiratete Onkel zählt, 10

VG
Bienenkönigin

[sonjavi]

Hallo,

dann Reihe ich mich mal ein. In meiner Familie gibt es die Besonderheit, dass sowohl mein Vater als auch ich die Letztgeborenen sind, meine Mutter war die Vorletzgeborene. In diesen Generationen und in der meiner Großeltern gab es (nach heutigem Maßstab) noch viele Kinder. Daher habe ich viele Cousinen / Cousins.

Ich habe die 65 zwar noch nicht erreicht, aber bald ….

Grosseltern: 0
Eltern: 0
Kinder: 1
Geschwister: 3 (1 verstorben)
Nichten/Neffen: 7 (+ deren Kinder)
Tanten/Onkel: 0 (7 verstorben)
Cousinen/Cousins: 11 (+ deren 12 Kinder, + deren Kinder)
Total lebende Verwandte heute: 22

Würden die nachfolgenden Generationen der Neffen/Nichten sowie Cousins/Cousinen dazu zählen, komme ich auf mehr als 40 noch lebende Verwandte.
Aber es ist in meiner Familie die Besonderheit, dass meine Cousinen/Cousins alle älter sind als ich und dementsprechend ihre Kinder eher meiner Altersgruppe angehören.

Viele Grüße
Sonja