"Irrtümer", Schreibfehler usw. in Original-Standesamts-Unterlagen

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  • scheuck
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2011
    • 4383

    "Irrtümer", Schreibfehler usw. in Original-Standesamts-Unterlagen

    Ihr Lieben,
    jeden Tag kommen neue Fragen dazu; außer mir ist niemand in der Familie "infiziert", ich kann niemanden fragen, mangelndes Interesse!
    Sagt mal, welche Erfahrungen habt Ihr; wie verlässlich sind Original-Unterlagen aus dem Standesamt bzw. aus dem Staatsarchiv?
    Ich habe bei einem meiner Vorfahren eine komische Sache entdeckt:
    6 Kinder, geboren 1860, 1861, 1866, 1867, 1870 und 1874; diese Unmenge an Vornamen ist ja ohnehin verwirrend und "unpraktisch"; zumal, wenn das dann auch noch identisch mit den Vornamen des Vaters ist.
    Der Sohn, der am 01.05.1866 geboren ist, heißt Johann-Georg-Eduard und ist am 29.07.1875 aus der Dachluke des eigenen Hauses gefallen und somit tödlich verunglückt. Genau so steht es in den Unterlagen vom Standesamt, davon habe ich eine Kopie; habe das von verschiedenen Leuten "nachlesen" lassen, weil ich selbst mit den Handschriften oftmals Schwierigkeiten habe; es steht so da. Wäre nicht wirklich schlimm, aber...
    Der am 23.05.1867 geborene Sohn ist ebenfalls als "Johann-Georg-EDUARD" eingetragen; auch das steht wirklich da.
    Zwei Söhnen denselben Namen zu geben, ist ja schon Schwachsinn und kaum vorstellbar; ich könnte eventuell Verständnis haben,wenn der 2.Sohn geboren wurde, nachdem der erste gleichen Namens vielleicht bei der Geburt gestorben ist (Nottaufe). Der erstgeborene Johann-Georg-Eduard ist 9 Jahre alt geworden; er war 1 Jahr alt, als der zweite Johann-Georg-Eduard geboren wurde. Diese beiden Söhne absolut gleichen Namens haben demnach von 1867 bis 1875 zusammen in einer Familie gelebt; das ist doch kaum vorstellbar, oder? Kann man derlei Eintragungen in offiziellen Unterlagen wirklich glauben? "Schreiberling beim Amt" war doch sicherlich schon damals eine verantwortungsvolle Tätigkeit, da dürfte doch eigentlich ein solcher "Bock" nicht vorkommen. Hat jemand Erfahrung mit solchen "Fehlern"? Ich wäre Euch (wie immer) für jede Hilfe dankbar. In diesem Sinne, liebe Grüße, Jutta
    Herzliche Grüße
    Scheuck
  • itau

    #2
    Hallo Jutta ,

    das Thema hatten wir schon , siehe hier :



    2x gleicher Vorname möglich?

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    • angela82
      Erfahrener Benutzer
      • 01.02.2009
      • 136

      #3
      Hallo Jutta,

      aus meiner Familie kann ich einen ähnlichen Fall berichten:

      6 Geschwister (2 Frauen, 4 Männer). 3 der 4 Männer (geboren: 1868, 1873, 1874) hießen "Mathias" mit Vornamen, der 4. hieß ganz anders.

      Alle drei Mathias haben bis ca. 1940 (+-), also lange, gelebt.

      Warum die drei alle Mathias hießen, weiß ich nicht. Ich vermute aber, dass es vielleicht mit den Paten zusammenhängt (diese habe ich aber bisher noch nicht herausgefunden).
      Mir wurde von einer älteren Verwandten erzählt, dass es früher verbreitet war, dem Neugeborenen den Namen des Paten zu geben. Vielleicht hatten meine 3 Mathias auch (evtl. durchaus unterschiedliche) Paten desselben Namens. Zudem ist Mathias glaube ich der Schutzpatron (?) der Stadt Trier, von dort kommen meine Ahnen her. Zudem kommt der Name Mathias häufig vor in unserer Familie. Bisher wiederholt sich eine handvoll Namen, es gab da bisher wenig Phantasie in unserer Familie.

      Lg

      Angela

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      • scheuck
        Erfahrener Benutzer
        • 23.10.2011
        • 4383

        #4
        Hallo, Irene und Angela!
        Dass es das Thema schon mal gab, wusste ich nicht; ich bin ja noch "jung". Es beruhigt mich aber, dass es derlei tatsächlich zu geben scheint; völliger Schwachsinn! "Unterstrichen" ist bei den Johann-Georg-Eduards nur der "Eduard" des Zweitgeborenen, von dem tödlich Verunglückten ist nichts bekannt. - Nur gut, dass ich in einem solchen Haushalt nicht leben musste bzw. nicht die Mutter dieser beiden Söhne war! Danke Euch; liebe Grüße, Jutta
        Herzliche Grüße
        Scheuck

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        • gudrun
          Erfahrener Benutzer
          • 30.01.2006
          • 3277

          #5
          Hallo,

          die gleichen Namen in einer Geschwisterreihe ist nichts ungewöhnliches. Das eine Kind wurde Johann gerufen, der nächste Eduard und der nächste Georg.
          Eventuell wurden Johann auch Hans, der Eduard Edi und Georg Schorsch genannt.
          Es ist auch nicht ungewöhnlich, daß ein Kind stirbt und das nächste Kind wieder den Namen des verstorbenen Geschwisterchen bekam.

          Viel Glück bei der richtigen Zuordnung von Johann, Eduard und Georg
          wünscht
          Gudrun

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          • Cookiemonster
            Neuer Benutzer
            • 27.09.2011
            • 2

            #6
            Viel schlimmer finde ich den Fehler der bei meinem Uropa passiert ist. Als dieser für den Krieg eingezogen wurde, wurde aus dem ersten Buchstaben des nachnamens aus einem O auf einmal ein U gemacht. Seitdem heißt unsere Familie so (möchte den kompletten Namen nciht nennen). Aber das macht die Ahnenforschung natürlich um einiges schwieriger wenn man das erst einmal herausfinden muss.
            Habt ihr soetwas schon einmal erlebt?
            Mein Problem war nämlich das ich dachte ich sei mit jemandem verwandt, dessen Familie aber schon seit Generationen, bzw immer so hieß. Und dafür bin ich extra nach England gereist um mich mit ihm zu treffen... Aber immerhin konnte ich das ganze mit einem Bildungsurlaub verbinden

            edit: Link wurde entfernt
            Guckt mal!

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            • gabyde
              Erfahrener Benutzer
              • 24.12.2010
              • 488

              #7
              Hallo Cookiemonster,
              Hallo scheuck,

              nun, daß Namen falsch geschrieben wurden, ist in einer Zeit, wo nach Gehör (das womöglich sogar noch schwindend war...) geschrieben wurde, gang und gäbe. Da gibt es dann Uhlendall, Uellendahl etc. sogar bei Geschwistern und aus "Berg und Tal" wird dann Bergunthall.

              Und Verwandte mit identischen Vornamen habe ich ganz besonders im Sauerland jede Menge. Da hatten dann die Personen andere Ruf- als Taufnamen. Warum dann nicht gleich der Rufname als Taufname genommen wurde, werden wir wohl nie erfahren.
              Da gibt es beispielsweise die Geschwister Maria Elisabeth und Maria Elisabeth, von der die zweite "Grete" gerufen wurde.

              Ahnenforschung funktioniert halt oft nicht nach bekannten Regeln

              LG
              Gaby
              Litauen: NASSUT / BATRAM - Liebenscheid/LDK: BRANDENBURGER - Wagenfeld: CORDING - Sonnborn: MOEBBECK / ZIELES - Sprockhövel: NIEDERSTE BERG / DOTBRUCH - Lintorf/Angermund: HUCKLENBRUCH / RASPEL - Motzlar: FÜRST / DERWORT - Sauerland: WORM / NAGEL - Italien (Provinz Belluno): MARES
              http://www.alteltern.de/
              http://www.ahnekdoten.de/

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              • Balbina
                Erfahrener Benutzer
                • 16.04.2010
                • 359

                #8
                Hallo Jutta

                Nur als Info am Rande:

                Heute dürfen Kinder in einer Familie nicht mehr gleich genannt werden.

                Vornamen sollten identitätsstiftende Begleiter durchs Leben sein. Sie sollten gut klingen, zur Person passen und manchmal sogar Traditionen weitergeben. Um Geschwister so gerecht wie möglich zu behandeln, könnten Eltern auf die Idee kommen, jedem Kind den gleichen Namen zu geben. Ist das denn überhaupt erlaubt?




                Gruß

                Balbina

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                • scheuck
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2011
                  • 4383

                  #9
                  Hallo, zusammen!
                  Hallo, Balbina!
                  Welch ein Vorteil für künftige Ahnenforscher; die müssen sich mit derlei "Ungereimtheiten" dann wenigstens nicht mehr herumärgern. Wenn man als "Unwissender" bzw. als "Anfänger" auf solche Vornamen kommt, kann man sich doch nur an den Kopf fassen bzw. an einen Irrtum glauben. Für einen "normalen" Menschen in der heutigen Zeit ist das doch absolut nicht nachvollziehbar. Ich bin jetzt aber beruhigt, "verzeihe" auch dem Schreiberling, "verstehe" aber meine Ahnen diesbezüglich immer noch nicht wirklich! Vielen Dank für Eure "Aufklärung"; Gruß, Jutta
                  Herzliche Grüße
                  Scheuck

                  Kommentar

                  • helibo
                    Erfahrener Benutzer
                    • 10.12.2006
                    • 109

                    #10
                    Fehler im Standesamt - Eintrag

                    Hallo,

                    gerade habe ich eine Kopie von einem Sterbeeintrag bekommen.
                    Dort ist ein falsches Jahresdatum der Hochzeit angegeben.
                    Hätte ich nicht alle anderen Dokumente von Kirche und Standesamt in Original und Kopien von der Geburt und Heirat, wäre ich wohl verzweifelt.
                    Wenn ich mich auf dieses 3 Jahre spätere Heiratsjahr versteift hätte, wären die Suchkosten enorm hoch geworden und 2 Kinder wären dann auch noch unehelich geboren.

                    Wieder einmal Glück gehabt.
                    Viele Grüße
                    Helga

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                    • GertrudF
                      Erfahrener Benutzer
                      • 10.02.2006
                      • 3117

                      #11
                      Hallo,

                      ich habe die Sterbeurkunde eines vorfahren vorliegen. Da zeigt der sohn den Tod seines Vaters an und gibt die Namen der Eltern an.
                      Zu der Mutter gibt er an, dass sie eine geborene Möller wäre.
                      Ich habe aber den originalen Eintrag im Kirchenbuch gelesen. Dort ist die Mutter eine geborene Hesse.
                      Der Vorfahr wurde übrigens 1837 in Castrop- Rauxel getauft und ist 1910 in Herne verstorben.

                      Wie kam denn der Sohn darauf, dass die Oma Möller hieß??????????
                      Ohne den Kirchenbucheintrag wäre ich da wohl einer völlig falschen Spur gefolgt.
                      Viele Grüße

                      Gertrud


                      Was wir wissen ist ein Tropfen, was wir nicht wissen ist ein Ozean.

                      Schäme dich nicht deiner Ahnen, du hast auch keinen Anteil an ihren Verdiensten.

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                      • gudrun
                        Erfahrener Benutzer
                        • 30.01.2006
                        • 3277

                        #12
                        Hallo,

                        vielleicht deutet das auf eine zweite Ehe hin?
                        Und der Sohn hat das verwechselt?
                        Mir ist es mal so ergangen, da war allerdings der Enekel am falschen Eintrag schuld. Er hat den Geburtsnamen der Mutter mit dem Ehenamen aus der zweiten Ehe verwechselt. Bis ich da darauf gekommen bin, hat es auch gedauert.

                        Viele Grüße
                        Gudrun

                        Kommentar

                        • GertrudF
                          Erfahrener Benutzer
                          • 10.02.2006
                          • 3117

                          #13
                          Hallo Gudrun,

                          bisher habe ich keine zweite Ehe gefunden. Aber bekanntlich ist alles möglich
                          Bei mir war es auch der Enkel.
                          Viele Grüße

                          Gertrud


                          Was wir wissen ist ein Tropfen, was wir nicht wissen ist ein Ozean.

                          Schäme dich nicht deiner Ahnen, du hast auch keinen Anteil an ihren Verdiensten.

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