FN Christ

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  • Hansen18
    Erfahrener Benutzer
    • 16.10.2020
    • 868

    FN Christ

    Familienname: Christ
    Zeit/Jahr der Nennung: um 1700
    Ort/Region der Nennung: Kloster Wechterswinkel bei Bastheim



    Hallo,
    ich versuche auf die korrekte Deutung des Nachnamens Christ zu kommen, bzw wie dieser enstanden ist.
    Ich habe eine Vermutung, der Ahnherr könnte ein (unfreiwillig) ins Kloster entführtes Kind gewesen sein bzw möglichweise durch Tod der Eltern.

    Der Ahnherr dieser spezifischen Christ Linie ist Jakob Christ
    (um 1674 – 30. November 1729);
    - Jäger im Kloster Wechterswinkel bei Bastheim
    - Sein Geburtsort ist nicht bekannt
    - Er war Bürger in Wechterswinkel
    - Katholisch
    - Seine Ehefrau Anna Maria NN starb am 21. Februar 1750 in Geckenau (Nachbardorf)

    Was noch von besonderer Erwähnung wert ist:
    Der Taufpate seines letzten Kindes (Christoph Heinrich Christ; September 1725 in Wechterswinkel) war der gleichnamige Würzburger Domherr
    Christoph Heinrich Freiherr von Greiffenclau zu Vollraths
    (* 1672; † 5. Juli 1727). Gerade die Tatsache, dass ein Adliger als Taufpate bei einem seiner Kinder auftritt empfinde ich als sehr ungewöhnlich...
    Vielleicht gibt es hier eine Verbindung zum Familiennamen?

    Nochmal zusammengefasst meine Vermutungen:
    - Waiser der von der Kirche großgezogen wurde
    - Möglicherweise Bastard eines geistlichen Adligen (unwahrscheinlich denke ich)
    - Oder als Patronym für Christian; aber mit der Verbindung zum Kloster Wechterswinkel vielleicht eher nicht?


    Natürlich ist auch nicht gesagt, dass Jakob Christ der erste in dieser Linie mit dem Nachnamen war. Bei ihm verliert sich die Spur daher logischerweise auch keine Info zum Namen des Vaters...

    Freue mich über Ideen hierzu
    Zuletzt ge?ndert von Hansen18; 29.07.2021, 20:38.
    Mit freundlichen Grüßen

    Hansen18
  • GiselaR
    Erfahrener Benutzer
    • 13.09.2006
    • 2173

    #3
    Hallo,
    ich füge noch den Duden Familiennamen, Herkunft und Bedeutung, Mannheim 2005, hinzu:


    Christ: aus einer verkürzten Form des Rufnamens Christian entstandener Familienname.

    Bekannte Namensträger: Lena Christ, deutsche Schriftstellerin ...
    Liesel Christ,, deutsche Volksschauspielerin ...
    Grüße
    Gisela
    Ruths, Gillmann, Lincke,Trommershausen, Gruner, Flinspach, Lagemann, Zölcke, Hartz, Bever, Weth, Lichtenberger, von der Heyden, Wernborner, Machwirth, von Campen/Poggenhagen, Prüschenk von Lindenhofen, Reiß von Eisenberg, Möser, Hiltebrandt, Richshoffer, Unger, Tenner, von Watzdorf, von Sternenfels

    Kommentar

    • Carolien Grahf
      Erfahrener Benutzer
      • 26.03.2021
      • 800

      #4
      FN Christ: Erstmalige Erwähnung um 1250/1300.
      - siehe Krist- / Kirst-
      Krist, Christ, Christmann (oberdeutsch Pfalz). Vergleiche auch unter Kirsten, Kersten, Karsten; Kirstein; Christiansen Christensen ist niederdeutsch. Patronym (Schleswig -Holstein). Christlieb ist N.
      Kurzform des Rufnamen Christianus, griech.-lat. Ableitung von Christus.

      Deine Vermutungen überspitzt zusammengefasst:
      Die These das man adlige Bastarde in ein Kloster verschleppt und sie dann Christ nennt ist eine recht drollige Vorlage für einen Stephen King Film.

      Kommentar

      • Hansen18
        Erfahrener Benutzer
        • 16.10.2020
        • 868

        #5
        Danke für die links aber die habe ich bereits alle gesehen.
        Ich habe eine andere Herkunft des Nachnamnes vermutet, u.a. wegen der mysteriösen ungeklärten Herkunft vom Kloster Wechterswinkel ...
        Mit freundlichen Grüßen

        Hansen18

        Kommentar

        • Hansen18
          Erfahrener Benutzer
          • 16.10.2020
          • 868

          #6
          Zitat von Carolien Grahf Beitrag anzeigen
          Deine Vermutungen überspitzt zusammengefasst:
          Die These das man adlige Bastarde in ein Kloster verschleppt und sie dann Christ nennt ist eine recht drollige Vorlage für einen Stephen King Film.
          Ich sage ja auch nicht dass dies der Fall sein MUSS.

          Allerdings ist es doch mehr als unüblich dass 3 seiner 4 Kinder adlige Taufpaten hatten, einer davon der Domherr in Würzburg von Greiffenclau zu Vollraths

          Das mit der Verschleppung ist wohl eher missplatziert. War eher der Fall in den frühen Tagen der Kirche um "Heiden" zu bekehren. Außerdem habe ich auch nicht suggeriert, man habe einen Adligen ins Kloster verschleppt. Was ich eher damit meinte war die unfreiwillige (für das Kind) Abgabe eines unehelichen Kindes eines Geistlichen / Adligen in ein solches...
          Zuletzt ge?ndert von Hansen18; 30.07.2021, 14:20.
          Mit freundlichen Grüßen

          Hansen18

          Kommentar

          • Basil
            Erfahrener Benutzer
            • 16.06.2015
            • 2414

            #7
            Hallo Hansen18,

            so wie ich es verstehe, war das Kloster Wechterswinkel zur Geburt des Jakob Christ seit 100 Jahren kein Kloster mehr. Die Gebäude und Ländereien des Klosters gehörten zum Bistum Würzburg und wurden wirtschaftlich genutzt. Angeblich diente das Kloster im 17. Jahrhundert als Getreidespeicher. Kaum vorstellbar, dass da jemand aufgezogen wurde, der nicht zu den Bewohnern der Ökonomiegebäude bzw. des Klosterdorfes gehörte. Vielleicht entstammte der Jäger Jakob Christ diesen Bewohnern, war zugezogen, arbeitete für die Probstei, die die reichen Güter des aufgelösten Klosters verwaltete?

            P.S.: Ich denke, dieses Thema fällt nicht wirklich in den Bereich Namenkunde.

            Grüße
            Basil
            Zuletzt ge?ndert von Basil; 30.07.2021, 15:40. Grund: Umformuliert
            Zimmer: Oberlausitz und Dresden; Stephanus: Zittau, Altenburg und Ronneburg
            Raum Zittau: Heidrich, Rudolph
            Erzgebirge: Uhlmann, Lieberwirth, Gläser, Herrmann
            Burgenlandkreis: Wachtler, Landmann, Schrön


            Kommentar

            • Hansen18
              Erfahrener Benutzer
              • 16.10.2020
              • 868

              #8
              Zitat von Basil Beitrag anzeigen
              P.S.: Ich denke, dieses Thema fällt nicht wirklich in den Bereich Namenkunde.
              Grüße
              Basil
              Hallo Basil,

              Danke, diese Informationen!
              Vermutlich hast du allerdings recht... Die Frage nach der Vebindung der o.g. Adligen als Taufpaten hat höchstwahrscheinlich auch ncihts mit dem Nachnamen zu tun.. das war eher eine mögliche (wenn auch unwahrscheinliche) Verbindung in meinen Augen.


              Es gibt ja genug Personen mit dem Nachnamen CHRIST welche diesen über das o.g. Patronym erhalten haben. So wird es hier wohl auch der Fall gewesen sein.
              Mit freundlichen Grüßen

              Hansen18

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              • sternap
                Erfahrener Benutzer
                • 25.04.2011
                • 4071

                #9
                Der Ahnherr dieser spezifischen Christ Linie ist Jakob Christ
                (um 1674 – 30. November 1729);
                - Jäger im Kloster Wechterswinkel bei Bastheim
                jäger, förster oder diener eines gutes etc.konnten in recht direkten kontakt zu den herren und edlen frauen kommen, jäger beispielsweise bei der jagd. die adeligen waren an treuen und diskreten bediensteten interessiert, das schien am ehesten garantiert, wenn man bereits die kinder dieser untertanen gefühlsmäßig an adelige band, indem man ihnen symbolisch pate wurde, wodurch die berufswahl vorgezeichnet werden konnte, in einen den edlen nützlichen beruf.


                mündliche quelle:vorlesungen des historikers

                Univ. Prof. Dr. Hannes Stekl, https://wirtschaftsgeschichte.univie.../stekl-hannes/
                besonders begabte kinder konnten über empfehlung z.b. eine studiermöglichkeit in einem kloster oder einer domschule erhalten, um dort latein und das schönschreiben von bibeltexten zu lernen. das war dann keine entführung, sondern vergleichbar einem heutigen privatstipendium.


                Was noch von besonderer Erwähnung wert ist:


                Der Taufpate seines letzten Kindes (Christoph Heinrich Christ; September 1725 in Wechterswinkel) war der gleichnamige Würzburger Domherr
                Christoph Heinrich Freiherr von Greiffenclau zu Vollraths
                (* 1672; † 5. Juli 1727). Gerade die Tatsache, dass ein Adliger als Taufpate bei einem seiner Kinder auftritt empfinde ich als sehr ungewöhnlich...
                vielleicht war der geistliche herr mal bei einer jagd in begleitung des braven jägers dabei....- nur eine der möglichkeiten. der pate findet eher im vornamen erwähnung.



                einer meiner "christ" vorfahren stammte laut legende von einem dorf mit einem kirchlein st. christoph ab, da war das also eine art ortsbezeichnung.
                freundliche grüße
                sternap
                ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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                • Hansen18
                  Erfahrener Benutzer
                  • 16.10.2020
                  • 868

                  #10
                  Zitat von sternap Beitrag anzeigen
                  jäger, förster oder diener eines gutes etc.konnten in recht direkten kontakt zu den herren und edlen frauen kommen, jäger beispielsweise bei der jagd. die adeligen waren an treuen und diskreten bediensteten interessiert, das schien am ehesten garantiert, wenn man bereits die kinder dieser untertanen gefühlsmäßig an adelige band, indem man ihnen symbolisch pate wurde, wodurch die berufswahl vorgezeichnet werden konnte, in einen den edlen nützlichen beruf.

                  mündliche quelle:vorlesungen des historikers

                  Univ. Prof. Dr. Hannes Stekl, https://wirtschaftsgeschichte.univie.../stekl-hannes/
                  besonders begabte kinder konnten über empfehlung z.b. eine studiermöglichkeit in einem kloster oder einer domschule erhalten, um dort latein und das schönschreiben von bibeltexten zu lernen. das war dann keine entführung, sondern vergleichbar einem heutigen privatstipendium.

                  vielleicht war der geistliche herr mal bei einer jagd in begleitung des braven jägers dabei....- nur eine der möglichkeiten. der pate findet eher im vornamen erwähnung.
                  einer meiner "christ" vorfahren stammte laut legende von einem dorf mit einem kirchlein st. christoph ab, da war das also eine art ortsbezeichnung.
                  Danke für die ausführliche Erläuterung - Ich denke das macht auf jeden Fall Sinn! Der Nachname Christ ist da wohl eher zufällig (vermeindlich) bezogen auf die Kirche.
                  Mit freundlichen Grüßen

                  Hansen18

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                  • Laurin
                    Moderator
                    • 30.07.2007
                    • 5639

                    #11
                    Hallo,

                    recht eindeutige Ausführungen zur Etymologie des FN Christ finden sich im Digitalen Familiennamen-Wörterbuch Deutschlands:
                    Freundliche Grüße
                    Laurin

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