Suche eine Liste der Vorwerke aus dem Raum Grünberg um 1800

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  • tgerbeth
    Benutzer
    • 25.01.2013
    • 8

    Suche eine Liste der Vorwerke aus dem Raum Grünberg um 1800

    Hallo zusammen, ich bin auf der Suche nach dem Geburtsort meines Vorfahren, Samuel Dametz. Laut Hochzeitseintrag in Zeitz 1815 ist er 1791 in Grünberg/Schlesien auf dem Suker Vorwerk geboren. Kennt jemand dieses Vorwerk oder eines mit ähnlichem Namen (z.B. Sucker oder Zucker) im Raum Grünberg? Der Vater, Christian Dametz war Häusler und Schuhmacher. Bin für jeden Tipp dankbar.

    Gruß Thomas
  • U.Christoph
    Erfahrener Benutzer
    • 19.08.2008
    • 1213

    #2
    Hallo Thomas,

    schon mal Tante Gockel befragt? Dort wird der KNIE vorgeschlagen: https://books.google.de/books?id=HRB...lesien&f=false
    Viele Grüße
    Ursula

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    • Kleinschmid
      Erfahrener Benutzer
      • 20.01.2013
      • 1239

      #3
      Das Problem mit den schlecht überlieferten Ortsangaben haben wir ja öfters. Zeitz in Sachsen-Anhalt ist natürlich weit von Grünberg entfernt. War er vielleicht als Soldat gegen Napoleon dort 'hängengeblieben'?

      Eigentlich sind wir recht gut über die Bezeichnungen der Vorwerke um die Stadt Grünberg in pr. Niederschlesien informiert. Aber kein Name erinnert da irgendwie an Suker oder Zucker.

      In einer Liste der Grünberger Bevölkerung, die sich zws. 1655 - 1725 zur Zufluchtskirche in Rothenburg hielten, erscheint der Name nicht. Ähnlich ist nur Damaschke - und dieser Name wurde noch 1914 in Grünberg erwähnt. Überhaupt läßt sich Dametz in Schlesien kaum nachweisen. Ancestry hat ihn in Breslau nur 1896. Genealogy.net hat da eigentlich auch nichts in Richtung Niederschlesien - eher Österreich.

      Daher etwas abwegig, aber ... es gab eine Kolonie Grünberg bei Setzdorf in Österreichisch Schlesien (Teschen) - und der Name Dametz erscheint noch im 1901er Teschener Adreßbuch.

      Die Mormonen haben doch auch die Zeitzer Bürgerrechtserwerbungen verfilmt. Steht er da nicht nochmals drin? Bekannt ist ja nach Ancestry nur seine Tr in Zeitz/St. Michael vom 3.11.1815 u. sein Bg dort vom 12.9.1866. Der Vater sei ein Christian Dametzens (doch Damaske?) gewesen.

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      • tgerbeth
        Benutzer
        • 25.01.2013
        • 8

        #4
        Zunächst vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Im Bürgerbuch von Zeitz taucht Samuel Dametz tatsächlich im Januar 1815 auf - allerdings nur mit denselben Infos wie im Heiratseintrag. Deinem Hinweis auf eine Kolonie Grünberg bei Setzdorf werde ich auf jeden Fall mal nachgehen und mir zunächst mal eine Detailkarte von der Gegend beschaffen. Zumindest gab es im letzten Jahrhundert mal einen Bürgermeister Dametz in Linz. Zu diesem habe ich aber bis jetzt noch keine Verbindung herstellen können. Giving up is not an option

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        • Kleinschmid
          Erfahrener Benutzer
          • 20.01.2013
          • 1239

          #5
          Danke für die Rückmeldung. Zwei Punkte noch:

          1. Im Kreis Grünberg gab es den Ort Zauche, dessen Vorwerk ebenfalls Zauche hieß. Zauche kommt aus dem Polnischen, steht für suchy = trocken, öde usw. Ich glaube aber nicht, daß um 1800 dort jemand polnisch sprach u. bei der Ortsangabe Suchy, Sucho o. ä. verwendete.

          2. Im Umfeld von Grünberg gab es eine Weinlage 'Zuckerland'. Ich weiß aber nicht seit wann. Eine Gemarkung dieses Namens hat es aber anscheinend nicht gegeben.

          Nachtrag: Die Bezeichnung 'Zuckerland' erscheint in den Chroniken erstmals 1836, war früher auch nicht gebräuchlich u. kann sich m. E. nur auf die dort angebauten Weinreben für einen einen süßen, lieblichen Wein beziehen. Eine Gemarkung 'Zucker' oder gar ein Vorwerk dieses Namens gab es dort jedoch nicht.
          Zuletzt geändert von Kleinschmid; 19.11.2017, 10:27.

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          • tgerbeth
            Benutzer
            • 25.01.2013
            • 8

            #6
            Es muss sich auf jeden Fall um ein größeres Grünberg handeln, denn im Heiratseintrag von Zeitz steht, dass auch in Grünberg in der Schlesing das Aufgebot bestellt wurde. https://www.dropbox.com/s/znlc5s0m84...ametz.jpg?dl=0
            Deshalb ist deine Idee mit "Zauche" gar nicht so schlecht. Ich habe eine alte Karte von ca. 1730 gefunden, auf der dieses Zauche Vorwerk auftaucht. Bringt mich aber jetzt auch nicht weiter, da es keine oder nur ganz wenige evangelische KB Aufzeichnungen aus diesem Zeitraum gibt.

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            • Horst von Linie 1
              Erfahrener Benutzer
              • 12.09.2017
              • 19746

              #7
              Guten Morgen,
              ich gehe davon aus, dass entweder der Grünberger Stadtdirektor Rudolph Ludwig Sucker (*um 1730) und/oder sein Sohn Kammerassessor Ernst Carl Gottlieb Sucker (*1764) Besitzer eines Vorwerks zu Grünberg waren.

              Das biographische Handbuch beinhaltet 3650 Kurzbiographien von Verwaltungs- und Justizbeamten, die zwischen 1740 und 1806/15 in den preußischen Provinzial- und Zentralbehörden tätig waren. Die Artikel enthalten neben den Lebensdaten einschlägige Angaben über die soziale und regionale Herkunft, Schul- und Universitätsbesuche sowie über die berufliche Laufbahn. Die meisten der erfassten Beamten finden sich in keinem anderen biographischen Lexikon. Ausgewertet wurden unter anderem Bestallungs- und Prüfungsakten. Jedem Artikel folgt ein knappes Literatur- und Quellenverzeichnis.


              Zauche wäre bei Grünberg gewesen.
              Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
              Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
              Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

              Und zum Schluss:
              Freundliche Grüße.

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              • Kleinschmid
                Erfahrener Benutzer
                • 20.01.2013
                • 1239

                #8
                Sehr schön! Danke für diesen Hinweis!

                Grünberg ist allerdings hier etwas besonderes, liegen doch zahlreiche Chroniken von dort vor. Zusammengefaßt wurden sie 1922 durch den Stadtarchivar Hugo Schmidt in seiner über 1200 Seiten zählenden Veröffentlichung. In einem Kapitel beschäftigt er sich darin mit den verschiedenen Straßen-, Gassen-, Platz- Flur- u. Revier-Bezeichnungen der Stadt Grünberg, deren Umgebung und der Kammerdörfer. Dort wird eben den Name Sucker nicht erwähnt. D.h., in dem gezeigten KB-Eintrag wird dann auf das Vorwerk des Herrn Sucker aus Grünberg verwiesen. Der Name des Vorwerkes wird also gar nicht genannt.

                Nach der Chronik kam der Ludwig Rudolf Sucker, vormals Bürgermeister zu Lüben in Niederschlesien, im Mai 1781 nach Grünberg und wurde dort Stadtdirektor. Er starb am 24.1.1799 in der 12ten Stunde mit 69 Jahren, nachdem seine Ehefrau, eine geb. Hellmich, ihm bereits am 4.12. vorausgegangen war. Die Erwerbung eines der Vorwerke wird nicht erwähnt.

                Trotzdem ist das sicher bisher der beste Hinweis.

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                • tgerbeth
                  Benutzer
                  • 25.01.2013
                  • 8

                  #9
                  Ich teile eure Meinung, denn, davon ausgehend, dass der Stadtdirektor Sucker nur 18 Jahr e in Grünberg tätig war, ist es sehr wahrscheinlich, dass ein eventuell von ihm erworbenes Vorwerk nur in einer Generation mit dem Namen Sucker in Verbindung gebracht wurde. Ich vermute auch, dass sich meine Dametz Vorfahren nur einige Jahre in Grünberg aufhielten und wahrscheinlich aus Pommern kamen. Zumindest gab es mal einen Ort bei Anklam, der Dametz bzw. Dammetz hieß.

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                  • Kleinschmid
                    Erfahrener Benutzer
                    • 20.01.2013
                    • 1239

                    #10
                    Zitat von tgerbeth Beitrag anzeigen
                    Bringt mich aber jetzt auch nicht weiter, da es keine oder nur ganz wenige evangelische KB Aufzeichnungen aus diesem Zeitraum gibt.
                    Unser Samuel wurde anscheinend 1791 geboren. Sein Vater Christian könnte dann 25 gewesen sein -> * 1766. Dann aber könnte man seine Tf u. die Tr seiner Eltern vielleicht sogar online finden. Denn die kath. KB von Grünberg sind ja meist ev. aus dieser Zeit, weil es auch dort kaum kath. Bürger gab. Einige KB sind sogar als 'nur evangelisch' bezeichnet. Allerdings war kath. Grünberg mit seinen vielen Filialen (die ja alle zuvor evangelisch waren) stets nicht so einfach zu bearbeiten. Aber mit den online-KB kann man sich schneller durchfinden als früher mit den Filmen.

                    Ich würde mal hier mein Glück versuchen.

                    Viel Erfolg!

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                    • rpeikert
                      Erfahrener Benutzer
                      • 03.09.2016
                      • 2666

                      #11
                      ... oder hier in der neueren Verfilmung. Ist halt nur von den Forschungsstellen aus möglich, aber weil die alten Filme stellenweise nicht mehr gut lesbar sind, eine Alternative.

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                      • tgerbeth
                        Benutzer
                        • 25.01.2013
                        • 8

                        #12
                        Ich werde mir die Scans mal an einem trübem Herbsttag zu Gemüte führen. Ist schon toll, um wie viel leichter unsere Forschung durch die Digitalisierungen wird. Ich kann nur jedem Ahnenforscher empfehlen, sich ehrenamtlich bei dem Digitalisierungsprojekt der Mormonen zu beteiligen. Das schult übrigens auch das eigene Auge für die alten Schriften.
                        Vielen Dank für die wertvollen Hinweise!

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